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Red Dead Redemption - 'Cos You're the Sheriff

Bodominjaervi 21.06.2010 29673 51
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"Es kam so, wie es kommen musste: Sie erwischten mich für meine Verbrechen, gaben mir aber eine Chance. Ich könnte meine Taten ungeschehen machen, indem ich der Regierung meinen einstigen Bandenkollegen ausliefere. Tja, ein eher seltsamer Grund wieder mal Urlaub zu machen. Aber es blieb mir nichts anderes über, als in den Westen zu reisen und mich dort dem Kampf zu stellen."

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Go West

Zu Beginn der 3rd Person-Reise dürfen wir uns zum ersten Mal mit dem Gefährt "Pferd" vertraut machen. Vollgas, bremsen und reversieren stellen kein Problem dar und lassen uns von nun an sicher Richtung Sonnenuntergang reiten. Doch schon die erste Schießerei erläutert uns schmerzhaft, wie hart der Wilde Westen wirklich ist. Angeschossen und bewusstlos werden wir von einer netten Dame auf eine Ranch gebracht, auf der wir das Überleben in der Wildnis lernen. Die Ranch-Besitzerin Bonnie McFarlane wird in der nächsten Zeit eine wichtige Person an unserer Seite sein. Ob es um Viehtreiberei, Schießübungen oder Pferde zähmen geht: Bonnie ist unser Mann unsere Frau.

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Lasso - Zureiten - Glücklich sein


Freizeit in Armadillo

Nach einiger Zeit Hilfsarbeit auf der Farm dürfen wir die Herrin auf einem Trip in die nächstgelegene Stadt begleiten, in der uns die Freuden des Lebens gezeigt werden: Kartenspiele, Stummfilme und Saloonbesuche mit reichlich Alkohol und leichten Mädchen - um nur einige zu nennen. Die Poker- und Würfelspiele dienen aber nicht nur zur Belustigung, sie können uns auch helfen, an Geld zu kommen. Waffen und Medizin sind im Wilden Westen teuer und reißen uns ständig ein Loch in unser Haushaltsbudget.

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'gen Sonnenuntergang: Die Atmosphäre weiß zu überzeugen


Ein Mann und sein Pferd kämpfen für Recht und ... Verfassung

Da wir ja nicht wirklich aus Spaß ans Ende der Welt geritten sind, sollten wir uns dann der Hauptaufgabe widmen: Verbrecherbanden erledigen, Wettrennen gewinnen und gefinkelten Geschäftsmännern und Schatzsuchern aus der Patsche helfen. Als nützliche Hilfe erweist sich die Minimap, die uns am linken unteren Bildschirmrand zur Verfügung steht. Feindliche Gesellen werden als rote Punkte dargestellt, "angebliche" Freunde als blaue und Zielorte als gelbe. Weiters befinden sich dort die Ausdauer des Pferdes und der Füllstand des "Dead Eye". Letzteres verlangsamt durch seine Aktivierung die Zeit und lässt uns ganz im Stil von Max Payne präzisere Schüsse abgeben.

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Auf zum A ... äh Bandenversteck


Bewegungsfreiheit und so

Im riesigen Gebiet des Westens warten eine Menge Aufgaben auf uns, die wir in GTA-Manier abwickeln können. Wird ein Krimineller per Steckbrief gesucht? Kein Problem, wir kümmern uns darum und können uns dabei sogar aussuchen, ob wir den Gesuchten lebendig oder tot abliefern. Eine höhere Belohnung gibt es allerdings für einen atmenden Ganoven. Dies geschieht durch den Einsatz des Lassos, das uns von der liebreizenden Bonnie McFarlane zur Verfügung gestellt wird: Gegner anschießen, mit dem Seil fangen und schnell fesseln. Ab aufs Pferd mit dem Päckchen und dann geht's direkt zum Sheriff. Doch nicht alle Aufgaben drehen sich um unsere Schießeisen. Einigen Personen helfen wir auch gerne beim Blumen pflücken, Tiere häuten und Fell besorgen. Ja, von diesen ehrenvollen Tätigkeiten werdet ihr als "edler Retter" gar nicht genug bekommen können. Dafür bescheren uns alle Missionen, die wir erfolgreich abschließen, Ruhm und Ehre, die uns dann beispielsweise Preisnachlässe bei den Händlern gewähren.

Auf der anderen Seite ist es selbstverständlich auch möglich, auf freundliche Bewohner zu schießen und so unsere Ehre sinken zu lassen. Aber begehen wir zu viele kriminelle Handlungen, werden wir von den Sheriffs gesucht, die meist mit blauen Bohnen antworten. Zusätzlich werden wir mit einem Kopfgeld belegt, welches wir bei einem Postamt zahlen dürfen und somit unsere Taten monetär begleichen.

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Zuuuu verlockend die dunkle Seite der Macht ist!


Traust dich nie!

Interessant sind die vier Herausforderungen, in denen wir antreten dürfen, um eine Legende des Westens zu werden. Diese unterteilen sich in Scharfschütze, Schatzsucher, Überlebenskünstler und Jäger. Während wir bei einer Aufgabe des Jägers fünf Wölfe mit unserem Jagdmesser erledigen sollen, müssen wir beim Scharfschützen schon mal Vögel aus einem fahrenden Zug vom Himmel holen. Rätselfreunde kommen bei der Schatzsuche voll auf ihre Kosten. Mithilfe einer Karte muss der richtige Ort gefunden und der Reichtum geborgen werden. Beim Überlebenskünstler sammeln wir unterschiedliche Pflanzenarten, die verstreut im wilden Westen wuchern.

