wer kommt heute zu apocalyptica?

nah...

wahhh erinnere mich nicht.
zuerst wär ma münchen gfoan - ausverkauft
nürnburg wärn no plätze frei, aber i hab momentan echt ka kohle für zug und karte

hmmm schad. hätt mich interessiert obs was gwesn wär.

story? i will exklusivrechte fürs radio-vorspiel forum
oder schmeiss einfach ne kopie rein

Als mich eine Uni-Kollegin Anfang Februar fragte, ob ich am 24. Febraur 2k3 mit auf das Apocalyptica-Konzert gehen wolle, stiegen kurzfristig einige Bedenken bezüglich den nicht unerheblichen Kosten und des Termins in mir auf. Da ich aber ein musikvernarrter Student bin und somit für vielversprechende Konzerte immer Zeit und finanziellen Mittel für Konzertkarten und Bahntickets aufwenden zu können anstrebe, verwarf ich meine Zweifel und so war ich Tage später stolzer Besitzer einer der heißbegehrten Konzertkarten, da - wie sich später rausstellte sollte - das Konzert innerhalb kurzer Zeit ausverkauft war.

Dieses Konzert war für mich insofern eine Premiere, da Apocylptica im für mich unbekannten Planet Music 'aufgeigten' und ich bisher bei Wien-Konzerten nur in der Pepsi/Libro Music Hall/Club (weiß eigentlich wer, wie die Halle jetzt wirklich heißt?) anwesend war. Als wir eine halbe Stunde vor Konzertbeginn ankamen, war die Halle noch relativ moderat besucht und keine Vorband (wie von mir erhofft) sondern Musik vom Band sorgte für das musikalische Vorspiel und somit war noch Zeit hart verdiente €uros für Merchandising-Produkte (jedesmal wenn ich mir ausrechne, wie viele Zetteln auf der Landstraße für ein Band-Shirt ausgeteilt werden müssen, wird der Griff zur Kohle sehr schwer. Da die Preise für Apocalyptica-Stuff aber in Ordnung waren, erwarb ich mir somit für 20 € ein Tourshirt) auszugeben. Danach stürmten wir Richtung Bühne um gemäß der obersten Konzert-Maxime ("rocken wie sau!") bei der Crowd zu sein. Kurz vor dem Konzertbeginn war die Halle gerammelt voll und die Spannung auf das Konzert stieg minutiös ins Unermässliche. Da die Organisatoren oder wer auch immer anscheinend herumgepfuscht haben, mussten wir noch über eine Stunde warten, da der eigentliche Konzertbeginn statt um 20:00 Uhr 'Planet Music'-intern auf 21:00 festgelegt wurde. Und so eine Stunde (in einer gestopft vollen stickigen Halle und dies ziemlich vorne im ärgsten Gedränge im ewigem Kampf mit andren musikverarrten Jüngern den Platz nicht zu verlieren) zu warten kann so zu einer ziemlich langen Stunde werden.

Als dann aber die Lichter erloschen und die ersten Apokalyptica-typischen Cello-Tonsalven vom Band Richtung Publikum abgeschossen wurden, ging ein Aufschrei durch die Menge und die Finnen wurden unter tobendem Eingeklatsche auf die Bühne gefordert, welche sich nun nicht mehr lange zieren ließen und business as usual-like die Bühne betraten, sich setzten und nur nach paar Sekunden Wartezeit das erste Lied anstimmten. Als dann schon als zweites Lied "Master Of Puppets" von Metallica gecovert wurde, legte die Crowd ziemlich los und entlud die ganze Anspannung der Warterei durch moshen und headbangen. Was mich positiv stimmte, war die Tatsache, dass das Publikum aus ziemlich verschiedenen Zielgruppen bestand, die alle nur ein Ziel hatten: "jede Menge Spass". Und so gab es witzige Momente, wie zB ein Metal-Typ neben nem Typ in Sakko und Anzug rotorbangt. ;-)

Als auch ich meine Haare als Einstimmung auf den Abend während dem Metallica-Cover rotieren hab lassen, konzentrierte ich mich auf die Musik und die Jungs von Apocalyptica. Es ist echt ein Wahnsinn, wenn man ihnen beim musizieren zuschaut und erst dann so richtig begreift, dass sie einen musikalischen Leckerbissen nach dem anderen nur mit 4 Cellos zubereiten. Andere Bands schaffen diese Harmonie und Wohlklang der Töne nicht mal mit zig Synthies. Die Jungs aus Finnland beweisen echt, dass weniger definitiv mehr ist. Als ich in einen musikalischen Rausch fiel und förmlich in die Musik eintauchte, rissen mich die Anfangstakte von 'One' aus dem Dahingleiten und Wegschmelzen und ich war mir folgendem bewusst: 'retetete, retetete - morgn hamma gnackweh'. Als Perttu Kivilaakso zum Headbangen förmlich aufforderte gab es kein Halten mehr und die Crowd legte los: moshen, pogen & bangen par excellence. Als eben genau dieser auch noch auf sein Cello mit seinem Bogen zu "Refuse/Resist" einschlug, stand für mich fest, dass Apocalyptica neben Paradise Lost zu meinen persönlich besten Live-Bands gehört, da die Bühnenshow von den Jungs extrem sehenswert ist.

