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Hausräumung auf österreichisch

HaBa 28.07.2014 - 13:05 29479 286 Thread rating
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NeM

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Zitat von XeroXs
Genau, und alle die sich kein Eigentum leisten können sinds auch nicht wert in gesicherten Verhältnissen zu leben.

Du hast ja echt einen Klopfer :bash:

Genau, zwischen "Gehört mir für immer" und "Morgen sitz ich auf der Straße" gibts nix.

Die Beleidigung kannst dir sonstwohin schieben

XeroXs

doh
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Zitat von NeM
Genau, zwischen "Gehört mir für immer" und "Morgen sitz ich auf der Straße" gibts nix.
Doch, befristete Mietverträge. Dann lass ich mich aber gezielt darauf ein.

Wenn ich in eine Wohnung ziehe, da vielleicht Geld investiere für die Einrichtung, Modernisierung, etc.. weil ich mich halt wohlfühlen will, dann wäre es durchaus fein wenn mich der Vermieter nicht einfach rausschmeissen kann, auch wenn er irgendwann drauf kommt dass mehr Geld auch fein wäre. Ob er mich dann nach 1,3,6,12 Monaten rausschmeisst is irgendwie am Ende trotzdem das Gleiche.. die Unsicherheit bleibt.

Und für den Vermieter vielleicht sehr attraktiv die Miete anzuheben weil der Mieter die Wohnung gerade hergerichtet hat.

Burschi1620

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Um in der Praxis zu bleiben. Derzeit haben befristete Mietverträge nicht nur aufgrund ihrer Natur einen faden Beigeschmack, nein, sie sind auch quasi die einzige Möglichkeit in einem Ballungsraum um an eine "preiswerte" Miete zu kommen, da befristete Verträge -25% vom eigentlichen Mietzins haben.

Das spielt den Vermietern zusätzlich in die Hände. Die Preise kann der Markt festlegen, was er ohnehin schon auf Schmerzgrenze tut und selbst wenn es unbefristete Verträge noch geben sollte, so kann sichs kaum einer mehr leisten.
Die Befristung von Mietverträgen ist sicherlich eine sehr schwere Sache und einfach rechtlich nicht gut geregelt meiner Meinung nach. Derzeit hat der Mieter auch relativ wenig Motivation sich "um seine Wohnung zu kümmern", so schlimm es sich anhört. Wie schon oben angedeutet: Was bringt es mir die Wohnung großartig einzurichten, wenn ich genau weiß, dass dieser Vertrag auf Zeit läuft. Entweder wird er nicht verlängert, oder er wird an den Marktpreis angepasst, welcher dann vielleicht nicht mehr bezahlbar ist für viele.

Bin leider auch kein Fan vom freien Immobilienmarkt.

schizo

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Zitat von XelloX
Zitat von cr0ssSyntaX
an der auflösung happerts ein wenig. dachte erst es ist ein 13", aber dann doch gesehen, dass es 15.6" sind. wie ist die hitzeentwicklung?
[/b]

Weils auch dort nix zu suchen hat? Zumindest kann ich an Münzzählern beim Strom/Wasserzähler, Heruntergewirtschaftetes Bahnnetz, weil einzelne Stationen nicht gewinnbringend anzufahren sind und dergleichen nicht viel anfangen.

Zitat
und jeder, der diese Richtwertmietzinsgesetze und auch das MRG(hier vor allem die defacto unkündbarkeit bei unbefristeten verträgen) zieht entweder seine persönlichen oder familiären vorteile daraus oder ist schlicht und ergreifend einfach nur dumm.

denn wenn man ein wenig nachdenkt, und sich fragt, WER von diesen Verträgen profitiert, kommt schnell drauf, dass gerade in der vergangenheit, als der mietzins in wiener gründerzeithäusern noch seinem namen gerecht wurde, sowieso eher nur begüterte eingesessene familien sich solchen mietzins leisten konnten. dafür haben sie auch entsprechenden wohnraum erhalten.

aber die zeiten sind lange vorbei, und jetzt hocken eben nurmehr irgendwelche alten leute(oder deren kinder) drin, die sich vor jahrzehnten den zins schon leisten konnten und lassen sich heut vom gesetz her den mietzins stützen.

