Gebrauchte Laptops - Sind sie ihr Geld wert? Und wie kann man sie aufwerten?Gebrauchte Laptops auf ebay sind der Renner - alles was nicht niet- und nagelfest ist, landet im Online-Auktionsportal. Dabei kann man angefangen bei den allerersten Laptops über frühe Pentium Generationen bis hin zu Core 2 Duo - Laptops mit 800MHz FSB alles kaufen. Sehr
preiswert präsentieren sich ältere
P3-Laptops. Mit etwa 200-300€ für ein gut erhaltenes Markengerät oder deutlich darunter für ein weniger gut erhaltenes No-Name Exemplar bekommt man teils schon die Topmodelle. Diese haben meist rund 1GHz Rechenpower und etwa 256MB RAM und eignen sich damit bestens
als Officegeräte und Surfstationen.
Wer wissen möchte in welchem Verhältnis die CPU-Leistung eines Pentium III zu modernen Notebook-CPUs steht sollte sich folgenden Artikel durchlesen:
Notebook-Prozessoren im Vergleich. Die Pentium 3 - Baureihen "Coppermine" und "Tualatin" punkten auch mit ihrer geringen Leistungsaufnahme. Noch besser können ihre
mobilen Pendants bei der Leistungsaufnahme sparen - ein 500MHz ULV Pentium III rangiert auf ähnlichem Niveau wie ein ULV Pentium M. Auch mit Desktop-Pentium III-CPUs sind
Akkulaufzeiten von 3h bei guten Akkus auch in Noname-Geräten keine Seltenheit. Allerdings sind bei Geräten dieses Alters meist die Akkus schon sehr am Ende (insbesondere wenn noch NiMh-Akkus anstatt Lithium-Ionen-Akkus verbaut wurden) - bei unserem Gericom Webengine findet RMClock gerade noch 394 von ehemals 3600mAh im Neuzustand. Ein Akku in einem derartigen Zustand reicht gerade einmal als Überbrückung für den Weg vom Arbeits- ins Wohnzimmer. So man kein Notebook von IBM oder ein anderes sehr häufiges Markengerät besitzt, sieht es mit Ersatzakkus schlecht aus. Mehr als 5 Jahre nach Kaufdatum findet man kaum ein zweites Gerät selben Typs, auch Ersatzteile werden nicht mehr hergestellt. Mit etwas Glück kann man seinen
Akku jedoch durch einen Nachbau
ersetzen. Man kann hier natürlich auch selbst Hand anlegen und selbst neue Akkuzellen verlöten - jedoch sollte man auf die Kosten achten. Akkuzellen mit hohen Kapazitäten sind nicht günstig und noch dazu ist das Löten eines Akkupacks nicht trivial (was oft zu weiteren Kosten aufgrund zu warm gewordener Akkuzellen führt).
Ein leicht und günstig zu behebender Fehler, der ebenfalls aus dem Alter resultiert ist eine leere BIOS-Batterie. Laptops verlieren dadurch jegliche BIOS-Einstellung inklusive Datum und Uhrzeit, sobald sie komplett vom Strom abgeschnitten werden. Diese Kleinigkeit hilft bei vielen Pentium 3 Laptops den Preis zu drücken, da der einfach zu beseitigende Fehler im Betrieb mehr als nur störend ist. Viele Vorbesitzer halten das Problem für gravierend (da Windows bei jedem Start eine Fehlermeldung ausschreibt) und geben Laptops wesentlich günstiger her. Mit dem Austausch der BIOS Batterie (in unserem Fall gegen eine andere aus einem defekten Mainboard) sind die Probleme behoben.
Qualen beim Dateitransfer
Leider ist abseits alter Akkus und BIOS-Batterien nicht alles eitel Sonnenschein. Die meisten der Geräte aus Pentium 3 - Zeiten haben nur
einen oder maximal zwei USB-Ports, die zumeist auch
nur USB1.1 beherrschen. Auch unser Gericom-Notebook bildet keine Ausnahme und foltert uns mit einer Transferrate von 50MB/min oder knapp 0,8MB/s. In Zeiten von bis zu 16GB großen USB-Sticks schränkt das die Arbeitsgeschwindigkeit schon gewaltig ein - ein vollständiges Bespielen würde über 5h in Anspruch nehmen.
