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Farbkalibrierung von Monitor

Paxi 11.12.2019 - 13:46 8074 23
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Paxi

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Ich hab seit gestern meinen neuen Dell Monitor und laut Review macht eine professionelle Farbkalibierung bei dem Monitor relativ viel aus.

Gibt es hier jemand, der sich damit schon genauer auseinander gesetzt hat und ggf. auch ein geeignetes Gerät hat?

Ich habe leider weder das Gerät noch das know-how. Sollte es jemanden hier speziell in Wien geben, der so ein Gerät hat und mir das leihen könnte inkls. kurzem Wissenstransfer zur Verwendung, wäre ich sehr dankbar und lasse auch gerne eine Aufwandsentschädigung springen :D

Viper780

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Eigentlich macht man eine Profilierung und keine Kalibrierung.

Ich borg mir 2x im Jahr das Spyder 5 Colorimeter vonmeinem Bruder aus und mach eine Profilierung mit DisplayCAL und bin nach der Anleitung https://fotovideotec.de/displaycal/ vorgegangen.

Ist recht einfach und nach 2-3 Durchgängen hast du es heraußen.
Übrigends der 34" LG von dir braucht eigentlich keine weitere Profilierung - Änderungen sind da minimal

Paxi

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Ok. Den LG von meiner Signatur hab ich schon vor Langem verkauft, um den geht es in diesem Fall nicht. Es ist ein Dell S3220DGF und die Bildqualität wurde laut diesem Review: https://www.rtings.com/monitor/reviews/dell/s3220dgf mit 9.6 nach und 6.8 vor der Kalibrierung bzw Profilierung bewertet.

Die Anleitung kann ich mir in dem Fall dann durchlesen. Besteht die Option das Gerät deine Bruders aktuell mal auszuborgen? Wie gesagt muss nicht gratis sein. Laut Amazon kostet es ja doch um die 300€

Viper780

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Zitat aus einem Post von Paxi
Ok. Den LG von meiner Signatur hab ich schon vor Langem verkauft, um den geht es in diesem Fall nicht.
Ich weiß - den hast du mir verkauft, deshalb kenn ich auch die Farbstabilität ;)

Ich red mit ihm und könnts über die Feiertage mit nach Wien nehmen

Paxi

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Achja :D

Danke. Ich hab den Monitor erst seit gestern und werd mich die Woche allgemein mal bisschen spielen. Auf den ersten Blick macht er einen echt soliden Eindruck allenfalls. Kannst dich ja dann einfach mal per PM melden wenn du weißt.

NiL_FisK|Urd

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Zitat aus einem Post von Paxi
Ok. Den LG von meiner Signatur hab ich schon vor Langem verkauft, um den geht es in diesem Fall nicht. Es ist ein Dell S3220DGF und die Bildqualität wurde laut diesem Review: https://www.rtings.com/monitor/reviews/dell/s3220dgf mit 9.6 nach und 6.8 vor der Kalibrierung bzw Profilierung bewertet.

Die Anleitung kann ich mir in dem Fall dann durchlesen. Besteht die Option das Gerät deine Bruders aktuell mal auszuborgen? Wie gesagt muss nicht gratis sein. Laut Amazon kostet es ja doch um die 300€

Das Spyder 5 kostet aber auch nur noch bei irgendwelchen schwindligen Restposten-Verkäufern 300€ - der Nachfolger (Spyder X) kostet nämlich nur 129€.

normahl

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Zitat aus einem Post von Paxi
Besteht die Option das Gerät deine Bruders aktuell mal auszuborgen? Wie gesagt muss nicht gratis sein. Laut Amazon kostet es ja doch um die 300€

Ihr könnt euch gern was ausmachen, zu weihnachten kann ich ihm den spyder pro mal mitgeben.

davebastard

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ich hab selber nur ein uraltgerät, aber besser wie nix. könnte ich auch herborgen. alternativ hab ich gelesen dass viele auf fotodruck und bildverarbeitung spezialisierte Gschäftln die Geräte verleihen.

edit: z.B erste brauchbare google hit bei suche nach "colorimeter leihen" https://www.cgshop.at/de/renting
Bearbeitet von davebastard am 12.12.2019, 15:50

