Achtung - weiß, aber kein Mac!
ASUS war mit dem Eee PC im letzten halben Jahr überaus erfolgreich. Seine am weitesten verbreitete Inkarnation - der
Eee PC 4G - hat endlich o.v.e.r.clockers.at erreicht. Wir gehen dem Eee-Modding-Fieber auf den Grund.
Geizhals Preisvergleich | ASUSKommen wir gleich ohne Umschweife zu den Zahlen:
- 7" WVGA-Display (800x480) matt
- Celeron-M ULV 353 (900 MHz/100 MHz FSB/512 KB L2-Cache) @630 MHz/70 MHz FSB
- 512 MB DDR2-667
- 4 GB SSD (per PCIe angebunden)
- VGA, Mikrofon-Eingang, Kopfhörer-Ausgang, Wireless-LAN, 100MBit-LAN, 3xUSB, SD-Cardreader (SDHC-fähig), 0,3 Megapixel-Webcam
- 225x170x37mm, 0,92 kg inkl. 38-Wh-Akku; Netzteil mit integriertem US-Stecker
Der Eee PC 701 ist so etwas wie der "Urvater" aller extrem kostengünstigen Subnotebooks. Mit einem Kampfpreis von nur
299 Euro sorgt der 7-Zöller aus dem Hause ASUS für Aufruhr in der Geek-Gemeinde. Dabei helfen neben dem sehr geringen Preis auch die tollen Maße von 225*170*37mm bei weniger als 1 kg Gewicht. Die
Community rund um den Eee ist riesig; es gibt unzählige Bastelprojekte. Diese sind nicht zuletzt auch aufgrund der kargen Ausstattung des Eee entstanden. Die einzigen beiden wirklichen Ausstattungsmerkmale sind eine VGA-Webcam und ein SDHC-fähiger Cardreader. Leider dürfen wir an dem uns dankenswerterweise von ASUS zur Verfügung gestellten Testgerät nicht basteln, weshalb wir uns auf eine Darstellung der beliebtesten Modifikation beschränken werden - doch mehr dazu später.
Definition von Subnotebook: Nur etwas größer als ein A5-Blatt und unter 1 kg schwer. Auf dem Winzling ist ein spezifisch angepasstes
Linux-Betriebssystem vorinstalliert, welches auf den Namen Xandros hört. Es basiert auf Debian und bringt bereits alles mit, was man im Alltag braucht: Browser, Mailclient, diverse Office-Applikationen, Messenger und Spiele. Der Käufer kann darauf über zwei Modi zugreifen: Der
Easy Mode entbindet von den meisten Entscheidungen und ist darauf ausgelegt, Computer-Neulingen einen guten Einstieg in die Notebook-Welt zu ermöglichen. Im
Full Mode erscheint der 701 wie eine gewöhnliche Linuxdistribution mit GUI, wie etwa das sehr beliebte Ubuntu. Neben der vollen Linux-Unterstützung bescheinigt der Hersteller dem Notebook auch volle Kompatibilität zu Windows XP und legt dazu eine DVD mit passenden Treibern bei. Die entsprechende Lizenz muss man allerdings zusätzlich erwerben.
Der Eee hat eine angepasste Linuxdistribution namens Xandros vorinstalliert. Leider ist der Eee aufgrund seiner geringen Größe gerade für sein geplantes Einsatzgebiet -
"Easy to learn, work and play" - nur mäßig geeignet. Die Auflösung von nur 800x480 Pixel macht auf den wenigstens Webseiten Spaß und stört auch bei Textdokumenten. Im Vergleich zur notebook-üblichen Auflösung von 1280x800 steht hier nur knapp ein Drittel der Bildpunkte zur Verfügung. Auch die sehr geringe Diagonale von nur 7" trägt nicht zur Besserung bei. Das "Tüpfelchen auf dem I" ist dann noch die
sehr schwache Hintergrundbeleuchtung, die ein Arbeiten im Freien nahezu unmöglich macht.
