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[offen] Fernsehen

karlstiefel 13.03.2012 4442 7
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TV, Glotze, Zauberkiste - das Fernsehen hat im 20. Jahrhundert mehr Bereiche des Zuschauer-Lebens geprägt als jedes andere Medium. Zwischen Kunst und Kommerz, Hintergrundgeräusch und Hauptabendprogramm schwankt das Fernsehen damals wie heute. Über die Inhalte lässt sich streiten, doch dieses Mal geht es um die Technik hinter der Mattscheibe. Denn nicht nur ein Mal war der Fernseher Schiedsrichter in einem Formatkrieg. Lest hier über Bilddiagonale, Fernsehmöbel und Bildschirmauflösungen zwischen 30x40 und Full HD.


Bescheidener Anfang



"Wenn du zu nahe am Fernseher sitzt bekommst du viereckige Augen", logen mich meine Eltern an, als ich ein Kind war und zu viel vor dem Fernseher saß. Das machte mir nichts aus, denn mit so geformten Augen hätte ich noch besser fernsehen können. Heute stelle ich mir eher die Frage, ob meine Quadrat-Glubscher noch mit 16:9 kompatibel wären. Aber fangen wir nicht 1990 an - blicken wir lieber ein Jahrhundert weiter zurück, um den Anfängen des Fernsehens auf die Spur zu kommen. 1884 meldete der deutsche Elektrophysiker Paul Nipkow die nach ihm benannte Nipkow-Scheibe zum Patent an. Dieses elektrische Teleskop konnte Bilder in Hell/Dunkel-Signale umwandeln und diese auf einer sich drehenden Scheibe wiedergeben. Da stets nur ein Achtel der Scheibe auf derselben relativen Position so beleuchtet wurde, konnte ein konstantes Bild erzeugt werden. Anfänglich hatte diese Scheibe 24 Zeilen, über die ein elektisches Signal wanderte - es gab also eine Höhen- aber keine Breiten-Auflösung. Damals fehlten jedoch sowohl ein wirklicher Verwendungszweck als auch die richtigen Materialien für eine bildgebende Verwendung. Die Nipkow-Scheibe blieb vorerst ein Labor-Versuch.

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Eine Nipkow-Scheibe im Mini-Format.


Über drei Jahrzehnte später wurde mit der Kathodenstrahlröhre eine für den Fernseher brauchbare Technologie entwickelt. Diese auch als Braun'sche Röhre bekannten Bildröhren sollten lange Zeit als Standard für bildgebende Verfahren im Privatbereich gelten. Die erste vollständige Übertragung eines Bildes - also das elektrische Abtasten, Übertragen und Wiedergeben - gelang dem Japaner Takayanagi Kenjiro 1926. Keine zwei Jahre später wurde auf der Berliner Funkausstellung die erste öffentliche Fernsehübertragung gezeigt. Diese erfolgte auf einem 8 mal 10 cm großen Bildschirm, welcher über 10.000 Bildpunkte verfügte. Gesendet wurde ein Testprogramm der Deutschen Reichspost.

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Bei den Bildern kann man die Drehung der Scheibe an der Biegung erkennen.


Elektronisches Fernsehen



Bis zu diesem Zeitpunkt basierten die Wiedergabegeräte auf der Nipkow-Scheibe, einem mechanischen Element also. 1931 wurde - wieder auf der Berliner Funkausstellung das elektronische Fernsehen präsentiert. Der "elektronische Fernseher" war anfangs noch teurer als sein mechanisches Gegenstück, doch mit zunehmender Auflösung wurde die Verwendung von Kathodenröhren einfach praktischer. Während zu Beginn des Jahrzehnts noch 48 Zeilen der Standard war, konnte sich die Auflösung bis 1937 mit 441 Zeilen fast verdoppeln. Erst gegen Ende der 30er Jahre konnte das elektronische Fernsehen daher diesen ersten großen Technologie-Kampf für sich entscheiden. Es sollte der Erste von Vielen sein.
Der damals etablierte Format-Standard "Fernsehen A" war in manchen Regionen bis in die 60er Jahre aktuell. Störend war dabei immer die niedrige Bildfrequenz: Bei 25 Hertz konnte kein flüssiges Bild entstehen, ein flackernder Bildschirm war das Resultat.