Ein weiterer Knackpunkt ist die
Netzwerkkonnektivität. Zwar haben die meisten Pentium 3-Chipsätze 100Mbit-LAN sowie ein 56K-Modem an Board, Wireless LAN Anbindung sucht man jedoch vergebens. Will man das Gerät als mobile Surfstation verwenden muss man deshalb zu einer externen Lösung greifen.
WLAN-Adapter für den
PCMCIA-Slot sind zwar ein wenig teurer als USB-Lösungen, aber USB-Ports sind wie schon erwähnt rar. Abgesehen davon hat USB1.1 einen maximalen Durchsatz von 12Mbit/s und wird eigentlich auch schon von Wireless-Netzwerken nach dem alten 802.11b Standard (11MBit) an seine Grenzen gebracht. Die wesentlich höhere Bandbreite von PCMCIA löst auch dieses Problem. Die Nachrüstung per MiniPCI ist zwar auch möglich, jedoch müssen dann zusätzlich Antennen verlegt werden und MiniPCI Adapter sind wesentlich weniger weit verbreitet. Außerdem muss man meist den kompletten Laptop zerlegen um zum MiniPCI-Port vorzudringen.
Da jedes ältere Notebook mindestens einen und viele sogar zwei PCMCIA-Slots haben, können diese auch bei der USB-Problematik Abhilfe schaffen: USB 2.0-fähige
Controller-Karten kosten nicht viel, sogar IEEE 1394 (Firewire) lässt sich so bei Bedarf nachrüsten. PCMCIA hat mit seiner direkten ATA-Kompatibilität einen weiteren Trumpf im Ärmel. Wird beispielsweise ein Compact-Flash-Laufwerk via geeignetem Adapter in einem PCMCIA-Slot angesteckt, ist das Laufwerk fortan ohne "Umrechnung" im System verfügbar. Man kann auch davon booten (so es das BIOS unterstützt) und damit die Festplatte des Notebooks ersetzen. So kommt man um knapp 100€ zu 8GB lautlosem Festspeicher mit exzellenten Zugriffszeiten und sehr geringer Stromaufnahme. Natürlich kann man auch andere ATA-Geräte anschließen, die jedoch nicht im PCMCIA-Schacht verschwinden.
Wer mehr Speicher braucht kann auch eine
2,5" IDE-Festplatte einbauen, bis zur allerneuesten Generation mit 200GB aufwärts haben Festplatten-Hersteller sowohl IDE als auch SATA Versionen von 2,5" Festplatten produziert. Achtung, ältere Chipsätze, allen voran der sehr häufige 440BX, haben ein Limit von maximal 128GB für die Festplatte. Größere Platten können zwar eingebaut werden, jedoch sind nur die ersten 128GB verfügbar. Leider haben manche Geräte auch mit kleineren Festplatten ein Problem. Hier hilft nur ausprobieren. Mit 60 oder 80GB kommt aber bis jetzt noch jedes getestete Gerät zurecht.
Externe Lösungen sind aufgrund des Preises jedoch nicht außer Acht zu lassen - schließlich kosten 500GB-Platten im 3,5" Format unter 90€ - und bieten damit etwas weniger als 3mal so viel Speicher wie ihre kleinen Brüder. Bei Verwendung einer externen Speicherlösung sollte aber auf jeden Fall USB2.0 oder Firewire vorhanden sein.
Der Einbau einer
großen Festplatte oder eines schnellen CF-Laufwerk hat auch noch einen zweiten Vorteil: Geschwindigkeit. HDDs im 2,5"-Format sind ohnehin nicht die schnellsten, jedoch haben sie in den letzten Jahren massiv gegenüber Desktop-Festplatten aufgeholt. Ein Exemplar von vor 6 Jahren ist langsamer als ein mittelmäßiger USB-Stick. Stehen dem System zusätzlich zu einer schnellen Platte auch noch mindestens 512MB RAM zur Verfügung, merkt man bei Office arbeiten oder beim Surfen kaum einen Unterschied zu wesentlich schnelleren Notebooks oder gar Desktop-Systemen.
Zu guter letzt sind moderne Notebook-Festplatten und insbesondere CF-Laufwerke auch noch wesentlich leiser als ältere. Bei Office-Arbeiten macht sich ein
leiseres System fast noch positiver bemerkbar als ein schnelles. Doch gerade alte Notebooklüfter laufen meist nicht mehr sehr leise, weil die Lager sehr stark abgenutzt sind. Zusätzlich dazu werden immer nur Wärmeleitpads verwendet, die - einer neueren Wärmeleitpaste prinzipiell schon unterlegen - durch das Alter auch nicht besser werden. Und nicht zuletzt sammelt sich in einem Notebook über die Zeit auch eine gehörige Menge
Staub. Diese beiden Faktoren sorgen für eine höhere Temperatur und damit dank der Lüftersteuerung für eine höhere Lüfterdrehzahl eines ohnehin schon ratternden Lüfters.