also sind die Folgen des MRG in seiner aktuellen form, dass alte leut auf zuviel fläche wohnen um den vertrag evtl für die kinder oder sonst wen warmzuhalten, immobilienbesitzer sind zu massiven leerstand gezwungen (da man das haus grundsanieren muss, um dem richtwertmietzins zu entkommen, und die sanierung bekommt man nur mit einem leeren haus - und bis ein haus leer ist, dauert meist viele jahre), junge menschen deswegen aufgrund dieses künstlich erzeugten mangels entweder IN der stadt horrende mieten zahlen sollen, oder sie bleiben gleich irgendwo an der peripherie.

Oh, diese armen Mietzinshauseigentümer, die sich vor 4 Jahren das Zinshaus mit Aussicht auf über 100%igem Gewinn gekauft haben, aber jetzt die pösen Mieter nicht ausziehen wollen, weil sie unvorhergesehenermaßen einen seit zig Jahren gültigen Mietvertrag haben. Wer konnte das ahnen?
Dafür werden die Häuser nicht mehr saniert und kommen herunter, auch wenn das nicht im Interesse der Mieter liegt, dass durch den Verfall die Wohnqualität immer weiter sinkt.

Bzgl. zu großer Fläche: Wohnungen werden idR größer als kleiner. Man findet genug Eigentumswohnungen, die als Wohnzusammenlegung angepriesen werden.
Und bevor (idR auch ned Reiche) Familien in einer Wohnung mit billigem Mietzins leben spekulier ma lieber damit und treiben die Familien aus deren Wohnungen? Jemand der die Mittel verfügt eine Wohung zu renovieren und davon zu profitieren hat ja so viel mehr Berechtigung dazu, als ein langjähriger Mieter?

Das Wohnungen leerstehen liegt wohl eher daran, dass der gewünschte hohe Mietzins (über den sich in den letzten Jahren ja schon öfters Kritik in diversen Medien kundgetan wurde) nicht bezahlt werden möchte/kann.
Hier bräuchte es wieder einen städtisch betriebenen Wohnbau (Richtung Gemeindebauten, nicht durch ausgelagerte Bauträger) und dadurch erzwungene Mietregulierungen, damit Wohnungspreise von fantasiegetriebene Spekulanten bestimmt werden.

Weil das Thema Enteignung vorhin schon angesprochen wurde:
Ich könnte mir derartige Vorgehen sehr gut vorstellen, wenn durch die ausbleibenden Investitionen das Haus nachweislich baufällig wird und die eigene Sicherheit Gefährdet (oder langfristig leerstehenden Wohnraum, der nur zur Spekulation erworben wurde, während Wohnraum im städtischen Gebiet benötigt wird).
Allerdings halte ich eine Zwangsversteigerung für den falschen Weg, angebracht wäre es, den Besitz den Mietern zu überschreiben, damit auch tatsächlich arbeiten in den Wohnungen getätigt werden können und nicht das Spiel beim nächsten Spekulanten weitergeht.

@daisho:
Zitat
Wenn ich mich verletze und der Eigentümer ist schuld daran (kA was damit eigentlich gemeint ist), dann gute Nacht. Klage.


In der 2 Jahre alten Doku über den Eigentümer, der die Räumung erwirkt hat sind Bilder vom Innenhof zu sehen, der aufgesprungen ist und eher einem fortgeschrittenen Wanderweg gleicht. Ich vermute, dass bezieht sich darauf.
In der Doku kommt auch raus, dass die Mieter rechtlichen Beistand erhalten haben. Insofern geh ich davon aus, dass zumindest seitdem viele rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden.

Zitat von NeM
Dafür gibts Eigentumswohnungen und ned MIETwohnungen.....

