So - meine Anlage ist nun auch am Netz und deshalb stelle ich sie euch kurz vor!
Danke nochmals an hachiagatsu und Bios - haben mir die Entscheidung für PV sehr schmackhaft gemacht und mir auch einen Kontakt vermittelt, der mir dann die Anlage zu einem wirklich günstigen Preis verkauft hat und über Sub-Firma auch installiert hat.
Wichtig ist meiner Meinung nach aber, dass man sich sehr genau mit dem Thema beschäftigt und auch hinsichtlich Blitzschutz die Meinung eines Spezialisten einholt.
Dahingehend sind die meisten Firmen nämlich ziemlich überfordert, oder es ist ihnen einfach egal.
Ausserdem gibt es ja noch Richtlinien, wie die R11, die zum Schutz der Einsatzkräfte entstand....
Ich bin nun stolzer Besitzer von:
27x Sunrise 325W monokristallinen Modulen, aufgeteilt auf zwei Strings zu 13 und 14 Modulen: gesamt 8,775kWp
1x Kostal Plenticore 7 Plus Wechselrichter: an den könnte ich dann später auch noch einen BYD-Hochvolt-Akku anschließen, quasi als dritten String.
4x Typ 1/2 Überspannungsableiter (2x bei Kabeleintritt ins Gebäude und 2x vor dem WR, weil DC-Leitungslänge über 10m....).
1x Kostal Smart Energymeter: das Ding benötigt man zwingend, wenn man später mal Akkus laden möchte. Ich hab's jetzt schon, damit kann ich nicht nur die Liefermenge des Generators ablesen, sondern auch den Hausverbrauch beobachten. Nette Spielerei.
Abgesichert ist der WR per Fi (40/4/100mA) - und Leitungsschutzschalter LS C20/3p.
Am Dienstag bin ich ans Netz geschaltet worden, im Zuge dessen hat das EVU meinen zweiten Zähler und den Tarifschalter (Rundsteuerempfänger) demontiert.
Leider hat der Elektriker übersehen, dass meine Wärmepumpe ab dem Zeitpunkt im "EVU-Sperre"-Modus war. Musste dazu den Kontakt im WP-Anschlussfeld auf eine Dauerspannung bügeln. Normalerweise wäre das bitter, hätte der Elektriker extra nochmals kommen müssen, aber ich konnte es ergoogeln und richten.
Gestern hatte ich dann den ersten richtigen Tag, leider morgens Schnee auf den Modulen und dann war's sehr nebelig. Ertrag am ersten Tag: 1kWh.
Heute war's auch nebelig, da bringt die Anlage dann ca. 10% der Leistung.
Um die Mittagszeit war's sonnig, da konnte ich das erste Mal dann die WR-Leistung von 7kW erreichen.
In Summe hat der heutige Tag 14kWh gebracht, wovon ich ca. die Hälfte direkt verbrauchen konnte, der Rest wurde eingespeist. Verbrauchen werde ich wohl heute um die 30kWh...
Zum Ablauf bezügliche Förderungsjungle Österreich:
Grundsätzlich kann heute eigentlich die einzig logische Epfehlung lauten: soviel wie möglich auf's Dach knallen.
Das hat nämlich mehrere Vorteile. Der größte Vorteil ist, dass man bei Anlagen größer 5kWp bei der Ömag um Tarifförderung ansuchen kann. Dann bekommt man für den Überschuss 7,67 Cent und jedes KW-Peak mit 250€ gefördert (oder maximal 30% der Herstellungskosten). Das Kontingent wird jährlich neu verhandelt und für das kommende Jahr beginnt die Reihung ab 9.1.
Siehe hier:
http://cms.oem-ag.at/de/neues/Für heuer gibt es auch schon wieder etwas Kontingent von den Rückläufern, siehe hier:
http://cms.oem-ag.at/de/foerderung/kontingent/Es gibt noch diverse andere Förderungen (Ömag Investitionszuschuß, Klienförderung, Landesförderungen..) aber keine fördert den Tarif, nur die Ömag.
Die meisten Einmalzuschüsse enden auch bei 5kWp.
Ein weiterer Vorteil einer großen Anlage ist, dass die Wechselrichter nicht linear teurer werden und die Arbeit auch nicht: also je größer, desto billiger.
Je mehr Eigenverbrauch, desto mehr Ersparnis - und wenn man eine Tarifförderung bekommt, dann verdient man auch am Überschuss halbwegs brauchbar.
Wichtig bei der Ömag ist aber: es handelt sich dabei um eine Anreizförderung, also nicht erst bauen und dann fragen
Grundsätzlich müsst ihr, wenn ihr eine Ömagförderung beantragen wollt, VORHER alles geplant haben und zwar inkl. Abfrage beim Netzbereitsteller durch einen Elektriker, ob ihr liefern dürft.
Ihr benötigt im Zuge der Einreichung nämlich zwingenddie fiktive Zählpunktnummer, die Modulleistung, die Wechselrichterleistung, ein bestellfertiges Angebot usw...
Eine Änderung des Antrags geht im Nachgang nicht mehr, das Ticket verfällt und ihr startet wieder bei Null.
Ich habe am 26.7. eingereicht und die Zusage ca. 2 Monate später erhalten.
In Summe sind also ca. 4 Monate vergangen und ich habe keine Ahnung, wann man von der Ömag den Einmalzuschuss erhält.
Zum Installationsablauf sag ich nicht viel, nur soviel: es ist ein Projekt und wenn man sich damit selbst beschäftigen mag, dann muss man auch die Geduld aufbringen können, dass die Typen halt nur dann Zeit haben, wenns Wetter passt...
