Gamer-Laptops sind für Spieler, Mainstream-Laptops eignen sich auch für Spiele. Aus dem
Wettstreit zwischen ASUS N50 und G50 erhebt sich ein
klarer Sieger und eine Frage: Können Gamer-Laptops auch für andere Aufgaben missbraucht werden?
Gamer-Laptop:
ASUS G50V-AS057C Spezifikationen | Geizhals PreisvergleichMainstream-Laptop:
ASUS N50VN-FP004C Spezifikationen | Geizhals PreisvergleichBetrachtet man nur stur die Datenblätter, ähneln sich Gamer- und Mainstreamlaptops im 15,4"-Format stark. Ein gutes Beispiel sind unsere beiden Testgeräte: ASUS G50 und N50. Das G50 ist eines der schnellsten 15,4"-Notebooks für Gamer, das N50 ein gut ausgestatteter Allround-Laptop - beide werden in großer Menge aufgelegt. Die Unterschiede zeigen die beiden Listen im Anschluss, aber in aller Kürze: Das N50 hat eine schnellere CPU, das G50 eine schnellere Grafikkarte und außerdem bekommt man eine Maus, ein Headset und einen Rucksack dazu - dafür ist es aber auch deutlich teurer!
ASUS G50V-AS057C- Intel Core 2 Duo P8600] - 2,4 GHz, 266 MHz FSB, 3 MB Cache
- NVIDIA GeForce 9700M GT - 625 MHz GPU, 1.550 MHz Shader, 512 MB GDDR3 mit 800 MHz
- Glänzendes 15,4"-Display mit 1440 x 900 Pixeln (WXGA+)
- 2 x 2 GB DDR2-800
- Seagate Momentus 5400.5 320 GB - 5.400 U/min, 8 MB Cache, 2 Platter; Platz für eine zweite HD
- Intel WiFi Link 5100 AGN, Gigabit-LAN, Bluetooth, 3 x USB 2.0, eSATA und Firewire
- HDMI, VGA, Mikrofon, Line-Out/S/PDIF (kombiniert), Kartenleser, ExpressCard-Slot, Hybrid-TV-Tuner (optional), Blaues Umgebungslicht durch LED im Deckel, sekundäres OLED-Display mit 256 x 32 Pixeln
- 38 x 27 x 3,4-4,1 cm, 3,3 kg inklusive 53-Wh-Akku; 120-Watt-Netzteil
- Windows Vista Home Premium; ASUS-DVD 6-in-1, Power2Go v5, Norton Internet Security 2008, Nero 7 Essentials, Razer Copperhead (Maus), Steel Series Siberia Headset, Notebook-Rucksack
Der Gamerlaptop ist ziemlich groß und breit für ein 15,4"-Notebook; dennoch ist er durch ein gutes Gehäuse stabil. ASUS N50VN-FP004C- Intel Core 2 Duo T9400 - 2,53 GHz, 266 MHz FSB, 6 MB Cache
- NVIDIA GeForce 9650M GT - 550 MHz GPU, 1.375 MHz Shader, 1024 MB GDDR3 mit 400 MHz
- Glänzendes 15,4"-Display mit 1280 x 800 Pixeln (WXGA)
- 2 x 2 GB DDR2-800
- Hitachi 5k320 mit 320 GB - 5.400 U/min, 8 MB Cache, 2 Platter
- Intel WiFi Link 5100 AGN, Gigabit-LAN, Bluetooth, 3 x USB 2.0, eSATA und Firewire
- HDMI, VGA, Line-Out/S/PDIF (kombiniert), Mikrofon, Kartenleser, ExpressCard-Slot, Fingerabdruckscanner
- 37 x 28 x 2,9-4,3 cm cm, 2,95 kg inklusive 51-Wh-Akku; 90-Watt-Netzteil
- Windows Vista Home Premium; ASUS-DVD 6-in-1, WinDVD 8 BD, Power2Go v5, Norton Internet Security 2008, Nero 7 Essentials
Der Mainstreamlaptop gehört ebenfalls nicht zu den Kleinen und Leichten. Der größte Unterschied liegt im Design: Das G50 zeigt sich im typischen, mehrfarbigen Gehäuse, mit auffälligem Logo und harten Kanten. Auffallen steht im Vordergrund! Das N50 hingegen ist eher schlicht und dunkel. Hier sollen wohl eher die inneren Werte glänzen und auch Anwender nicht verschrecken, die "einfach nur ein Notebook suchen".