Ja, befristete Mietverträge haben einen Abschlag zu unbefristeten. Aber was hat das damit zu tun, dass ein unbefristeter Vertrag nicht dazu gedacht ist, langfristig in einer Wohnung zu leben?
Glaubst du, eine Billakassiererin, die sich grad die Miete leisten kann mag (und soll) deshalb regelmäßig umziehen? :bash:

Ahja, noch ein Link zu (teilweise mehrjährig) leerstehenden Häusern in Wien (sind doch nicht so wenige):
http://www.leerstandsmelder.de/wien/
Bearbeitet von schizo am 29.07.2014, 14:38

t3mp

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In anderen Städten sind Zinshausbesitzer dazu verpflichtet, bei längerem Leerstand Maßnahmen zu ergreifen, z.B. die Mietkosten zu senken. Wien hätte da also durchaus Möglichkeiten.

NeM

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Heißt langfristig für dich "Mehrere Mieter"?

Genau darum gings - so langfristig, dass der Vertrag den Mieter überdauert. Ich erinnere, der Post auf den daisho geantwortet hat:
Zitat
Ansonsten kann ich nicht erkennen warum man für solche unkündbaren Verträge sein soll.
Welcher eine Antwort auf daishos folgenden Teil war:
Zitat
Weil es hier schon jemand erwähnt hat, dass das Mieterschutzgesetz ja so strikt und "zu gut" ist ... meiner Meinung nach ist das gut so "."
Der Ursprungspost, auf den er hier antwortete:
https://www.help.gv.at/Portal.Node/...ite.210280.html

Und da steht:

Zitat
An folgende Personen kann der bestehende Mietvertrag abgetreten werden, wenn diese mit der Hauptmieterin/dem Hauptmieter zumindest die letzten zwei Jahre lang in gemeinsamem Haushalt gelebt haben und die Wohnung dringend benötigen:

Verwandte in gerader Linie (Kinder, Enkel, Eltern etc.)
Ehepartnerin/Ehepartner
Wahlkinder
Geschwister

[...]

Durch den Tod der Vermieterin/des Vermieters, der Mieterin/des Mieters wird der Mietvertrag nicht aufgehoben.
Ja, die Billakassiererin, die deswegen zur Nomadin wird...

Verständlich, wenn ich mir grad meinen Teil denke? V.a. in einem Land, wo schon genug Dinge REIN davon abhängig sind, mit wem ich verwandt bin?

Of course not. "Der muss an festn Klopfer haben, kann ja garned anders sein, wenn er darüber anders als ich denkt". Top :rolleyes: Hab btw. bisher ausschließlich in Gemeindewohnungen gelebt.
Bearbeitet von NeM am 29.07.2014, 15:00

HUJILU

Parkplatzrunner
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edit: hat eh keinen Sinn.
Bearbeitet von HUJILU am 29.07.2014, 15:05

schizo

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Zitat von NeM
Ja, die Billakassiererin, die deswegen zur Nomadin wird...

Verständlich, wenn ich mir grad meinen Teil denke? V.a. in einem Land, wo schon genug Dinge REIN davon abhängig sind, mit wem ich verwandt bin?

Of course not. "Der muss an festn Klopfer haben, kann ja garned anders sein, wenn er darüber anders als ich denkt". Top :rolleyes: Hab btw. bisher ausschließlich in Gemeindewohnungen gelebt.

Du schreibst selbst, dass du es befürwortest, dass Preise von einem Tag auf den anderen um 50% steigen können.
Und wenn ein Bezirksteil der Gentrifizierung zum Opfer fällt und durch deren Aufwertung die Mietpreise in die Höhe steigen können wärs dann sehr wohl möglich, dass eine Billakassiererin, die sich vor 10 Jahren in einer billigen Gegend niedergelassen hat plötzlich eine weitaus höhere, eventuell unleistbare Miete zu bezahlen hätte.

Und hier noch ein brauchbarer Artikel dazu:
http://www.taz.de/!133066/

NeM

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Dann quote das auch, wenn ichs schon selbst schreibe.

u5V8eYCW7P

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Zitat von XXL
Wärs dir lieber Vermieter hätten freie Hand uns können dir von einen Tag auf den anderen 50% aufschlagen?

Zitat von daisho
Wohnen heißt für mich Beständigkeit und "Daheim", nicht "dort wo mein Job ist oder ich mir die Mieten noch leisten kann".

