Isaac Clarke ist zurück und sorgt mit
Dead Space 2 wieder für Horror in den unendlichen Weiten des Weltalls. Dieses mal nicht im Orbit um einen weit entfernten Planeten, sondern auf einem Raumstation in der Nähe des Saturns - gefährlich nahe an unserer Heimat. Vor den Necromorphs kann er flüchten, doch dem Wahnsinn, der
seinen Verstand vernebelt, wird er nicht so leicht entkommen.
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hierDrei Jahre ohne jeglicher Erinnerung. Nur die knappe Flucht von der
USG Ishimura hält sich noch in Isaacs Gehirnwindungen fest. Er wacht in einer Gummizelle auf und trägt eine Zwangsjacke statt einem Raumanzug. Schreie sind zu hören und Blut klebt an den Wänden, ein Unbekannter versucht uns zu befreien. Doch bevor er das schafft, wird er zu einem blutrünstigen
Necromorph. Die außerirdischen Zombies und Isaac kennen sich nämlich noch, sind aber nicht sonderlich gut aufeinander zu sprechen. Gefesselt, unbewaffnet und verstört müssen wir die Flucht antreten. Zwischen umgefallenen Schränken und abgetrennten Leichenteilen schaffen wir es zu entkommen - natürlich nur um wesentlich größerem Übel in die Arme zu laufen. Als der
Marker (ein Artefakt, das Leben erschaffen kann) den Verstand des Mechanikers damals auf dem Planeten
Aegis 7 korrumpieren konnte, wurde ein Sinnbild des Wahnsinns geschaffen. Dieses trägt ausgerechnet das Gesicht von Isaacs Freundin
Nicolle. Selbst wenn wir vor den Untoten flüchten können, gegen einen kranken Verstand helfen weder Stahltüren noch Feuerkraft.
Das ist nicht mehr die Ishimura ...... das ist viel schlimmer! Obwohl die Munition manchmal rar ist, Waffen finden sich in
Dead Space 2 genug. Ergänzend zum ikonischen
Plasmacutter und allen anderen aus Teil 1 bekannten Waffen dürfen wir auch einige Neuzugänge in den Shops Willkommen heißen. Kontaktmienen, ein Schafschützengewehr und eine Harpune sorgen dafür, dass euch nichts so schnell gefährlich werden kann. Auch die
Raumanzüge spielen wieder eine große Rolle. Neben dem klassischen Engineer-Suit lassen sich auch die Rüstung eines Sicherheitsmannes und ein etwas altmodisch anmutender Retro-Anzug anziehen. Am besten gekleidet und solide gepanzert ist man allerdings erst mit dem Advanced-Suit. Jeder der Anzüge gibt unterschiedliche
Boni auf Waffen, Preise oder Fähigkeiten - die Garderobe möchte also mit den großkalibrigen Accessoires abgestimmt werden. Das ist auch dringend notwendig, denn an Gegnern und anderen Bedrohungen mangelt es nicht. Im Endeffekt versucht fast alles auf das wir treffen, uns zu töten: Luftleerer Raum, spontan schließende Türen, medizinisches Equipment, sowie die lebende und untote Crew der einst doch sehr lebhaften Raumstation. Kein Wunder also, dass man die zahlreichen
Weltraum-Spaziergänge mehr als genießt ... wenn da nicht diese lästigen Trümmer wären, die uns ebenfalls Schaden anhaben wollen. Aber auch dafür sind wir ausgerüstet, denn für eine uneingeschränkte
Bewegungsfreiheit in der Schwerelosigkeit sorgen Düsen an den Schuhen. Orientierung und Vorankommen fallen dabei angenehm einfach. Egal ob schwerelose Puzzle-Einlage oder rasanter Flug durch die Leere des Alls: Fliegen macht auch unter diesen widrigen Umständen einfach Spaß.
Der Plasmacutter, dein Freund und Helfer. Aber
Dead Space 2 ist nun mal kein Flugsimulator und das merkt man auch in den engen Korridoren. Zwar finden wir uns öfters in den prächtigen Kathedralen des
Unitology-Kultes wieder oder irren über die verwüsteten Plätze der Wohnviertel, doch die meisten Wege führen noch immer durch voll geräumte Gänge. Diese Mischung aus unübersichtlich großen Arealen und klaustrophobischer Enge wird durch die vielen
Schock-Effekte zu einem stimmungsvollen Spektakel. Eine hohe Toleranzgrenze für Gewalt muss man hier jedoch mitbringen. Weil darum geht es bei
Dead Space 2:
Blut, Gore und Torture-Porn. Nicht selten sind die Todes-Szenen dermaßen grausam, dass einem die Kinnlade runterfällt.
Dead Space 2 ist hart am Limit! Und genau da wird der willige Spieler abgeholt, denn mit einer permanenten Bedrohung und den optisch spektakulären Konsequenzen des Scheiterns wird jede Schlüsselszene oftmals zu einem unvergesslichen Erlebnis. Dabei wird man ständig durch die abwechslungsreichen und nicht selten clever vorgehenden Gegner gefordert. Doch spätestens beim Schleichen durch den
Kindergarten der Raumstation ist Gänsehaut garantiert. Die abartigen Zombies dieser ohnehin grotesken Umgebung dürft ihr euch jetzt selber ausmalen. Wer ein Problem damit hat auf derartige Monster zu schießen, sollte besser die Finger von diesem Titel lassen. Wer allerdings den Drang verspürt, dem Schrecken aus dem Vorgänger noch eins drauf zu setzen, der ist hier genau an der richtigen Adresse.
