Snoop
Here to stay
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Der Arbeitgeber spart sich ja auch genug (Wasser, Kanal, Infrastruktur wie Parkplätze, Kantinenplätze etc ) Nein, bis auf den Verbrauch, welcher verschwindend gering ist, bestehen die Bereitstellungskosten trotzdem weiterhin. In der Regel ist es sogar so, dass unbenutzte Bereiche wesentlich mehr Wartungskosten mitsich bringen. Das ist z.B. im Hotelbereich so, während Corona mussten die Haustechniker regelmäßig in den Häusern die Klospülungen usw. betätigen, weil ansonsten es zu Ablagerungen gekommen ist/wäre. Also so einfach ist die "Ersparnis" als Arbeitgeber auch nicht gerechnet. Mal ganz abgesehen von den Investitionskosten zum Herstellen der Möglichkeiten. Da ist der Verlust bei Nichtnutzung meistens noch höher.
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Viper780
ModeratorEr ist tot, Jim!
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Ich kenn einige Arbeitgeber die Bürofläche zurück geben. Wie auch daheim sind die größten Kosten die Fixkosten.
Die Frage ist halt wie geht man da Fair damit um.
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kleinerChemiker
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ICh verstehe nicht so ganz, warum manche die Arbeitsgeber so stark in Schutz nehmen. Vielleicht, weil sie selber Arbeitgeber sind?
Für mich ist mein Arbeitgeber nicht mein Freund, sondern er ist ein Geschäftspartner. Er kauft gegen Geld meine Arbeitskraft. Dieses Geschäft wird durch Verträge (Kollektivvertrag) und diverse Gesetze geregelt. Beide Seiten haben sich an diese Regeln zu halten, egal ob sie gut oder schlecht für eine Seite sind.
Ich muss mich schließlich auch an Regeln halten, die nachteilig für mich sind. Z.b. Reisezeit zählt nur 50%. Wenn ich also am Sonntag (wo eigentlich Zeiten doppelt zählen würde) eine Dienstreise habe, ist mein Sonntag im Arsch, Geld sehe ich quasi keins dafür. Noch besser bei Dienstreisen außerhalb der EU, die Reisezeiten werden gar nicht gezahlt. Gefällt mir nicht, aber ich muss mich daran halten. Daher sehe ich keinen Grund, warum mir mein Arbeitgeber nicht Kosten im HO ersetzen soll, wozu er verpflichtet ist. Es geht nicht darum, ob es fair ist. Es geht darum, dass es Teil des Vertrags zwischen AG und AN ist.
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Viper780
ModeratorEr ist tot, Jim!
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Die Teile die jetzt schon geregelt sind stellt eh keiner in Frage.
Aber das Homeoffice ist halt nur nach sehr alten Gegebenheiten geregelt.
Aber wie du schon ansprichst sollte man halt überlegen ob man sich die anderen (althergebrachten) Regeln nicht nochmal ansieht und sowas wie Reisezeiten nicht besser im Gesetz regelt (aktuell sinds vorallem im Kollektiv und somit je nach Firma unterschiedlich).
Fairness sollte aber trotzdem herrschen, es ist eine langfristige Partnerschaft wo sich keiner übern Tisch gezogen fühlen sollte.
Ich bin auch dafür dass der Arbeitgeber für ein Homeoffice gerne dazu zahlen darf. Es ist aber klar dass ich ihm nicht die Miete und alle Anschaffungen komplett verrechnen kann. Er hat ja auch keine Mitsprache wie ich wohne und Zutritt zum Arbeitsbereich daheim.
Es zeigt halt dass die rein Anwesenheitsbezogene Entlohnung nicht mehr in allen Branchen Zeitgemäß ist. Vorallem wenn es fixe Zeiten sind und felixblität nur vom Arbeitnehmer gefordert werden
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sichNix
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Ich glaub das es gut tun würde wenn man sich mal versucht in eine andere situation hinein zu versetzten. Ich find das immer wieder spannend wie viele ihre Lebenslage als quasi Standard von eh allen ansehen.
Abgesehen von den Anschaffungen die viele machen mussten damit sie eine Arbeitsplatz zuhause haben (nur weil als Beispiel der Zocker Platz gekommen ist, der ist bei mir im Wohnzimmer, da brauch ich mit 2 Kindern nicht an arbeiten denken untertags), die möcht ich auch gar nicht ansprechen in dem Fall aber es müssen ja auch mehr lebensmittel angeschafft werden, kochen geht auch nicht gratis, Heizung muss ja auch mehr arbeiten. Das mann das jetzt nicht 1:1 umrechnen darf ist mir schon bewusst aber zb bei den lebensmittel kam ich nicht auf den preis den ich für ein Mittagessen in der Kantine Zahl.
