Das
mySN QXG7 stellt für 3229 Euro so gut wie jeden Desktop in den Schatten. Dafür sorgen ein
Core i7 975, 6 GB Speicher und ein RAID0 aus drei Platten. Auch die
GTX 280M fühlt sich in dieser Umgebung wohl und beflügelt das Notebook zu Höchstleistungen in allen Disziplinen. Wir haben uns angesehen was sich hinter den großen Zahlen verbirgt.
Spezifikation | mySNMySN QXG7 ist nur ein neuer Name für das
Clevo D901C-Barebone, der letzten Sommer noch
mySN D901C hieß. Äußerlich hat sich seit dem so gut wie nicht geändert - auch Maße und Gewicht bleiben gleich. Während sich das Konzept dieses 5,5 kg-Notebooks immer noch nur
wenigen Enthusiasten erschließt, so lässt die verbaute Hardware dennoch die Herzen höher schlagen. Neben der weiterhin schnellsten Notebookgrafikkarte, der
GeForce GTX 280M von NVIDIA, glänzt das QXG7 vor allem im
Workstationbereich. Das liegt zum einen an dem
RAID0 aus drei 500-GB-Fesplatten mit 7200 RPM und den 3x2 GB DDR3-1333, und zum anderen an der schnellsten CPU der Welt: Dem
Intel Core i7 975 Extreme Edition mit 4 Kernen, die mit jeweils 3,3 GHz getaktet sind.
Hier die komplette Liste unserer Testkonfiguration:
- Intel Core i7 975 Extreme Edition - 4 x 3,33 GHz, 333 MHz FSB, 8 MB Cache, 130 W TDP
- NVIDIA GeForce GTX 280M - 585 MHz GPU, 1.463 MHz Shader, 1024 MB GDDR3 mit 950 MHz
- Glänzendes 17"-Display mit 1920x1200 Pixeln (WUXGA)
- 3x2 GB DDR3-1333
- 3x Seagate Momentus 7200.4 500 GB in RAID0-Konfiguration
- Intel WiFi Link 5300 AGN, Gigabit-LAN, Bluetooth, 4xUSB 2.0, eSATA und Firewire
- HDMI, DVI, Mikrofon, Line-Out, S/PDIF (koaxial), Kartenleser, ExpressCard-Slot, Hybrid-TV-Tuner (optional)
- DVD-Brenner, Intel Turbo Memory 4 GB
- 40 x 30 x 5-6 cm, 5,4 kg inklusive 97-Wh-Akku; 220-Watt-Netzteil
- Windows Vista Home Premium, 64bit
Auch in puncto
Anschlüssen und Ausstattung hat Clevo am bewährten Konzept festgehalten und verbaut
alles bis auf einen DisplayPort und Firewire800. Wer sich ein BD-LW zum Aufpreis von 125 Euro hinzuwählt, der kann das
bis zu 6 cm dicke mySN QXG7 auch noch zum
Media Center erweitern. Die Dicke des Notebooks kommt vor allem durch das gewaltige Kühlsystem zustande. Es müssen immerhin bis 130 Watt von der CPU und 75 Watt von der Grafikkarte abgeführt werden. Dafür ist es im Office-Betrieb erstaunlich leise. Das ändert sich aber schlagartig, wenn die CPU unter Last steht. Die
Lautstärke ist allgemein nie unangenehm, für langes Arbeiten unter hoher CPU-Last ist es uns allerdings zu viel des Guten. Bei 3D-Spielen fällt der erhöhte Geräuschpegel zum Glück weniger ins Gewicht.
Neben der Kühlung sind auch Tastatur und Touchpad ein klares No-Go für längeres Arbeiten. Die
Vorderkante des Gehäuses ist viel
zu hoch um längere Texte zu verfassen. Da hilft auch keine vollwertige Tastatur mit gutem Druckpunkt und angenehmem Tippgefühl. Das Touchpad ist zwar ebenfalls sehr gut, doch jeder vernünftige Mensch wird sich dennoch eine Maus zu einem Notebook um 3000 Euro kaufen.
Das 17"-WUXGA-Display eignet sich dank gutem Schwarzwert auch für Videos Der Bildschirm passt leider auch nicht ganz zum großzügigen Budget: Zum einen sollte bei einem so teuren Gerät eine matte Oberfläche zumindest zur Wahl stehen. Zum anderen ist die
Bildschirmhelligkeit mit 135 cd/m² schlicht
zu wenig. Eine helle Deckenleuchte in einem Büro könnte schon für "sichtbare Probleme" sorgen. Abgesehen davon sind das
Kontrastverhältnis von 500:1, der abgedeckte Farbraum und die Blickwinkelstabilität unspektakulär.
Sowohl der Kontrast von 500:1 als auch der Farbraum sind nur guter Durchschnitt.