nfin1te

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Zuerst mal musst du wissen wofür du kalibrierst, also für welchen Zweck, ergo Farbraum - alle Farbräume haben unterschiedliche Kalibrierungstargets.
Wenn du hauptsächlich webdesign machst oder es dir einfach allg. um ne akkurate Darstellung am Desktop und im Web geht, dann kalibrier auf die srgb standards. Wenn du Fotograf bist, dann arbeitest du hauptsächlich im AdobeRGB, ergo, kalibrier auf diese Standards. Für Druckvorstufe nimmst am besten ecirgbv2.
Die meisten Programme wollen von dir, dass du den Bildschirm vor der Kalibrierung einstellst, dazu hängt das Messgerät bereits am Schirm (mittig!) und du stellst den Bildschirm mit den RGB Reglern und Helligkeit im OSD ein, Kontrast nicht angreifen. Auch nie ins Positive drehen, nur ins Negative, sonst übersteuern die jeweiligen Channels. Keine Sorge, das Programm gibt dir anhand der Messdaten (konstante Messung) Feedback darüber, in welche Richtung du drehen musst. So, wenn alle Regler in der Mitte sind, dann klickst auf weiter und der Rest passiert von alleine.
Solltest du ein hardwarekalibirerbares Display haben - wovon ich jetzt mal nicht ausgehe - dann stellst sich der Bildschirm komplett von selbst ein und du sparst dir die Voreinstellung. Wichtig ist auch, vor der Kalibrierung den Schirm eine Stunde warmlaufen lassen und das Gerät vor der Messung 10 Minuten am Schirm hängen lassen, aklimatisieren :D . Auch Streulicht in Richtung Schirm vermeiden.
Für konstante Ergebnisse sollte man spätestens jeden Monat neu kalibrieren. Aber einmal ist wohl besser als nix.
Weiters ist auch die Farbabdeckung zu beachten. Wenn der Bildschirm zb. nicht 100% AdobeRGB abdeckt, was die meisten leider nicht tun, dann weiß man nie genau, ob zb bei einem Verlauf Tonwertabrisse (solche "Hacker" im Verlauf) im Bild sind (durch Komprimierung zb) oder ob der Bildschirm die feinen Farbnuancen einfach nicht darstellen kann.
Das beste Gerät auf dem Markt ist ein basiccolor discus (ca. 700e), leider gibts die Firma seit Jahresbeginn nicht mehr und somit vmtl. auch keinen Vertrieb mehr. Ewig schade drum, weil das Gerät sehr lange hält.
Das wohl meistgebrauchte Gerät ist ein Xrite Eyeone. (ca. 300e) Hält ca. 5 Jahre.

Unterschied Kalibrieren/Profilieren = Kalibrieren bedeutet Display wird auch eingestellt, seis durch RGB Regler oder automatisch. Profilieren bedeutet, dass der Schirm "as is" ausgemessen wird und nur das Farbprofil erstellt wird - hence the name. Laptops kann man zb nur profilieren.

targets:
srgb: 160 candela, black min. neutral, 2.2 gamma, 6500k
AdobeRGB: 140 candela, black min. neutral, 1.8 gamma, 6500k
ecirgbv2: 130 candela, black min. neutral, L* gamma, 5800k
(pls double check w. google, aus dem Kopf geschrieben)

hth

PS: von diesen 1Click-Autokalibrationsdingen halt ich genau garnix
Bearbeitet von nfin1te am 12.12.2019, 16:42

davebastard

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Zitat aus einem Post von nfin1te
Zuerst mal musst du wissen wofür du kalibrierst, also für welchen Zweck, ergo Farbraum - alle Farbräume haben unterschiedliche
targets:
srgb: 160 candela, black min. neutral, 2.2 gamma, 6500k
AdobeRGB: 140 candela, black min. neutral, 1.8 gamma, 6500k
ecirgbv2: 130 candela, black min. neutral, L* gamma, 5800k
(pls double check w. google, aus dem Kopf geschrieben)

wie ist eigentlich die Vorgehensweise, mein Bildbearbeitungsprogramm/RAW-Entwickler (darktable) arbeitet in "linear rec.2020 RGB", ich exportier zum hochladen im Netz aber immer in JPG, zumindest ist dass der häufigste usecase. Also mWn ja dann SRGB. Soll ich jetzt auf SRGB profilieren oder auf "linear rec.2020 RGB" ?

edit: ich weiß ist ein bisserl offtopic aber vll. für den ein oder anderen auch interessant. ist ja bei lightroom etc. wohl ähnlich nur mit AdobeRGB

ccr


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Gibt es eine Kamera, die Fotos in rec 2020 aufzeichnen kann? Ich dachte, der Farbraum ist nur für Video relevant, wo er den erweiterten Farbraum von HDR abdeckt?
Und wenn die Kamera nur sRGB oder AdobeRGB kann - wozu dann mit rec. 2020 nachbearbeiten? Das kann ja auch kaum ein Bildschirm überhaupt darstellen.

davebastard

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Zitat aus einem Post von ccr
Gibt es eine Kamera, die Fotos in rec 2020 aufzeichnen kann? Ich dachte, der Farbraum ist nur für Video relevant, wo er den erweiterten Farbraum von HDR abdeckt?
Und wenn die Kamera nur sRGB oder AdobeRGB kann - wozu dann mit rec. 2020 nachbearbeiten? Das kann ja auch kaum ein Bildschirm überhaupt darstellen.