Bei mir waren es zb 400€ strom/Gas Nachzahlung nachdem plötzlich 3 Personen mehr unter Tags zu Hause waren. Wenn ich mir jetzt vorstelle das mein Monat eng oder ganz eng berechnet ist, wäre da ein bisschen eine Beihilfe für manch einen sicher eine Hilfe. Und nur um missverständnisse zu vermeiden, ich hab nicht gesagt das ich fürs homeoffice 400€ mehr im Jahr Strom kosten hatte!
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Snoop
Here to stay
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Hat ja auch keiner gesagt, dass es nicht so sein soll, dass hier ein Zuschusss/Ersatz sein soll. Ich meinte nur mit meiner Aussage, dass es eine zu einfache Milchmädchen-Rechnung ist, dass alles günstiger für den AG wird, wenn die Leute im HO sind. Das stimmt so einfach nicht. Und ja ich bin selbst AG, aber glaube mir, es ist absolut in meinem Interesse, dass die Kosten und die Zeit, die benötigt wird, auch demenstprechend honoriert wird. Nur dieses ewige "der Arbeitgeber ist der böse" spiel geht mir sowas von auf den Senkel. Das ist ein Generalverdacht, welcher einfach nicht stimmt. Also um nicht zu weit abzudriften: Ja Kosten gehören _anteilig_ auf jeden Fall ersetzt, unter der Einhaltung gewisser Rahmen. Die Regeln hierfür erfordern aber auch eine gewisse Zeit, bis man es so definiert hat, dass es funktioniert. Aber Achtung: im Moment ist die Gesetzteslage noch nicht 100% eindeutig, dass eine Erstattung nicht das Einkommen des AN erhöht, wodurch es auch zu weiteren Steuerbelastungen für AG/AN kommen kann. Als AN kann man inzwischen auch pauschaliert Beträge einreichen um die Steuerlast zu senken. (Da kann man sich über 2020 und 2021 verteilt bis zu 300€ holen). Hier z.B. eine Info, die wir intern ausgeschickt haben. Wichtig ist nur zu erwähnen: dass ihr dokumentieren müsst, wann ihr HO gemacht habt. Unser Erfassungssystem hat Gott sei Dank so eine Funktion. Ihr könnt bei eurer Arbeitnehmer/innenveranlagung bis zu 100 Homeoffice-Tage pro Jahr à 3 € als steuerfreie Werbungskosten geltend machen, d.h. bis zu 300 € pro Jahr. Ihr könnt darüber hinaus etwaige Anschaffungen von Büromobiliar absetzen. Sowohl für 2020 als auch 2021 beträgt der Höchstbetrag dafür 150 €. Falls ihr den Betrag 2020 nicht ausgeschöpft habt, wird er 2021 addiert, d.h. maximal 300 €. Mehr Infos findet ihr hier: https://www.bmf.gv.at/public/top-th...-pauschale.html Zum eigentlichen Thmea: ich habe ein Strommessgerät an der Steckdose, welche alle Geräte vom Arbeitstisch überwacht. Mein Verbrauch ist in der Regel ~ 110Watt/h: - elektrisch höhenverstellbarer Tisch - Smartphone Ladestation - iPad Ladestion im Dauerbetrieb - Lenovo TS419 in stärkster Ausführung - 38" Bildschirm - 24" Bildschirm Licht kann ich leider nicht messen. Laufzeit durchschnittlich 10h am Tag (das Los der Selbständigen AG ). Ergibt bei einem Strompreis von ~0,09€ Kosten im Jahr von ~37€ Brutto exkl. Netzbereitstellungskosten usw. im Jahr. Das heißt hier müsste man dann anteilig auf den Stromverbrauch das auch noch draufrechnen. Wird dann vermutlich um die 50€/Jahr sein. Das heißt wenn du sagst 4h am Tag durchschnittlich sind das 40% von dem was bei mir läuft -> ~ 20€/Jahr. Daher erscheint mir deine Rechnung sehr plausibel.
Bearbeitet von Snoop am 05.09.2021, 10:35
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Viper780
ModeratorEr ist tot, Jim!
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Und ja ich bin selbst AG, aber glaube mir, es ist absolut in meinem Interesse, dass die Kosten und die Zeit, die benötigt wird, auch demenstprechend honoriert wird. Nur dieses ewige "der Arbeitgeber ist der böse" spiel geht mir sowas von auf den Senkel. Das ist ein Generalverdacht, welcher einfach nicht stimmt. Der Part gehört eigentlich in den abgesplitteten Thread. Aber die Diskussion davor auch. Gerade kleinere AG und Vorgesetze die direkt mit den Leuten arbeiten ist das eh kein Thema und eine Partnerschaft. Da leistet jeder was er kann und wird honoriert. Problem wirds dann wenn man nicht mehr die einzelnen Personen im Kopf hat sondern "Personalkosten" optimiert. Das fängt so ab 30-50 Mitarbeiter an, wo Schreibtisch Sesseln nicht mehr 1500€ für alle Kosten sondern ein eigener Budgeposten werden.