Glänzend beschichtet sind beide Notebooks und leider auch ihre Bildschirme! Beim G50 sind immerhin die Handballenauflagen matt, sodass man wenigstens dort keine sichtbaren Abdrücke hinterlässt.
Es überraschte uns, wie unterschiedlich stabil die Gehäuse sind: Das N50 ist nicht sehr steif, lässt sich deutlich verwinden - rangiert hier bestenfalls im Mittelfeld. Überaus verwindungssteif ist hingegen das
G50 und hat obendrein
tolle Scharniere. "Flex" gibt es nirgendwo im Gehäuse und auch den hakenlosen Verschluss muss man in keiner Weise beanstanden. Dadurch wirkt es auch wesentlich kompakter und man hat nicht das Gefühl, es wie ein rohes Ei anfassen zu müssen.
Diese Bilder zeigen die Eingabegeräte von G50(oben) und N50 jeweils mit ein- und ausgeschalteter Touch-Leiste. Ähnlich verhält es sich auch bei den Eingabegeräten: Das Mainstream-Book N50 hat zwar wirklich große Tasten und sogar einen separaten Nummernblock, dafür sind die Tasten aber recht wackelig. Die Tastatur als Ganzes macht keinen robusten Eindruck. Eingewöhnen muss man sich wegen der großen flachen Tasten obendrein. Das muss bei einem Notebook für 1000 Euro wirklich nicht sein! Das Touchpad ist unauffällig.
Auch hier glänzt das G50: Die Tastatur sitzt bombenfest im Gehäuse. Die Tasten haben genau den richtigen Abstand, die richtige Größe und einen guten Druckpunkt.
Das Tippen ist auf dem Gamer-Notebook eine Freude. Das Touchpad ist auch hier unspektakulär. Im Zubehör befindet sich aber eine optische Maus - eine Razer Copperhead, um genau zu sein. Diesbezüglich ist es bereits ab Werk sämtlichen Notebooks ohne separate Maus überlegen. Gemeinsam mit dem
Headset Steel Series Siberia hat das G50 auch bei den Eingabegeräten die Nase vorn.
Das G50 wartet mit Firewire, eSATA und HDMI auf seinen Einsatz. Verzichtet hinten komplett auf Anschlüsse: ASUS N50 Bei Schnittstellen und sonstiger
Ausstattung schenken sich die beiden nicht viel: Dreimal USB, eSATA, HDMI, Bluetooth, Kartenlesegerät, Webcam, Draft-N-WLAN und Gigabit-LAN. Allerdings ist das heutzutage fast schon Standardausstattung! Die umfangreichen Touchleisten bieten Zugriff auf diverse Bildschirm- und Batterie-Modi sowohl im Mainstream- als auch im Gamer-Laptop. Beiden haben auch einen separaten Startmodus: Beim N50 führt dieser ins Media-Center, beim G50 landet man in einem kleinen Linux-System, mit dem man mal schnell ins Internet gehen oder Bilder anschauen kann. Längere Zeit arbeiten kann man mit dem flotten Betriebssystem leider nicht, da die Stromspar-Mechanismen scheinbar fehlen. Beide Geräte haben laut Datenblatt außerdem noch einen optionalen Hybrid-TV-Tuner.
Das kleine Display zeigt unter anderem CPU- und RAM-Auslastung, frei definierbare Meldungen oder auch Sofortnachrichten an. Ein Detail unterscheidet die beiden dann doch: Das Gamer-Notebook hat einen kleinen
OLED-Bildschirm links oben im Korpus, also direkt unter dem Bildschirmrand. Zeigen kann es zum Beispiel die CPU-Auslastung, persönliche Botschaften oder MSN. Beim Spielen behält man so auch den Überblick über seine Sofortnachrichten.
Costin Grigoras zeigt auf seiner
Website, wie man das Beste aus den
256 x 32 Bildpunkten herausholt.