Die maximale Helligkeit von 135 cd/m² reicht leider nur für drinnen aus - insbesondere wegen der glänzenden Oberfläche! Die Blickwinkelstabilität geht in Ordnung, auch wenn die Oberfläche den guten Eindruck schmälert. Das QXG7 zeigt wieviel eine starke CPU rausholen kann
Wie es zu erwarten war, sprechen die
Benchmarks eine deutliche Sprache. Gegenüber dem XMG7 wurden nur CPU und Festplatte durch schnellere Ausführungen ersetzt, sowie der Arbeitsspeicher erweitert. Dennoch liegt die Leistung auch bei 3D-Benchmarks um einiges höher und auch im Alltag fühlt sich das System durch das
schnelle RAID0 wesentlich flotter an. Selbst gegenüber dem
mySN D901C aus dem Sommer 2008 (QX9650, 2x8800M GTX) schlägt sich das QXG7 sehr gut. Um die Performance von CPU und RAID0 hervorzuheben, haben wir ausnahmsweise auch Tests mit
wPrime, CINEBENCH R10 und
ATTO Disk durchgeführt. Außerdem wurde
Resident Evil 5 in die Benchmark-Suite aufgenommen. Gebencht wurde wie gewohnt in WXGA und maximaler Auflösung jeweils mit allen Details und ohne Kantenglättung.
Der Core i7 975 macht aus dem QXG7 ein "Workstation-Replacement" In wPrime und Cinebench überzeugt der
Core i7 975, obwohl er selbst in einem so schnellen Laptop nicht sein volles Potential entfalten kann. Das große RAID0 begeistert uns umso mehr. Einerseits erreicht tatsächlich wirklich die
dreifache Geschwindigkeit gegenüber einer einzelnen Momentus 7200.4 und andererseits sind 1,5 Terabyte Speicherplatz in einem Laptop Spitzenklasse und auch für Desktopverhältnisse nicht schäbig. Auf eine SSD verzichten wir da gerne, auch wenn die
Ausfallsicherheit für professionelle Anwender natürlich wieder ein anderes Thema ist!
ATTO Disk, HD Tach und HDtune sprechen eine deutliche Sprache: Wer braucht da noch SSDs? Zum Abschluss haben wir wie üblich auch noch die
Akkulaufzeit getestet. Die Ergebnisse reißen trotz 97-Wh-Akku leider niemandem vom Hocker, entsprechen aber genau den Spezifikationen von Clevo. Beim Surfen über WLAN hielt das QXG7
75 Minuten durch. Von
The Hulk sahen wir gar nur die ersten 60 Minuten, bevor das Notebook zurück an die Box musste.
Wer ein QXG7 kauft, der hat ohnehin nur die maximale Leistung im Sinn. Mit einem
Core i7 975, 6 GB DDR3 und einem erstaunlich guten RAID0 ist man hier auch an der richtigen Adresse. Viel mehr hat das Notebook dann aber auch nicht zu bieten. Mit 5,4 Kilogramm Gewicht plus 1,4 Kilo für das 220 Watt starke Netzteil, sowie einer Dicke von bis zu 6 cm ist es prinzipiell
nicht portabel. Das unterstreicht auch die Akkulaufzeit, die mit nur 75 Minuten eher an eine USV erinnert. Aus der schnellen Hardware resultiert auch der
hohe Preis von 3229 Euro (Stand 25. August). Wer so viel Geld für einen Laptop ausgibt, stellt auch gewisse Ansprüche, denen das QXG7 leider
nicht zu 100% gerecht wird. Dafür ist der Bildschirm einfach zu dunkel, um über die spiegelnde Oberfläche hinwegtäuschen zu können. Außerdem verhindert die hohe Gehäusekante, die bequeme Nutzung der Eingabegeräte über längere Zeit. Der Rest der Ausstattung ist zwar ohne Tadel, doch im Großen und Ganzen wurde der zugrunde liegende Clevo-Barebone seit 2004 äußerlich nur kosmetisch verändert. Und das merkt man leider hauptsächlich an der
mäßigen Ergonomie.
mySN QXG7: Innen neu, außen leider alt! Wer die
maximale Leistung sucht, kommt derzeit nicht am QXG7 vorbei. Kaum ein anderes Notebook schluckt klaglos über 200 Watt Abwärme und beheimatet so einen aktuellen Quadcore und eine leistungsstarke Grafikkarte. Allerdings sollte bei Interesse gleich an eine Maus und externe Tastatur, sowie einen kühlenden Notebookständer gedacht werden, um ein angenehmes Arbeiten zu ermöglichen. Doch dafür muss zuzüglich zum hohen Anschaffungspreis noch einmal extra 100 Euro addiert werden.
» Beitrag diskutieren (5 Kommentare)