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Thecus M3800 - Media Center und NAS in einem

Smut 17.06.2009 25813 1
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Das Thecus M3800 ist das erste NAS des Herstellers mit Media Center-Ambitionen. Wir haben uns den Linux-basierenden Storage-Würfel genauer angesehen und wollen wissen, ob Thecus auch im Home Theater-Bereich für eine Überraschung sorgen kann.

Geizhals.at | Herstellerseite

Features



Als Firmware kommt eine speziell angepasste Linux-Version zum Einsatz, die sich zur Gänze per http(s)-Interface konfigurieren lässt. Die Firmware bietet eine Fülle von Features und lässt sich durch Module erweitern. Doch diesbezüglich sieht es für das M3800 noch nicht rosig aus, denn obwohl das NAS bereits seit mehreren Monaten verfügbar ist, finden sich auf der Webseite des Herstellers nur zwei Module. Erweiterungen anderer NAS-Systeme von Thecus sind zum M3800 leider nicht kompatibel.

Die Standardfirmware beinhaltet allerdings bereits einen guten Funktionsumfang. Hier ein Überblick der wichtigsten Features:

  • Wake-On-Lan
  • Power-On-Off-Schedduler
  • Webcam- Drucker-Support
  • Itunes-Library-Server
  • Benutzerverwaltung
  • Dyn-DNS
  • Download-Server (http, Bittorrent)

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Auf jeden Fall zu erwähnen sind die zusätzlichen Anschlüsse des M3800. Neben zwei USB 2.0-Ports befindet sich ein eSATA-Anschluss auf der Rückseite. Für externe Geräte sind standardmäßig SMB-Freigaben angelegt, in denen der externe Speicher automatisch gemounted wird. Zu beachten ist lediglich das Dateisystem des USB-Sticks bzw. der externen Festplatte. FAT32 wird problemlos beschrieben und gelesen, auf NTFS-Laufwerken ist nur lesender Zugriff möglich. Weiters können die USB-Anschlüsse auch für andere Peripherie wie Drucker oder Webcams verwendet werden.

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zahlreiche Anschlüsse auf der Rückseite; gekühlt werden die HDDs mit einem leisen 80mm-Lüfter


Media Center



Neben den gewöhnlichen Diensten eines Network-Attached-Storage spendiert Thecus dem M3800 noch ein Media Center. Auf der Rückseite des Geräts finden sich deshalb eine Reihe untypischer Anschlüsse: Ein HDMI, ein optischer SPDIF-Ausgang und zwei 3,5 mm Clinke-Ausgänge sind vorhanden. Letztere teilen das Audio/Videosignal via beigelegtem Composit- und Component-Kabel auf. Die begehrten HD-Auflösungen 720p und 1080p können allerdings nur über HDMI übertragen werden, während die analogen Anschlussmöglichkeiten sich nur um die Abwärtskompatibilität kümmern.

Doch die richtige Kombination aus Anschlüssen ist nur die halbe Miete. Ein ordentliches Media Center muss auch eine intuitive Bedienung und eine umfangreiche Unterstützung von Videocodecs mitbringen. In beiden Punkten versagt das M3800 auf ganzer Linie: Die Bedienbarkeit ist aufgrund der trägen Oberfläche des Media Centers und der Miniaturfernbedienung mit Knopfbatterie grauenhaft. Weniger überraschend war die Inkompatibilität zum MKV-Containerformat, wodurch für viele das Media Center nutzlos wird. Auch offiziell unterstützte Formate wie WMV9(HD) und VC-1 wurden teilweise gar nicht abgespielt oder erst nach über 30 Sekunden Wartezeit.

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RAID: Die Qual der Wahl



Das M3800 wäre kein NAS, wenn es nicht eine Vielzahl von RAID-Modi bieten würde. Der Benutzer steht bei der Konfiguration des M3800 sprichwörtlich vor der Qual der Wahl. RAID 0, 1, 5 und JBOD werden in der aktuellen Firmware unterstützt. Allerdings lässt sich insgesamt nur ein einziges RAID anlegen, wodurch sich bei drei SATA-Ports eine interessante Limitierung ergibt. Doch sehen wir uns die unterschiedlichen RAID-Level genauer an (versierte Leser können diese Beschreibungen natürlich überspringen):

RAID0

RAID0 verteilt unsere Dateien auf bis zu drei (!) Festplatten. Jede Datei wird abwechselnd in die vordefinierten Blöcke der Platten 1-n geschrieben. Dadurch wird in erster Linie die maximale Lese- und Schreibleistung gesteigert. Diesen Vorteil können wir aber aufgrund der Limitierung der vergleichsweise schwachen Festplatten- und Netzwerk-Controller ohnehin nicht sinnvoll nutzen. Weiters bietet ein RAID0 keine Ausfallsicherheit und erhöhte Wahrscheinlichkeit seine Daten durch einen Festplattendefekt zu verlieren. Fällt also eine Platte im Array aus, gehen alle Daten verloren. Ein RAID0 in einem NAS ist also definitiv nichts für Feiglinge.