Die
Geräuschemissionen sind bei beiden unauffällig - lüfterlos arbeitet sie aber beide nicht. Nach längerem Spielen erfängt sich das Gamerbook schneller wieder. Die Ingenieure dürften hier mehr Zeit in die Planung der Wärmeabfuhr investiert haben - immerhin werkt hier auch eine deutlich höher getaktete Grafikkarte! Außerdem müssen ja auch noch Reserven bleiben für die Modi "Turbo" und
"Extreme Turbo". Via Profil kann die Intel P8600
CPU von 266 auf 293 MHz FSB übertaktet werden. Das Kühlsystem schluckt auch diese zusätzlichen 250 MHz problemlos und wird dabei nicht lauter. CPU und Grafikkarte könnten also auch stärker übertaktet werden, was wir in unserer Redaktion stets gern sehen. Obwohl das ASUS N50 auch hier nicht ganz mithalten kann, ist es weit entfernt von schlecht! Unangenehm laut wird es weder beim langen Spielen, noch bei ausgedehnten Office-Arbeiten. Gegenüber dem G50 muss es vor allem unter Prozessorlast zusätzlich 10 Watt TDP und num=MHz]133[/num] mehr verkraften. Der T9400 liegt nämlich eine Energieklasse über seinem beinahe gleich schnellen Kollegen. Kurzum: Auch hier gibt es noch
Potential für Overclocking.
Bei
Multimedia hat das
N50 klar die Oberhand. Die Lautsprecher sind ansprechend laut und der Klang für Laptop-Lautsprecher gar nicht übel. Gemeinsam mit dem separaten Startknopf für das Mediacenter hat das N50 durchaus Ambitionen zum Allrounder. Abrunden würde das Paket ein Bluray-Laufwerk oder ein kontrastreicheres, entspiegeltes Display. Für das G50 gilt im Wesentlichen dasselbe, bis auf die viel zu leisen Lautsprecher. Allerdings handelt es sich hierbei ja um ein Gaming-Book, das außerdem noch ein Headset dabei hat. Ein kontrastreicheres, entspiegeltes und auch helleres Display würde auch hier gut tun.
Den größten Sieg fährt das
Mainstream-Book bei der Akkulaufzeit ein. Via Touchleiste erreicht man einige Batterie-Profile - darunter auch "Max Battery". Die CPU läuft dann auf 600 MHz, Vista genehmigt sich nur noch den "Battery Saving Desktop" und auch sonst wird überall an der Sparschraube gedreht. Durch all diese Veränderungen avanciert das Mainstream-Book zum regelrechten Langläufer und hält im
Office-Betrieb bei aktiviertem WLAN beinahe 5 Stunden durch. Beim Abspielen der DVD "Ocean's Eleven" im Multimedia-Profil bleiben immerhin noch knappe zweieinhalb Stunden. Das
Gamer-Notebook liegt deutlich zurück mit 3 Stunden 15 Minuten, respektive 1 Stunde 45 Minuten. Wer sich die DVDs im deutlich sparsameren Profil ansieht, holt bei beiden Notebooks rund eine halbe Stunde mehr heraus.
Der Akkudeckel ermöglicht einen stabilen Stand auch wenn der Akku ausgebaut ist. Beide Notebooks haben dank flotten Festplatten und ausreichend RAM keinerlei Probleme mit Alltagsaufgaben. Selbst im stark untertakteten Profil "Max Battery" reicht die Systemleistung aus. Doch auch vor Aufwendigerem braucht man sich nicht zu scheuen, wie unsere Benchmarks zeigen. Direkt vergleichen kann man die Werte in 3DMark06 leider nicht mit unserem letzten Testgerät mySN XMG5. Beide ASUS-Notebooks können am integrierten Bildschirm nämlich nicht die Auflösung von 1280 x 1024 darstellen. Deshalb funktioniert auch 3DMarkVantage nicht. Allerdings geht es uns in diesem Fall mehr um einen direkten Vergleich.
ASUS N50 und G50 im direkten Vergleich
Wie man unschwer erkennen kann, ist der
Gamerlaptop G50 klarer Sieger. Aktuelle Spiele wie Crysis oder Call of Juarez laufen trotzdem nicht in der nativen Auflösung von 1440 x 900 Bildpunkten. Passt man die Auflösung mit 1280 x 800 an den Mainstreamlaptop an, sieht es zwar besser aus, aber es reicht dennoch nicht für flüssiges Spielen bei hohen Details. Auch der Turbomodus des G50, der den Frontsidebus auf bis zu 293 MHz beflügelt, ändert das nicht. In unseren Tests zeigt sich durch die FSB-Erhöhung um 10% überhaupt nur in 3DMark06 ein minimaler Leistungszuwachs von 100 Punkten.