Übel gelaunte Necromorphs werden immer wieder neue Wege finden euch den Tag zu vermiesen. Frei nach dem Motto „Alles Neu!“ hat
Dead Space 2 auch einen
Multiplayer-Part spendiert bekommen. Dieser spielt sich wie eine Mischung aus
Left4Dead und den mittlerweile gängigen Level-Systemen wie sie in
Call of Duty anzutreffen sind. Während man als Engineer
zu viert verschiedene Aufgaben erfüllen muss und je nach Stufe upgradebare Waffen zur Verteidigung hat, muss das andere Team in die faulende Haut der Necromorphs schlüpfen, um den Gegenspielern das Leben so schwer wie nur möglich machen. Vier verschiedene Zombies stehen hier zur Auswahl. Der Schwächste ist bereits nach zwei Sekunden wieder im Getümmel, während man für den stärksten Untoten ganze acht Sekunden
Respawn-Zeit einplanen muss. Zwar können die Necromorphs durch Luftschächte einsteigen und somit den Überraschungsmoment nutzen, doch die Engineers haben praktische Stase-Module, mit denen sie Gegner verlangsamen können. Wir ihr euch jetzt wahrscheinlich vorstellen könnt, geht es im Multiplayer-Modus eher chaotisch zu. Er bietet zwar ein nettes Extra zum Ausprobieren, aber an offensichtliche Vorbilder kommt er nicht ran.
Erst Jäger, dann Beute: Je 4 Spieler pro Team müssen zusammen arbeiten - alleine hat man keine Chance! Dead Space 2 spielt sich zwar genau wie der Vorgänger, setzt aber in allen Bereichen eins drauf. Mehr Action, mehr Cutscenes, mehr Horror und mehr Story. Während der Protagonist Isaac im ersten Teil noch gemeinsam mit Gordon Freeman und dem Master Chief beim Verein der schweigenden Spielehelden Mitglied war, hat er jetzt eine
Sprechrolle bekommen. Das tut nicht nur der Story gut, sondern hilft auch der
emotionalen Bindung zum Charakter. Isaac legt sogar mal den Helm kurz ab und zeigt sein Gesicht, oder schreit verzweifelt in seinen Kommunikator nach Hilfe. Manchmal erwischt man ihn auch, wenn er sich den hinterhältigen Trugbildern unterhält, die sein Verstand gerade ausbrütet. So wächst einem der verstörte und fehlgeleitete
Anti-Held endlich ans schnell schlagende Herz. Mit all seinen Fehlern und einem Gewissen, das ihn in den Wahnsinn treibt, wirkt der einst stumme Mechaniker richtig menschlich.
Dead Space 2 verbindet euch stärker mit dem Hauptdarsteller Isaac Neben dem hervorragenden Charakter-Design und der packenden Story wurden auch viele Spielmechaniken verbessert und ergänzt. Ein kleines Puzzle hier, ein Hacker-Minigame da und noch ein gut eingebautes Quicktime-Event dort. Als Resultat aus dieser gekonnten Mischung wird das Spiel
nie langweilig. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, den ersten Teil gespielt zu haben, denn erst dann lassen sich auch alle Anspielungen wirklich verstehen. Wer die Nerven für einen weiteren Ausflug in die Abgründe des Horrors hat, wird hier nicht enttäuscht werden. Denn der Wahnsinn ist dieses Mal nur der Anfang ...
Dead Space 2 ist in drei verschiedenen Versionen erhältlich: Standard,
Collector's und
Limited Edition.
Xbox 360-Spieler müssen sich mit der normalen Variante abgeben,
Playstation 3-Besitzer haben die Wahl zwischen Collector's und Limited Edition. Letztere enthält
Dead Space Extraction, der Spin-off über den Zwischenfall auf der Ishimura. Dieser Wii-Titel wurde
für Playstation Move mit HD-Optik versehen. Die Collector's Edition ist auf dem PC und der PS3 erhältlich, enthält aber jeweils andere Features. Auf der Playstation bekommt man neben den beiden Spielen noch eine
Nietenpistole und einen
Unitology-Anzug im Spiel, eine
Litografie (zum Artbook hat es wohl nicht gereicht) und den grandiosen
Soundtrack. Am PC sieht das Bundle ähnlich aus: Statt einer Nietenpistole gibt es eine bessere Version der
Energiekanone,
Dead Space Extraction ist jedoch nicht dabei. Aber wer braucht schon aufpolierte Wii-Spiele, wenn er eine
Nachbildung eines Plasmacutters in den zitternden Händen hält? Zwar ist diese etwas kleiner als das Original geraten aber wenn man mal wieder Geräusche mitten in der Nacht hört, ist es ein gutes Gefühl, das futuristische Werkzeug unter dem Polster zu haben.
Die Collector's Edition für den PC kann sich sehen lassen!
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