Vermutungen nach könnte es sich bei AMDs neuem
790GX-Chipsatz in Wirklichkeit um eine Auslese aus 780G-Chips handeln. Nichtsdestotrotz bietet der 790GX derzeit die schnellste Onboard-Grafik. Enthusiasten sollen sich neben
Onboard-VRAM und erhöhtem GPU-Takt auch an der
"Advanced Clock Calibration" (ACC) erfreuen.
Das Plus an Leistung entsteht hauptsächlich wegen der integrierten Radeon HD 3300 in Kombination mit
"Side Port Memory". Dieser Grafikspeicher am Mainboard ist zwar nicht neu bei ATI, aber kaum ein Mainboardhersteller hat die Möglichkeit bisher genutzt. Das erste 790GX-Mainboard, das
GA-MA790GP-DS4H von Gigabyte, hat 128 MB DDR3-RAM zu diesem Zweck verbaut. Sollte die Grafikleistung des Boards dennoch nicht reichen, kann man mit Hilfe von
Hybrid-CrossFireX aufrüsten. An der GPU selbst hat sich scheinbar nicht viel getan - der 790GX ist eventuell nur ein
auserlesener 780G-Chip, der gut mit der höheren Taktfrequenz von
700 MHz auskommt. Leider bringt man mit der SB750-Southbridge
angeblich auch alte AHCI-Probleme mit.
Besonders interessant ist ACC wohl in Verbindung mit aktuellen Phenom-Prozessoren: Die Hardware-Seite
Tech Report erreichte mit ACC einen etwa 300 MHz
höheren CPU-Takt. Möglich wird das, indem die
internen Zeitintervalle verändert werden. Dies geschieht über bisher ungenutzte Kontakte an der CPU.
Ob die Neuerungen an der GPU den Aufpreis zu einem 780G-Mainboard rechtfertigen, ist fraglich. Momentan listet Geizhals das Gigabyte MA790GP
ab 110 Euro, andere Marken werden wohl ähnlich teuer sein. Die bessere Übertaktbarkeit der CPU ist allerdings einen Blick wert.
Update: Die HD-Hardwarebeschleunigung von Intel-Chipsätzen bereitet scheinbar immer
noch Probleme. Es bleibt abzuwarten, wie AMD in diesem Bereich punkten kann.
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