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Blackberry Playbook

ica 19.08.2011 31963 17
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Das Blackberry Playbook von RIM ist das erste Tablet des sonst für Business-Smartphones bekannten Herstellers aus Kanada. Gleichzeitig leitet es die Ära des auf den Microkernel QNX basierenden Betriebssystems ein. Ausgestattet mit einer Dual-Core CPU mit 1 GHz und einem brillanten 7"-Display hat es definitiv die richtigen Zutaten um erfolgreich zu sein. Ob es ernsthafte Konkurrenz zum iPad und den Android-Tablets darstellt, könnt ihr auf den folgenden Seiten erfahren.

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Hardware



An der Hardware gibt es eigentlich wenig auszusetzen. Es wirkt sehr wertig verarbeitet, die Materialien fühlen sich gut an und das 7''-Display mit einer Auflösung von 1024x600 weiß zu überzeugen. Auch die inneren Werte brauchen sich vor der Konkurrenz nicht zu verstecken: Die Dual-Core-CPU mit 1 GHz von Texas Instruments sorgt für genug Power und ermöglicht im Zusammenspiel mit einem Gigabyte Arbeitsspeicher ein flüssiges Bedienkonzept. An Anschlüssen stehen ein Micro-USB-Port, ein Mini-HDMI, sowie ein 3.5-mm-Kopfhörer-Ausgang zur Verfügung. Der USB-Port dient sowohl zum Übertragen von Daten, als auch zum Laden des Akkus. Dafür wird zusätzlich ein Netzteil mitgeliefert, das mehr Strom liefert als herkömmliche USB-Anschlüsse. Zusätzlich gibt es noch einen Dock-Connector, der aber erst durch Accessories Verwendung findet. Eine Kamera findet sich sowohl auf der Vorderseite (3 Megapixel) als auch auf der Rückseite (5 Megapixel).

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Das Blackberry Playbook besticht mit guter Verarbeitung und brillantem Display.


Der einzige Kritikpunkt an der Hardware ist der sehr schwer erreichbare und auch erfühlbare Power-Button an der Oberseite. Direkt daneben sind nämlich Knöpfe zur Lautstärkeregelung und ein Play/Pause-Button, die man meist anstelle des Power-Buttons betätigt. Aufgeweckt werden kann das Playbook allerdings auch durch einen Swipe von oben nach unten oder umgekehrt - das funktioniert sehr gut und ist wahrscheinlich sogar schneller als das Drücken eines gut platzierten Einschaltknopfes. Lediglich beim Ausschalten kommt somit Frust auf. Doch seit dem letzten Update gibt es hier ebenso Erleichterung: Man kann nun das Playbook auch via Software in den Standby-Modus versetzen.

Um das Display herum sind an jeder Seite touch-sensitive Bereiche angeordnet, die essentiell für die Bedienung des Playbooks sind. Das Bedienkonzept basiert auf Gesten, wie man sie von WebOS kennt. Ein Swipe von unten führt zum Hauptmenü und ersetzt somit den gewohnten Home-Button von den mobilen Apple-Produkten. Ein Swipe von oben bringt in den meisten Apps ein Menü bzw. einen Bereich zum Vorschein, der mehr Steuerungsmöglichkeiten bietet, als in der App sichtbar untergebracht werden können. Im Hauptmenü erreicht man mit diesem Swipe die Geräteeinstellungen. Bleiben noch die Bereiche rechts und links, mit denen man schnell zwischen den angrenzenden Apps wechseln kann. Am Playbook muss man sich laufende Programme als eine Art horizontale Liste vorstellen - neu gestartete Programme werden am Ende angehängt. Somit kann man mit diesen Gesten schnell durch diese Liste navigieren und hat ein sehr gutes Multitasking-Erlebnis, das seinesgleichen sucht. Diese Liste ist auch im Hauptmenü sichtbar und durch einen Swipe nach oben auf einer laufenden App wird diese gestoppt. Dreht man das Playbook in den Portrait-Modus, funktioniert die Bedienung nach wie vor gleich, da die touch-sensitiven Bereiche an allen vier Seiten angebracht wurden.

