Ein kürzlich erst erschienenes Video preist die Spielbarkeit des weit verbreiteten MMOs
World of Warcraft auf einem
Android-Smartphone an. Dabei wird jedoch nicht das Spiel lokal installiert, sondern lediglich der Framebuffer von einem laufenden Heim-PC auf das mobile Gerät übertragen. Ein großer Stolperstein scheint allerdings die
Steuerung via Touchscreen zu sein.
Für die Übertragung ist laut dem Hersteller
GameString eine Bandbreite von
2 MBit erforderlich - sowohl beim Upstream des Heim-PCs, als auch beim Downstream am Smartphone. Allein das sollte im Alltag per UMTS für ausreichende Schwierigkeiten sorgen. Abgesehen davon, dass die
Latenz bei derartigen Unterfangen möglichst niedrig sein muss. Somit können wir bei der Nutzung den rein mobilen Betrieb via UMTS quasi ausschließen. Weitere Probleme sehen wir zusätzlich in der Steuerung des MMOs. Nicht grundlos gibt es zahlreiche Key-Bindings bzw. eigene Peripherie für dieses Genre. Dementsprechend schwierig schätzen wir das ernsthafte Spielen mit dem Touchscreen ein.
GameString schickt die WoW-Frames auf euer Android-Smartphone. Vorausgesetzt die Netzwerkanbindung und euer Finger ist flott! Wir wollen hier nun aber nicht alles schlecht machen. Das Projekt zeigt einen
guten Ansatz und verwandelt das Android-Smartphone zum mobilen Gaming-Thin-Client. Spinnt man den Gedanken weiter, dann könnte sogar der Heim-PC wegfallen und das Smartphone verbindet sich mit einem
Cloud-Gaming-Service (wie zum Beispiel
OnLive) und ihr habt plötzlich eine ganze Palette von Spielen zur Auswahl, die flüssig über euren Touchscreen laufen könnten. Ob das in Zukunft überhaupt nötig
*hust* Rage *hust* ist, ist wieder eine andere Frage. Die mobilen GPUs wie NVIDIAs
Tegra 2 besitzen definitiv genügend Potenzial, um den traditionellen Weg zu gehen. Und genügend Entwickler werden diesen Weg in den nächsten Monaten noch beschreiten und den Markt damit entsprechend vergrößern. Gespannt sind wir, ob der Hardware-Krieg - zumindest in abgeschwächter Weise - auch auf "das Handy" umschlägt. Wir können es uns gut vorstellen, denn wenn der Markt erst groß genug ist, dann übernehmen ja bekanntlich die Marketing-Abteilungen das Steuer.
ID's Rage zeigt, dass (ausgewählte) mobile Geräte ebenso mit 3D-Grafik umgehen können. Derzeit befindet sich GameString gerade in der Alpha-Phase und bis zur kommerziellen Verfügbarkeit wird es daher noch einige Monate dauern. Bis dahin könnt ihr das Video "genießen" ... zumindest so gut es geht, denn die nervige Musik und das plumpe Marketing-Gefasel versuchen den
technisch interessanten Aspekt des Produkts, mit aller Kraft zu verbergen. Der allerdings zweifelsohne existiert.
In der Alpha-Phase: World of Warcraft auf Android via Framebuffer-Übertragung
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