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Berliner Funkschau 1931.


Bald wurde das Fernsehen als Propaganda-Werkzeug entdeckt. In Kasernen und Lazaretten gab es oft Fernseher, die primär Nachrichten zeigten. Dabei handelte es sich um ein internationales Phänomen. Für den Privatgebrauch waren die Geräte zu teuer und das ausgestrahlte Programm war nicht sehr umfangreich. Ausnahme waren dabei die 11. Olympischen Spiele, die 1936 in Berlin stattfanden. Damit auch die Zivilbevölkerung Zeuge dieses Spektakels werden konnte, hatten sich sogenannte Fernsehstuben etabliert. Dabei handelte es sich um Lokale, die einen Fernseher hatten. Die große Zielgruppe der Spiele wurde von dem nationalsozialistischen Regime zur Propaganda verwendet. So hatte die Regisseurin Leni Riefenstahl die filmische Inszenierung des Events geplant. Einen Strich durch die Rechnung machte der afroamerikanische Leichtathlet Jesse Owens. Dieser schlug vor den Augen Hitlers die Deutsche Sport-Elite in vier Disziplinen. Mit Ausbruch des Krieges wurde ein durchgängiges Fernseh-Programm fast unmöglich - nur Frankreich konnte genügend Infrastruktur retten, um dies zu ermöglichen. Gerüchten zufolge plante Deutschland einen Volksfernseher, ähnlich wie das äußerst erfolgreiche Volksempfänger-Radio. Diese für den einfachen Mann leistbare Variante eines Fernsehers kam jedoch nie zustande.

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Elegant und günstig: der Volksempfänger.


Leitmedium



Nach dem Krieg waren alle Medien in den Händen der Alliierten Streitkräfte. Diese verwendeten Radio und Fernsehen für ihre Zwecke; sämtliche große Rundfunkstationen im deutschsprachigen Raum standen bis in die 50er Jahre unter ausländischer Kontrolle. Das regulierte nicht nur das gesendete Programm, sondern schloss auch den Technologierückstand des zerstörten Europas. Was folgte war die Etablierung des Fernsehens als Leitmedium. Während es 1952 gerade einmal 300 offiziell gemeldete Fernseher in Deutschland gab, waren es zehn Jahre später fast 7 Millionen. Ein Grund für diesen Siegeszug war das regelmäßige Fernsehprogramm. Dieses hatte zwar noch eine begrenzte Sendezeit (etwa 10 Stunden am Tag), doch gab es endlich Inhalte für das Medium. Während in Österreich mit dem ORF (Österreichisches Fernsehen) ein Sendemonopol vorhanden war, folgte dem Ersten in Deutschland bald das ZDF (Zweites Deutsche Fernsehen).
Der Fernseher als Objekt änderte auch die Art der Inneneinrichtung vieler Häuser und Wohnungen. Während früher Wohnzimmer mit Sitzgarnituren ausgestattet waren und man sich um einen Tisch herum versammelte, gab es jetzt einen neuen Trend. Der Fernsehapparat wurde zum Mittelpunkt des Raumkonzepts. Da es ein direktionales Medium ist (man muss ihn direkt ansehen), wurden Sofas und Sessel in eine Richtung gedreht.

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Heute undenkbar: Ein Fernseher zum Wegsperren.


Die Ära des Farbfernsehens wurde in unserem Sprachraum bei der Berliner Funkausstellung 1967 eingeleitet. Vizekanzler Willy Brandt hielt zu diesem Anlass eine Rede und drückte zum Effekt einen Knopf, der die Farbübertragung starten sollte. Das war natürlich nur für den Effekt, der Fernsehtechniker stellte die Übertragung der Rede etwa zwei Sekunden vor dem Knopfdruck auf Farbe um. In Österreich dauerte es noch ein wenig, die erste Farbübertragung war das Neujahrskonzert der Philharmoniker 1969. Das dafür verwendete PAL-System (Phase Altering Line) basierte auf dem amerikanischen NTSC-Standard (National Television Systems Committee). Chefentwickler Walter Bruch analysierte das System vom anderen Kontinent, welches oft wegen der mangelnden Signalkompatibilität kritisiert wurde. Das Resultat war eine stabile Farbwiedergabe, welche allerdings auf Kosten der Farbsättigung ging. Insgesamt war PAL also das stabilere und umgänglichere, wenn auch qualitativ minderwertigere Signal.