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Software



Das Hauptmenü, die Gesten und das Multitasking sind beeindruckend - das Playbook kommt niemals ins Schwitzen und alles ist butterweich animiert. Egal ob man ein Full-HD-Video abspielt, nebenei Musik hört und auch noch im Web surft - man hat niemals den Eindruck, dass das Playbook überfordert wäre. Auch die Idee mit den versteckten Menüs, die durch einen Swipe von oben erreichbar sind, geht größtenteils auf. Man muss keinen Settings-Button oder ähnliches in der App suchen (oder als Entwickler den Platz dafür finden) und erreicht schnell erweiterte Funktionen. Der Nachteil ist bereits aus Android bekannt - ist dieses Menü in der App nicht implementiert, swiped man vergeblich.

Wireless-Zugriff & HDMI

Hervorzuheben ist noch der Wireless-Zugriff auf das Playbook. Aktiviert man File-Sharing am Playbook steht einem das Playbook als Samba-Share zur Verfügung. Somit kann auf Files gemütlich via WLAN zugegriffen werden, ohne jemals ein USB-Kabel verwenden zu müssen. Dies funktioniert übrigens auch wenn das Playbook im Standy-Modus ist. Der HDMI Ausgang kann verwendet werden um alles 1:1 auf einem externen Display wiederzugeben. Einer App steht es aber auch frei auf dem Playbook andere Dinge anzuzeigen, als auf dem externen Display - so kann man zum Beispiel in der Powerpoint-App Notizen auf dem Playbook ansehen, während die Präsentation die Fullscreen-Slides anzeigt.

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Ein kleines Menü rechts oben erlaubt schnellen Zugriff auf wichtige Settings wie WLAN, Bluetooth und Rotation-Lock


Updates

Auch wenn noch das ein oder andere Feature fehlt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es mit einem nächsten Update nachgeliefert wird. RIM arbeitet sehr aktiv an dem Betriebssystem und bringt alle paar Wochen neue Updates heraus. Diese werden übrigens einfach via WLAN empfangen und installiert.

Keyboard

Zu guter letzt wollen wir uns noch dem Touch-Keyboard annehmen. Es ermöglicht zwar kein wirkliches 10-Finger-System, doch funktioniert es sehr gut und ermöglicht mit ein wenig Übung durchaus zügiges Schreiben.

Apps



Browser

Der Browser ist im Großen und Ganzen in Ordnung, hat aber definitiv Spielraum für Verbesserungen. An der Performance gibt es nichts auszusetzen, denn durch die Webkit-Basis sehen Webseiten auch tatsächlich so aus, wie sie aussehen sollen. Pinch-to-zoom ist sehr flüssig, während das Scrollen allerdings eher ein komisches Verhalten hat. Teilweise scheint es zu langsam zu sein (sprich der zu scrollende Weg ist zu kurz) und man ist somit ständig beschäftigt nach oben oder unten zu swipen. Durch den Swipe von ganz oben kommt die Tab-Verwaltung zum Vorschein, was uns sehr gut gefällt. Die Lesezeichenverwaltung lässt allerdings zu wünschen übrig: Die Liste laggt beim Scrollen leicht und es gibt keine Option zur Sortierung. Somit sind die Lesezeichen, die man zuletzt hinzugefügt hat, auch immer an erster Stelle. Dafür gibt es die Möglichkeit zwischen einer Listen- und einer Rasterdarstellung zu wählen, doch die Einstellung wird beim nächsten Browserstart wieder zurückgesetzt und man sieht wieder den Raster.

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Der Webkit-Browser stellt die Webseiten gut dar, bietet allerdings nur wenig Luxus drumherum.


Bilder

Die Bildverwaltung weiß hingegen auf ganzer Linie zu überzeugen. Die Performance ist erstklassig und die Blenden sind sehr nett anzuschauen. Über das Menü via Swipe bekommt man eine kleine Thumbnail-Liste und kann somit schneller navigieren.

