Gegen die Selbstmordstreifen gehört allerdings was getan, auf der Landstraßer Hauptstraße habe ich eigentlich immer Sorge, wenn ich die benutze.
Und ja, ich bin Radfahrer, Fußgänger und Autofahrer in Wien.
Ich bin in ziemlich der gleichen Situation. Ich fahre gerne allein mit dem Rad in Wien, mit zwei kleinen Kindern ist das aber oft keine Option. Meine Frau weigert sich komplett in Wien mit dem Rad zu fahren, weil sie sich nicht traut.
Ist das Radfahrer-vs-Autofahrer-vs-Fußgänger Thema wirklich so relevant? Als Verkehrsteilnehmer aus allen drei Bereichen habe ich so gut wie nie negative Erfahrungen gemacht. Leben und Leben lassen. Ist ja nicht so schwer.
Einzig, letztens fahre ich mit dem Rad zum Alza in den 4.Bezirk, und fahre bei Grün über die Kreuzung. Weil ich gleich an der gegenüberliegenden Kreuzungsecke mein Rad abstellen werden, fahre ich (eh schon abbremsend langsam) ein kleines Stückerl am Zebrastreifen. Kein Fußgänger weit und breit zu sehen. Da meinte doch ein mid-sechziger SUV Fahrer der gerade vor der roten Ampel wartete, mich anhupfen und schimpfen zu müssen.
DAO
Si vis pacem, para bellum
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Ich fahr im Moment fast nur sportlich, früher bin ich jeden Tag mit dem Rad in die Arbeit, im Moment zahlt sich das aber nicht aus, weil Fussweg sind 5 Minuten, mit dem Rad würde ich nur länger brauchen mit runtertragen und wegsperren
Aber auch wenn die Infrastruktur an manchen Orten zu wünschen übrig lässt ists aber meistens auch so das die Radfahrer teilweise genauso egoistisch fahren wie viele Autofahrer, um flotter in der Stadt durchzukommen musst dich meistens bei Leuten vorbeidrängen die dann bewusst so fahren das sie maximalen Platz wegnehmen. Das Problem ist halt das genau die dann auch wieder bei der nächsten roten Ampel drüberfahren wenn man stehenbleibt, es ist teilweise echt so als wären Regeln und das wahrnehmen anderer Verkehrsteilnehmer bei den meisten Radfahrern nicht angekommen ...
Und ja, teilweise kann man der Infrastruktur die Schuld geben, aber wenn ich mir da den Klassiker bei der TU anschaue (Bärenmühlendurchgang, Zebrastreifen über Radweg) wo dann keiner stehen bleibt weil der Zebrastreifen wird dort einfach ignoriert, dann wunderts mich auch nicht das viele Fussgänger auf Radfahrer angefressen sind ...
Es ist halt leider kein leben und leben lassen, sondern ein orger Konflikt wo du je nachdem was du gerade machst als unwürdig angesehen wirst und das in alle Richtungen ...
Im Straßenverkehr gibt es 2 Dinge, die ich wirklich hasse: Autofahrer, wenn ich mit dem Rad unterwegs bin und Radfahrer, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin.
@Topic: Ich fahr mit dem Rad nur im Dorf, weil ich keine Stadt in Rad-Reichweite hab - die "Städte" in Vorarlberg kann man halt nicht wirklich mit Städten wie Wien, Linz oder Graz (usw.) vergleichen - aber selbst so weit komm ich mit dem Rad eigentlich nur ganz selten.
Das Kennzeichen am Fahrrad wäre natürlich schon nett, aber vermutlich steht der Verwaltungsaufwand und die Kosten in keinem Verhältnis zum erwünschten Effekt.
Schrotträder oder "coole Räder" wo die Hälfte an Sicherheitsausrüstung fehlt wird man aber nur mit verpflichtenden Überprüfungen aus dem Verkehr ziehen imo. Wenn analog zu den Autos hier der Fachhandel diese Überprüfungen durchführt sollte das kein Problem sein.
Mit der Zunahme an gewerblichen Radfahrern könnte man aber schon überlegen zumindest dort solche Maßnahmen zu setzen. Auch im Interesse der Boten selbst, damit sie vom Arbeitgeber ein sicheres Rad zur Verfügung gestellt bekommen.
Da reichen jetzt schon die Polizeikontrollen, das Problem mit Leuten die gerne ohne Licht/Reflektoren unterwegs sind ist, das ihnen meistens nicht bewusst ist wie wenig man sie sieht (auch als anderer Radfahrer)
Und die traurige Wahrheit der Boten ist das die meistens kein Rad zur Verfügung bekommen, ich finde da immer die mit den Rennrädern interessant, wenn du mal weisst wie viel da die Verschleissteile kosten dann frag ich mich echt wie viel denen am Ende über bleibt ...
PIMP
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Also ich verbringe ja gerade doch einige Zeit am Gürtel und habe dort schon zweimal gesehen, wie so ein Fahrradbote durch riskante Manöver oder totalen Konzentrationsausfall Autos beschädigt hat. Einmal mit Fluchtversuch. Und natürlich wars ein armer Hund(aka älteres Semester und womöglich Migrant), der sich in einem Job abhetzt, den vielleicht Leute machen sollten die halb so alt sind.
Wärs nicht klug zumindest die einem Regelwerk zuzuführen?
Es gibt Verkehrsregeln für Radfahrer genau so wie für Autofahrer und Fußgänger. Die Frage ist nur wer sich auch daran hält.
Da gibt es Verbesserungsbedarf auf allen Seiten. Bin von Radlfahrer geschnitten worden die anarchisch fahren, als auch von Autos zusammengeführt und von Fußgängerhandydrohnen bedroht worden.
Es ist ja nicht so als Gäbe es keine Verkehrsregeln, die Leute sind einfach nur undiszipliniert wie nur was. Nordeuropa ist das beste Gegenbeispiel, da sagt jemand "sorry" wenn er am Radweg steht und du klingelst. Bämm.