Mit der Tastatur ist ebenfalls nicht gut Kirschen essen. Eine gewöhnliche Tastatur ist insgesamt etwa 28x12 cm breit und die einzelnen Tasten messen etwa 18x18 mm. Bei unserem Testgerät messen die meisten Tasten 12x15 mm und die gesamte Breite liegt bei 21 cm. Damit
schränkt alleine schon die Größe der Tastatur den Benutzerkreis deutlich ein. Zehn-Finger-Schreiber werden sich sehr schwer tun vier Finger nebeneinander auf vier Tasten zu legen. Erschwerend kommt hinzu, dass die rechte Shift-Taste von der Pfeil-hinauf-Taste quasi unterbrochen wird, was für einiges an unnötigen Tippfehlern sorgt. Des Weiteren haben (zumindest bei unserem Exemplar) die Tasten selbst schon ziemlich großes Spiel, was ein unsicheres Tippgefühl vermittelt und eine weitere Fehlerquelle darstellt.
Für Kinder oder PC-Anfänger jedoch, die meist ohnehin mehr ein Ein-Finger- oder Zwei-Finger-System verwenden, sollte die Tastatur kein großes Hindernis darstellen. Eine externe Maus würden wir euch bei stationären Betrieb allerdings auf jeden Fall ans Herz legen: Das Touchpad ist geradezu winzig und die Wipptaste, die die linke und rechte Maustaste ersetzt, ist gewöhnungsbedürftig.
Eee 701 aus allen Richtungen Neben dem unter anderem designbedingt zu klein geratenen Display und der problematischen Tastatur bedingt das Design auch Positives. So ist der Eee wirklich äußerst kompakt - er ist nur
etwas größer als ein A5-Blatt. Auch nimmt er dank seines geringen Volumens relativ wenig Platz in einem Rucksack oder einer Handtasche weg.
(Anm. d. Red: Wären statt knallenger Krocha-Hosen noch die weiten Skater-Hosen en vogue, würde er sicher auch in einigen Hosentaschen Platz finden.) Während die kleinen Außenmaße dazu einladen den Testkandidaten überall hin mitzunehmen, vermittelt die (vor allem für den Preis) gute Gehäusestabilität den Eindruck, dass er es auch aushält überall hin mitgenommen zu werden. Obwohl lediglich dünne, weiße Kunststoffpanele zum Einsatz kommen, erreicht der Winzling dank der verhältnismäßig kleinen Flächen eine
gute Verwindungssteifigkeit und kann auch problemlos mit einer Hand (offen) herumgetragen werden. Was sich leider nicht sinnvoll mit einer Hand erledigen lässt, ist das Aufklappen des Notebooks; dazu sind die Scharniere deutlich zu straff. Diese werden aber durch den Verzicht auf einen Displayhaken notwendig und schützen letztlich die Anzeige. Dass ASUS beim Gehäuse-Design ganze Arbeit geleistet hat, beweist ein
Video, in dem der Eee einigen "Belastungstests" unterzogen wird.
Wie eingangs erwähnt, gibt es eine riesige
Community, die sich mit dem Ausreizen des Eee beschäftigt. Hardware-Modifikationen fallen für uns leider aus, da uns das Testgerät nicht gehört. Deshalb müssen wir uns auf
Software-Modifikationen beschränken. Die meisten Mods, wie etwa ein gehackter Displaytreiber, der höhere Auflösungen ermöglicht, sind jedoch nur unter Windows möglich, weshalb wir zu allererst
Windows XP installiert haben. Leider fehlt ein optisches Laufwerk - und wie wohl die meisten Käufer haben auch wir kein externes Laufwerk mit USB-Anschluss zur Hand. Darum müssen wir auf einen USB-Stick zurückgreifen, um das Betriebssystem zu ändern. Nach einer mehrstündigen Odyssee auf der Suche nach passenden Tools um einen USB-Stick bootfähig zu machen, stoßen wir schließlich auf das Tool
"USB_Multiboot8". Wie in einem
Guide für eine ältere Version beschrieben, muss man zunächst die komplette Windows XP Installations-CD in einen Ordner auf der Festplatte verschieben. Danach können mittels
nLite aktuelle Service Packs, Treiber, gewünschte Software oder auch Einstellungen für eine Unattended-Installation vorgenommen werden. Wir haben auf diesen Schritt verzichtet und erst einmal testweise eine XP-CD mit integriertem Service Pack 2 kopiert. Schließlich startet man das Tool und steckt den USB-Stick an. Nach der Auswahl eines Multiboots auf NTFS-Basis (die DOS-Box führt durchs Programm) wählt man noch den passenden Stick und den Ordner mit dem CD-Inhalt. Danach erzeugt USB_Multiboot8 einen
voll funktionsfähigen USB-Stick, der
als Windows-XP-Installations-CD fungiert.