Zwecks Vergleichbarkeit haben wir beide Notebooks mit demselben NVIDIA-Grafiktreiber in Version 179.28 versorgt. Dieser verhilft beiden zu etwas höherer Leistung als die mitgelieferten Versionen und ermöglicht uns zusätzlich die NVIDIA System Tools zu verwenden. Diese bieten umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten, zu denen auch
Overclocking zählt. Beim
G50 hat ASUS allerdings scheinbar genau diese Funktion
gesperrt und verhindert somit das Verstellen der Taktraten. Das
N50 ist uns hingegen wohlgesonnen und zeigt sich [b]übertaktungsfreudig. Die NVIDIA GeForce 9650M GT läuft ab Werk mit GPU/RAM/Shader von 550/400/1375 MHz. In groben Schritten erreichten wir schnell Taktraten von 650/520/1660 MHz. Das bedeutet einen
Leistungszuwachs von etwa 20% in 3DMark06 und S.T.A.L.K.E.R. Shadows of Chernobyl. Damit reduziert das Mainstream-Notebook den Rückstand zum Gamer-Laptop auf einen einstelligen Prozentsatz.
Links die Seagate Momentus 5400.5 im G50, rechts die Hitachi 5k320 des N50 Die verbauten Panele lassen bei beiden Laptops stark zu wünschen übrig. Sie
spiegeln stark und sind nicht hell genug um die Reflexionen zu überstrahlen.
Wenig zufriedenstellend sind auch die
Blickwinkel - speziell beim N50. Das
G50 reflektiert etwas weniger und lässt sich sogar bis zur Unlesbarkeit dimmen - eigentlich unnötig! Außerdem bietet es mit WXGA+ eine höhere Auflösung und befeuert die mit einer maximalen Helligkeit von
175 cd/m²; Ausleuchtung 71%. Dennoch ist ein Kontrast von 105:1 sehr schwach. Schuld daran ist der extrem schlechte Schwarzwert.
Die eigentlich überdurchschnittlichen Blickwinkel kann man wegen der starken Reflexionen nicht ausnützen. So sehen Verlierer aus: Starke Reflexionen, schlechte Blickwinkel und unterdurchschnittliche Helligkeit. Das Mainstream-Gerät hat dasselbe Problem - nur stärker ausgeprägter: Helligkeit von nur 154 cd/m², Ausleuchtung 76%, aber ein ähnlicher Schwarzwert. Daraus ergibt sich ein Kontrast von nur 100:1! Beim G50 besteht wenigstens Hoffnung: Ein 15,6"-Display würde auch hinein passen.
Bei der Messung der Farbtreue schneiden beide Panele gar nicht schlecht ab - sofern man sie nur bei voller Helligkeit betrachtet. G50 links, N50 rechts Auch das detaillierte CIE-Diagramm bescheinigt G50 und N50 einen für Laptop-Bildschirme guten Farbraum. G50 links, N50 rechts Von zappenduster bis 175 cd/m²; Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung nur 71% Kann mit nur 154 cd/m² nicht mit dem G50 mithalten Gamerlaptops sind doch besser für Gamer Wir wollten herauszufinden, ob Gamer-Laptops im 15,4"-Format gegenüber ihren potenten Mainstream-Kollegen eine Daseinsberechtigung haben. Zu diesem Zweck haben wir zwei aktuelle Notebooks aus dem Hause ASUS verglichen und eine unerwartet klare Antwort gefunden: Der
Gamer-Laptop schlägt das normale Notebook klar. Er hat nicht nur eine deutlich schnellere Grafikkarte und CPU (mit Übertaktung), mehr Zubehör und die pfiffigeren Features - der G50 ist schlicht und ergreifend der bessere Laptop. Die Verarbeitung und die Gehäusestabilität sind wirklich gut, die Eingabegeräte exzellent und er hat ein höher auflösendes Display. Das Display ist mit einem Kontrast von nur 100:1 aber auch gleichzeitig sein größter Schwachpunkt, und eigentlich auch sein einziger. Hoffentlich bessert ASUS hier bei späteren Modellen dieser Serie noch nach. Durch die schnellste Mainstream-Grafikkarte und sein umfangreiches Zubehör, ist er aber auch nicht ganz billig: Er liegt recht nahe am deutlich schnelleren mySN XMG5.
Das
N50 punktet vorrangig mit der guten Akkulaufzeit und Übertaktbarkeit. Darin steht es an der Spitze beinahe sämtlicher 15,4"-Notebooks, die es zur Zeit gibt. Gehäusestabilität und Tastatur sind allenfalls durchschnittlich und auch hier ist der Bildschirm sehr schwach. Dennoch bekommt man für knapp 1000 Euro
ein Mainstream-Book, mit dem man auch passabel spielen kann.
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