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Letzte Generation

WONDERMIKE 23.02.2023 - 11:34 219111 1447 Thread rating
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murcielago

Dr. Doom
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Zitat aus einem Post von dio
Nein, es passt nur manchen besser ins Konzept, zumindest wenn man den Ausgangspost von murcierlago hernimmt "so viel Aufregung, die einen nicht betrifft".

na, ich mein schon die, die es betroffen hat, das hast du falsch verstanden.

die tun nämlich so als hätten sie tagtäglich über mehrere monate 500 Stunden ihrer wertvollen zeit verloren, wo sie sonst immer in sekunden durch die Stadt durchkommen. um es mal ein bissi polemischer zu formulieren.

whitegrey

Wirtschaftsflüchtling
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Die wahren Kosten des Klimawandels sieht halt kaum jemand der nicht direkt persönlich betroffen ist während man am Weg in die Arbeit oder in seiner spärlich gesäten Freizeit jede Minute genervt zählt die man 'verliert'.

Aber je weniger wir tun desto mehr wird sich das verschieben in Richtung steigende Kosten für den Klimawandel bzw. in Richtung steigende Kosten für die nötigen Anpassungen (die wir uns in der ersten Welt ja eine ganze Weile lang leisten können werden, woanders und wo potentiell viel mehr Leute viel stärker betroffen sind: kaum).

Wenn man vernünftig uns sachlich die Fakten auf den Tisch legen würde - speziell seitens der Politik (die Wissenschaft tut das ja eigentlich, sie findet halt kaum Beachtung) - hätte man eine ganz andere Basis um zu argumentieren warum jetzt schon Einschnitte und Investitionen dringend nötig wären um diese Effekte in Zukunft (vielleicht auch nicht mehr für unsere sondern für die 'nächste' Generation) abzufedern. Aber da wird lieber immer noch Klientelpolitik gemacht (wenn ihr UNS wählt könnt ihr euren Standard halten OHNE etwas ändern zu müssen 11Elf und generell sind erstmal alle anderen schuld!).

Auch wenn es blöd klingen mag; ich finde es gut, dass die Effekte (Extremwetter & Co) mittlerweile halbwegs sichtbar sind und uns zwingen zumindest ein paar mehr Gedanken darüber zu verlieren was passiert wenn das weit schlimmer wird (und das wird es).

HaBa

Legend
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Naja, "die Politik" hat ja einiges dazu getan. Für viele geht es halt nicht schnell genug. Nicht dass ich eine große Meinung von der Politik habe, die müssen aber noch was anderes im Auge behalten: "Zuerst kommt das Fressen, dann kommt die Moral" => ist eine andere Form der Klientellpolitik die sonst so betrieben wird. Liegt ja in der Natur der Dinge dass das jede Partei macht, ist ja bei Grün oder bei Bier oder den Kommunisten auch nichts anderes. Die kommen in Graz sehr gut an weil z.B. für leistbares Wohnen gearbeitet wird. Dafür gibts halt weniger E-Ladesäulen. Wurde ja gerade thematisiert.

Dass es einen Klimawandel gibt ist mMn vollkommen unstrittig. Man kann dort und da diskutieren was Wetter ist und was Klima, aber die Grundtendenz ist da.

202x reicht es für viele zwar "Bewußtsein zu schaffen", die ganze awareness ändert aber gleich viel wie "thoughts and prayers".

Österreich ist noch dazu in einer sehr speziellen Situation: durch Glück mit der Geographie haben wir ja schon sehr viel "guten" Strom.

Wir hätten noch mehr ohne awareness, an die Aubesetzung in Hainburg werden sich womöglich auch nicht alle erinnern. Die Aubesetzer waren damals sowas wie LG jetzt.
(Wackersdorf z.B. war da mMn eine andere Baustelle, auch wenn das auch einen großen impact auf "CO2" hatte)

Wie gehts jetzt weiter:
- Solarförderungen, "Markt" hinkt etwas nach mit den Stromnetzen.
- E-Auto-Förderung, "Markt" hinkt etwas nach mit Modellen für niedrige Einkommensschichten, dafür wegen Förderung "fehlender Sachbezug" ganz gute Zahlen
- Öffi-Netz: am Land katastrophal, in den größeren Städten gehts gut mMn => irgendwer wirds ja bezahlen müssen, und ob es für die Natur sinnvoll ist wenn ein 60er-Bus mit 2 Personen drinnen herumgondelt ist halt auch fraglich.

