Vor sechs Jahren wurde
außerirdisches Leben in unserem Sonnensystem gefunden. Die Sonde, die den Beweis dafür liefern sollte, stürzte allerdings über Mexiko ab - das war der Anfang des Alptraums. Aus den Trümmern gerieten die Lebensformen in
das irdische Ökosystem, wo sie sich ohne natürlichen Feinden vermehren konnten. Vorhang auf für den etwas anderen Film
Monsters.
Da die ausgewachsenen Aliens weit
über 100 Meter groß werden, wird der "Besuch" von der Menschheit nicht hingenommen, weshalb sich das Militär um eine Eindämmung des Problems kümmern musste. Jedoch ohne Erfolg und so wurde die infizierte Zone von den USA mit einem riesigen Betonwall entlang der Grenze getrennt.
"The infected zone" - weite Teile Mexikos sind nicht mehr betretbar.Als Kriegsberichterstatter fotografiert sich nun
Andrew (Scoot McNairy) durch das verwüstete Mexiko, als er einen Anruf von seinem Boss bekommt. Statt die Alien-Leichen und Kollateralschäden an der Bevölkerung zu dokumentieren, soll er
Samantha (Whitney Able), die Tochter des Chefs in Sicherheit bringen. Demnächst fängt nämlich die Paarungszeit der Außerirdischen an, in der man das Land für die nächsten sechs Monate nicht mehr verlassen kann. Nun muss das VIP-Töchterchen also so schnell wie möglich in eine Fähre in Richtung Staaten gesetzt werden. Aber so einfach ist das natürlich nicht, sonst wäre der Film ohne jeglicher Spannungskurve schon am Ende angelegt. Deshalb müssen zuerst einmal
5.000 Dollar an einen Schlepper für eine Fahrkarte auf der letzten Fähre gezahlt werden, um sich dann das Ticket und den Pass stehlen zu lassen. Verzweifelt, ohne Mittel und nur mit der Kamera bewaffnet, bleibt den beiden nur eine Wahl: Mitten durch das
verseuchte Gebiet flüchten, bevor die Hölle los ist.
Autos sind laut und das mögen die Aliens gar nicht! Gareth Edwards leistet mit seinem Spielfilm-Debüt ganze Arbeit. Deutlich sichtbare Einflüsse von
District 9 - bloß ohne Laserwaffen - und
Cloverfield - bloß ohne lästiger Wackelkamera - lassen den Film von einem Monster-Streifen zu einem
Road-Movie mutieren - bloß eben doch mit Monstern. Statt blutrünstigen Aliens bekommt man es mit wilden Tieren zu tun, die erst dann durchdrehen, wenn sie wieder von Kampfjets attackiert werden. Es geht nicht um den Krieg gegen die Wesen, sondern viel mehr um den
Umgang der Menschen mit einer Katastrophe diesen Ausmaßes. Wer Action-Gedöhns und epische Showdowns zwischen Marines und Außerirdischen erwartet, sollte sich lieber bis zum nächsten
Transformers-Film gedulden, denn hier finden wir keine Explosionen der Marke
Michael Bay. Marines gibt es, aber machen sich nicht sonderlich beliebt, da mit den Aliens gerne auch mal Wohnhäuser von Zivilisten geplättet werden. Derlei Kollateralschäden stimmen die Angehörigen natürlich wütend und es stellt sich die Frage: "Wer ist hier eigentlich das Monster?". Aber der Film endet dennoch nicht ganz ohne Showdown, auch wenn der effektreiche Kampf erneut ausbleibt. Die Erde ist schließlich nicht Ziel einer Invasion, sondern neues Territorium einer
wilden Spezies.
Monsters erzählt die Geschichte zweier Flüchtlinge mit Herz, die sich eine wunderschöne, gar nicht mal so abwegige Kulisse kämpfen. Außerirdische einmal anders!
Der teilweise einseitige Kampf zerbombt rücksichtslos ganze Landstriche. Monsters, ab 3.12.2010 im Alien-Kino eures Vertrauens.
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