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Die Geburtsstunde des Farbfernsehens.


Nun gab es allerdings ein Problem: Die Übertragung war zwar in Farbe, doch die wenigsten Geräte konnten diese auch wiedergeben. Dieses Problem hatte die englische BBC bereits 1953, als die Krönung von Königin Elizabeth II. gesendet wurde. Dabei handelte es sich um Farbaufnahmen, zu denen es jedoch keine passende Empfängertechnologie gab. Die deutschen Verkaufszahlen aus dieser anfänglichen Ära des Farbfernsehens sprechen allerdings klare Worte. Während es zu der Einführung etwa 100.000 Farbfernseher in die Haushalte schafften, gab es ein Jahrzehnt später bereits 2,3 Millionen Einheiten. In der DDR wurde das Farbfernsehen 1969 zu der Einweihung des Berliner Fernsehturmes gestartet. Verkaufstreibend waren hierbei wieder große Sportereignisse: die Olympischen Sommerspiele 1972 und die Fußballweltmeisterschaft 1974.

Videorekorder



Obwohl es Videorekorder bereits seit den 60er Jahren gab, wurden sie erst ein Jahrzehnt später wirklich beliebt. 1977 begann nämlich der nächste Format-Krieg, dieses Mal ausgefochten zwischen VHS (Video Home System) von JVC und Sonys Betamax. Auch Philips versuchten mit ihrem Video-2000-System mitzumischen, jedoch ohne Erfolg. Die VHS konnte sich schließlich durch eine längere Spieldauer und später auch durch eine bessere Bildqualität auszeichnen. Obwohl der Kassetten-Krieg bereits in den 80ern geschlagen und entschieden wurde, produzierte Sony bis 2002 noch Betamax-Rekorder für den japanischen Markt.

Mit der Videokassette kamen neue Vertriebswege für Filme auf - sie konnten nicht nur im Kino und anschließend im Fernsehen gezeigt werden, sondern Privatkunden konnten eine Kopie erwerben. Da Kassetten damals entsprechend teuer waren, etablierten sich Videotheken sehr schnell. Es brauchte weniger als zehn Jahre, bis es in Deutschland doppelt so viele Videotheken wie Kinos gab. Da die Kassetten nicht nur bespielt, sondern auch leer verkauft wurden, konnten Besitzer von Videorekordern auch selbst Inhalte aufnehmen. Erstmals konnte der Fernsehzuschauer bestimmen, wann er auf die Sendungen zurückgreifen wollte. Das nahm dem Fernsehen den transistorischen, also vergänglichen Aspekt. Damit kam allerdings ein Problem auf, welches heute noch relevant ist: Piraterie. Wenn man über die richtige Hardware verfügte, konnte man Kassetten mithilfe von zwei Rekordern kopieren. So borgte man sich einen aktuellen Film auf VHS von der Videothek aus, kopierte ihn auf einen Rohling und brachte das Original noch am selben Tag zurück. Den Inhalt-Lieferanten gefiel dies natürlich gar nicht - zumal mit der Audiokassette dasselbe Problem auf dem Musikmarkt vorhanden war. Viel wurde versucht, um den Privatkopien ein Ende zu setzen: Gesetze, Warnungen zu Beginn des Filmes, sogar technische Mittel wurden dafür eingesetzt. Den Tapes wurde ein Störsignal beigemengt, welches zwar nicht bei der Wiedergabe aber bei dem Kopiervorgang einen Farbfilter einbaute. Wer seine kopierten Filme nicht mit einem unerträglichen Grünstich genießen wollte, musste sich einen eigenen (oft semilegalen) Adapter kaufen.

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Betamax und VHS, heute beides veraltete Speichermedien.