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Polonaise mit einem Puma: Abgeschlossen!


Multiplayer

Nach stundenlangem Üben in der Singleplayer-Kampagne dürstet uns doch nach Mehrspielerduellen. In Red Dead Redemption gibt es glücklicherweise keine Lobby, in der wir auf andere Spieler warten müssen: Nach dem Einstieg ins Online-Geschehen befinden wir uns im Free Roam, in dem wir kleine Banden gründen, Matches spielen und Herausforderungen erledigen können. Weiters ist es möglich, mit mehreren Spielern Banditenverstecke auszuheben. Im Free Roam ist die gesamte Landschaft für uns und unsere Freunde offen, auch NPCs wurden nicht vergessen. Das erlaubt uns natürlich Schabernack zu treiben und unser Kopfgeld in die Höhe zu katapultieren.

Weitere Multiplayer-Modi sind "Jeder gegen Jeden" oder diverse Teamspiele. Darunter findet man zum Beispiel "Capture The Bag" oder das klassische "Deathmatch". Bei ersterem muss man einen Sack Gold stehlen und zu einer vorgelegten Truhe bringen. Ähnlich dem Spielprinzip von "Capture The Flag" - aber wer hätte das bloß gedacht? Bei einem Deathmatch geht es wie so oft um das Beseitigen der anderen Spieler, doch um ein wenig Pepp in den Modus zu bringen, gibt es die Möglichkeit für "The Standoff". Dabei stehen sich vor dem Beginn eines Spiels die Spieler (oder Teams) gegenüber und wie bei einem Duell im Wilden Westen wird bei einem bestimmten Zeichen geschossen. So kann man die ersten Kills schon vor dem eigentlichen Spiel ergattern und im Falle, dass man das Duell überlebt hat, sich einen Vorteil durch eine bessere Startposition schaffen.

Neueinsteiger in das Genre müssen übrigens nicht gleich das Handtuch werfen, wenn die Gegner ein unüberwindbares Hindernis darstellen. Es werden auch Anfängerspiele bereitgestellt, bei denen das Zielen deutlich leichter ist.

Im Laufe der Online-Spiele gewinnen wir durch Treffer, Siege und Erledigen von Herausforderungen an Erfahrung, die wir für Levelaufstiege benötigen. Durch diese schalten wir andere Charaktere, Reittiere und Titel für unsere Online-Figur frei. Zur Verdeutlichung: Beim ersten Erfahrungsrang darf man nur auf einem Esel reiten. Sieht witzig aus, hat aber einen entscheidenden Nachteil - die Geschwindigkeit!

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Mehr über den Multiplayer-Modus von Red Dead Redemption


Facts

  • Die 360-Version des Spiels läuft in 720p und 2xAA, während die PS3 Version mit 640p rendert und hochskaliert wird.
  • Red Dead Redemption gilt als Nachfolger von Red Dead Revolver, welches 2004 für die PlayStation 2 und Xbox erschienen ist.
  • Selten, aber doch entstehen bei Microsofts Konsole Framedrops.
  • Diverse Bugs wie "durch den Boden fallen" und dadurch reslutierendes Neustarten der Konsole blieben uns nicht erspart. Zweiteres war zum Glück kein großes Problem, da das Spiel nach nahezu jeder Tätigkeit automatisch speichert.
  • Rockstar hat bestätigt, dass im Juni ein kostenloser DLC angeboten wird, in dem man in Missionen mit bis zu vier Spielern auf Verbrecherjagd geht.
  • Lange Zeit gab es Gerüchte über einer Portierung für die PC-Plattform. Mittlerweile hat Rockstar die Hoffnungen zunichte gemacht, denn es gibt vorerst keine Pläne für eine Umsetzung: "As of now, there are no current plans to bring Red Dead Redemption to the PC platform. If that should change, we will let you know."

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Nur wenige Bugs und Framedrops: Technisch kann sich RDR sehen lassen!


Fazit

Ein GTA im Western-Look! Schöner und glaubwürdiger wurde wohl noch nie ein Spiel in diesem Setting geboten. Die Missionen sind abwechslungsreich, die Charaktere vielfältig und die Umgebung wurde wunderschön gestaltet. Genauso können auch die authentischen Animationen, die witzigen Sprüche des Protagonisten und die realistischen Soundeffekte punkten. Beim Soundtrack hätten wir uns vielleicht etwas mehr erwartet, denn der ist (akustisch) etwas minimalistisch ausgefallen. Ganz im Gegenteil zum Umfang der Spielwelt: Auch wenn man mal keine Lust auf Story hat, so kann man ungezwungen die Herausforderungen absolvieren oder mit einem Freund einfach Pferde stehlen gehen. Es werden euch so gut wie keine Grenzen gesetzt.

Unterm Strich ist Read Dead Redemption für uns jetzt schon eines der besten Spiele des Jahres 2010. Wer also überlegt zuzugreifen, der kann getrost aufsatteln - die Prärie wartet schon!
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