Nach NVIDIAs letzter Grafikkarten-Vorstellung, dem
Rendermonster GTX Titan, gehen es die Grünen wieder etwas gemütlicher an. Denn heute hat die
GeForce GTX 650 Ti Boost das Licht der Welt erblickt und will erstmals eine leistbare Grafikkarte sein, die ein Spielvergnügen in der weit verbreiteten Auflösung von 1080p für unter 200 US-Dollar erlaubt. Wie sie sich gegenüber der bereits längst am Markt befindlichen
AMD HD 7850 und der gerade erschienenen
HD 7790 schlägt, fassen wir für euch in diesem Review-Roundup zusammen.
Hersteller-Webseite | Geizhals-PreisvergleichNVIDIAs Prämisse für die gerade vorgestellte Karte ist ziemlich klar: Ein
Konkurrenzprodukt zur AMD HD 7850 muss her, das nicht nur ähnlich gut performt, sondern noch dazu preislich in der selben Liga spielt. Mit dem angepeilten Preis von etwa 167 Euro liegt man auch genau in diesem Segment und somit in etwa 20-30 Euro unter einer
GTX 660, aber auch immerhin 40 bis 50 Euro über der
GTX 650 Ti, die im Gegensatz zur Neuvorstellung über keine Boost-Funktion verfügt. Sie setzt ebenfalls auf den
GK106-Grafikkern mit 2,54 Milliarden Transistoren und wird wie gehabt im 28-nm-Verfahren produziert. Stellt man die beiden GPUs gegenüber, lassen sich bis auf die 768 Shader- und 64 Textur-Einheiten kaum Parallelen finden. Vielmehr ähnelt die
GTX 650 Ti Boost ihrem größeren Bruder, der
GTX 660, immerhin taktet sie mit
980 MHz, respektive 1033 garantierten MHz Boost-Takt gleich schnell, kann ebenfalls auf 24 Pixel Pipelines (ROPs) zurückgreifen und ist mit
2 GB GDDR5-Grafikspeicher ausgestattet, der über ein 192-Bit-Speicherinterface angeschlossen ist. Hier eine Übersicht der Spezifikationen im Vergleich:
Eine Übersicht der Mitstreiter und der Konkurrenz der GTX 650 Ti Boost (Bildquelle: computerbase.de) PerformanceNVIDIA bewirbt in ihrer offiziellen Vorstellung die neue Karte als erste, die Games in Full-HD-Auflösung von 1920x1080 Pixel zu einem Preis von unter 200 US-Dollar mit spielbaren Frameraten schafft. Die heute veröffentlichten Benchmarks zeigen, dass dies nur in wenigen Spielen auch tatsächlich machbar ist. So liefert etwa Battlefield 3 und Skyrim samt Grafik-Mods selbst mit 4-fachem Antialiasing (AA) und 16-facher anisotropischer Filterung (AF) noch flüssige Bildraten von etwa 45 fps. Spätestens in Titeln wie Anno 2070, Assassin's Creed 3 und selbstverständlich auch bei Crysis 3 muss auf zusätzliche
Kantenglättung und Textur-Filter verzichtet werden.
Vergleicht man die Kontrahenten untereinander, ergibt sich je nach getestetem Spiel ein unterschiedliches Bild. Mal ist die
GTX 650 Ti Boost vorne (Assassin's Creed 3, Metro 2033), mal das Pendant von AMD, die
HD 7850 (Skyrim, Anno 2070, Battlefield 3), aber auch hier wechseln die Vorzeichen, je nachdem, ob die Qualitätseinstellungen aktiviert sind oder nicht. Analysiert man die Ergebnisse und lässt unspielbare Werte von unter 30 FPS weg, schafft der neue NVIDIA-Spross im besten Fall einen
Vorsprung von 17 Prozent in Assassin's Creed bei 4x AA und 16x AF. In Anno 2070 hingegen hinkt sie bei aktivem FXAA und 16x AF immerhin ganze 16 Prozent hinterher. Vor dem Kauf sollte also genau analysiert werden, in welchen Spielen die Karte zum Einsatz kommen wird. Letzten Endes fällt die Performance im Vergleich zur
GTX 660 um durchschnittlich 15 Prozent ab, was sich auch preislich mit etwa 20 bis 30 Euro Unterschied wiederspiegelt. Hier sollte aber der Markt in den ersten Wochen nach Launch beobachtet werden, inwieweit sich der Preis noch einpendeln wird.