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Die Bildverwaltung ist gelungen und erlaubt eine schöne Anzeige, sowie eine schnelle Navigation.


App World

Hier kann man sich Apps kaufen und herunterladen. Die Auswahl ist natürlich nicht so groß wie beim Apple Appstore und auch die Qualität der einzelnen Produkte kann uns nicht so ganz überzeugen. Die App World selbst wirkt auch nicht so flüssig, wie das Betriebssystem selbst. Kaufen kann man via Kreditkarte und Paypal - beides funktionierte bei uns ohne Probleme.

Hier eine kurze Anmerkung zu den Apps aus Sicht eines Entwicklers: Derzeit stehen WebWorks - eine Art HTML-Framework mit Zugriff auf diverse APIs - und Adobe AIR (Flash) zur Verfügung. Das native SDK wird erst im Sommer nachgereicht. Wer sich mit Air auskennt, hat somit nach nur kurzer Einarbeitungszeit die erste App fertig. Doch die Performance der Apps am Playbook hat definitiv noch Spielraum für Verbesserungen. Selbst nach zahlreichen Optimierungen ist es schwer eine flüssige App zu erstellen. Man kann nur hoffen, dass mit der kommenden Version 2.6 die Performance besser wird. Dieses Bild zeichnet sich auch bei den meisten anderen Apps ab - viele Ruckeln schon bei einfachen Aufgaben. Es gibt natürlich auch Ausnahmen und man findet durchaus das ein oder andere Juwel. Aber generell wird erst das native SDK eine bessere Anwendungsentwicklung ermöglichen.

E-Mail & Kalender

Man mag es kaum glauben, aber das Playbook bringt keine E-Mail- und Kalender-Anwendung mit. Lediglich mit Blackberry Bridge - hier wird ein Blackberry-Smartphone via Bluetooth mit dem Playbook gekoppelt - hat man eine E-Mail-App. RIM verweist hier auf diverse Web E-Mail-Anbieter, richtige Apps sollen allerdings in naher Zukunft nachgereicht werden.

Weitere Apps

Es gib natürlich noch etliche andere Apps, die bereits auf dem Gerät vorinstalliert sind. Darunter ein PDF Reader, Music Shop, Music Player, Word/Excel/Powerpoint-Apps, Taschenrechner, YouTube-Player, Videos, Podcasts, Voice Notes, Bing Maps und dergleichen. Seit dem letzten Update gibt es jetzt auch eine App für Video-Chats.

Video & Fazit



Um euch nicht ganz so trocken davon zu lassen und für einen besseren Eindruck vom Look & Feel des Playbooks zu sorgen, haben wir ein Video für euch vorbereitet, das die Gestensteuerung im Menü, sowie den Browser, diverse Apps und ein Game zeigt. Mach euch selbst ein Bild des neuen Blackberry-Tablets:

Look & Feel des Blackberry Playbooks


Unterm Strich hinterlässt das Blackberry Playbook einen gemischten Eindruck. Die Hardware weiß zu überzeugen und die Software hat sehr viel Potenzial. Allerdings wird dieses derzeit noch nicht ausgeschöpft und somit übernimmt man als User wieder einmal die Rolle des Beta-Testers. Während das Multitasking-Erlebnis in der Tablet-Welt also seinesgleichen sucht, sind die Apps zwischen denen man so flüssig wechselt, auf jedem anderen Tablet besser umgesetzt. Das fängt beim Browser an und hört bei den 3rd Party Apps auf. Weiters verspricht RIM seit Monaten eine E-Mail- und Kalender-App für alle jene nachzureichen, die kein Blackberry-Smartphone ihr Eigentum nennen. Leider sucht man das bitte heute noch vergeblich. Es gibt zwar monatliche Updates, doch die größten Änderungen betreffen da meist die Facebook-App. Ein guter Unterbau und ein durchdachtes Bedienkonzept sind definitiv wichtig, doch solange der Rest nicht das gleiche Niveau erreicht, sollte man sich bei anderen Herstellern zuerst nach passenden Geräten umsehen.
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