24"-Bildschirme kosten heute nicht mehr die Welt! Die preiswerten Schirme mit TN-Panel galten lange als
die Wahl für Spieler, schwächeln aber bei den Farben. Bildschirme mit den besseren
PVA-Panelen kosten aber meist deutlich mehr. Mit
unter 500 Euro ist der
Hyundai W241D ein günstiger Vertreter dieser Art.
Dank einer breiten Palette von Anschlüssen, hoher Leuchtkraft und gutem Kontrast stellt er auf dem Papier einen tollen Allrounder dar. Wir finden heraus, ob sich das in der Praxis bestätigt.
Geizhals Preisvergleich|HyundaiHerstellerangaben:- 24"-PVA-Panel mit 1920 x 1200
- Kontrast: 3000:1
- Leuchtdichte: 500 cd/m²
- Anschlüsse: HDMI, DVI (HDCP), D-SUB (VGA), Komponenten, S-Video, Composite; Stereo-Audio-In (2 x Cinch/1 x Klinke), Kopfhörerausgang, 2 x USB 2.0
- 2 x 3-W-Lautsprecher
- Höhenverstellbar, neigbar, drehbar, Pivot-Funktion
Das Besondere am Hyundai W241D ist ganz klar sein
PVA-Panel, das für die tollen Blickwinkel von 178° horizontal und vertikal sorgt. Mit einem Kontrast von 3000:1 und einer Leuchtdichte von 500 cd/m² könnte er es auch mit aktuellen LCD-TVs aufnehmen. Diesen steht er auch in
FullHD-Tauglichkeit und Anschlussfreude um nichts nach: DVI-Anschluß inklusive HDCP, HDMI-, VGA-, Komponenten-, S-Video- und Composite-Eingang. Nur DisplayPort-Anschluss bietet der Bildschirm keinen. Das liegt allerdings daran, dass diese Schnittstelle erst nach Veröffentlichung des W241D vorgestellt wurde.
Anschlussleiste, Rückseite und USB-Ports Das Gehäuse des Hyundai ist zwar nicht übertrieben groß, allerdings gibt es Monitore mit deutlich schmäleren Rahmen. Das ist vor allem interessant, wenn man mehrere Bildschirme zusammenstellen möchte. Das Chassis ist vorne
glänzend schwarz und hinten glänzend weiß. Leider trüben die Spiegelungen das Vergnügen etwas. Direkt am Panel spiegelt sich der Rand des Bildes auf einer etwa 5 mm breiten Kante. Das irritiert vor allem bei der Taskleiste und dem Startmenü von Windows, da man quasi doppelt sieht. Nach kurzer Zeit gewöhnt man sich allerdings daran und bald fällt es gar nicht mehr auf.
Sehr unangenehm ist der Glanz aber beim Bedienen der
Tasten für das OSD-Menü. Sie liegen rechts an der Vorderseite und sind nur in sehr hellen Räumen überhaupt erkennbar. Bei abendlicher Beleuchtung sieht man sie gar nicht und kann Einstellungen nur "auf gut Glück" verändern. Neben der
schlechten Erkennbarkeit haben die Tasten noch ein zweites Problem: Sie sind so
unsensibel, dass nicht einmal jeder zweite Tastendruck erkannt wird. Außerdem verfärbt sich sogar bei leichtem Drücken der Bildschirm.
Die sattschwarze Lackierung hat aber auch etwas Positives. Da sie direkt an das Panel grenzt, erhöht sie subjektiv deutlich den Kontrast, was insbesondere in dunklen Umgebungen eine gute Figur macht.