Die Liste kann man ja beinahe beliebig fortführen.
Egal was ist, für manche gehts zu langsam, für alle wirds nie passen, und irgendwie: es ist nach saurem Regen und Ozonloch nicht die erste Klimakatastrophe die ich "mitmache", die Weltuntergangssekten von damals gibts halt nicht mehr. Wobei, LG jetzt gerade ...

whitegrey

Wirtschaftsflüchtling
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Es gibt eine sehr gute Studie von Kontext dazu - also zum Umgang der politischen Parteien mit dem Thema. Mit einem eigenen Kapitel namens "Verschleppung statt Leugnung". Also geleugnet wird kaum mehr aber versucht zu verschleppen oder Scheinlösungen zu propagieren sehr wohl.

Is sogar halbwegs aktuell von 2023 und im April 2024 veröffentlich:

[KON]TEXTANALYSE #1
Klimadebatte in Österreich: Zwischen Apellen und Verschleppung
KLIMADISKURS-MONITORING 2023

Linkage zum Begleitartikel:
https://kontext-institut.at/inhalte...e-klimadebatte/

Linkage zum PDF:
https://kontext-institut.at/uploads...Österreich.pdf

Jedimaster

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Zitat aus einem Post von HaBa
Dass es einen Klimawandel gibt ist mMn vollkommen unstrittig.

Damit magst Du sogar recht haben, die Klimawandel-Leugner sind mittlerweile umgeschenkt von 'Es gibt keinen Klimawandel' zu 'Es gibt keinen menschengemachten Klimawandel'. Schuld sind die Sonnenaktivität (Argument: wir haben die letzten 15 Jahre halt wesentlich höhere Sonnenaktivität, deshalb wirds halt derzeit wärmer), die Vulkanaktivität und der uralte Klassiker 'Das liegt daran das wir die Abgase so gut filtern das die Luft so sauber ist das nichts in der Luft mehr die Sonnenstrahlen blockiert / dunkler / kühler macht :D )

Hat leider den Effekt das sich diese Klima'experten' somit sogar 'wissenschaftlich bestätigt' fühlen das sie es ja viel besser wissen als die studierten Herr Magister und Herr Doktor ... :)

MightyMaz

hat nun auch einen Titel
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Die Klimawandelleugner sind aber auch eine schöne Projektionsfläche für die eigene Hilflosigkeit. Da passt der Vergleich mit der Tabakindustrie dann wieder. Die berühmte "Öllobby" besteht doch im Kern gerade nicht aus Leugnern sondern die wissen eigentlich sehr genau Bescheid aber es ist ihnen halt egal was passiert (so lange es nicht an die eigene Substanz geht) genau wie es ja der "Tabaklobby" egal war/ist, dass die Leute Lungenkrebs bekommen.

Viper780

Er ist tot, Jim!
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Zitat aus einem Post von HaBa
Naja, "die Politik" hat ja einiges dazu getan. Für viele geht es halt nicht schnell genug.

Was hat die Politik getan?
Und nein da geht's nicht darum dass es irgendwem zu langsam geht sondern ganz Objektiv dass wir die von der Regierung zugesicherten Klima Ziele nicht erreichen werden.

Bei den (politischen) Umsetzungen sind wir leider EU Schlusslicht und international siehts noch schlimmer aus

Jedimaster

Here to stay
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Zitat aus einem Post von Viper780
Bei den (politischen) Umsetzungen sind wir leider EU Schlusslicht und international siehts noch schlimmer aus

Nicht nur das, die Politik behauptet auch gerne 'das wir eh schon so viel tun' und fördert den Irrglauben das wir eh voi supa dastehn weil wir sowieso schon auf so hohem Niveau sind mit unserer tollen Umwelt das eben halt nimma viel mehr geht usw... während dem überhaupt nicht so ist - bestes Beispiel: Stromnetzausbau.
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