Nachdem der
erste Teil unseres Projekt-Silent PC im Hinblick auf die Geräuschentwicklung bereits sehr zufriedenstellende Resultate brachte, machen wir uns im zweiten Teil daran, den Noiseblocker Limited-A Tower entsprechend zu belüften. Das Ziel liegt dabei auf der Hand: die Gehäusebelüftung soll so leise wie möglich sein, volle Systemstabilität muß jedoch auch bei hohen Außentemperaturen gegeben sein. Weiters waren wir bemüht, die Temperatur im Gehäuse weit genug abzusenken, um die Temperatur der Festplatten im erträglichem Bereich halten zu können.
Disclaimer:
Ich, Jakob Dellinger, bin als Webmaster für die Rascom GesmbH tätig und erachte es als meine Pflicht im Sinne der Fairness, Sie als meine Leser darüber in Kenntnis zu setzen.
Ich erachte es jedoch als eine Selbstverständlichkeit, ein zu testendes Produkt mit der größten mir möglichen Unabhängikeit und frei von meinen beruflichen Interessen im Dienste von Rascom zu betrachten und beurteilen.
Dafür, daß ich dies mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln verusuche, bürge ich mit meinem Namen.
Sollten diesbezüglich Fragen oder Zweifel bestehen, stehe ich für eine sachliche Diskussion jederzeit gerne zur Verfügung.
Herzlichen Dank!
Jakob Dellinger
EinleitungWie bereits erwähnt erwies sich zwar im ersten Teil unseres Projektes die Schalldämmung des Limited-A in höchstem Maße effektiv, unser zugegebenermaßen gewagter Versuch, gänzlich ohne Gehäuselüfter auszukommen war jedoch aufgrund der Temperaturentwicklung im Inneren des Gehäuses fehlgeschlagen. Daß ein ein kräftiges System mit mehreren Festplatten für stabilen Lauf ein gewisses Maß an Belüftung braucht, stand also fest.
Ein weiterer Problemfaktor war das temparaturgesteuerte Enermax Netzteil, das zusehends - mit steigenden Temperaturen und folglich höheren Drehzahlen - zur Lärmquelle Nummer 1 aufstieg.
Die Verpackung Das NB-CWT 300W der eingebaute UltraSilentFan Die Anschlüsse Das Blacknoise Garantiesiegel | Ein neues Netzteil...Der erste logische Schritt war der Austausch des Netzteiles - wir entschieden uns für ein 300W starkes, von Noiseblocker modifiziertes CWT Netzteil. Der Grund dafür, daß wir uns mit "nur" 300W Version begnügen, liegt auf der Hand: die Geräuschentwicklung wird von Hersteller Blacknoise mit nicht mehr als 10-15 dB/A beziffert - das Netzteil ist selbst bei der höchsten Drehzahl tatsächlich kaum hörbar. Die Leistungswerte des Active-PFC Netzteils können sich sehen lassen und dürften für die meisten Systeme gut ausreichen:
Spannungsschiene: | +3,3V | +5V | +12V | - 5V | - 12V | + 5V SB |
Stromstärke | 20 A | 30 A | 15 A | 0,5 | 0,5 | 3,0 |
In unserem Test ( Testsetup siehe Projekt Silent-PC #1!) ergaben sich folgende Werte auf den einzelnen Leitungen:
Spannungsschiene: | +3,3V | +5V | +12V | - 5V | - 12V | + 5V SB |
effektive Spannung: | 3,26V | 4,84V | 12,10V | -5,01V | -11,70V | 4,84V |
Wer den Geldbeutel schonen will und bastelwillig ist, kann freilich auch ein bestehendes Netzteil modifizieren: der Austausch der Lüfter ist technisch simpel. Zu beachten gilt es allerdings, daß die Belüftung bei Noiseblocker Netzteilen äußerst exakt kalkuliert und abgestimmt wird und es fraglich scheint, ob man im Eigenbau zu ähnlich guten Resultaten kommt. |
Der UltraSilentFan S2
Ein "Slick"
Die richtige Balance: BelüftungAuch für die Belüftung griffen wir auf Noiseblocker Produkte zurück, genauer gesagt auf die UltraSilentFan S2 80mm Lüfter. Der Limited-A Tower bietet Raum für einen 80mm Lüfter in der Front sowie 2 an der Rückseite des Gehäuses. Ferner gäbe es die Möglichkeit, einen Lüfter in den Durchbrüchen zwischen Mainboard- und Netzteilraum zu montieren. "Problematisch" ist der Einsatz von Lüftern insofern, als sie wie jede Öffnung die Schalldämmung nicht unbeträchtlich schwächen - das Betriebsgeräusch der Lüfter selbst kann im Falle der S2 eher vernachlässigt werden, schließlich sind sie im 7 Volt Betrieb (die entsprechenden Adapter werden mitgeliefert) 11dB/A leise. Ein interessantes Detail am Rande ist die von Noiseblocker entwickelte alternative Möglichkeit zur Befestigung der Lüfter: kleine Gummistecker, genannt "Slicks" ermöglichen eine vibrationsfreie Montage.