Per bootfähigem USB-Stick haben wir Windows installiert. Als wir diesen jedoch an unseren Eee anstecken und davon booten wollen, stehen wir vor einem großen Problem: Es geht nicht. So weit so gut. Für gewöhnlich würde man jetzt im BIOS die Boot-Reihenfolge verändern - doch aus unerfindlichen Gründen ist ein BIOS-Passwort gesetzt. In frühen BIOS-Versionen war das ein bekannter Bug, der mit Version 4.01 behoben sein sollte. Unser Eee läuft zwar bereits mit Version 4.01 - aber man weiß ja nie. Also booten wir wieder in Xandros und Updaten das BIOS. Leider bleibt das Problem auch mit Version 7.03 bestehen - es hat also offensichtlich einer der vorherigen Tester ein BIOS-Passwort vergeben. Da es leider weder "ASUS" noch "Eee" oder "701" lautet, überlegen wir schon das Testgerät bei ASUS austauschen zu lassen, bis unserem Chefredakteur ein alter Trick einfällt:
CMOS Clear durch Ausbauen der BIOS-Batterie.
Um zur BIOS-Batterie vorzudringen, müssen wir leider zwei Garantiesiegel brechen. Normalerweise würden wir euch hier raten, das Gerät einzuschicken, aber da das Gerät sich ohnehin in den Händen von Profis befindet, verzichten wir darauf und öffnen es selbst. Das
Zerlegen gestaltet sich einfach: Nachdem man die drei kleinen Häkchen oberhalb der Tastatur nach hinten geschoben hat, kann man die Tastatur herausnehmen. Danach muss man lediglich die
Flachbandkabel von Tastatur und Touchpad
abziehen und alle Schrauben auf Ober- und Unterseite aufdrehen. Zwei weitere (sehr straffe) Häkchen an der vorne innen im Unterteil des Gehäuses geben schließlich das Mainboard frei und wir können die BIOS-Batterie (in einem hellblauen Schrumpfschlauch) lokalisieren. Wie man sieht, führt das kleine Kabel von der BIOS-Batterie ohnehin an die Oberseite des Mainboards, weshalb wir streng genommen das Mainboard nicht hätten herausnehmen müssen. Immerhin haben wir so herausgefunden, dass es wesentlich einfacher ist, das Motherboard zu entnehmen, wenn man den kleinen Tixostreifen auf dem vorletzten Bild durchtrennt.
Falls ihr einen Eee besitzen solltet, können wir euch an dieser Stelle nur wärmstens ans Herz legen, die blauen
Wärmeleitpads durch hochwertige Wärmeleitpaste (wie etwa Noctua NT-H1 oder Arctic Silver 5) zu
ersetzen - insbesondere falls ihr an Overclocking denken solltet.
