Obwohl
AMD bereits seit einer Weile Thuban-basierende
Hexacores anbietet und im Moment größtenteils mit ihrer neuen
Architektur Bulldozer beschäftigt sein wird, erhalten dennoch die etwas älteren
Deneb-Quadcores ein
neues Topmodell. Wir haben dem "neuen"
X4 970 BE in den Sockel gepresst und unter Wasser, sowie flüssigem Stickstoff gesetzt.
Prozessor-Spezifikationen | Geizhals-PreisvergleichSeitdem der
X4 970 BE (ehemals
X4 "T") angekündigt wurde, geht
das Gerücht um, dass es ebenso Thuban-basierende Versionen dieses Chips geben soll, die per ACC bzw. diverse Unlocker-Features die beiden
deaktivierten Kerne freischalten können. Die
letzte Information zu diesem Gerücht lässt alle Retail-CPUs nicht-freischaltbare Deneb-Quadcores sein, während OEMs bzw. Tray-Exemplare die Möglichkeit haben, zum Hexacore zu mutieren. So ganz wollen wir dieses Gerücht nicht aus der Welt schaffen, jedoch können wir es genauso wenig bestätigen. Unser Testsample ist jedenfalls ein gut aussortierter
Deneb im
C3-Stepping aus dem Jahre
2009, Woche 45 und lässt sich daher in keinem Fall freischalten. Mit gutem Binning können wir uns auch die
3,5 GHz bei einer gleichbleibenden TDP von 125 Watt erklären. Dafür braucht der Chip allerdings auch
1,4 Volt und nicht ganz so hoch sind deshalb unsere Erwartung in sein Overclocking-Potenzial ...
Der Heatspreader des X4 970 BE verrät die Herkunft aus dem Jahre 2009, Woche 45 Für unsere Tests unter Luft- und Wasserkühlung haben wir das
ASUS Crosshair IV Formula verwendet. Es bietet die nötige Stabilität, um klare Aussagen treffen zu können. In Sachen LN2 greifen wir allerdings auch zum
890FXA-GD70 von MSI, da sich mithilfe des "OC Dial"-Buttons eine schnelle, erste Einschätzung einer CPU machen lässt. Hier die vollständige Liste unserer Testumgebung:
- ASUS Crosshair IV Formula
- MSI 890FXA-GD70
- 4x 2 GB ADATA XPG+
- "Medion" GeForce 8400 GS
- Enermax Revolution 85+
- Windows 7 (64 bit)
Unser Testsystem inklusive montierter WasserkühlungEin Bild unserer Testsystems, das während unserer Vorbereitungen für die Game City 2010 entstanden ist Nachdem unser Testsystem nun geklärt ist, schauen wir uns auf der nächsten Seite gleich an, wieviel zusätzliche Watt unser
970 BE für seine 3,5 GHz braucht.
Um einen neuen Prozessor und sein Overclocking-Potenzial halbwegs einschätzen zu können, ist eine Messung seines Verbrauchs stets hilfreich. Deshalb haben wir uns angeschaut, wieviel Strom der neue Quadcore im Vergleich zu seinen zwei Kollegen frisst. Das wäre am unteren Ende ein
X4 955 BE, ebenfalls im C3-Stepping mit 3,2 GHz, und als Thuban muss das Topmodell, ein
X6 1090T mit zwei zusätzlichen Kernen, aber ebenso 3,2 GHz herhalten. Alle drei Prozessoren werden von AMD mit einer
TDP von 125 Watt angegeben.
links: X4 970 BE, Mitte: X6 1090T, rechts: X4 955 BE Getestet wurde in folgenden drei Zuständen:
Idle, Energiesparmodus "Ausbalanciert": 802,7 MHz, 0,996 VoltIdle, Energiesparmodus "Höchstleistung": 3.511,9 MHz, 1,38 Volt Load mit Prime95: 3.513,7 MHz, 1,332 Volt Unsere Ergebnisse zeigen, dass trotz höherer Taktfrequenz und zusätzlicher Spannung
kaum mehr Watt verbraten wurden. AMD hat hier wohl selektiert, um innerhalb der Spezifikationen zu bleiben. Man beachte bei der folgenden Tabelle, dass wir sowohl das Komplettsystem, als auch die CPU inklusive Spannungswandler gemessen haben.
