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Fable II - Hundstage in Albion

Bodominjaervi 11.11.2008 23926 46
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Zurück in Albion - nach jahrelangem Warten veröffentlichte Lionhead doch den Nachfolger von Fable. Fable II ist ein sehr gelungenes Spiel mit einem tierischen Begleiter und fast schon erzieherischem Wert für den Umgang mit Geld. Wir haben es angespielt und liefern Euch ein paar Impressionen.

Wie alles beginnt

Gleich zu Beginn des Spiels trifft man seine erste Entscheidung: Junge oder Mädchen? Frauen an die Macht, war unser erster Gedanke und wir haben uns für das Mädel entschieden. Es ist allerdings gleichgültig, für welches Geschlecht man sich entscheidet. Manche Quests im Spiel werden dem Geschlecht angepasst, ansonsten bleibt alles gleich. Nach dem womöglich schönsten Intro der XBox360 befinden wir uns im Bowerstone-Ghetto. Schmutzig, die Hände über einer brennenden Mülltonne, ohne Geld und ohne Hoffnung - ja, so beginnt unsere Reise. Der einzige Mensch der uns Mut macht, ist unsere Schwester Rose.

Nach kurzer Zeit hören wir das erste mal vom "Goldenen Pfad". Das ist eine goldene Spur auf dem Boden die uns ans Ziel unserer Quests führt. Wir müssen allerdings kritisieren: Es wird immer der kürzeste Weg gezeigt und der ist ab und zu schwer zu erkennen, etwa weil er durch hohes Gras führt. Wir folgen also dem goldenen Pfad und finden einen fahrenden Händler, der eine magische Spieluhr anbietet. Die wollen wir natürlich ergattern, nur kostet sie 5 Goldstücke. Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Wir treffen zum ersten Mal auf Dorfbewohner, die Hilfe brauchen. Der Erste ist eine Wache, die fünf Papiere verloren hat. Wir helfen und sehen auf unserem Weg einen Dorftrottel, der einen Hund mit einem Holzschwert attackiert. Wir befreien den Hund aus der Misere, denn man kann einfach nicht zusehen - der Hund ist zu süß! Nach einigen Quests haben wir genug Goldstücke um die magische Spieluhr zu kaufen. Angeblich erfüllt die Uhr einen Wunsch und wir wünschen uns nichts mehr, als in einem prunkvollen Schloss zu wohnen. Leider explodiert der magische Gegenstand wenig später und unser Traum zerplatzt. Wir finden uns damit ab und kehren zum Schlafplatz zurück. Dort wartet der Hund von vorhin auf uns und weicht von diesem Moment an nicht mehr von unserer Seite.

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Die armen Geschwister träumen vom Leben in einem Schloss]


Eine Stimme weckt uns: Es ist ein Wächter, der uns bittet ins Schloss von Lord Lucien zu kommen, dem Gebieter der Stadt. Eine eher langweilige Sache, da man im Schloss auf den Butler des Lords trifft, der sehr gemütlich voranschreitet und Dinge erzählt, die mit dem Ablauf des Spiels nichts zu tun haben. Nach einiger Zeit erreichen wir das Zimmer von Lord Lucien und erfahren, dass wir ein Held sind. Viel mehr verraten wir hier aber nicht! Nach einer Zwischensequenz finden wir uns erwachsen in einem Nomaden-Lager wieder. In Bettlerkluft machen wir uns auf, die Geheimnisse von Albion zu erforschen. Wir bekommen auch einen Wohnwagen, in dem wir ab jetzt schlafen und unsere Wunden heilen können. Wie im ersten Teil von Fable kann man seine Bleibe und andere Immobilien kaufen und auch vermieten. Als Vermieter bekommt man in regelmäßigen Abständen Gold.

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Unser neues Zuhause: Ein Nomadencamp


Beinahe alle Quests können gut oder böse erledigt werden: Ein Einwohner benötigt zum Beispiel Hilfe, da Käfer sein Lager zerstören und seine ganze Einrichtung demolieren. Entweder man vernichtet die Käferplage oder aber den Lagerbestand. Ein Trinker will eine Flasche Alkohol, man kann sie ihm geben, oder seiner Frau, die sie wegleert. Jede Entscheidung im Spiel hat eine Auswirkung und man muss sich der Konsequenzen bewusst sein.

Wie hart man sein Geld verdient

Um Gold zu verdienen, muss wie im richtigen Leben gearbeitet werden. Das passiert in Form von Minispielen, bei denen man einen weißen Punkt in ein farbiges Feld bringen muss. Der Punkt bewegt sich quer über den Bildschirm und im richtigen Moment muss man „A“ drücken. Die Arbeit wird in 5 Stufen fertiggestellt. Je mehr Treffer man landet, desto mehr Gold bekommt man für sein Produkt, zum Beispiel gehacktes Holz oder ein geschmiedetes Schwert. Nach je 10 Treffern in Serie erhöht sich der Wert der Arbeit sogar. Allerdings wird es immer schwieriger das Feld zu treffen. Jeden 10. Serientreffer goutiert das Hundsi mit Bellen oder Männchen machen. Schlägt man daneben, flennt es oder vergräbt den Kopf unter den Pfoten. Mit dem verdienten Gold kauft man Ausrüstung, Tränke und verschiedenste andere Sachen - zum Beispiel Kondome, die nicht fehlen sollten, wenn man auch ohne Kinder glücklich ist.

Beim Holzhacken in Oakfield gibt es übrigens Dorfbewohner, die sich genau zwischen Kamera und Helden quetschen. Dann sieht man nur mehr den Punkt und Farbfelder, aber nicht mehr das eigentliche Geschehen! Das kann leicht irritieren.

Unser treuer Begleiter

Der Hund ist essentieller Bestandteil von Fable II. Er ist nicht nur putzig, er zeigt uns auch, wo man versteckte Schatz ausgraben kann. Bei einigen Quests käme man ohne ihn gar nicht voran. Es ist eine Wonne mit ihm „Balli zu spielen“ und ihm zuzusehen, wie er in der Welt „umherwuselt“ oder versucht seinen Schwanz zu fangen. Lionhead hat mit dem Hund das wahrscheinlich bisher großartigste Computerspiel-Wesen erschaffen. Man passt nicht nur auf ihn auf, man baut eine richtige Beziehung auf.

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Es ist ein Vergnügen unseren Kompagnon zu beobachten


Gemeinsam statt einsam

Lionhead hat sich bemüht den Modus für 2 Spieler rechtzeitig zur Veröffentlichung fertig zu haben. Das haben sie geschafft - beim erstmaligen Einlegen der Disk wird sofort ein Update eingespielt. Leider ist der Modus nicht das Gelbe vom Ei: unausgereift und nicht sehr unterhaltsam. Ständige Verzögerungen mindern den Spielspass weiter. Möchte man über XBox-Live mit einem Freund spielen kann es außerdem vorkommen, dass man bereits alle Gegner beseitigt hat, jedoch bei dem Mitspieler diese Feinde noch am Leben sind.

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Der Zwei-Spieler-Modus ist nicht gut gelungen und hat technische Probleme


Fazit

Fable II ist ein Traum mit kleinen Macken: Einige Quests sind recht verwunderlich und manchmal sind Schwester oder Hund im Weg und es dauert, bis man sich aus dieser verzwickten Situation wieder befreit hat. Nichtsdestotrotz ist der zweite Teil von Fable ein würdiger Nachfolger und Pflicht für jeden Xbox-Besitzer und Rollenspiel-Fan.
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