Wie man sich eine Bios-Batterie angelt... Nach einem Tag mit abgesteckter BIOS-Batterie bauen wir unser Testsample wieder zusammen und - siehe da - das BIOS ist im Ausgangszustand und wir können die Bootreihenfolge verändern. Unser
Gratis-USB-Stick bootet klaglos und wir wählen die Option
"TXT Mode Setup". Danach findet man die
gewöhnliche Windows XP Installationsroutine. Bei der Auswahl des Datenträgers, sollte man alle vorhandenen Partitionen löschen (bis auf U: - das ist unser USB-Stick) und das verbaute SSD mit NTFS formatieren. Beim nächsten Bootvorgang wählt man den GUI-Mode und kann die Windows-Installation fortsetzen. Nach dem zweiten und für diesen Installationsvorgang letzten Reboot wählt man noch einmal den GUI-Mode und kann nach dem Erscheinen des Windows Desktop den USB-Stick entfernen. Des Weiteren sollte man auch noch die "boot.ini" dahingehend editieren, dass die Auswahl zwischen Repair-Funktion und normalem Bootvorgang kürzer als 30s bestehen bleibt (manuell sind 0 s, via msconfig minimal 3 s möglich).
Im Hellen gerade noch lesbar. Das jungfräuliche System bespielen wir sogleich mit Service Pack 3 RC2. Dafür müssen wir aber zuerst die Auslagerungsdatei deaktivieren, da sonst laut Anzeige genau 1 MB zu wenig Platz für die Installation übrig bleibt. Als nächstes spielen wir die auf der Support-DVD mitgelieferten Treiber auf. Einzig beim
VGA-Treiber nehmen wir gleich einen
speziell auf den Eee PC
zugeschnittenen Treiber, der auch das Wählen einer höheren Auflösung als 800x480 erlaubt. Dazu muss man nach der Installation noch den Monitor als Plug 'n' Play-Monitor definieren und unter den erweiterten Displayeinstellungen unter "Monitor" das Häkchen bei "Modi ausblenden, die von diesem Monitor nicht unterstützt werden" entfernen.
Um von dem speziellen Treiber zu profitieren, brauchen wir nun noch das Tool
"AsTray Plus", welches die Darstellung höherer Auflösungen ohne scrollen zu müssen ermöglicht. Für die genaue Konfiguration gibt es ein
Wiki. Die Auflösung von
1000x600 Pixel erweist sich zumindest bei maximaler Displayhelligkeit als brauchbar. Dreht man jedoch gleichzeitig auch die Helligkeit herunter, ermüdet man sehr schnell. Den Effekt der verbesserten Auflösung könnt ihr auf den folgenden Bildern, welche jeweils bei maximaler Anzeigehelligkeit aufgenommen wurden, überprüfen.
Der Windows XP Desktop und overclockers.at - jeweils zunächst in 800x480 und dann in 1000x600 Neben AsTray Plus verwenden wir auch
eeectl. Dieses Tool besteht nur aus einer .exe und einer .ini und integriert sich komfortabel in die Taskleiste. Dort kann man per Klick den
FSB, die
Lüftergeschwindigkeit und die Helligkeit der
Hintergrundbeleuchtung regeln. Die Regelung des FSB geschieht zwischen 70 MHz ("Stock") und 100 MHz ("Full"; der eigentlichen FSB-Frequenz eines Celeron-M 353) in 5-MHz-Stufen. Die Helligkeit hingegen kann man auch ohne eeectl über die Tastatur des Eee 701 regeln - mit eeectl kann man jedoch noch deutlich mehr herausholen (Modus "Ultrabright"). Den damit erzielten Effekt könnt ihr auf den folgenden Bildern sehen:
Die "minimale" und "maximale", sowie die technisch möglich maximale Helligkeitseinstellung im Vergleich. Genauso einfach lässt sich auch die Geschwindigkeit des Lüfters verstellen. Nach einem Rechtsklick auf das
eeectl-Icon in der Taskleiste kommt man auch zum Untermenü "Fan", wo
Native, Automatic und Werte zwischen 30 und 100 % zur Auswahl stehen. Im Automatic-Modus verstummt der Lüfter sogar ganz, bis ein vordefinierter Temperaturbereich erreicht wird. Der wirkliche Clou an dem einfach gestrickten Tool ist aber, dass man diese Werte einfach
durch Editieren der .ini individuell verändern kann. Das gilt sowohl für die Hintergrundbeleuchtung als auch für die Lüftergeschwindigkeit. Am meisten profitiert man von diesem Feature jedoch bei der Justierung des FSB.
