Wir haben die Welt in unserer Hosentasche - dem
Smartphone sei Dank. Wie sehr das Mobiltelefon unser Leben verändert hat und welche Probleme dadurch richtig altbacken aussehen zeigt erst, was Technologie mit unserem Leben und der Gesellschaft an sich anstellt.
Science Fiction ist stets ein wunderbarer Innovationsmotor. Während wir in der öden, realen Welt noch Jahrzehnte … ach was sag ich, Jahrhunderte forschen müssen, bis wir interstellaren Raumflug auf unserer “erledigt”-Liste haben, ist es in unserer Fantasie bereits möglich. Die USS Enterprise kann mit Warpgeschwindigkeit zwischen den Planetensystemen springen, Materie teleportieren und mit ihren schicken kleinen Kommunikatoren mit dem Schiff sprechen. Halt, wartet mal kurz.
*karlstiefel schaut eine alte folge
Star Trek und starrt dabei ungläubig auf sein Smartphone*
Wie in Cochranes Namen haben die das bitte mit diesen primitiven Geräten ausgehalten? Unsere Handys stecken die “High-Tech-Geräte” von
Star Trek im galaktischen Ausmaß in die Tasche. Mal überlegen, was ich alleine im meinem Smartphone quasi permanent mit mir in der Öffentlichkeit herumtrage. Eine 8 Megapixel Kamera, welche sich auch als Videokamera durchaus brauchen lässt. Dank GPS und Triangulierung zwischen den Sendemasten kann ich jederzeit meine Position auf einer interaktiven Landkarte bestimmen. Kabellos kann ich ins Internet, wo mir Wissensdatenbanken unterschiedlicher Art zur Verfügung stehen. Hier fehlt eigentlich nur, dass auf der Rückseite des Gerätes in großen, freundlichen Buchstaben “Keine Panik” steht. Ich kann mit meinem Handy schreiben und es auf meinem Computer sofort bearbeiten. Auch sämtliche geschossenen Fotos werden gleich in die Cloud hochgeladen. Mein Mobiltelefon lässt sich als Uhr, Wetterstation, Einkaufsliste, Chat, Notizzettel, Spielekonsole, Lesestoff, MP3-Player und sogar als Taschenlampe verwenden. Technik beeinflusst mein Leben.
Während der "neue" Kommunikator (rechts) ja ganz schick ist, war der Alte (links) einfach nur klobig und unpraktisch. Nun können wir uns vor Augen führen, in wie vielen Bereichen ein so kleines Gerät unser Dasein beeinflusst. Der Traum eines jeden Skeptikers ist beispielsweise wahr geworden. Früher gab es im Falle einer UFO-Sichtung wenige stets verwackelte und unscharfe Bilder. Durch die Verbreitung von Kameras hätte die Anzahl der UFO-Bilder also auch entsprechend steigen müssen - nur leider war dem nicht so. Können wir uns also bitte endlich darauf einigen, dass 1) die meisten dieser Schnappschüsse wenig Aussagekraft haben und 2) es
Akte X heute wirklich schwer hätte? Auch das Guinness Buch der Rekorde würde heute keine Erfolgsserie mehr werden - wegen Handys. Seitdem ich das Internet in meiner Hosentasche habe, ließ sich dank Wikipedia und IMDB-App ein Großteil der obskuren Fragen, die in Gesprächen aufgekommen sind schnell beantworten. Verabredungen sind heute spontan möglich, Verspätungen lassen sich einfach ankündigen und Besuche einfacher koordinieren. Angeblich erkannte man nach der Deutschen Wiedervereinigung die im Osten Zugezogenenen daran, dass sie keinen Notizblock an der Haustür hatten. Dort hinterlies man früher einfach kurze Nachrichten, wenn Familie oder Freunde noch zu Hause waren. Und heute? Heute können wir die von uns geliebten Menschen damit nerven, dass wir mit einer Hand am Steuer und einer am Handy nach dem Weg fragen - ich Echtzeit.
Wie haben es die Leute in den 80ern nur ausgehalten? Es ist so simpel, so allgegenwärtig und so in unseren modernen Alltag eingebettet, dass wir es kaum noch bemerken. Diese Veränderung, eine regelrechte Beschleunigung unseres Lebens, passierte so graduell, dass uns der aktuelle Stand der Dinge oft kaum auffällt. Natürlich hat dieser Wandel auch seine zweifelhaften Seiten: Die ständige Erreichbarkeit ist für viele ein Segen, für manche jedoch ein stressiger Aspekt. Statt Löcher in die Luft starren wir jetzt nur noch das Handy an, wenn wir uns langweilen. Auch der Klogang wurde durch das Mobiltelefon “revolutioniert” - hat man früher noch die Texte auf Shampoo-Flaschen oder alte Magazine gelesen, wird heute das Handy ausgepackt. Trotz der allgegenwärtigen Gefahr ist bisher jedoch noch kein Fall bekannt, bei dem jemand mit Smartphone und Klopapier in den Händen die falsche Entscheidung getroffen hat, nur um den Bruchteil einer Sekunde später diesen fatalen Fehler zu bemerken. Bis das so weit ist, können wir die Geräte als das schätzen, was sie sind - nützliche Werkzeuge.
Aber jetzt lasst mich mal wissen: In welchen Bereichen haben Smartphones euer Leben merkbar beeinflusst?
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