Ein Gehäuse? Was erwarten wir uns von einem Gehäuse? Wie bei kaum einer anderen Komponente eines PC Systems gehen hier die Ansprüche extrem weit auseinander. Während Viele beim Kauf einzig und allein auf den Preis achten sind andere bereit, beträchtliche Summen für ein Case auszugeben, das durch seine Ventilation glänzt oder mannigfaltige Möglichkeiten für Modifikationen birgt. Ein weiterer oft kaufentscheidender Faktor ist das Design, und auch wenn das COOLERMASTER ATC-201SX hierauf sein Hauptaugenmerk legt, bietet es doch weit mehr...
Features:Zunächst möchten wir uns herzlichst bei
RASCOM bedanken, die uns dankenswerterweise das COOLERMASTER ATC-201SX aus ihrem reichhaltigen Sortiment an Gehäusen zu Testzwecken zur Verfügung stellten.
Das schlichte und doch beeindruckende Design selbst als Feature zu nennen wäre vielleicht etwas unpassend, doch das Gehäuse ist, wie man so schön sagt, ein wahrer Augenschmaus - zur Gänze aus Aluminium gefertigt. Wer nun, wie auch ich zunächst, vermutet die Vollmetallfertigung könnte sich negativ auf das Gewicht und somit auf die Einsatztauglichkeit auf LAN Parties niederschlagen, begeht einen Trugschluß, denn tatsächlich weckte die Leichtigkeit der Packung, das Gehäuse selbst wiegt schlanke 5kg, eine gewisse Unruhe in mir. Diese verflog jedoch spätestens beim Auspacken und der ersten Inspektion...
Positiv fielen mir sofort die Rändelschrauben auf, es handelt sich hier um per Hand drehbare Schrauben, die sowohl an den Abdeckblechen als auch zur Befestigung der PCI Karten bzw. Slotbleche zum Einsatz kommen. Eine weitere Einrichtung, die die Arbeit mit diesem Gehäuse insbesondere für Bastler endlos erleichtert ist der Motherboardschlitten. Anstatt direkt an die Gehäuserückseite wird das Mainboard sowie sämtliche Karten an einer heraus ziehbaren Lade befestigt, es ist also nicht länger vonnöten, im wahrsten Sinne des Wortes ins Gehäuse zu kriechen, um einen Jumper zu ziehen.
Im Inneren präsentieren sich 4 80mm Lüfter, 2 an der Front-, einer an der Rück- und einer an der Oberseite, die jeder mit einem verchromten Gitter versehen sind. Weiters ist an den Stromsteckern jeweils ein Y-Stück angebracht, so verbrauchen die Lüfter de facto keinen der möglicherweise knappen Stromanschlüsse.
An der Frontseite befinden sich 4 5,25" und 2 3,5" Laufwerksschächte sowie 2 durch eine elegante kleine Klappe verdeckte USB Anschlüsse. Die Frontlüfter werden durch ein feinmaschiges Aluminium Sieb verdeckt und verhindern somit das Einsaugen von Staub und Kleinteilen. Sie machen zusätzliche Festplattenkühler weitgehend überflüssig, die Platten werden durch den Luftstrom hinlänglich gekühlt.
A propros Kühlung: Die Laufruhe der 4 80mm Lüfter weckte in mir eine gewisse Skepsis, und so entschloss ich mich kurzerhand, das ATC-201 meiner üblichen, etwas rustikalen Kühlungsmethode gegenüberzustellen. Bei geschlossenen Seitenplatten hielt sich die Innentemperatur bei konstant 27,2°C, während die Außentemperatur 24,3°C betrug. Das Abnehmen der Seitenabdeckungen ließ die Innentemperatur auf 27,6°C ansteigen, das Zuschalten des 40cm Standventilators - unglaublich aber wahr, erhöhte sie auf knapp über 30°C. Das zeigt, dass das scheinbar simple Kühlsystem doch wesentlich komplexer ist, als es zunächst scheint.
Um trotzdem ungefähre Vergleichswerte ermitteln zu können, testete ich den Ventilator auf einem ansonsten unbelüfteten System, konnte dort die Systemtemperatur auf 27,4°C absenken. Ein etwas kurioser aber eindeutiger Punktesieg für das Coolermaster Gehäuse also...
Kritik:Das Coolermaster ATC-201 bietet kaum Anlässe zur Kritik, man muß sich schon zu einer gewissen Kleinlichkeit versteigen...
Nichtsdestotrotz wird der ausgezeichnete optische Gesamteindruck leicht getrübt, sobald man die Laufwerksschächte benutzt. Das edle Aluminium harmoniert zwar mit einem weißen CD-ROM Laufwerk weit besser als ich dachte, jedoch wäre eine Klappe zur Abdeckung der Laufwerke quasi das Tüpfelchen auf dem I.
Weiters schiene es wünschenswert, zusätzlich zu den 2 USB Ports einige weitere Anschlüsse, beispielsweise eine Kopfhörerbuchse an der Frontseite vorzufinden.
Zu guter letzt könnte man anmerken, dass ein Lüfter an der Seitenplatte, direkt über dem CPU Kühler, für eine möglicherweise noch weiter gesteigerte Kühlleistung sorgen könnte. Selbst zur Säge zu greifen würde ich niemals übers Herz bringen...
Doch wie gesagt, diese Kritikpunkte als tatsächliche Mängel anzuführen wäre kleinlich, ungeachtet der Tatsache, dass ein Gehäuse dieser Preisklasse keine Wünsche offen lassen darf.
Fazit:Der nicht gerade bescheidene Preis wird vermutlich viele potentielle Kunden abschrecken, doch wer nur "das Beste" will, wird am Coolermaster ATC-201 kaum vorbeikommen, sei es um einem Bürotisch das gewisse Etwas zu verleihen oder um auf jeder LAN Party neidische Blicke auf sich zu ziehen...
Für gut 5000 Schilling erwirbt man die nahezu perfekte Synthese von Funktionalität und zeitlosem optischen Genuss - ein Kunstwerk unter den Gehäusen!
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