"Ab Werk" sind folgende drei Profile implementiert: Stock mit 70 MHz FSB, Medium mit 85 MHz und Full mit 100 MHz. Das Umschalten zwischen den Profilen geschieht in 5-MHz-Schritten um die Stabilität des Systems zu wahren. In der .ini-Datei sieht der entsprechende Code wie folgt aus:
; Speed profiles list.
; List consists of blocks "FSB,PCIE,Voltage,Name".
; FSB is the real FSB frequency (70MHz stock, 100MHz max), not the rated one which is
; this value multiplied by four, or the CPU one, which is this value multiplied by nine.
; PCIE is PCI Express bus clock frequency.
; Voltage is CPU voltage flag, 0 for Low, 1 for Normal.
; This flag is ignored for all(and even named) intermediate values.
; Name is just what to show in the menu("Suspend" is the special profile to set before entering sleep mode).
; You may omit Name in case you want to hide profile from the menu, however it will still be used as an
; intermediate value.
;
; Note that changing the frequency includes a step-by-step transfer through all intermediate
; values, i.e. if you change the frequency from 70 to 100 MHz and settings contain also 80
; and 95MHz, first the frequency will be changed to 80, then to 95 and only then to 100MHz.
; When comparing, FSB speeds are taken in account first and if they are equal -- PCIE speeds get comapared too.
;
Speed.Profiles = 70,99,0,Suspend; 70,99,0,Stock; 75,100; 80,100; 85,100,1,Medium; 90,100; 95,100; 100,100,1,Full;
; Pause between steps in described process, msec.
Speed.StepDelay = 500
; Multiplier for the FSB icon. You may set it to 9 to see the CPU speed in the tray instead of the FSB one.
Speed.FSBIconMul = 1
Die genaue Beschreibung steht des Codes steht in den Kommentaren, die für die Profile entscheidende Zeile ist folgende:
Speed.Profiles = 70,99,0,Suspend; 70,99,0,Stock; 75,100; 80,100; 85,100,1,Medium; 90,100; 95,100; 100,100,1,Full;
Die erste Zahl der 2- bzw. 4-teiligen Zahlenfolgen steht für die FSB-Frequenz, die zweite Zahl für die PCIe-Frequenz. Die dritte repräsentiert die CPU-Spannung (0=Low, 1=High), die Worte stehen jeweils für das passende Profil. Nun kann man ganz einfach durch Einfügen neuer 2-teiliger Folgen weitere Zwischenstufen einfügen, oder mit Hilfe einer 4-elementigen Folge ein komplett neues Profil erschaffen. Da wir sowohl die maximale, als auch die minimale Frequenz ausloten wollen, erschaffen wir zwei neue Profile "Oced" und "Uced". Ausgehend von den bisherigen Extremwerten erhöhen wir jeweils in 5-MHz-Schritten solange, bis das System einfriert, um dann vom letzten funktionierenden Schritt in 2-MHz-Schritten weiter zu machen.
Beim
Overclocking waren wir leider nicht sehr erfolgreich - bei
107 MHz war bereits das Ende der Fahnenstange erreicht. Hier dürften wohl Mainboard oder RAM streiken, denn während bei 107 MHz perfekte Stabilität erreicht wird, führen 108 MHz zum sofortigen Freeze. Eventuell könnte ein RAM-Upgrade auf DDR2-800 oder eine Verbesserung der thermischen Bedingungen hier weiterhelfen. Mehr Erfolg hatten wir hingegen beim
Underclocking - bis zu einer Verringerung
auf 50 MHz lief das System komplett problemlos. Bei 45 MHz war ebenfalls alles stabil - lediglich fror der Eee teilweise beim Versuch ein, wieder auf über 60 MHz zu takten.
