"Gamer Tastaturen" gibt es inzwischen einige, doch was zeichnet diese aus? Die Beleuchtung? Ein Display? Übermäßig viele Zusatztasten? NICHTS davon, dachte sich wohl die Firma Zykon und präsentierte hiermit ihre Tastatur
K2 Gamer Keyboard. Hier bekommt man als Spieler eine vollwertige Tastatur mit einem Zusatzelement, welches die WASD-Tasten logisch auslagert und so diese Tasten besser erreichbar machen soll. Ob dies gelungen ist, lest ihr in diesem Review.
Geizhals|
ZykonDer erste Eindruck des
K2 Gamer Keyboards ist solide. Der neu gestaltete WASD-Bereich erscheint zunächst logisch, ob sich das im weiteren Test bestätigt muss aber zuerst herausgefunden werden.
Was leider gleich am Anfang negativ auffällt ist die
fehlende Handballenauflage und die Tatsache, dass die Maushand und die Hand auf den WASD-Tasten sehr weit auseinander liegen. Daran muss man sich erstmal gewöhnen.
Der
Anschlag ist bei der vollwertigen Tastatur gut, beim WASD-Bereich leider nur befriedigend. Hat man noch bei der Tastatur einen spürbaren Druckpunkt fehlt dieser im neu gestalteten Bereich fast vollständig. Insgesamt haben alle Tasten einen leicht schwammigen Anschlag, was wohl nicht viele Anwender als vorteilhaft bezeichnen werden, schon gar nicht Gamer.
Bei der
Oberfläche der Tasten verhält es sich genauso: Die vollwertige Tastatur ist strukturierter und damit griffiger. Die Tasten des WASD-Bereichs sind zwar größer, aber leider auch glatter. Außer der STRG-Taste, die hat eine extra griffige Oberfläche spendiert bekommen.
Die Verarbeitung ist zwar durchwegs solide, aber patzt an einigen Stellen. So wirken die Sondertasten sehr billig und die verwendeten Materialien protzen nicht gerade mit Hochwertigkeit.
Was wir sehr schmerzhaft (im wahrsten Sinne des Wortes) vermissen ist eine
Handballenauflage. Die Tastatur ist relativ hoch und wenn man dann noch zusätzlich die Füßchen ausklappt um die Tastatur schräger zu stellen, dann wird es klarerweise sogar noch schlimmer. Nach spätestens 30 Minuten war diese Handstellung schmerzhaft, eine zusätzliche Gel-Handballenauflage oder ähnliches daher von Nöten.
Auch nicht nachvollziehbar ist, warum so sparsam mit
Gumminoppen umgegangen wurde. Auf den Füßchen fehlen diese sogar komplett. Sind sie erstmal ausgeklappt geht der Halt hinten verloren. Eingeklappt sind sie aber auch nicht gerade großzügig dimensioniert und damit sehr unpraktisch für Spieler, die es gerne "rockstable" mögen.
Auf eine Software verzichtet das K2 Gamer Keyboard komplett. Anstecken und los geht's. Sämtliche Sondertasten funktionieren anstandslos in Windows XP und Vista.
Doch kommen wir zum wichtigsten Punkt der Tastatur, dem WASD-Bereich. Schon noch einem kurzem Test fiel uns etwas auf: eine
Einarbeitungszeit, für Leute, die bis dato nur auf konventionellen Tastaturen gespielt haben, ist garantiert notwendig - unter zwei Wochen spielt sich kaum etwas ab. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Tasten hier ziemlich groß ausgefallen sind. So ist ein schneller Griff mit dem Ringfinger auf die Q Taste weiter weg als auf einer normalen Tastatur - das ist anfangs gewöhnungsbedürftig!
Das gilt übrigens für alle Tasten. Die Zifferntasten sind sogar so weit weg, sodass Gamer mit
kurzen Fingern wohl ihre Schwierigkeiten haben werden. Selbst bei mir, mit durchschnittlich langen Fingern, ist es ziemlich knapp und daher ebenfalls ungwohnt.
Wenn man den WASD-Bereich genau anschaut sollte einem Gamer sehr früh auffallen, welches Spiel in erster Linie für das Layout herhalten musste:
Counter-Strike. Das merkt man unter anderem daran, dass es eine Konsolen-Taste, sowie Beistrich- und Punkt spendiert bekommen hat. Das stört allerdings nicht sonderlich, "binden" kann man in anderen Spielen natürlich was man will, warum dann nicht auf diesem weitgehend geläufigen Layout.
Wie beim Ersteindruck schon erwähnt, fehlt eine Strukturierung der Tasten komplett. Das macht insofern nichts, weil die
Tasten groß gehalten sind. Der ebenfalls schon angesprochene Druckpunkt fehlt aber leider komplett und ist die größte Schwäche dieses Sonderbereiches.
Kommen wir nun ein bisschen zur restlichen Tastatur. Erwähnenswert ist das integrierte
USB-Hub (1.1). Merkwürdigerweise verweigerte mir dieses an den zwei getesteten Systemen den Dienst komplett - auch ein USB-Stick wurde nicht erkannt. Die F-Tasten sind allesamt sehr filigran, was leider nicht für sie spricht, selbiges gilt für die Sondertasten. Bei diesen kommt allerdings noch hinzu, dass sie sich hinter den F-Tasten quasi "verstecken". Man muss fast schon "nach hinten greifen" um diese Tasten bequem zu erreichen.
Nun die wichtigste Frage überhaupt:
braucht man als Gamer wirklich so einen eigens gestalteten WASD-Bereich? Fraglich, denn die
lange Eingewöhnungszeit wegen den großen Tasten und dem schwammigen Anschlag ist nicht zu verachten. Zusätzlich kommt noch die
fehlende Handballenauflage, die durch die Tastaturhöhe problematisch werden kann. Wir sind überzeugt, dass Spieler, die bis jetzt keine Probleme mit der Steuerung per Tastatur haben, keine Zykon K2 benötigen. Wer jedoch nach einer
unkonventionellen Alternative sucht, der könnte sie gefunden haben. Wir raten in diesem Fall zu einem Probebetrieb beim Fachhändler, denn ungefähr
50 Euro (
Stand: 17. Oktober 2007) sind auch nicht gerade billig.
Pro- sinnhafte Anordnung (für FPS)
- leichter Anschlag
- Plug and Play, keine speziellen Driver
- USB-Hub
Contra- USB nur 1.1
- schlechtes Preis/Leistungs-Verhältnis
- WASD-Tasten fast schon zu groß, daher..
- Einarbeitungszeit notwendig
- keine Multimedia-Steuerung (Lautstärkereglung, usw.)
- ALT am WASD-Bereich ungünstig platziert
- keine Handballenauflage
- Druckpunkt kaum spürbar
- Sondertasten sehr klein und schwer erreichbar
- F-Tasten sehr klein
- fehlendes Numpad
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