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Totgeglaubte Tricks leben länger

Garbage 11.03.2010 50586 33
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Wenn auch für viele von euch schwer vorstellbar, wenn man lange genug "dabei" ist, sind selbst Reviews von neuer und exklusiver Hardware eigentlich eine recht fade Angelegenheit. Letztendlich ist doch eh alles dasselbe, mit kleinen Unterschieden da und dort, und irgendwann kann man die 0815-Hardware einfach nicht mehr sehen. Mit wenigen Ausnahmen!

Ab und zu gibt es aber doch Dinge, die es schaffen mich aus meinem üblichen Trott an Tests herauszuholen. Sei es weil die neuen Testobjekte um so viel besser sind, als alles bisher dagewesene (zuletzt bei Nehalem passiert), einen neuen Ansatz verfolgen (performante ITX-Systeme) oder aber weil während des Tests die Werte irgendwie nicht zusammenpassen. So geschehen im Zuge des gerade in Arbeit befindlichen Artikels über das Zotac H55-ITX Wifi, wobei in diesem Fall nicht das Mainboard die Schuld trifft (das hat dafür noch andere Kinderkrankheiten).

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Das Zotac H55-ITX Wifi holt mich aus dem Alltagstrott


Neben 2-3 echten Spieletests kommt natürlich auch der allseits bekannte 3DMark Vantage zum Einsatz, der zwar mit realen Spielen relativ wenig gemeinsam hat, aber er ist mehr oder weniger frei verfügbar und erlaubt damit einer breiten Masse an Lesern einen direkten Vergleich. Soweit so gut, man macht seine Tests mit den verschiedenen Konfigurationen, notiert die Werte und vergleicht. Alles passt zusammen und ins Bild, mit Ausnahme der 3DMark-Werte für den Intel-IGP, die doch eine Spur zu hoch ausfallen. Zweifel machen sich breit. Ein Blick auf die Treiberseiten von Intel bringt einen neuen Grafiktreiber ins Spiel, mit dem plötzlich deutlich niedrigere Werte herauskommen, die dafür aber dem entsprechen, was man angesichts der anderen praxisorientierten Resultate erwarten dürfte. Kurz gesagt, hier ist etwas faul!

Google bringt mich zu einem kurzen Artikel bei Techreport, der bereits im Herbst ein ähnliches Phänomen untersucht hat. Und in der Tat führt ein Umbenennen der 3DMark.exe dann auch bei mir zu den niedrigeren Ergebnissen, die jenen des neueren Treibers entsprechen. Nicht dass solche Tricks neu wären: Seit einigen Jahren verpassen ATI und NVIDIA ihren Treibern Optimierungen, um einen Vorteil zu erlangen. Offiziell nennt man das "gute" Zusammenarbeit mit den Entwicklern und paart es mit einem fraglichen Marketing-Deal. Optimiert werden auch gerne diverse Ingame-Benchmarks, weshalb einige Reviewer sich die Arbeit antun und eigene Timedemos erstellen, die bodenständigere Werte ausspucken.

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Optimierungen in Clarkdales IGP-Treiber: Ein Umbenennen der 3DMark.exe liefert niedrigere Ergebnisse!


Und dennoch nimmt sich Intel mit diesen Optimierungen zuviel heraus, denn ausgerechnet der Treiber mit den höheren 3DMark-Werten ist jener, der zum Start der neuen Core i3/i5-Prozessoren verfügbar war und somit von den Testern verwendet wurde. Abgesehen davon, dass Futuremark in ihren Regeln anwendungsspezifische Anpassungen verbietet, schmerzt die Tatsache, dass der IGP von Clarkdale nun sowohl von Intel selbst, als auch in den Reviews, groß und breit mit genau diesen falschen Punktezahlen beworben wurde. Der aktuelle Treiber bereinigt diesen Misstand wortlos und gerade das hinterlässt meiner Meinung nach eine ziemlich schiefe Optik. Mal sehen ob Intel sich diesbezüglich zu Wort melden möchte, oder nicht ...
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