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ENIAC
Do you Voodoo
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ICh verstehe nicht so ganz, warum manche die Arbeitsgeber so stark in Schutz nehmen. Vielleicht, weil sie selber Arbeitgeber sind? Tut ja keiner. Und nein, ich bin kein Arbeitgeber Ich verstehe nur nicht, warum das immer nur aus einer Richtung betrachtet wird... Aka: Ich "muss" jetzt von zu Hause aus arbeiten. Somit musst du mir den benötigten Strom, I-net, Büroausstattung, Heizkosten, usw. bezahlen... Nur was ist z.B. mit den Ersparnissen für Sprit/Auto oder den öffentlichen Verkehrsmittel um jeden Tag in die Arbeit zu kommen? Ich gehe mal nicht davon aus, dass jeder 10 Gehminuten von der Arbeit entfernt wohnt Oder ein ganz anderes, brisantes, Thema: Was ist z.B. mit der Pendlerpauschale? Zeig mir einen, der freiwillig beim Finanzamt anruft und sagt: Ich bin auf HO. Ich will die Pauschale somit nicht mehr beziehen, da sie mir nicht mehr zusteht... Und noch eins: Der Arbeitgeber muss dir nicht HO anbieten. - ist in manchen Branchen auch gar nicht möglich - Da es, z.B. wegen eines Lockdowns, nicht möglich ist im Büro arbeiten zu können, wurden viele auf Kurzarbeit geschickt oder haben vielleicht sogar die Kündigung bekommen. Ich sehe HO sogar eher als Privileg an. Da muss ich nicht um 50-100€/Jahr mit meinem AG streiten. Oder geht es da einfach ums Prinzip?
Bearbeitet von ENIAC am 05.09.2021, 10:48
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normahl
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Zeig mir einen, der freiwillig beim Finanzamt anruft und sagt: Ich bin auf HO. Ich will die Pauschale somit nicht mehr beziehen, da sie mir nicht mehr zusteht... Bei uns müssen die Ho-Tage schon angegeben werden. Würde mich nicht wundern wenn das zukünftig einfach (am jahresende) gegengerechnet wird.
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SaxoVtsMike
R.I.P. Karl
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Oder ein ganz anderes, brisantes, Thema: Was ist z.B. mit der Pendlerpauschale? Zeig mir einen, der freiwillig beim Finanzamt anruft und sagt: Ich bin auf HO. Ich will die Pauschale somit nicht mehr beziehen, da sie mir nicht mehr zusteht... HO ist bei uns ein sehr Kritisches Thema, ich hoffe das wir die Betriebsvereinbarung um ein weiteres Jahr verlängert bekommen, dann haben wir wenigstens 4 Tage pro Monat zur verfügung In den Lockdowns wurde das auf bis maximal 50% erhöht @Pendlerpauschale, da wurde von unserem HR in Absprache mit BR & GL verkündet das die Pendlerpauschale komplett unabhängig vom HO so weiterläuft wie bisher. Kann sein das es da vom Finanzamt eine Ausnahme gab in den lockdowns aber aktuell stehts so geschrieben "Zur Berücksichtigung des vollen Pendlerpauschales muss der jeweilige Arbeitsweg an mindestens elf Tagen pro Monat zurückgelegt werden. Das Pendlerpauschale steht auch während Urlauben und Krankenständen (die sich nicht über ein ganzes Kalenderjahr erstrecken) zu. Kein Pendlerpauschale steht bei Karenzurlauben jeglicher Art zu. Auch Teilzeitbeschäftigten, die mindestens an einem Tag pro Woche zu ihrer Arbeitsstätte fahren, steht ein Pendlerpauschale zu. Wird die Strecke Wohnung-Arbeitsstätte im Kalendermonat an mindestens elf Kalendertagen zurückgelegt, steht das volle Pendlerpauschale zu. Wird die Strecke Wohnung-Arbeitsstätte an mindestens acht, aber nicht mehr als zehn Kalendertagen im Kalendermonat zurückgelegt, steht das Pendlerpauschale zu zwei Dritteln zu. Wird die Strecke Wohnung-Arbeitsstätte an mindestens vier, aber nicht mehr als sieben Kalendertagen im Kalendermonat zurückgelegt, steht das Pendlerpauschale zu einem Drittel zu." Quelle : https://www.bmf.gv.at/themen/steuer...rpauschale.htmlBei mir war im HO eher das Problem das uns die Arbeitsplätze daheim ausgegangen sind, da gleichzeitig auch beide Kinder im Homeschooling waren. Der große in der 5.Schulstufe hatte viel Online unterricht, beim kleinen in der 1. waren nur Arbeitsblätter. Gottseidank steht der Rechner meiner Frau im KZ vom großen und den nutzten sie eben fürs Homeschooling, der kleiner wurde in seinem Kinderzimmer von ihr unterrichtet. Ich sitze im Wohnzimmer auf meinem Schreibtisch, da wars mitm Platz für einen 27" Leihmonitor von der Firma schon knapp und eine USB-C Dock für mein Notebook musste ich mir auch selber anschaffen. An dem einen Tag pro Woche wo meine Frau im HO arbeiten musste (selbe Firma andere Abteiung) musste ich meinen Platz Räumen und ins Büro fahren. Ihren Thin Client haben wir dann jedes mal aufgebaut und an Meinen und den Leihmonitor angeschlossen..