Hat man ein altes Notebook günstig erworben ist die schnellste und einfachste Tuning-Maßnahme das Aussaugen an den Lüftungsschlitzen. Temperaturunterschiede von 5 oder gar 10°C alleine durch Befreiung von Staub sind keine Seltenheit. Das
Austauschen der Pads gegen eine gute Wärmeleitpaste bringt uns ebenfalls einen großen Schritt weiter auf dem Weg der Lärmreduktion.
Glücklich kann sich schätzen, wem eine eigene Klappe Zugang zur CPU gibt: Mit wenigen Schrauben arbeitet man sich zum Kühler vor. Beim Öffnen der Schrauben am Kühlkörper sollte man Vorsicht walten lassen - Notebook-CPUs haben
keine Heatspreader und neigen damit zu abgebrochenen DIE-Stücken. Bei manchen Laptops ist deshalb sogar eine Reihenfolge aufgezeichnet in der die Schrauben, mit denen der CPU-Kühlkörper befestigt ist, geöffnet werden soll. Wer einfach diagonal die Schrauben zuerst der Reihe nach lockert und sie erst in einem zweiten Durchgang ebenfalls diagonal entfernt, ist auf der sicheren Seite.
Kontaktfläche des Kühlers
Das Entfernen des Kühlkörpers gestaltet sich meist auch ziemlich "eckig", da versucht wird einen möglichst großen Kühlkörper in ein möglichst kleines Gehäuse zu bekommen. Bisweilen mag einem die Quadratur des Kreises schon als leichteres Unterfangen erscheinen, aber mit einer ruhigen Hand oder gar einer Anleitung sollte man den Kühlkörper unbeschadet
entfernen können. Das
Wärmeleitpad löst man normalerweise problemlos mit dem Fingernagel oder einem Glasschaber ab. Bei einem Kühler aus Kupfer hinterlässt man aber schnell unschöne Abdrücke mit den Fingern - ein Metall- oder Glas-Keramikputzmittel bringt in diesem Fall die ursprüngliche Farbe wieder zum Vorschein.
CPU in ihrem natürlichen Lebensraum
Schnell einen Tupfer Wärmeleitpaste auf der CPU verteilt und schon kann man den Kühler für einen ersten Test wieder montieren. Nach dem Wiederzusammenbau sollte der Lüfter wesentlich langsamer laufen oder sogar über kurze Zeit komplett stehen bleiben. Der Lüfter unseres Geräts läuft nach der Verbesserung zwar hörbar langsamer, ist jedoch nur unwesentlich leiser, weil die Lager schon sehr stark abgenützt sind. Interessanter Weise kühlt der Kühlkörper in unserem Gericom Webengine nur die CPU und hat keine ersichtliche Funktion bei der Kühlung weiterer Komponenten. Da er außerdem noch seinen eigenen Luftein- und Auslass hat, kommt uns eine Idee:
Passivbetrieb.
Mit einem Voll-Alukühlkörper wie er hier verwendet wird (Aluminium gibt Wärme wesentlich leichter und schneller als Kupfer an die Umgebung ab) und den 33W TDP (laut
Spezifikation) könnte passiver Betrieb möglich sein. Für den Fall des Falles hat der Pentium III im FCPGA Package auch eine automatische Thermoabschaltung an Board.
Gesagt getan! Nach Entfernung des Lüfters und dem wiederholten Zusammenbau startet der Laptop klaglos und läuft gleich schnell wie mit aktiver Kühlung (Thermal Throttling gab es beim Pentium III noch nicht). Dank der hochsommerlichen Lufttemperatur von knappen 30°C lief der Laptop nur rund
2,5h bevor erste Ungereimtheiten auftraten. In den nächsten paar Minuten häuften sich komische
Fehler bis der unvermeindliche
Crash passierte. Da sich gleichzeitig auch das Notebook an manchen Stellen bedrohlich erhitzte konnte man den Absturz eindeutig auf einer Überhitzung zurückführen. Nach dem Wiedereinbau des alten Lüfters waren die im Passivbetrieb aufgetretenen Fehler komplett verschwunden.