die kamera zeichnet in RAW auf, das heißt man hat nur die helligkeitsinfo pro pixel, erst dann wird auf einen farbraum gemappt. Eben in meinem Fall in darktable.
Im Prinzip gehts mWn nur darum dass es besser ist in einem "höheren" Farbraum, also mit mehr Farben, zu arbeiten weil man dann beim runterrechnen eine bessere annäherung hinbekommt... außerdem gibts ja noch druck usw. wo mehr farben schon sinn machen können. rec2020 wsl weil es halt einfach noch mehr farben hat und wohl lizenzrechtlich auch unproblematischer sein wird (nur eine vermutung)
Bearbeitet von davebastard am 12.12.2019, 20:35

ccr


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Ich verstehe es noch immer nicht. Du arbeitest ja auch am RAW. Auf einem Bildschirm der entweder auf sRGB oder AdobeRGB kalibriert ist, und mit größter Wahrscheinlichkeit rec 2020 gar nicht voll darstellen kann (selbst gute Schirme packen AFAIK nur irgendwo bei 70-80%).
Und Druck kann doch nicht mehr Farben darstellen, als ein Bildschirm?!?

Viper780

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im grunde gehts immer ums Ausgabe Format und nicht (direkt) um den Input.
Ein RAW hat theoretisch noch keinen Farbraum oder Profil, braucht es auch noch nicht (praktisch siehts ein wenig anders aus - spielt aber keine Rolle).

Das matchen auf einen Farbraum (um was anderes gehts da nie) ist rein dazu da um eben vorab zu sehen wie es aussieht, bzw wenn man auf einen kleinen Farbraum ausgibt (zb CMYK beim Druck, egal welcher dann - der ist immer mini im vergleich zu RGB) wie die Farben (und vorallem verläufe) dann dargestellt werden sollen.

Wenn man sich nicht sicher ist dann einfach sRGB nehmen, das kann mittlerweile jeder Fernseher und jedes Smartphone darstellen.

Die ITU-R-Empfehlung BT.2020 (gerde US oft als rec 2020) beschreibt ja sehr viel und nur ein Unterpunkt ist der Farbraum. Aber das ist einer der größeren Farbräume.
Meines Wissens gibts aber kein Display das ihn völlig abdeckt

(Adobe) Wide Garmut RGB und ProPhoto RGB sind auch recht große Farbräume, wobei letzterer Eckpunkte hat die der Mensch nicht mehr wahrnimmt.

Am Praxis relevanteren ist AdobeRGB (1998) oder ECI-RGB
Es gibt da auch noch DCI-P3 welches Vom bewegtbild kommt und ca. den gleichen Umfang hat wie Adobe- und ECI-RGB aber einen Verschiebung hin zu grün.

davebastard

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Zitat aus einem Post von ccr
Ich verstehe es noch immer nicht. Du arbeitest ja auch am RAW. Auf einem Bildschirm der entweder auf sRGB oder AdobeRGB kalibriert ist, und mit größter Wahrscheinlichkeit rec 2020 gar nicht voll darstellen kann (selbst gute Schirme packen AFAIK nur irgendwo bei 70-80%).
Und Druck kann doch nicht mehr Farben darstellen, als ein Bildschirm?!?


darktable arbeitet intern (also die module in der pixel pipeline) in linear rec2020 rgb. Das haben die entwickler so entschieden. Was mir am monitor angezeigt wird, wird aber natürlich durch das monitor profile vorgegeben das ich meinem Betriebsystem einstelle (aktuell auf SRGB profiliert), also das bild wird von linear rec2020 rgb umgerechnet auf srgb bevor es zum monitor kommt.
Wenn ich das Foto exportieren will kann ich in AdobeRGB (z.B: für druck), in SRGB (normalerweise) oder sonst irgend einen anderen farbraum auswählen. sinnvoll sind wohl meistens nur die beiden bei Fotos.

Beim profilieren wird ja versucht möglichst viele darstellbare Farben aus der Hardware rauszuholen und komplett falsche Farben zu vermeiden.
Meine Frage zielt daher darauf ab ob ich bei verwendung eines Monitorprofils das auf rec2020 rgb profiliert ist eventuell weniger (farb)verluste habe und es besser aussieht weil ja die umrechnung auf srgb wegfällt... wird ja farben geben die mein monitor darstellen kann aber außerhalb von srgb liegen... check ?

zu deiner letzten Frage: es wird Farben geben die Druck darstellen kann und ein Monitor nicht (vorallem wenns kein Grafikermonitor ist). Beim drucken lassen auf gutem Papier ist es auch durchaus üblich ein TIF oder anderes verlustfreies Format mit AdobeRGB anzuliefern.

das war aber eigentlich nur als kurze zwischenfrage an infinite gedacht weil ich weiß dass er beruflich damit zu tun hat und es ein bisserl zum thema passt....
aber falls du noch länger drüber diskutieren willst mach vielleicht einen thread auf oder schreib mir ein pm. will eigentlich ned zu sehr offtopic werden...
Bearbeitet von davebastard am 12.12.2019, 21:55
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