"Christmas - the time to fix the computers of your loved ones" « Lord Wyrm

Ein Tag auf der Embedded World 2017

mat 16.03.2017 39361 3
Mit dem Ziel unseren Horizont zu erweitern haben wir uns nach Nürnberg begeben und einen Tag auf der Embedded World-Messe verbracht. Das Buzzword-lastige Thema Internet of Things (IoT) mit seinen mittlerweile unzähligen Plattformen, Microcontrollern und SoCs sowie die Kombination mit Cloud-Lösungen boomt und entsprechend groß war das Angebot an ausgestellten Produkten. Beim Schlendern durch die vier gut gefüllten Hallen haben wir mit Leuten aus der Industrie geplaudert und alles festgehalten, was für euch interessant sein könnte.

NVIDIA mit embbeded Pascal

Das Portfolio an Embedded-Lösungen von NVIDIA wächst jedes Jahr beachtlich. Frisch vorgestellt wurde das Jetson TX2 mit eingebetteter Pascal-GPU, die parallel optimierbaren Algorithmen für Umgebungserkennung, 3D-Scanning und Konsorten eine leistungsstarke und dennoch ausreichend mobile Plattform bietet. Der Stand fungierte daher als Bühne für diverse Use Cases und Präsentationen.




Begeisterung bei AMD

Am Stand von AMD hatten wir Zeit, um mit Chris Mikesell, Senior Corporate Marketing Specialist, über Ryzen, Vega und AMDs Engagement im Embedded-Bereich zu sprechen. Die Stimmung bei AMD scheint äußerst gut zu sein, die Begeisterung über die gerade gelaunchten CPUs war nicht zu überhören. Natürlich war Ryzen auch am Stand vertreten und zeigte gemeinsam mit einer RX 480 eine flüssige Darstellung von VR mittels der HTC Vive. Weniger bekannt sind die SoCs der roten Fraktion, genauer gesagt die energieeffiziente und kompakte G-Serie und die leistungsfähige R-Serie für den Embedded-Bereich. Zu sehen war zum Beispiel ein smarter Print-Server, der aufwendiges Postprocessing für Druckaufträge mittels OpenCL deutlich beschleunigen konnte.



Endlich mal Hololens

Von Microsofts Hololens wurde schon viel berichtet, aber dennoch hatten wir bis dato noch nicht die Möglichkeit, das Augmented Reality Headset auszuprobieren. Auf der Embedded World durften wir uns endlich am eigenen Leib davon enttäuschen lassen. Der sichtbare Augemented-Bereich ist einfach zu klein - und zwar viel zu klein, um es genießen zu können. Die Frage ist, ob man sich wirklich mehr erwarten kann, da die gesamte Verarbeitung des Videoinputs innerhalb des Headsets stattfindet, das im Gegensatz zu seinen VR-Kollegen weder besonders groß noch schwer ist. Der Bereich, der allerdings dann augmented angezeigt wird, ist wirklich beeindruckend. Per Surface Detection werden ohne einem Hauch von Jittering problemlos 3D-Objekte auf den Boden oder auf die Wand projiziert und das ganz ohne dem Einsatz von Markern. Die bekannten und auch vielerorts für Smartphone-Apps eingesetzten AR-Frameworks können sich dagegen gleich selbst in die nächste Tonne treten. Trotzdem werden wir noch eine ganze Weile warten müssen, um Augemented Reality in seiner vollen Pracht und vor allem alltagstauglich per Headset verwenden zu können. Microsoft ist aber definitiv am richtigen Weg dazu.



Passiv gekühltes STX-Mainboard für Apollo Lake von Gigabyte

Ein interessantes, passiv gekühltes STX-Mainboard konnte am Stand von Gigabyte bewundert werden. Auf der Unterseite des Mainboards befindet sich ein verlöteter Dual-Core SoC von Intel aus der Generation Apollo Lake, genauer gesagt ein Celeron N3350 mit 1,1 GHz Base- und 2,4 GHz-Boost-Takt und einer DX12-fähigen Grafikeinheit. Eine Aluminium-Backplate reicht aus, um das System bei herkömmlichen Raumtemperaturen zu kühlen. Einen ziemlich ruckeligen Testlauf in 3DMark Sky Diver konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.




ASRock präsentiert STX-Mainboard für Kaby Lake

Dieses STX-Mainboard könnte nicht nur für Embedded-Lösungen interessant sein, sondern auch für den Bau eines kleinen Office- oder Wohnzimmer-PCs. Trotz der geringen Maße von nur 147 x 140 mm bietet das Mainboard mit H110-Chipsatz genug Platz für einen LGA1151-Sockel, um Kaby Lake Prozessoren damit zu verwenden. Eine dedizierte Grafikkarte kann über einen von Notebooks bekannten MXM-Steckplatz verbaut werden. Ebenfalls an Bord sind 3x USB 3.0, Thunderbolt und zwei M.2-Steckplätze.


GUIs im Embedded-Bereich

Frameworks für grafische User Interfaces gibt es schon eine ganze Weile für eingebettete Systeme. Der frische Wind im Markt rund um IoT mit den zahlreichen, neuen Plattformen und der enormen Vielfalt an Touch-Displays geben abstrahierten Bibliotheken für grafische Benutzeroberflächen plus Touch-Input mehr Sinn denn je. Meist steht eine IDE zur Verfügung, um das Interface zu bauen, die dann nach Auswahl einer Plattform den entsprechenden C oder gar objektorientierten C++ Code für das Device erstellt. Wer Interesse an einer Embedded GUI hat, kann zum Beispiel bei Embedded Wizard (C, gute Hardware-Kompatibilität und OpenGL ES-Support) und bei TouchGFX (C++, gute Performance, weil Bare Metal) jeweils eine Testversion herunterladen und sich selbst einen Eindruck verschaffen.



LoRa oder doch SigFox?

Eine Trinkspielidee für die Embedded World: Wer das Wort LoRa oder SigFox sieht, muss einen Schluck aus dem Flachmann machen. Wer nicht in der Mitte der ersten Halle am Boden regungslos liegen bleibt, hat gewonnen. Ohne Spaß, die beiden Technologien für Low–Power Wide-Area Network (LPWAN) haben diese Messe ohne Zweifel regiert. Nicht grundlos, denn wer IoT-Geräte verbinden möchte, kommt um diese Netzwerkprotokolle nicht mehr herum. Wer von euch die Gelegenheit nutzen möchte, um einen ersten Einblick in das Thema zu erhalten, dem empfehlen wir diese kurze Präsentation:

LoRa und SigFox: Understand LPWA tetchnologies


Modulbauweise für IoT Devices

Wie genial IoT Device ausschauen können, zeigt die modulare Bauweise des µModule von Linear Technology, das zum Beispiel unterschiedlichste Sensoren auf ein und dasselbe Basisgerät aufstecken lässt:


Controllino aus Innsbruck

Die Österreicher zeigten ihre CE-zertifizierten PLCs auf Arduino-Basis, die um eine Cloud-Lösung per Servlets/Tomcat erweitert wurden.


DFI

Die damals als Insidertipp gehandelte Mainboard-Marke für AMD Athlons gibt es auch heute noch. Statt Consumer-Mainboards gibt es nun Embedded-Lösungen; zum Beispiel für den medizinischen Bereich.


Heatsinks überall!

Freunde von Heatsinks in allen Formen und Farben wurden auf alle Fälle fündig.



Random Impressions









Kontakt | Unser Forum | Über overclockers.at | Impressum | Datenschutz