Im Vorfeld des Konzertes sind Stimmen laut geworden, welche die intensiveren Drums auf der neuen Platte von Apocalyptica eher weniger gutheißen und auf der Bühne stand ein vollwertiges Drumset mutterseelenalleine im Hintergrund herum. Da dies nicht als Zierde oder als Gag der Band dort positioniert wurde, war ziemlich klar und so wuchs in mir die Vorfreude, ob und wie diese wunderbaren traumhaften Cello-Töne live mit Drums harmonieren würde. Etwa zur Hälfte des Konzertes kam es schließlich zum Drum-Einsatz als ein Drummer (keine Ahnung wer das war) die Bühne betrat und sogleich auf die Drums mit den Sticks eindrosch. Ich konnte mir nur schwer konkret vorstellen, wie dies live klingen würde und hatte während dem Konzert schon hohe Erwartungen/Hoffnungen an diesen Moment gestellt und ich wurde nicht nur nicht enttäuscht - ich wurde sprachlos. Die eigentlich so wunderbar klingende Musik wirkte durch die Drums live noch viel intensiver und dramatischer. Als dann "Nothing Else Matters" angespielt wurde und die ganze Halle anfing zum Mitsingen, lief mir echt n kalter Schauer über den Rücken. In dem Moment war ich mir bewusst, dass ich Teil etwas ganz besonderes bin und ich diesen Abend nicht vergessen werden kann.

Nach einer kurzen Pause der Band, stand mit "Faraway" der melodischste, einfühlsamste und wwi noch Track am Programm, welcher von einem Klavier via Band noch untermalt wurde. Dies wurde aber interessant gelöst, da im Hintergrund auf die Leinwand eine Klaviertastatur mit den Händen des Klavierspielers projeziert wurde. Audio-visuell kam dieser Moment fast an das Tool-Konzert im Mai 2k2 ran.

Da die Finnen zum Schluss der Playlist noch mal die Crowd rocken lassen wollten (woran sie sichtlich ihren Spaß hatten) und ihnen mit immer schneller gespielten Passagen dem Publikum enorm einheizten, wurden Burner wie "Enter Sandman" und "Path" gezaubert. 'Gezaubert' deswegen, weil die Live-Versionen der zwei Stücke kaum mit den Studio-Aufnahmen vergleichbar sind. Die Drums zum Metallica-Cover wurden genau richtig eingesetzt und zu Path hatte die Bangerei und Pogerei mit Crowd-Surfern ihren Höhepunkt. An dieser Stelle möchte ich dem Mädel mit den schulterlangen schwarzen Haaren (ich glaub dies trifft jetzt auf fast ein Drittel der weiblichen Besucher zu) Danke für das heftige Headbangen im Duett und an den Typ rechts neben mir für s Pogen - Danke!

Als gelungener Ausklang wurde "Hall Of The Mountain King" gewählt, welcher live auch dank Drums total anders im Vergleich zur CD klang (Damn, ich brauch den Konzert-Mitschnitt!) und uns noch mal so richtig eingeheizt hat. Als die Finnen dann die Bühne verließen und das Publikum nach mehr lechzte stand fest, dass die Jungs noch mals kamen und sich verneigten. Leider aber ohne Instrumente und somit war fast klar, dass keine Zugaben mehr gespielt werden würden, was man ihnen aber auch nicht übel nehmen kann, da die Jungs auf der Bühne echt gerockt haben und jeden Tag in ner andren Stadt Konzerte haben, wo sie höchstwahrscheinlich auch so genial performen werden. Sie ließen sich es aber nicht nehmen ein weiteres mal wieder die Bühne zu betreten und sich bei den Fans persönlich zu bedanken. Eine 'Stage-Dive'-Einlage hätte dem Konzert echt noch die Krone aufgesetzt und so wie sich Perttu Kivilaakso benommen hat, ist ihm die Idee anscheinend öfters mal durch den Kopf geschossen.

Nach dem Konzert sind wir durch den musikalischen Hochgenuss (und nicht durch den süßlichen Geruch während dem Konzert, welcher aus den Ecken hervorquoll) völlig benommen in ein nahe liegendes Lokal gegangen um das gerade Erlebte zu verarbeiten. Als wir dann Richtung letzter Ubahn aufbrachen, gingen wir am Planet Music vorbei und im Augenwinkel erkannte ich Perttu Kivilaakso mit paar Leuten sprechen. Da ich diese Situation nicht ungenützt verstreichen lassen wollte, bedankte ich mich bei ihm für den wunderbaren Abend und wünschte ihm noch viel Erfolg auf der restlichen Tour. Ohne Rumgezicke trotz Müdigkeit verewigte er sich auf meiner Eintrittskarte, und quatschte mit ihm noch kurz über Musik und die restliche Band, welche schon im Tourbus pennte (lamer -gg-). Ein genialer Musiker, der anscheinend noch Mensch geblieben ist.

Danke Perttu Kivilaakso!
Danke Eicca Toppinen!
Danke Paavo Lötjönen!
Danke APOCALYPTICA!
Danke für den wunderbaren Abend!


-drey-



BTW: in anbetracht der späteren stunde und meiner exzessiven übermüdung sind schwerwiegende grammatik/tippsl-fehler zu vernachlässigen - bilder kommen noch ... guads nächtle!