So weit so gut - aber damit kann sich ein guter Hardware-Bastler nicht zufrieden geben. Darum wollen wir den
Lüfter ersetzen. Bei einem 6 Jahre alten Gericom Laptop kann man einen originalen Ersatzlüfter getrost vergessen - auf ebay fand sich über Wochen kein baugleiches Gerät. Deshalb bleibt uns nur der Einbau eines nicht dafür vorgesehen Lüfters. Allerdings limitiert der Einsatz in einem Laptop die Anzahl der verfügbaren Lüfter gewaltig. Da Laptops durchwegs sehr flach sind, ist dies auch ihr Kühlsystem, weshalb nur maximal
10mm starke Lüfter in Frage kommen. Desweiteren passen aufgrund des generellen Platzmangels maximal 40mm breite Lüfter ins Gehäuse - bei einem anderen Laptop vielleicht auch etwas größere.
Vor die größte Einschränkung beim Lüfter-Kauf stellt uns jedoch die
Betriebsspannung: Fast alle Laptops stellen nur
5V für das Kühlsystem zur Verfügung. Da schränkt die
Auswahl auf
geizhals auf genau einen Lüfter ein. Einzig
Papst hat einen
5V 40x40x10mm Lüfter im Programm. Die Auswahl für 12V-Lüfter ist allerdings wesentlich größer, weshalb der Versuch naheliegt einen 12V Lüfter einfach nur auf 5V zu betreiben. Unser Partner
KTC-Cooling hat uns jedoch versichert, dass 40x40mm große Lüfter mit 5V unmöglich laufen geschweige denn überhaupt anlaufen. Damit dürfte sich wohl dieser Papst Lüfter als einziger 10mm dünner 5V-Lüfter überhaupt als einziger Lüfter überhaupt für den "Off-Label"-Einbau in Notebooks qualifizieren.
Nach einwöchiger Wartezeit auf den bestellten
Papst 405F konnten wir endlich zu Werke schreiten. Da die Kühlrippen des Kühlkörpers nicht unter sondern neben dem Lüfter liegen, müssen wir ihn aus seinem ursprünglichen Gehäuse befreien. Ein Elektronik-Seitenschneider erfüllt den Zweck - die Streben des 40mm-Lüfters sind kaum 1mm stark. Da wir den Stecker des alten Lüfters benötigen und auch ungefähr die gleiche Kabellänge wie vorher brauchen, muss der alte Lüfter dran glauben. Dann noch die zwei Litzen abisolieren und an den neuen Lüfter anlöten - fertig. Auf die
Polung muss nicht geachtet werden, der Lüfter dreht sich auf jeden Fall in die richtige Richtung.
Bei einem kurzen Test, ob sich der Lüfter noch einwandfrei drehen lässt (man weiß ja nie) bemerken wir durch Zufall ein
leises Schleifgeräusch. Nach anfänglichen Befürchtungen den Motor des Lüfters beim Löten in Mitleidenschaft gezogen zu haben fand sich jedoch schnell der Fehler. Bedingt durch die besonderen Lüfterblätter des Papst 405F schliff ein kleines Stück des Schrumpfschlauches an den Blättern was das leise Schleifgeräusch verursachte. Das Gummi-Stück wird schnell mit einem scharfen Messer entfernt und das Schleifgeräusch ist weg.
Nun steht dem
Einbau nichts mehr im Wege. Der neue Lüfter kann jedoch nicht mehr verschraubt werden - daran haben wir vorher leider nicht gedacht. Ein dünnes doppel-seitiges Klebeband wäre ideal, damit könnte man zur weiteren Lärmreduktion auch noch die Schwingungen des Lüfters dämpfen. Da der Lüfter aber sehr klein ist und sich verhältnismäßig langsam dreht halten sich diese ohnehin in Grenzen. Nach einem Check der häuslichen Schubladen sticht
Sekundenkleber ins Auge. Wie der Name verspricht klebt der Lüfter binnen Sekunden am Metall und der Kühlkörper ist fertig für den Wiedereinbau. Die um wenige mm verkürzten Litzen sind noch mehr als lang genug und wir können den neuen Lüfter anstecken. Nach Verschluss der letzten Schraube steht der Laptop wieder auf seinen eigenen Füßen. Eine Schrecksekunde: Der Gericom Webengine bootet zwar, man hört jedoch nur ein Klackern der Festplatte. Haben wir etwa doch zulange die Lötpunkte erhitzt? Nach dem Umdrehen des laufenden Laptops können wir jedoch Entwarnung geben: Der neue Lüfter dreht sich. Da er jedoch nur ungefähr gleich laut wie die Festplatte im Leerlauf ist, fallen seine Lärmemissionen kaum auf. Obwohl das System nur wenig lauter ist als im Passivbetriebt, bleibt es im normalen Temperaturbereich - und das über Stunden..