Die stark beleuchtete weiße Wand im Hintergrund zeigt,
wie hell es sein muss, um die Tasten einigermaßen erkennen zu können Wie man es sich von einem Alleskönner erwartet, hat der W241D ein gut
justierbares Gehäuse. Er lässt sich sowohl 5° nach vorn und 45° nach hinten
neigen, als auch ohne Bewegung des Standfußes 60° in beide Richtungen
schwenken. Als Gustostück ist der Monitor auch noch über einen großen Bereich
höhenverstellbar und hat eine
Pivotfunktion, die allerdings über einen Treiber aktiviert werden muss. Durch die diversen Einstellungsmöglichkeiten ist es ein Leichtes, den Bildschirm für jeden Benutzer ergonomisch richtig einzustellen - egal wie groß er ist. Ganz ausgefahren, verwindet sich der Monitor deutlich, wenn man ihn neigen oder schwenken will. Nach dem Einstellen steht der W241D aber bombenfest.
Der höhenverstellbare Fuß in minimaler und maximaler Position; Pivot-Funktion Neigung: 6° vor, 45° zurück Das
OSD präsentiert sich ebenfalls in Schwarz. Neben mehr oder weniger sinnlosen Einstellungsmöglichkeiten für die
basslosen 3-W-Lautsprecher werden viele Sprachen angeboten. Das Menü "Picture" verwaltet die Einstellungen für Kontrast, Helligkeit und Positionseinstellungen für den VGA-Betrieb. Auto-Adjust macht diese Optionen aber mehr oder weniger überflüssig.
Ebenfalls pechschwarz: Das OSD Im Menü "Miscellaneous" verstecken sich unter "Display Control" die
Einstellungen für das Interpolationsverhalten. Für den VGA- und DVI-Eingang bietet der W241D eine 1:1-Wiedergabe - notfalls unter Auslassung von Pixeln. Alternativ gibt es eine Vergrößerung auf die volle Bildbreite unter Beibehaltung des Seitenverhältnisses und eine Anzeige auf dem kompletten Bildschirm. Schließt man eine Quelle am HDMI- oder Komponenten-Eingang an, erweitert sich das Menü um diverse Bildmodi.
Obwohl das OSD durchwegs klar strukturiert ist und einfach zu bedienen wäre, machen die schlechten Bedienelemente die Konfiguration zur Qual. Profile für unterschiedliche Kontrast- und Helligkeitseinstellungen sind dem OSD leider fremd. In Zimmern mit Sonneneinstrahlung muss man oft die Helligkeit oft händisch anpassen.
Zur
Überprüfung der Farbqualität musste sich sich der Hyundai W241D einigen Messsungen unterziehen. Das Meßgerät ist eine
Spyder3 in Kombination mit der Software
Colorfacts aus dem Hause
Datacolor. Es handelt sich um ein System zum
Messen und Justieren von Bildschirmen, mit dem unter anderem Leuchtdichte, Kontrast und die Farbzusammensetzung bestimmt werden können.
Datacolor Colorfacts Professional 7.5 Zuerst wurde mit dem Meßsystem die Helligeit auf angenehme 100 cd/m² ("80%-Weiß") - 180 cd/m² (reines Weiß) eingestellt. Mittels "Gray Scale" ermittelten wir die Genauigkeit der Voreinstellung von Hyundai. Durch etwas zuwenig Rot und etwas zuviel Blau waren die Farbtemperatur und der Weißpunkt nicht ideal. Mit minimalen Änderungen konnte das Problem aber erheblich reduziert werden.
Originaleinstellungen: Weißpunkt weicht geringfügig vom Ideal ab Mit weniger Blau und mehr Rot ist das Ergebnis sehr gut Für einen Allrounder ist auch der Multimedia-Einsatz besonders wichtig. Dafür braucht der W241D zum einen einen guten Schwarzwert und zum anderen eine möglichst
gleichmäßige Ausleuchtung. Wie man auf folgendem Screenshot erkennen kann, weicht der Monitor im schlimmsten Fall weniger als 10% von der maximalen Helligkeit ab - ein exzellentes Ergebnis. Subjektiv bestätigt sich dieser Eindruck durch das Fehlen von Lichthöfen.