In Europa wurde währenddessen ein Zusatz-Dienst für das Fernsehen eingeführt: der Teletext. Nach Großbritannien und Schweden war Österreich das dritte Land, in dem 1980 der Teletextbetrieb aufgenommen wurde. Mit einfacher Grafik wurden Inhalte angezeigt, die in Seiten unterteilt wurden. Mit der Fernbedienung konnten durch eine dreistellige Zahlenkombination gezielt Seiten angesteuert werden. Diese konnten allerdings auch in einem zeitlichen Intervall automatisch umschalten. Inhaltlich gab es eine große Auswahl: Nachrichten, Fernsehprogramm, Start- und Landezeiten von Flügen, sogar ein SMS-Chat wurden in den Teletext eingebaut. Mittlerweile wirkt diese Technologie in Aussehen und Funktion etwas altbacken, zumal das Internet die meisten Aspekte besser und flexibler abdeckt. Außerhalb von Europa hat sich das Teletext-Prinzip jedoch nie durchgesetzt.

Flach und rund



Die nächste Stufe des Speichermediums für den Privatgebrauch war eine flache, silberne Scheibe. Sie läutete das Zeitalter der digitalen Wiedergabegeräte für das Wohnzimmer ein. Ihr denkt, die Rede ist hier von der DVD? Nein, die kommt erst fast 20 Jahre nach der Laserdisc (die vor 1986 LaserVision genannt wurde). Die "LD" war in drei Größen erhältlich: zur Einführung 1978 als 30 cm (wie eine Schallplatte) und 20 cm (wie eine EP) Version, später auch im handlichen 12-cm-CD-Format. Mit einer sehr beschränkten Auflösung passte locker ein Film auf die größte Variante - pro Seite hatte eine Stunde Video Platz. Aufgrund der für den Verwendungszweck unpraktischen Größe, den Mangel an Filmen (wobei es beachtlich viel Musik auf der LD gab) und der hohen Anschaffungskosten blieb die Laserdisc ein Medium für High-End-Nutzer, denen die VHS nicht qualitativ hochwertig genug war. Zu uns schafften es die LDs fast gar nicht - nur durch Import aus Japan oder den USA kam man in den umständlichen Genuss. Obwohl es scheint, dass hier bereits das Zeitalter der digitalen Speichermedien begann, war dem nicht so. Denn auf der Laserdisc wurden die Daten unkomprimiert und analog, also mit tatsächlichen Vertiefungen geschrieben. Diese wurden durch einen Lichtstrahl eingebrannt und konnten durch diesen auch gelesen werden. Eine Laser-Schallplatte sozusagen.

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Von links nach rechts: Laserdisc-, CD Video- und CD-Format.


Erst gegen Ende des Jahrhunderts - um genau zu sein ab 1995 - wurden digitale Speichermedien massentauglich. CDs rotierten bereits seit Jahren in den Sound-Anlagen der Konsumenten und die DVD sollte nun auch den Markt erobern. Damit war die Videokassette dazu verdammt, ein Auslaufmodell zu werden - denn die Digital Versatile Disc hatte mehr Speicherplatz, daher auch ein klareres Bild und musste nicht zurückgespult werden. Kleiner und handlicher war sie außerdem. Während Laserdiscs und Video-CDs beidseitig beschriftet waren und in der Mitte des Filmes gedreht werden mussten, machte die DVD diesen Schritt unnötig (obwohl später wieder auf diese Praxis zurückgegriffen wurde). Besonders war auch, dass nicht nur dedizierte Abspielgeräte das Medium lesen konnten, sondern bald auch viele Computer ein DVD-Laufwerk hatten. Die vielseitige Verwendbarkeit sorgte für eine schnelle Verbreitung und eine hohe Akzeptanz bei dem Endnutzer. Im Vergleich zu dem aktuellen Blu-Ray-Format (wir kommen an gegebener Stelle dazu) stiegen die Verkaufszahlen und somit auch der Umsatz von DVDs und Abspielgeräten doppelt so schnell. Es brauchte keine drei Jahre bis knapp 20 Millionen Filme pro Jahr im deutschen Sprachraum verkauft wurden - das schafft die eben erwähnte Blu-Ray bis heute nicht. Kurz nach dem Erreichen dieses Meilensteins im Jahr 2002 wurde auch die klassische VHS-Kassette in Sachen Verkaufszahlen abgelöst. Ab diesem Zeitpunkt kippte das Kaufverhalten der Konsumenten hin zu den digitalen Filmen.

