Noch vor nicht allzu langer Zeit zählte ich mich selbst zur breiten Masse der Gehäuse-Puritaner, der einzige Anspruch von Belang war der Preis. Daß diese Einstellung jedoch stark rückläufig ist steht außer Frage – der boomende Markt für Aluminium- und Designergehäuse unterstreicht diese Tatsache eindrucksvoll.
Als führend ist hier zweifellos die zunächst auf Prozessorkühltechnik spezialisierte Firma Coolermaster zu nennen, die uns auch schon mit dem
ATC-201SX in höchstem Maße zu beeindrucken wusste. Noch bevor das Echo dieses Traumgehäuses verhallt ist, wird jedoch schon nachgelegt...
DesignZu Beginn wollen wir
RASCOM abermals unseren herzlichen Dank aussprechen, das im Folgenden getestete Coolermaster Gehäuse wurde aus ihrem reichhaltigen Sortiment zur Verfügung gestellt.
Wenden wir uns zunächst dem im wahrsten Sinne des Wortes augenscheinlichsten Vorzug des ATC-200 CX1 zu. Während rein Technisch die Differenzen zum ATC-201 SX eher marginal erscheinen beugt die Optik potentiellen Verwechslungen zuverlässig vor.
Die Gehäusefront erstrahlt in einer Farbe, die von Coolermaster selbst als „Champagner“ bezeichnet wird und vermutlich selbst Germanisten beim Versuch einer eingehenden Beschreibung in den Wahnsinn treiben würde. Da wir, dem Bildmaterial sei Dank, uns hier jedoch glücklicherweise nicht auf ausschließlich linguale Deskription stützen müssen sei diese mit der spontan formulierten Impression des allseits geschätzten h4p3 abgeschlossen: „w00t!“
FeaturesZu beeindrucken weiß das CX1 wie seine Kollegen zu aller erst mit einer nahezu unwahrscheinlichen Verarbeitungsqualität: hier gibt es schlichtweg keine scharfen Kanten, keine widerspenstigen Schrauben, keine klemmenden Seitenbleche – kurz: es passt, und zwar alles. Doch der Umgang ist nicht nur völlig gefahrenfrei, dazu tragen selbstverständlich auch die Lüftergitter bei, sondern er geht auch kinderleicht von der Hand. Die beliebten Rändelschrauben machen einen Schraubenzieher nahezu überflüssig, die komfortable Motherboardlade macht Bastelein und Arbeiten am Mainboard zu einer Angelegenheit von wenigen Minuten.
Nicht weniger beeindruckend ist auch das Raumangebot:3 5,25“ und 2 3,5“ Laufwerke sind über die Gehäusefront zugänglich, im Inneren bietet sich die Möglichkeit, weitere 6 3,5“ Laufwerke zu montieren – ausgedehnten RAID Spielerein dürfte also nichts im Wege stehen. Auch heiß laufende Festplatten dürfen getrost eingesetzt werden, schließlich werden sie direkt von den durch ein feines Gitter vor dem Ansaugen von Staub geschützten, 25mm tiefen, 80mm Frontlüftern gekühlt. Es handelt sich um Lüfter des taiwanesischen Herstellers Y.S. Tech, die laut Spezifikation bei 1900 Umdrehungen pro Minute knapp 46 Kubikmeter Luft pro Stunde bewegen. Die Geräuschentwicklung wird mit 22,5 dB(A) beziffert und erwies sich in der Praxis als äußerst moderat.
Die beiden Auslasslüfter an der Gehäuseoberseite und an der Rückseite des Mainboardschlittens verhelfen dem ATC-200 CX1 wie schon dem 201 SX zu einer ausgezeichneten Kühlleistung, die in ihrer durchdachten Balance zwischen Lärm und Effizienz schwer zu übertreffen ist.
Eine weitere angenehme Tatsache stellen die Stromanschlüsse der 4 Lüfter dar – ein Y Stück sorgt dafür, dass keine Peripheriestecker des Netzteils besetzt werden.
KritikDen einzig wesentlichen Kritikpunkt stellen die nicht zu leugnenden Abstriche bei der Optik dar, die beim Einbau eines handelsüblichen CD oder DVD Laufwerks gemacht werden müssen. Während das weiße Plastik mit der Aluminium Front des ATC-201 SX noch einigermaßen harmonierte, wird das Champagner Design des 200 CX1 nicht unempfindlich gestört. Abhilfe kann hier höchstens eine Lackierung der Laufwerke schaffen.
Ansonsten muß sich die Kritik jedoch auf Kleinigkeiten versteifen, offensichtliche Mängel sind schlichtweg nicht vorhanden. Als angenehm würde vielleicht von einigen Kunden ein Haken zum Abspannen der Netzteilkabel angesehen, wie er beispielsweise von Lian-Li verbaut wird.
Ein Lüfter in der Seitenwand des Gehäuses könnte die Kühlleistung weiter steigern und für mehr Frischluft im Prozessorraum sorgen. Bei der Verwendung von Netzteilen, die AMDs Richtlinien zur Gehäusebelüftung erfüllen wird der Luftstrom geringfügig durch eine Verstrebung des Netzteilkäfigs gestört, hier sollte Coolermaster dringend eine Änderung in Erwägung ziehen.
Manche Kunden werden zweifellos auch die USB Stecker an der Gehäusefront vermissen, ein Feature, das vielfach tatsächlich hoch geschätzt wird.
Alles in Allem sollte jedoch klar ersichtlich sein, dass obige Gedanken in erster Linie aus Mangel an tatsächlich beanstandenswürdigen Missständen vorgebracht wurden.
FazitDas ATC-200 CX1 ist also, wie auch das 201 SX, ein wahres Kunstwerk unter den Gehäusen! Die nahezu vollkommene Funktionalität, beeindruckende Kühlleistung und das unbeschreiblich edle Design haben jedoch ihren Preis. Nicht ganz 5000ats sind vermutlich mehr, als die Masse der User bereit ist, auszugeben.
Zu bedenken bleibt jedoch, dass es sich hier tatsächlich um etwas mehr als nur ein Gehäuse handelt. Egal ob Bürotisch oder LAN Party, das ATC-200 CX1 ist der perfekte Blickfang. Wer, was ja heute nicht unüblich ist, geneigt ist, sein Case als Statussymbol zu betrachten, darf die 5000 Schilling also auch getrost als Eintrittskarte in den gleichsam elitären Kreis der Coolermaster Besitzer ansehen.
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