Das
Tempest aus dem Hause
NZXT verspricht eine sehr gute Luftzirkulation und ausreichend Platz für aktuelle Hardware. Wir haben das Gehäuse für euch unter die Lupe genommen und haben dabei unter anderem erlebt, dass Kühlung allein nicht alles ist.
caseking.de | geizhals.at NZXT betitelt das Tempest selbst als
"Airflow King" und hat es aus diesem Grund mit einer
Vielzahl vorinstallierter Lüfter ausgestattet.
Unauffällige Verpackung Details und LieferumfangDas
NZXT Tempest überraschte uns nach dem Öffnen mit zwei großzügigen Schaumstoff-Transportsicherungen, die bis ins kleinste Detail passgenau sind und einen sehr stabilen Halt bieten. Das Gehäuse ist in der üblichen Plastikfolie verpackt und gegen Kratzer gut geschützt.
Wie es sich für ein
High-End-Gehäuse gehört, liegt dem NZXT Tempest
jede Menge Zubehör bei. Genau wie beim Cooler Master Cosmos S, welches wir kürzlich für euch
getestet haben, findet es sich im Inneren des Gehäuses. In einem schwarzen Beutel erwarten den Käufer eine sehr ausführliche und verständliche Bedienungs- und Montageanleitung, zwei Kabelklemmen, Montageschienen für drei 5,25“ Laufwerke, ein Speaker und die Montageschrauben. Die Schrauben sind in einem separaten Säckchen mit gut lesbarer Beschriftung verpackt. So ist es besonders leicht, die richtigen Schrauben für die richtigen Komponenten zu verwenden.
Frisch aus der Verpackung, lacht uns das schwarze Zubehörtäschchen entgegen Das mitgelieferte Zubehör Das
NZXT Tempest haben wir für euch mit folgender Hardware getestet:
CPU: Intel Core 2 Duo E6750 @ 3,3 GHz
CPU-Kühler: Xigmatek HDT-S1283 mit Coolink SWIF 120 mm
Mainboard: MSI P35 neo2-FR
RAM: 2 x 1024 MB G.E.I.L. Ultra und 2 x 1024 MB Mushkin HP2-6400
Grafikkarte: Sapphire HD2600XT GDDR4 mit Coolink GFXChilla
Festplatten: 1 x Samsung Spinpoint T166 400 GB, 1x Samsung Spinpoint T166 500 GB
Netzteil: Antec Earthwatts 500 W
Unsere Testkomponenten Nach dem Entfernen der Schaumstoff-Sicherungen und der Plastikfolie sahen wir erstmals das mattschwarze Tempest vor uns stehen. Kein allzu spektakuläres Gehäuse mit einer interessanten aber leider etwas billig wirkende Front, so unser erster Eindruck.
Anders als beim Cooler Master Cosmos S besteht das Gehäuse nicht aus Aluminium- sondern aus
Stahlblech. Erstaunlicherweise ist es aber überraschend leicht,
sehr stabil und bauartbedingt sehr komfortabel zu tragen. Das kommt speziell Gamern entgegen, die gerne mal die ein oder andere LAN-Party besuchen. Negativ fiel uns die
billig wirkende Front auf, die leider auch nicht sehr stabil ist. Legt man z. B. einen Datenträger in ein optisches Laufwerk ein, so kann es vorkommen, dass die Plastikfront vibriert und störende Geräusche verursacht. Einziges
Highlight an der Vorderseite sind die beiden
blau leuchtenden Säulen und Lüfter, die durch das Lochblech durchschimmern.
Licht aus: Showtime An der
Oberseite des Gehäuses befinden sich Einschalt- und Resettaster in Form zweier runder Tasten aus Aluminium. Links daneben findet man einen eSATA-Anschluss, Audio-In und -Out und schlussendlich zwei USB-2.0-Ports. Die Anordnung der Anschlüsse ist tadellos: Sie sind in einem 45°-Winkel angebracht, wodurch sich Kabel noch komfortabler anschließen und wieder entfernen lassen.
Gut gelungen und attraktiv ist auch das Seitenteil, welches ein
großes Window mit einem gut platzierten Lüfter bietet, der in dünklerem Blau leuchtet.
Die Seitenteile sind mit schwarzen Thumb-Screws befestigt und ermöglichen so das Befestigen ohne Zuhilfenahme von Werkzeug. Die Rückseite des Gehäuses ist bis auf die Durchführung für Wasserkühlungsschläuche ganz gewöhlich. Im Inneren des Gehäuses findet man gleich auf den ersten Blick einen Aufkleber, der die Löcher für die Mainboardmontage erklärt. Diese sind mit Buchstaben beschriftet, die man so einfach dem jeweiligen Standard (z. B. ATX) zuordnen kann. Dadurch ist eine rasche und sichere Montage der Abstandshalter möglich.