Mission accomplished!
Bei einem Anschaffungspreis von nur 65€ ist unser System sein Geld wert. Als CPU dient uns ein Pentium III-Coppermine mit 1,1GHz und 100MHz FSB. Der CPU stehen 384MB SD-RAM zur Seite. Das Gehäuse ist abgesehen von kleineren Kratzern in exzellentem Zustand, auch die Tastatur stellt trotz ihres Alters so manchen modernen Laptop in den Schatten. Einzig der Akku, der mit seinen rund 20 Minuten Laufzeit seinen Zenit schon lange überschritten hat, stört das positive Gesamtbild. Die Investition von 17€ in einen neuen Lüfter und die Verwendung einer PCMCIA-Wlan-Karte von Dlink machen es zu einer leisen Surfstation. Das 14"-XGA-Display passt gut in das kompakte Gehäuse, dank der gleichmäßigen Ausleuchtung taugt der Gericom-Laptop auch als Langzeit-Arbeitsgerät. Natürlich besteht auch weitere Möglichkeit upzugraden - beispielsweise mit einer schnelleren, leiseren Festplatte oder mit zusätzlichem RAM-Speicher. Allerdings würde die nächste Ausbaustufe (512MB RAM + 120GB IDE-HDD) zusätzlich noch einmal die bisher angefallenen Kosten von ~100€ verursachen.
Unser
zweites Testgerät ist von IPC und hat
30€ gekostet. Mit 1Ghz Rechenleistung und 256MB RAM ist er nicht ganz so potent wie unser erstes Testgerät und auch von außen wirkt der Laptop vorerst in schlechterem Zustand, das Gehäuse ist stärker zerkratzt und weist einige Abnützungserscheinungen auf. Bedingt durch das Überhängen des Displays wurden anscheinend die Display-Schaniere stark in Mitleidenschaft gezogen - das Display lässt sich fast 5cm bewegen, ohne dass die "Feder" im Schanier selbst bewegt wird; der Verschlusshaken ist bereits abgebrochen. In exzellentem Zustand befinden sich dafür die Eingabegeräte: Die Tastatur ist wie neu, das Touchpad registriert Bewegungen zügig und präzise und es gibt sogar eine eigene Taste für Emails an der Vorderseite des Geräts. Die Anordnung der Anschlüsse ist ebenfalls sehr aufgeräumt und viele LEDs zeigen den Status des Geräts sowohl im geschlossenen, als auch im aufgeklappten Zustand an - alles in allem unterstreichen diese Maßnahmen die Kompaktheit des IPC-Geräts.
Im Betrieb ist das Gerät wesentlich leiser als das Gericom Webengine und auch der Akku ist gut erhalten. Als der Laptop unabsichtlicherweise neu gestartet statt heruntergefahren wurde, lief er über 4h im zusammengeklappten Zustand, obwohl der Akkustand zu diesem Zeitpunkt bei 90% war. Aufgeklappt verspricht die Windows-Batterieanzeige 2h40 bei 91% trotz angesteckten USB-Wlan-Stick und maximaler Bildschirmhelligkeit. Apropos USB - auch in diesem Punkt ist es dem ersten Testgerät überlegen. Rechts hinten befinden sich zwei USB 2.0 fähige Ports.
so bleiben die Schrauben gruppiert und am Tisch
Wie schon beim ersten Laptop wollen wir das Beste aus dem Kühlsystem herausholen und drehen dazu den Laptop um. Auch hier finden wir eine separate Klappe für die CPU, sodass das Kühlsystem zum Vorschein kommt. Äußerlich erinnert diese stark an das andere Kühlsystem, der Unterschied liegt nur im Detail: Der verbaute Lüfter ist kleiner und von bekannter Marke (Ystech) und die Auflagefläche ist aus Kupfer, was die Wärmeabfuhr beschleunigt. Das Garantiesiegel über die CPU-Klappe war schon vor Einsatz unseres Werkzeuges durchbrochen und nun wird auch klar wieso. Auf der CPU befindet sich bereits Wärmeleitpaste sowie auch auf dem Kühler. Allerdings wurde nicht sehr fachmännisch vorgegangen, denn (wie auf dem Foto ersichtlich) die Wärmeleitpaste befindet sich nicht direkt auf dem Kühler sondern auf dem Wärmeleitpad - was den Effekt der besseren Wärmeleitung stark vermindert. Der Fehler ist schnell behoben und das Wärmeleitpad entfernt -
Arctic Silver 5 übernimmt ab jetzt das Kommando. Da das Kühlsystem vorher ohnehin schon nicht so penetrant war, macht sich das "Upgrade" nicht so stark bemerkbar - aber eine
mindestens 5°C kühlere CPU kann auf keinen Fall schaden.