High Definition



Lange waren Röhrenfernseher ein richtiges Möbelstück. In den 60ern waren TV-Boxen in Holzoptik im Trend, oft wurde der Fernseher auch weggesperrt. Mit zunehmender Akzeptanz und Integrierung in das Leben der Konsumenten wurde der Fernseher jedoch zum Prestigeobjekt. Genau wie die Computer-Monitore wurden auch bald die TV-Geräte flacher und hochauflösender. LCD- und Plasma-Bildschirme ermöglichten die Ablöse des PAL-Standards hin zu High Definition (oder kurz HD). PAL-plus, die etwas aufgewertete Version des Systems verfügte über eine Auflösung von 1024 mal 576 Pixel - das ist weniger als 720p. Mit einer hohen Bildrate, der klaren Auflösung (1920 mal 1080 Pixel bei 1080i), satten und stabilen Farben und den flachen Geräten hatte der Fernseher des neuen Jahrhunderts nur wenig mit den flackernden Kisten aus den 60ern zu tun. Immer mehr Sender stellen auf ein digitales Signal um, welches das Senden in solch hohen Auflösungen ermöglicht. Das war bei der Übertragung der Fußball-Europameisterschaft 2008 das erste Mal der Fall für den ORF.
Aktuell wird versucht, durch die Regulierung dieses Signals den digitalen Mitschnitt der Programme einzuschränken. Dies ist der Fall bei der Plattform HD+, auf die sämtliche deutsche Privatsender setzen.

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Bildschirm-Technologien im direkten Vergleich.


Ein letzter Format-Krieg darf in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben. Auch die Speichermedien sollten auf HD umsteigen. Zwar ersetzten DVDs bereits seit Ende der 90er die VHS-Kassetten und machten das lästige Zurückspulen unnötig - doch bei solch hohen Auflösungen wurde der Speicherplatz langsam knapp. Zwar konnten sich alle Technologie-Firmen darauf einigen, dass das Nachfolgemedium ebenfalls eine flache Scheibe mit Loch in der Mitte sein sollte - doch das genaue Format blieb eine Streitfrage. Auf Seite der Blu-ray Disc waren Sony, Panasonic, Philips, LG und Samsung - später gesellten sich Dell, Hewlett-Packard, Apple und Acer der Blu-ray Group dazu. Ihr gegenüber stand die HD DVD Promotion Group, bestehend aus Microsoft, Intel, IBM und Toshiba. Anfänglich war auch Hewlett Packard in diesem Lager beheimatet, bevor sie es sich anders überlegt haben. Im Endeffekt gewann die Blu-ray Disc, da die Unterstützer die großen Filmstudios auf ihre Seite ziehen konnten. 2008 gab Time Warner bekannt, keine HD DVDs mehr vertreiben zu wollen, viele Studios folgten diesem Beispiel. Etwa einen Monat nach dieser Entwicklung gab Toshiba bekannt, dass sie keine HD DVD-Player mehr produzieren werden. Selbst die Universal Studios - starke Unterstützer des aussterbenden Formats - waren somit gezwungen auf Blu-ray umzusteigen. Ironie des Schicksals: Der Film Twister war nicht nur einer der ersten Titel, die auf DVD erschienen sind - er war auch der letzte, der auf HD DVD veröffentlicht wurde.

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Von der Detailschärfe konnte die Blu-ray überzeugen, vom Speicher her lag die HD DVD vorne.


Wir haben hier nur einen Bruchteil des Themas "Fernsehen" angeschnitten. Gerade etwas Technik-Geschichte, ein paar nennenswerte Highlights und der eine oder andere Formatkrieg haben in diesem Artikel Platz gefunden. Fernsehen ist aber nicht nur der Fernseher und die Speichermedien. Programm, Nutzung und mittlerweile die Interaktivität prägen dieses Medium. In anderen Ländern wird unterschiedlich ferngesehen. Hier lässt sich als Einschalt-Tipp "Zapping International" von ARTE erwähnen - eine Serie in der gezeigt wird, wie das Fernsehprogramm in anderen Winkeln der Welt aussieht. Ein solch komplexer Sachverhalt würde aber unseren Rahmen sprengen - selbst eine Zusammenfassung der deutschsprachigen Fernsehgeschichte würde das tun. Darum belassen wir es vorerst bei den denkwürdigen Meilensteinen dieses Mediums. Das Musikfernsehen wurde ja bereits genauer beschrieben - und das wird sicherlich nicht der letzte Programmhöhepunkt bleiben.
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