Unser Luftstromkonzept war in diesem Falle denkbar simpel: ein saugender S2 in der Front sowie ein ausblasender an der Rückseite. Beide betrieben wir mit 7 Volt, da die sich im 12V Betrieb entwickelnden 19dB/A das Netzteil deutlich übertönen. Wir experimentierten weiters damit, einen dritten Lüfter in den besagten Durchbrüchen zu montieren um die warme Luft nach oben hin abzuführen, was allerdings keine merkliche Verbesserung ergab. Ganz anders jedoch die anderen beiden Lüfter: Die Temperatur im Gehäuse konnte wieder unter die 40° Marke gedrückt werden, die direkt in der Front montierten Festplatten pendelten sich um die 45° Schwelle ein. Auch die weiteren 3 Platten kühlten merklich ab und hielten bei rund 50-55°.
Ein anderes Kapitel war die CPU: unser auf 1,65V laufender Athlon Thunderbird 1400, den wir mittels einer Kombination aus dem OCZ Gladiator bzw. der baugleichen Coolink Cooling Engine und den auf 8V laufenden Radiallüftern des NosieControl Silverado kühlen, führte seinerseits einen Temperatursturz von fast 15° durch und überschritt bei Vollast nur knapp die 55° Grenze. Durch den an der Rückseite montierten S2 Lüfter ergab sich allerdings das Problem, daß die Radiallüfter verstärkt hörbar wurden. Wir entschieden uns daher dazu, diese auf 6V zu drosseln. Die Load-Temperatur stieg dabei zwar wieder auf rund 65° an, die Stabilität war jedoch absolut gewährleistet: ein 12 Stunden langer Prime95 Torture Test wurde fehlerfrei absoviert.
FazitGegenüber unserem ursprünglichen Fazit hat sich einiges verändert: offengestanden waren wir überrascht, daß bereits 2 mit 7V betriebene S2 Lüfter bzw. 2 mal 30m³/h bei derart leisem Lauf für das ausreichende Maß an Durchzug sorgen. Trotz 28°C Raumtemperatur - das Wetter verschärfte die Testbedingungen also deutlich - war die Systemstabilität einwandfrei sowie die Temperatur der Festplatten im tolerablen Bereich. Zu bedenken gilt es jedoch weiterhin, daß unser Athlon mit nur 1,65V betrieben wurde und die betagte GeForce 2 GTS was die Wärmeabgabe anbelangt nicht mit einer modernen GeForce 4 zu vergleichen ist. Wer also die Synthese von Schalldämmung und hartem Overclocking herstellen will, wird zu etwas kräftigerer Gehäusebelüftung greifen und damit zwangsläufig gewisse Abstriche bei der Lautstärke machen müsssen. Denkbar wäre beispielsweise der Betrieb der S2 Lüfter auf 9 oder 12V oder die Installation eines dritten Lüfters. In diesem Fall dürften die akustischen Vorzüge des Limited-A auch für Hardcore-Overclocker in vollen Zügen genießbar sein - daß durch die Lüfteröffnungen das Geräusch von Delta & Co. nicht mehr ganz so gut gedämpft wird, ist jedoch auch klar und muß nicht gesondert erwähnt werden.
Im bezug auf die Geräuschentwicklung kann weiterhin ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt werden: durch den verbesserten Durchzug konnte die Betriebsspannung der Radiallüfter des CPU-Kühlers auf 6V reduziert werden, die Erhöhung des Geräuschpegels durch die Installation der Lüfter war zwar merk- aber jedenfalls verkraftbar. Um den im ersten Teil unseres Projekt-Silent PC gezogenen Vergleich mit einem Laptop fortzuführen: trotz 2 Gehäuselüftern liegt die Lautstärke etwa im Bereich eines durchschnittlichen Laptops und damit - verglichen mit normalen Desktopsystemen - äußerst tief. Selbst für Menschen mit sensiblem Schlafverhalten ist ein PC so nicht länger störend. Höchst erfreulich ist, daß dies nicht nur mit einem abgespeckten System, sondern dank dem guten Zusammenspiel der Noiseblocker Komponenten auch mit leistungststärkeren Rechnern möglich ist.
Nichtsdestotrotz bleibt interessant ob und mit welchen performanceseitigen Abstrichen es möglich ist, ein tatsächlich und vollkommen lautloses System zu betreiben - vielleicht ein gutes Thema für die nächste Etappe unseres Projekt Silent-PC.
Abermals danken wir für die Bereitstellung der Noiseblocker Produkte unserem Sponsor RASCOM.
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