Die Leuchtdichte ist überall nahezu gleich hoch Der
CIE-Graph gibt Aufschluss darüber, welche Farben der Bildschirm tatsächlich darstellen kann. Die "Haifischflosse" repräsentiert die "Kapazität" des menschlichen Auges, das dunkle Dreieck den angepeilten Farbraum - in diesem Fall sRGB. Das helle Dreieck zeigt an, welchen Bereich der Bildschirm tatsächlich darstellen kann. Insbesondere für Grafiker ist es wichtig, welcher Farbbereich von einem Monitor dargestellt werden kann. Das untenstehende Diagramm zeigt den Zustand vor der Justierung. Den standardisierten RGB-Farbraum deckt der W241D spielend ab und erreicht sogar
nahezu 100% des NTSC- oder AdobeRGB-Farbraums.
Wozu nur sRGB, wenn man NTSC abdecken kann? Der Kontrast eines Bildschirms errechnet sich aus dem Verhältnis von maximaler zu minimaler Leuchtdichte und variiert folglich je nach Messpunkt. Im Gegensatz zu billigen Monitoren wird beim Hyundai die
Bildhelligkeit über die Hintergrundbeleuchtung und nicht über den Gamma-Wert geregelt. Dadurch ergibt sich ein exzellenter Schwarzwert bei minimaler Helligkeit. Die
Kontrastwerte reichen bis zu
1000:1.
Nach der Justierung wagten wir eine Beurteilung der Bildqualität mit verschiedenen Eingangssignalen. Am HDMI-Eingang steckte ein Festplattenrecorder von LG mit
1080p-Upscaling und der bewährten Test-DVD "The Hulk". Der VGA-Eingang wurde von einem HP nc2400 mit Intel GMA945 gespeist, und zeigte Officeprogramme. Die analogen Videoeingänge bespielte eine Xbox360, über die wir via Komponenteneingang der 1080p-Trailer des Films "300" ansahen. Zum Testen der Spieletauglichkeit wurden in der selben Konstellation auch unzählige Partien Halo3 gespielt.
Der Monitor überzeugt in allen Testszenarien, wobei er speziell bei der Wiedergabe des FullHD-Videos glänzen kann. Bei Verbindung via HDMI könnte man wohl noch etwas mehr herausholen. Das Spielen von
Halo3 mit der Xbox360 war komplett
schlierenfrei. Damit können wir den Monitor auch für Spieler uneingeschränkt empfehlen. Ob die Grafikkarte bei der vollen Auflösung von 1920 x 1200 aber noch mitspielt, steht auf einem anderen Blatt. Beim Surfen, Schreiben und Programmieren muss sich der Hyundai genauso wenig verstecken. Dazu sollte man aber die Helligkeit auf ein erträgliches Maß beschränken - 500 cd/m² sind wohl in den meisten Fällen zuviel.
WUXGA passt ideal zu "großen" Foren Coden ist übersichtlich Bei passendem Upscaler und etwas größerem Abstand sehen auch DVDs toll aus FullHD-Material steht dem W241D gut zu Gesicht Mit einem Preis von
unter 500 Euro zählt der W241D zu den günstigsten 24"-PVA-Monitoren auf dem Markt. Mit einer Latte an Anschlüssen und umfangreichen Möglichkeiten zur Justierung des Gehäuses, braucht er auch den Vergleich mit teureren Monitoren nicht zu scheuen. Dank seines
PVA-Panels sind die Blickwinkel perfekt und die gute Hintergrundbeleuchtung erlaubt ihm nahezu den
kompletten NTSC- oder AdobeRGB-Farbraum wiederzugeben. Die Blickwinkel und die Farbtreue eines PVA-Schirms sind schlichtweg in einer anderen Liga und rechtfertigen den Aufpreis gegenüber einem Bildschirm mit TN-Panel spielend. Das
Preis-/Leistungsverhältnis ist bestechend.
Den
sehr guten Gesamteindruck trüben nur die stark glänzende Oberfläche und die schlechten Bedienelemente für das OSD.
Bei unseren Tests stellt sich der Hyundai als Rundumtalent heraus, das auch zum Spielen bestens geeignet ist. Die mitgelieferten guten VGA-, DVI-, HDMI- und USB-Kabel machen den Testkandidaten zusätzlich schmackhaft.
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