Immobilien (im Sinne von Wohnungen) dürften meiner Meinung nach keine Spekulationsobjekte sein, da gilt für mich dasselbe wie für z.B. Grundnahrungsmittel.

Dass es hier um Uraltverträge geht ist euch schon klar? Ich habe nichts gegen Kündigungsschutz aber ich habe was gegen 50-100 Jahre alte nicht wertgesicherte Verträge wo kein Vertragspartner mehr lebt. Diese Verträge ziehen solche Spekulanten an weil sie mit legalen Methoden nicht mehr bewirtschaftbar sind. Warum soll der gutverdienende 50 Jährige eine 100qm Wohnung für einen Lächerlschass bewohnen während sich junge Familien jeden Monat fragen müssen wie sie die Miete aufbringen?

//ich wär ja dafür dass diese Verträge ex lege aufgelöst werden (natürlich darf er wohnen bleiben aber zu einem angemessenen Preis, so sollte es auch beim geförderten Wohnen gehandhabt werden wenn die Voraussetzungen nicht mehr gegeben sind), dafür wird es strafrechtlich relevant wenn jemand über Höchstmietzins verlangt.
Bearbeitet von u5V8eYCW7P am 29.07.2014, 15:24

Obermotz

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Ich wär dafür, dass die Immoblase endlich platzt und Wohnungen wieder zu vernünftigen Preisen vermietet werden.

schizo

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@Nem: sorry, seh grad, dass ich dich hier mit Xellox verwechselt habe.

Dennoch: Mieten sind laut Mieterschutzverband im letzten Jahrzehnt (k.A. von wann der Artikel genau stammt, aber als Richtwert sollts ja reichen) um 34,5% gestiegen, das Einkommen nur um 22%.
Da sollte es doch eher die Priorität sein, zu schauen, dass Wohnungen wieder zu erschwinglichen Preisen verfügbar sind (eben durch städtische Wohnbauprojekte), als zu schauen, dass alte Mietverträge aufgelöst werden.
Hier treibt sich ja eh so manche Person herum, die sich so auf geltendes Recht versteift: Der Kündigungsschutz besteht seit 1922. Insofern muss sich jeder Vermieter, welcher nachher einen Mietvertrag abgeschlossen hat sich dem Risiko bewusst gewesen sein.

Eine Auflösung des alten Mietvertrages mit dem Übergang in einen neuen löst das Problem der hohen Mieten ja ebensowenig - die Wohnungen werden ja dennoch noch vom Mieter benötigt und stehen dadurch nicht leer.

Was ich auch bezeichnend finde ist, dass User, die gegen die Erbschaftssteuer argumentieren, weils unfair ist, wenn das Kind nicht von der Stellung der Eltern profitieren können hier gegen alte Mietverträge auftreten, weil wie kommen Kinder dazu, von billigen Mietverträgen zu profitieren, die deren Eltern/Großeltern (die sich eben keine Eigentumswohnung leisten konnten, welche Steuerfrei vererbbar wäre) abgeschlossen haben.

Und der Höchstmietzins is ja auch ne Augenauswischerei. Was bringt ein gesetzlich geregelter Mietpreis, wenn dieser nach Lust und Laune (worauf es in der Praxis hinausläuft) mit irgendwelchen Fantasiezuschlägen in die Höhe getrieben werden kann?

NeM

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Zitat
@Nem: sorry, seh grad, dass ich dich hier mit Xellox verwechselt habe.
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Mr. Zet

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Zitat von Obermotz
Ich wär dafür, dass die Immoblase endlich platzt und Wohnungen wieder zu vernünftigen Preisen vermietet werden.
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eitschpi

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Zitat von schizo
Was ich auch bezeichnend finde ist, dass User, die gegen die Erbschaftssteuer argumentieren, weils unfair ist, wenn das Kind nicht von der Stellung der Eltern profitieren können hier gegen alte Mietverträge auftreten, weil wie kommen Kinder dazu, von billigen Mietverträgen zu profitieren, die deren Eltern/Großeltern (die sich eben keine Eigentumswohnung leisten konnten, welche Steuerfrei vererbbar wäre) abgeschlossen haben.
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