Bestes Beispiel, wie knapp das Rennen ist: Assassin's Creed 3 (Bildquelle: Computerbase.de) Lautstärke, Stromverbrauch, TemperaturWie auch bereits beim Vorgänger, der
GTX 650 Ti, schafft es der NVIDIA Referenzkühler, die GPU unter Last auf passable Temperaturen zu halten. Wer es dabei leise haben möchte, sollte sich aber trotzdem nach Modellen mit einer
alternativen Kühllösung umsehen. Asus hat beispielsweise bereits die DirectCU II mit leicht angehobenen Taktraten für Anfang April angekündigt. Derartig modifizierte Grafikkarten sind auf der anderen Seite für einen zusätzlichen Aufpreis zu haben. Das gute Stück von Asus soll etwa 179 Euro kosten, wofür aber bereits die günstigsten Varianten der
GTX 660 zu haben sind. Hier muss sich also jeder selbst die Frage stellen, ob das zusätzliche Geld nicht lieber gleich in mehr Performance investiert wird. Sieht man sich die Leistungsaufnahme der
GTX 650 Ti Boost im Idle-Betrieb an, zieht sie weitestgehend mit der
HD 7850 gleich, benötigt unter Last dafür geringfügig mehr.
Der mittlerweile bekannte DirectCU-II-Kühler von Asus schafft es auch auf die GTX 650 Ti Boost. OverclockingLeider lässt sich durch eine maximale Anhebung des Power Targets von 10 Prozent nicht das volle Potential aus der Karte holen. In der Praxis konnten etwa Hardwareluxx aus ihrem Exemplar 180 MHz Mehrtakt herausholen, Guru3d steckte aber bereits bei 1130 MHz fest. Dafür scheint sich der Grafikspeicher ansehnlich übertakten zu lassen, hier wird von vielen Seiten von eine stabilen Anhebung von 1502 MHz auf mindestens 1652 MHz berichtet, wodurch immerhin ein
Performance-Gewinn von bis zu über
10 Prozent in Spielen möglich wird.
Preise und VerfügbarkeitLaut NVIDIA ist die Variante mit 2 GB Grafikspeicher bereits mit dem heutigen Tag erhältlich, während die 1GB-Version dann Anfang April nachgeschossen wird. Der empfohlene Verkaufspreis liegt bei etwa 167 Euro (2 GB) beziehungsweise 147 Euro (1 GB). Derzeit bietet in Österreich ausschließlich Alternate Modelle von EVGA und MSI an, auf
Geizhals.at sind aber bereits Karten sämtlicher Hersteller vertreten. Wir gehen davon aus, dass sich das Angebot bis in die kommende Woche laufend erweitern wird. Warten zahlt sich also auf jeden Fall aus.
ReviewsWie immer haben wir das Internet durchstöbert und die wichtigeren Tests für euch ausfindig gemacht:
Deutsch:Nvidia GeForce GTX 650 Ti Boost im Test @ computerbase.de
Geforce GTX 650 Ti Boost im Test @ pcgameshardware.de
Test: EVGA GeForce GTX 650 Ti Boost Superclocked @ hardwareluxx.de
NVIDIA GeForce GTX 650 Ti Boost im Test @ ht4u.net
Englisch:NVIDIA GeForce GTX 650 Ti Boost Review @ anandtech.com
NVIDIA GeForce GTX 650 Ti Boost 2 GB @ techpowerup.com
NVIDIA GTX 650 Ti Boost 2GB Review @ hardwarecanucks.com
Hitting the Sweet Spot with GeForce GTX 650 Ti Boost @ guru3d.com
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