Energieverbrauch des Komplettsystems im Vergleich
Soviel zu AMDs neustem Quadcore ohne Übertaktung. Als nächster klemmen wir den
X4 970 BE unter unsere Wasserkühlung und prüfen ihn
bei 4 GHz ...
Unsere Wasserkühlung besteht aus einem
MO-RA 2 Pro mit neun Lüftern, einem
Aquastream XT-Ultra und einem
EK Supreme-CPU-Kühler. Dementsprechend mühelos sollte sie unser Testsample auch
bei 4 GHz und kompletter Auslastung ertragen können.
Unser wassergekühltes Testsystem Die ohnehin hohe VCore braucht nur einen kleinen Schub, um mit unseren angepeilten 4 GHz zurecht zu kommen. Im Endeffekt brauchen wir
1,404 Volt unter Last, damit
LinX vollkommen stabil bleibt.
Phenom II X4 970 BE overclocked: 4 GHz LinX-stable mit 1,404 Volt Ganz beachtlich ist auch der IMC dieses Denebs. Wir hatten keine Probleme unsere
4x2 GB Speicher auf
1600 MHz CL6-6-6-18 1T laufen zu lassen. Dabei hilft zwar auch die niedrige Speicherspannung unserer hochwertigen Module ordentlich mit, doch genauso muss die CPU hier ihren Beitrag leisten.
Unsere 4x2 GB Vollbestückung lief mithilfe des guten IMCs auf 1600 MHz CL6-6-6-18 1T Nun lassen wir uns aber nicht länger aufhalten und bringen das ganze per flüssigem Stickstoff auf
Minusgrade.
Wir wollen es gar nicht zu laut sagen, aber wir hatten insgesamt ganze
vier Stück parat, die wir alle unter LN2 getestet haben. Alle Exemplare waren Retail, kamen aber direkt aus dem Hause AMD und nicht aus dem Handel. Während unser Review-Sample allerdings - wie oben bereits erwähnt - aus dem Jahr 2009 stammt, waren unsere drei weiteren Exemplare, die uns etwas später zugeschickt wurden, schon aus dem ersten Halbjahr 2010. Leider können wir dennoch keine tendenziellen Aussagen treffen, denn jeder Chip ging recht unterschiedlich mit maximalen Taktraten
zwischen 6,6 und 7,0 GHz. Das beste Exemplar aus dem Jahr 2010 brachten wir auf
knappe 6,98 GHz, das Review-Sample von 2009 ging insgesamt dennoch am besten. Unser Höchstwert waren
7024 MHz.
Unser bestes Stück war aus 2009, Woche 45: X4 970 BE auf über 7 GHz Nicht wirklich anders verhielten sich unsere Samples unter
SuperPI und 3DMark01. Beide Werte sind während der
Game City entstanden und dementsprechend noch ausbaufähig:
SuperPI 1M: 10,250 Sekunden mit 6.662 MHz3DMark01: 108.791 3DMarks mit 6.549 MHz und einer leicht übertakteten GTX 295 Hier noch ein paar eiskalte Bilder von einer unserer zahlreichen Sessions mit dieser CPU:
Kochendes LN2: Der 970 BE hat wie seine Kollegen keinen Coldbug ... also nur rein in den Pot damit!BIOS mit Style Gut gebinnt und dennoch günstig: X4 970 BE Der
Phenom II X4 970 BE ist ein gut gebinnter Deneb, der trotz seiner standardmäßig hohen VCore einiges an
Overclocking-Potenzial verspricht. Bezüglich den Gerüchten, dass es eine kastrierte Thuban-Version geben soll, können wir leider nichts sagen. Wir haben insgesamt
vier Exemplare getestet und alle waren auf Deneb-Basis und daher
nicht freischaltbar.
Im Normalfall würden wir allen Leuten, die selbst Hand anlegen und übertakten, nun zu den Preis/Leistungsstärkeren Modellen, wie zum Beispiel dem
X4 955 BE um 130 Euro aufwärts raten. Diese haben für Luft- und Wasserkühlung auch ausreichend viel Spielraum und sind selbstverständlich billiger. Da der
970 BE allerdings schon
ab 173 Euro über den Ladentisch geht und dabei noch derart gut aussortiert wurde, sodass sich die zusätzlichen Megahertz kaum in Watt auswirken, raten wir hier
dieses eine Mal zum Topmodell. Der geringe Aufpreis zahlt sich
sogar für Übertakter aus!
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