RAID1

Hier kommen wir dem Sinn eines NAS schon etwas näher. Ein RAID1 spiegelt die Daten auf eine zweite Platte, wodurch 50% der Kapazität nicht direkt nutzbar sind. Von zwei verbauten Platten, können wir nur also nur eine effektiv verwenden. Fällt eine Platte während des Betriebs aus, wechselt der Status des RAIDs von Healthy auf Degraded und das NAS macht mit unangenehmen Piepstönen auf sich aufmerksam. Nachdem die defekte Festplatte getauscht wurde, startet das M3800 automatisch einen Rebuild-Prozess und spiegelt die Daten erneut. Selbstverständlich wird hierfür Hot-Swap geboten, das Gerät muss also nicht ausgeschalten werden und ist auch während des Rebuilds verfügbar, wenn auch mit weniger Performance. Alternativ kann auch eine dritte Festplatte eingebaut und als Hot-Spare definiert werden, um im Falle eines Ausfalls automatisch einzuspringen.

JBOD

Wie der Name "Just a Bunch of Disks" schon vermuten lässt, fasst ein JBOD lediglich die verfügbaren Festplatten zusammen und lässt sie als eine große Festplatte erscheinen. Ein JBOD ist in einem NAS aber ähnlich gefährlich wie ein RAID0, da bei einem Defekt einer einzigen Platte, deren Daten sofort verloren gehen.

RAID5

Für ein RAID5 werden mindestens drei Festplatten benötigt. Im Gegensatz zu RAID1 werden die Daten nicht einfach gespiegelt, sondern wie ein RAID0 zwischen den Platten aufgeteilt und blockweise per XOR-Verknüpfung mit jeweils einem Paritätsblock versehen. Dadurch kann beim Ausfall einer Platte jeweils das fehlende Bit zurückgeholt werden und der gefürchtete Datenverlust bleibt aus, solange er nicht während dem Rebuild passiert. Grundsätzlich ist ein RAID5 eine feine Sache und bringt im Vergleich zu RAID1 deutlich mehr Speicherplatz. Ein großer Nachteil ergibt sich allerdings durch die Paritätsberechnung des RAID5: Während Leseoperationen ohne Paritätsblock auskommen, müssen bei Schreiboperationen im schlimmsten Fall zuerst die alten Datenblöcke eines Stripes und dann die zugehörigen Paritätsblöcke gelesen werden. Anschließend werden gemeinsam mit den neuen Datenblöcken die Paritätsblöcke aktualisiert und auf die Platte geschrieben. Keine Frage, dass besonders bei kleineren Schreibzugriffen keine allzu hohen Geschwindigkeiten zu erwarten sind.

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3x Seagate 7200.10 à 160 GB


Welches RAID ist also am besten für das M3800 geeignet?

Eigentlich lässt uns das NAS-System überhaupt keine Wahl. Da uns die Firmware insgesamt nur ein einziges Array erlaubt, können wir uns entweder zwischen einem RAID1 mit zwei Festplatten (+ zusätzlicher Hot-Spare-Platte) oder einem RAID5 mit drei Festplatten entscheiden. Theoretisch bietet das RAID1 die bessere Schreibleistung und das RAID5 die bessere Leseleistung, bei größerer Nettokapazität. Aber belassen wir es hiermit mit der Theorie und widmen uns auf der folgenden Seite den Benchmarks.

Benchmarks



Um sich ein Bild über die Leistungsfähigkeit des Thecus M3800 zu machen, haben wir die Benchmarks sowohl mit RAID1 als auch RAID5 durchgeführt. Das RAID5 wurde mit einer Blocksize von 64 kb erstellt, da es sich hierbei um einen gängigen Praxiswert handelt, der sowohl guten Durchsatz, als auch gute Zugriffszeiten bietet. Die Lese- sowie Schreib-Performance haben wir anschließend über Gigabit-Ethernet ermittelt. Die Übertragung wurde pro Test drei Mal durchgeführt und das Mittel in unsere Tabelle aufgenommen.

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Wie erwartet bekommen wir mit dem RAID1 mehr Schreibleistung

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Die Leseleistung ist mit einem RAID5 etwas besser.
Der Grund dafür ist das RAID0-artige Striping auf zwei der insgesamt drei Platten im Array


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Das Thecus M3800 geht besonders für seinen Funktionsumfang als durchaus stromsparend durch!


Fazit



Das Thecus M3800 ist ein sehr komfortables, stromsparendes NAS: Ohne viel Wissen zu benötigen ist es in wenigen Minuten konfiguriert und betriebsbereit. Die Transferraten sind durchwegs in Ordnung und für den Home- und Office-Betrieb in den meisten Fällen mehr als ausreichend.

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Thecus M3800: Gutes NAS-System, weniger gutes Media Center


Weniger angenehm empfinden wir den mangelhaften Modul-Support. Die Standardfeatures erweitern das NAS zwar um viele Funktionen und Dienste, schöpfen allerdings das Leistungspotential nicht vollständig aus. Diesbezüglich sind vor von Thecus etwas mehr gewohnt. Wenn man das M3800 mit der restlichen Produktpalette von Thecus vergleicht, stellt sich ohnehin die Frage, weshalb nicht gleich zu einem anderen Produkt gegriffen werden sollte, das entweder günstiger ist oder mehr Festplatten-Slots bietet. Das Media Center ist jedenfalls durch die schwerfällige Bedienung und der fehlenden Codec-Unterstützung im Vergleich zum N3200 definitiv den Aufpreis nicht wert.
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