Zu den Kosten:
Ich habe ca. 10.500€ Gesamtkosten und werde 2200€ von der Ömag zurückbekommen. Liege somit bei ca. 945€ pro kW-Peak inkl. Arbeit und Rechnungen.
Wenn man dann ca. noch 350€ für den Smartmeter und 300€ für die weitere Ü-Ableiter abzieht, + Arbeit, dann wäre ich ca. auf 7350€ gekommen, also so ca. 840€ pro kWp.
Die Kosten gliedern sich in etwa so:
Module: 3542€ (130€ pro Stück - die meisten Angebote die mir vorlagen waren so ca. 190€ für Q-Cells Module...)
WR: 1700€
Energymeter: 350€ - Leute mit Überschuss-Ladestation verwenden meist "Smartfox"-Produkte, hier kann man sicherlich viel Zeit in Recherce investieren, wenn man will
Montagematerial: ca. 1700€
Montage Profile und DC-Verlegung (Verrohrung hab ich vorbereitet): 1300€
Elektriker: 1150€
Ü-Ableiter: 450€
EVU: ca. 150€ angeblich
Kernbohrung: 120€
Nur als Anhaltspunkt: habe mir natürlich ein paar andere Angebot angesehen, man bekommt aber relativ schnell ein Gefühl dafür. Das nächst günstigere wäre bei ca. 13.000€ für die gleiche Leistung gewesen, abzüglich Ömag also 10.800€, also ca. 1200€ pro kWpeak.
Das ist auch durchaus üblich, wenn man im Internet andere Angebote vergleicht, dann finden viele Leute Preise unter 1500€ als günstig....naja.
Nun zum Ertrag und der Wirtschaftlichkeit:
Berechnet ist ca. dass bei meiner Dachausrichtung und Wohngegend mit dieser Anlage ca. 9300kWh erzielt werden können.
Damit amortisiert sich die Anlage ca. nach 7-8 Jahren, bei meinem derzeitigen Stromverbrauch.
Hier kann man seine Anlage schön planen, wenn auch nur mit vergleichbaren Modulen:
https://www.sunnydesignweb.com/Hoffe, dass alles weiterhin funktioniert und es nix haben wird und dass sich noch viele viele Stromspender finden werden
Bezüglich Stromspeicher:
Ich habe mich gegen einen Speicher entschieden wegen mehreren Gründen:
1. es geht sich kohlemäßig einfach immer noch nicht aus, auch nicht mit Förderung: Ein BYD Speicher mit 11,5kWh hätte mir ca. 3800€ gekostet, ca. 3000€ Förderung bereits abgezogen. Wenn man davon augeht, dass man pro Jahr vielleicht 200-250 Ladezyklen schafft (außer man heizt nicht mit Strom/WP), dann wären das ca. 200-250€ pro Jahr, die man sich ersparen könnte. Da braucht man kein großer Mathematiker sein, dass sich das nicht ausgehen wird. Das geht sich u. U. bei Null aus, da darf aber kein Euro anfallen...
Die Hersteller geben ca. 6000 Ladezyklen an, also nach 20 Jahren wäre der abbezahlt und zum Wegschmeissen - aber 20 Jahre sind ohnehin irgendwie weird, bei der schnellen Entwicklung, also lieber kurzfristig denken, oder auf 10 Jahre oder so...
2. Ich verstehe nicht, wie man überhaupt Speicher in AT fördern kann. Wir fördern damit nur, dass "Kleinkraftwerke" mittags, beim größten Bedarf im Land, wo auch die EVUs sicherlich irgendwann nicht nur WP wegschalten werden, den Strom nicht ans Netz abgeben, sondern bunkern. Nachts, bzw. nach der Primetime, wo wir durch die Wasserkraft Überschuss produzieren, verbrauchen wir dann den eigenen Strom?
Sehr logisch?!
Edith:hab grad nochmals die Gesamtkosten überflogen, inkl. Vorbereitungsmaßnahmen (Verrohrung, Kernbohrung...) und den voraussichtlichen EVU-Kosten bin ich dann eher bei 10400€-10500€, also bei 945€ pro kWp.
Edith: und weil einem Freund von mir auch gerade ein Angebot der gleichen Firma vorliegt, er jedoch ein Flachdach besitzt und nicht ein 40° steiles, wie ich: das Montagematerial für's Flachdach kostet jetzt auch nicht umbedingt viel mehr als für's Satteldach - aber die gesamte Arbeit kann man hier getrost selbst erledigen, meiner Meinung nach. Die Module werden echt nur mit 4 Klemmen niedergeschraubt, sind schon vorverkabelt, braucht man nur noch zusammenstecken. Klar - die Strings zum WR müssen dann gekrimpt werden, dazu benötigt man dann Werkzeug oder einen Elektriker..
Und noch etwas bezüglich Montage auf Dachziegeln: die Schienen, auf denen die Module niedergeschraubt werden, werden an Dachhaken befestigt. Die Dachhaken werden immer auf die Sparren geschraubt (also bei mir waren das ca. 78 Stück). Im Bereich der Dachhaken wird dann der Ziegel mit der Flex etwas ausgenommen, damit der Haken nicht am Ziegel anliegt und bei Last oder Zug den Ziegel zerstört. Das ist meiner Meinung nach die gängige Variante aber im Nachhinein betrachtet eher "russisch" - die erste Partie hat mir gleich mal 5 Dachziegeln kaputt gemacht, die zweite dann keinen mehr (zu mindest so gesagt) - aber: es gäbe auch eine andere Variante: der Tonziegel kommt weg und stattdessen ein "PV-Montageziegel" aus Blech oder sowas, aber der Zug ist bei mir leider abgefahren, keine Ahnung auch, was das mehr gekostet hätte...