Großes Sichtfenster, schräge Anschlüsse an der Oberseite Eine weitere Besonderheit sind die zwei
HDD-Käfige, die Platz für bis zu
acht senkrecht einzubauende Festplatten im 3,5“-Format bieten. Sehr
gut gefällt uns, dass sich zwischen den Festplatten ein Abstand befindet, damit die warme Luft ordentlich abgeführt werden kann. Für die
Kühlung der Festplatten sorgen zwei blau leuchtende 120-mm-Lüfter, die angenehm ruhig im Betrieb sind. Die Käfige sind geschraubt und lassen sich bei Bedarf entsprechend einfach entfernen - zum Beispiel wenn Platz für zusätzliche 5,25"-Laufwerke benötigt wird.
Das Netzteil ist, wie auch bei vielen anderen aktuellen Gehäusen, an der Unterseite platziert. Obwohl ausreichend Aussparungen vorhanden wären um die Kabel hinter dem Mainboard-Tray verlegen zu können, ist der Abstand zur Seitenwand leider zu klein dafür. Hier sollte noch einmal nachgebessert werden, denn Aussparungen, die man dann nicht nutzen kann, sind nicht im Sinne des Benutzers. Dadurch verschlechtert sich auch der Luftdurchzug - und das bei einem Gehäuse, das von NZXT als „The Airflow King“ bezeichnet wird.
Großes Kabelwirrwarr dank nicht nutzbare Aussparungen und nicht verwendeter Kabelbinder Die
optischen 5,25“-Laufwerke werden mittels
schraubenlosem Quick-Fix-System montiert. Die Montage ist denkbar einfach: Laufwerk einschieben, Schnellfixiersystem einstecken, die Verriegelung betätigen und siehe da: Hält
bombenfest! NZXT hat auch an User gedacht, die es in Betracht ziehen eine Lüftersteuerung oder sonstige Komponenten, die nicht die übliche Länge besitzen, montieren zu wollen. Das schraubenlose System ist mit einem Handgriff entfernt und schon stehen einem die üblichen Löcher für die
Verschraubung zu Verfügung. Leider wird nur an der Front ein
Staubfilter vor den Lüftern eingesetzt, bei den restlichen Lüftern jedoch nicht. In unserem Testzeitraum von einer Woche hatten wir aber kein Problem mit eindringendem Staub.
Genügend Platz für viele Festplatten und Laufwerke! Wir haben bei unserem Testsystem anfangs alle
sechs im Gehäuse befindlichen Lüfter verwendet. Erwartungsvoll drückten wir den Einschaltknopf, doch dann kam gleich die
Ernüchterung: Eine
Turbine in Form eines Rechners. Es gab teils sehr unangenehme Geräusche seitens der Lüfter und es kam auch zu starkem Brummen während des Betriebs.
Bemerkenswert sind aber dafür auch die
Temperaturen der einzelnen Komponenten: Hierbei wird das Gehäuse seinem Titel gerecht, denn wir stellten um 4-5°C
verringerte Temperaturen gegenüber dem
Cooler Master Cosmos S oder
Cooler Master CM690 fest. Leider ist der Betrieb mit allen sechs Lüftern für den Dauereinsatz nicht denkbar, denn die Lautstärke stört doch sehr. Der Luftstrom ist so enorm, dass man mit der Hand im Gehäuse einen ordentlichen Zug spürt. Hier können wir nur sagen, dass dieser Luftstrom
hervorragend gestaltet ist und für eine
exzellente Kühlung der Komponenten sorgt.
Der Betrieb mit zwei Frontlüftern, einem Hecklüfter und dem Seitenteil-Lüfter stellte sich als die
beste Variante heraus, denn hier liegt der optimale Kompromiss zwischen Kühlleistung und Lautstärke. Man kann also getrost auf die im Top befindlichen zwei 140-mm-Lüfter verzichten.
Das Sichtfenster und der dezent blau leuchtende Lüfter bringen die Hardware zum Vorschein! Einer der 6 vorinstallierten Lüfter Das
Tempest ist wahrlich ein
„Airflow King“, jedoch geht dies sehr
auf Kosten der Lautstärke, welche unter Verwendung aller sechs mitgelieferten Lüfter
unerträglich hoch wird. Wir verwendeten schlussendlich vier Lüfter, was sich als die beste Lösung herausstellte. Die Montage des ganzen Systems ist sehr einfach und gut beschrieben, jedoch sind die Kabeldurchführungen schlichtweg
nicht akzeptabel. Hier sollte noch nachgebessert werden.
Für rund
100 Euro erhält man mit dem NZXT Tempest ein
solides Gehäuse mit wenig Höhepunkten und
einigen Schwächen. Das Gehäuse kann guten Gewissens in Betracht gezogen werden, solange es gefällt und man sich nicht an den beschriebenen Schwächen stößt.
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