Schlussendlich sieht die oben erwähnte Zeile bei uns wie folgt aus:
Speed.Profiles = 70,99,0,Suspend; 50,99,0,Uced; 55,99; 60,99; 65,99; 70,99,0,Stock; 75,100; 80,100; 85,100,1,Medium; 90,100; 95,100; 100,100,1,Full; 107,100,1,Oced;
Damit erreichen wir Taktfrequenzen zwischen 450 MHz und 963 MHz und nicht zuletzt auch durch den Unterschied im FSB gewaltige Leistungsunterschiede, wie die folgenden SuperPi-Resultate beweisen. Die SuperPi-Werte variierten bei mehreren Messungen zwar erheblich (1-5 Sekunden - je nach gerade eingestelltem FSB), dennoch werden die Größenordnungen gut deutlich. Ausgehend von 630 MHz erreichen wir bei 963 MHz eine
sehr deutliche Leistungssteigerung. Zwischen maximaler Untertaktung und Stock-Takt hingegen merkt man beim Surfen selbst auf umfangreichen Webseiten kaum einen Unterschied. Vergleicht man die beiden jedoch mit dem maximalen Overclock, möchte man nur noch ungern auf die langsameren Modi zurückschalten - die 963 MHz stehen dem Eee sehr gut zu Gesicht.
SuperPi 1M Resultate mit 107x9/100x9/70x9/50x9 MHz. Nach all den Modifikationen bleibt vor allem eines zu klären: Wie schlägt sich der Eee im Alltagseinsatz? Die Kompaktheit des 701 4G steht außer Frage - er fällt wirklich kaum auf. Leider ergeben sich auf Basis der Mobilität auch die meisten Kritikpunkte: Das Display ist zu dunkel, die Auflösung ist zu gering und die Tastatur lässt zu wünschen übrig. Leistung und Akkulaufzeit sind zumindest ausreichend. An beinahe all diesen Punkten können wir mit unseren Tweaks ansetzen und maßgebliche Verbesserungen erzielen. Mit der Übertaktung durch eeectl machen wir den Eee bis zu
50 Prozent schneller und er läuft gleichzeitig durch das bessere Lüftermanagement
leiser. Dasselbe Tool macht auch noch das
Display ein gutes Stück
heller, was wiederrum gut mit der dank AsTray Plus möglichen höheren Auflösung von 1000x600 harmoniert. Somit bleibt der Eee 701 nur noch ein sehr kompaktes Subnotebook mit schlechter Tastatur - oder auch eine mobile Surfstation.
Zahlreiche Tweaks holen noch einiges an Komfort aus dem Winzling heraus. Für eine mobile Surfstation ist natürlich auch wichtig, dass der Akku möglichst lange hält. Dem Eee 701 4G liegt ein
Akku mit 38 Wh bei, was laut ASUS für bis zu 3,5 Stunden reichen soll. Wir erreichen mit minimaler Helligkeit und aktiviertem WLAN
2 Stunden 20 beim Internet-Surfen. Durch Übertaktung auf 963 MHz und maximale Helligkeit (via Tool) verkürzt sich die Akkulaufzeit auf
2 Stunden, wobei durch die höhere Helligkeit die Benützbarkeit des Eee stark verbessert wird und man auch im Freien damit arbeiten könnte. Untertakten wir jedoch die CPU auf
450 MHz, sind beinahe
3 Stunden 15 surfen über Wireless LAN drinnen. Bei der Messung wie stark WLAN, Displayhelligkeit und vor allem die CPU die Akkulaufzeit beeinflussen, gilt es einige Dinge zu beachten: So kann zum Beispiel die Entladerate des Akkus nur auf 10% "genau" angegeben werden und der einzige Parameter der korrekt von Windows XP ausgelesen werden kann, ist die aktuelle Spannung. Leider scheinen diese Prozentangaben nicht akkurat zu sein, was es sehr schwer macht zu wissen, wie lange man seinen UMPC jetzt noch ohne Kabel benützen kann. Im Vergleich zu anderen Reviews erscheinen die Akkulaufzeiten vergleichsweise kurz. Das liegt vermutlich daran, dass unser Testexemplar schon über drei Monate alt ist und schon durch einige Hände gegangen ist. Somit könnten bei einem neuen Akku die Laufzeiten noch etwas besser ausfallen, sofern man einen mit 5,2 Ah bekommt. Die neueste Charge an Eee PCs hingegen wird die von uns gemessenen Laufzeiten vorraussichtlich nicht erreichen können, denn nach einem Brand im Werk von ASUS' Akkuzulieferer LG Chemicals werden die
Akkus künftig 15 Prozent weniger Kapazität haben.