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sLy-
semiconductor physicist
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Nein, bis auf den Verbrauch, welcher verschwindend gering ist, bestehen die Bereitstellungskosten trotzdem weiterhin. In der Regel ist es sogar so, dass unbenutzte Bereiche wesentlich mehr Wartungskosten mitsich bringen. Das ist z.B. im Hotelbereich so, während Corona mussten die Haustechniker regelmäßig in den Häusern die Klospülungen usw. betätigen, weil ansonsten es zu Ablagerungen gekommen ist/wäre.
Also so einfach ist die "Ersparnis" als Arbeitgeber auch nicht gerechnet. Mal ganz abgesehen von den Investitionskosten zum Herstellen der Möglichkeiten. Da ist der Verlust bei Nichtnutzung meistens noch höher. erzähl das meinen arbeitgeber, der für zehnntausende euro im monat parkfächen mietet @ Penderlerpausache: Seit 01.07.2021 darf die pendlerpauschale nur noch für tasächliche Arbeitstage in der Firma berechnet werden. Für Jänner bis Juni kann man aber noch den vollen Betrag verrechnen.
Bearbeitet von sLy- am 05.09.2021, 11:19
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kleinerChemiker
Here to stay
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@Snoop: In kleinen Firmen kann durchaus ein freundschaftliches Verhältnis zum AG herrschen. Da wird es im Allgemeinen aber auch kein Problem sein, eine für beide Seiten vernünftige Lösung zu finden. Gerade bei größeren AG geht es aber nur darum, was am Papier steht. Ich betrachte sie auch nicht als böse, aber eben auch nicht als Freund, sondern als Vertragspartner, der aber im Allgemeinen der stärkere Partner ist.
@ENIAC: Ja, man muss HO nicht anbieten. Man muss auch nicht gut zahlen. Genau das sind dann auch die AG, die alles auf ihren Gewinn optimieren, dann ohne AN dastehen und jammern, dass keiner für sie arbeiten will und man die Arbeitslosen zwingen soll, (für sie) zu arbeiten. Außerdem ist nicht für alle HO etwas positives. Es gibt genug, die lieber im Büro arbeiten würden. Ja, teilweise geht es mir auch ums Prinzip. Ich bin da flexibel, wo man auch mir gegenüber flexibel ist. Da wo ich mich aber an den Buchstaben im Vertrag halten muss, sehe ich keinen Grund, dass ich dem AG gegenüber flexibel bin.
@Pendlerpauschale: Nur weil man zu Hause sitzt, wird die Jahreskarte fürn Zug nicht billiger.
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schizo
Produkt der Gesellschaft
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In der Praxis zeigt sich, dass die zusätzlichen 50€/Monat für so manche doch ein Problem sind. Ich bleib dabei, die zusätzlichen Arbeitskosten dürfen nicht auf Arbeitnehmer abgewälzt werden "." Homeoffice treibt Energiekosten in die HöheAn Homeofficetagen ist der Energieverbrauch um bis zu 30 Prozent gestiegen, schätzt die Wien Energie. Das wirkt sich nun auch bei vielen in der Jahresabrechnung von Strom und Gas aus – in Form einer saftigen Nachzahlung. Auch Kundinnen und Kunden, die seit Jahren schon in der gleichen Einstufung sind, haben plötzlich eine Nachzahlung. Summen von beispielsweise 600 Euro sind für viele derzeit keine Seltenheit. Doch nicht jeder kann dies problemlos stemmen. Link: wien.orf.at
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böhmi
AdministratorSpießer
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Bei wie vielen Menschen bleiben abzüglich der eingesparten Transportkosten (öffentlich oder mit dem Auto) ernsthaft Mehrkosten übrig?
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kleinerChemiker
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Welche Einsparungen? Die Jahreskarte rennt ja weiter.
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