Die Festplatte des IPC wirkt ebenfalls schneller als die des Gericom, leider bremst der RAM Windows XP komplett aus. Ein
RAM-Upgrade ist wohl die dringendste Maßnahme um dieses Gerät in eine brauchbare Arbeitsmaschine zu verwandeln. Die
Auswahl an SD-RAM ist immer noch groß, am preiswertesten ist es 256MB PC133 CL3 Speicher zu kaufen - so kann man für 50€ ein Upgrade auf 512MB einbauen. Mit 512MB Bausteinen wäre theoretisch 1GB RAM möglich, jedoch stehen die Kosten von 150€ in keiner Relation zum Nutzen - mehr als 512MB würden aufgrund der langsamen Festplatte und CPU kaum auffallen. Ein Problem beim Kauf von SD-RAM ist auch stets die Kompatibilität. Manche Laptops verlangen Low-Profile-SD-RAM, andere unterstützen nur Single-Sided Module. Das einzige was relativ egal ist, ist die FSB-Frequenz: PC133 CL3 Speicher läuft problemlos auch als PC100 Speicher mit CL2. Spürbar mehr Performance bringt auch die Verringerung der CAS Latenz von 3 auf 2 - sofern vom Notebook unterstützt.
Die 17€ für einen Digitus USB-Wlan-Adapter waren ebenfalls gut investiert, dank USB 2.0 Unterstützung und einem Ralink RT2571 Chipsatz ist ein Wlan-Durchsatz nahe an 3MB/s möglich - nicht schlecht für ein
47€-Notebook. Man muss kein Mathematik-Genie sein um zu erkennen, dass der IPC-Laptop trotz des wackeligen Displays der wesentlich bessere Deal ist. Preis und Zustand des Gericom Laptops sind aber näher an der Praxis - nur wenige Geräte dieses Alters wurden bzw wirken so wenig benutzt wie unser zweites Testgerät.
Nach zwei Testgeräten und langer Recherche - unter anderem in Userberichten - kristallisieren sich folgende Empfehlungen heraus. Braucht man eine mobile Workstation oder möchte auch im Garten im Internet surfen, stehen (abgesehen von erben, stehlen, schenken und finden) zwei Wege zur Verfügung: Entweder ein extrem billiges Gerät "unter der Hand" erstehen (< 100€) und ein wenig Geld zum Herrichten verwenden (BIOS-Batterie, Lüfter, RAM...) oder ein gutes, problemloses Markengerät auf ebay oder von einem der vielen (auch auf ebay vertretenen) Gebrauchthändlern erstehen. Für einen Pentium III mehr als 200€ oder ein wenig darüber auszugeben erscheint aber unnötig - für ein wenig mehr bekommt man schon einen Pentium M. Neben erweiterten Stromsparoptionen und deutlich mehr Leistung ermöglicht er vor allem erheblich dünnere, leichtere Gehäuse. Für knapp 500-600€ bekommt man gar ein Neugerät mit
Dual Core-Prozessor. So lässt sich für jedes Budget der geeignete Laptop finden. Eine interessante Option zum Gebrauchtkauf wird der
Asus Eee bringen!
Richtlinie zum Aufrüsten:Ein gebrauchtes Notebook der Kategorie 0-200€ sollte man nur kaufen, wenn
maximal 1-2 Punkte störend auffallen (z.b. das Fehlen von USB 2.0 und Wlan). Aufrüsten einer Komponente kostet etwa 20€ (mit Ausnahme der Aufrüstung auf eine größere Festplatte). Bei Investitionen in
Upgrades im Wert von über
40-50€ kann es leicht sein, dass man ein wenig teureres Gerät mit wesentlich besserer Ausstattung findet.
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