Bei all den Modifikationen haben wir einen wichtigen Punkt bis dato noch nicht erwähnt - die Speicherkapazität. Mit 4 GB ist der Eee 701 4G wahrhaft kein Speicherwunder, zumal davon auch noch 1-1,5 GB für Betriebssystem und Applikationen entfallen. Abhilfe schaffen hier die drei USB-Ports und der SDHC-fähige Kartenleser. Es gibt jedoch auch zahlreiche Modifikationen, wie man ohne die drei außen zugänglichen USB-Ports weitere "Massenspeicher" im Eee platzieren kann. Leider
verliert man mit jeder einzelnen davon
die Garantie, da ein Anlöten am Motherboard von Nöten ist. Zwei Beispiele sind
20GB+ und die
1.8"-Festplatte im Displaygehäuse. Einzelne User erweitern den Eee noch um erheblich mehr Zubehör wie etwa
GPS, Bluetooth oder auch einen
berührungsempfindlichen Bildschirm. Hierfür sind aber teils erhebliche Eingriffe notwendig, die nur mit guten Bastelkenntnissen zu bewältigen sind. Die Integration von zwei zusätzlichen USB-Buchsen sollte hingegen auch für Anfänger zu bewältigen sein.
LinksammlungFür all jene von euch, die einen Eee haben, gibt es hier noch einmal die wichtigsten Links:
Windows XP Installation und ToolsUSB_Multiboot8Modifizierter VGA-TreiberAstray Plus für krumme auflösungeneeectl für CPU, Lüfter, HintergrundbeleuchtungHardware-ModsHilfe beim Zerlegen20GB+Ultimativer EEETouchpanelASUS EEE hacksAndere BetriebssystemeeeexubuntuUbuntu Live-USBVista auf dem EEEPCSpiele auf dem EeeNeue Akkus kleiner für selben PreisBootdisk2bootstickBBIE - Barts boot image extractor"Für die ganze Familie" soll der Eee PC sein. Das Spielzeug von ASUS hat momentan keine Konkurrenz. Würden wir den Eee aufgrund seiner Fähigkeiten ab Werk beurteilen, wäre das Urteil: "Sometimes you just get what you pay for!" Da aber viele User unermüdlich an der Entwicklung von Tools gearbeitet haben, die den Eee deutlich verbessern, fällt das Fazit positiver als erwartet aus. Wer ein wenig Zeit investieren kann, bekommt für
299 € eine mobile Surfstation, die mit etwas Bastelaufwand deutlich besser wird. Und wer viel Zeit investieren kann, bekommt ein günstiges Gerät, an dem er endlich seine Bastelwut ausleben kann. Mit bis zu 3 Stunden Akkulaufzeit am WLAN, nahezu 1 GHz Leistung und einem hellen Display ist der Eee auf jeden Fall seine 299 € wert. Wären Display und Tastatur etwas größer und damit auch für Office-Anwendungen verwendbar, könnte man den 701 4G durchaus in den Subnotebookstatus erheben.
Mit dem neuen 9"-Modell geht ASUS einen Schritt in die richtige Richtung - andere Hersteller setzen gleichzeitig auch auf größere Tastaturen und könnten damit langfristig die Nase vorn haben. Momentan gibt es aber außer
dem neuen Eee PC 900 keine Konkurrenz für den Eee PC 700 - vor allem weil die
Konkurrenz noch nicht käuflich erworben werden kann.
Die User retten seine Ehre! Die vielen freiwilligen Beiträge seiner Fans rücken den Eee PC in ein besseres Licht.
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