Wenn wir uns wirklich ehrlich sind, dann war die
GTX Titan mit ihrem Preis von fast 1000 Euro nur für die wenigsten Spieler eine Kaufoption als neue Grafikkarte. Das ändert sich diese Tage, denn NVIDIA stellt gerade Schritt für Schritt ihre GTX 700-Serie vor, allen voran die
GTX 780 als kleiner Bruder der Titan und die
GTX 770 als günstiger Nachfolger zur GTX 680. Wir überprüfen in einem kurzen Test, ob die neuen Modelle von NVIDIA für ein Upgrade in Frage kommen.
GTX 780: Hersteller-Webseite |
Geizhals-PreisvergleichGTX 770: Hersteller-Webseite |
Geizhals-PreisvergleichWie bei einem NVIDIA-Launch üblich ist, war
die Gerüchteküche in den letzten Wochen am brodeln und konnte bereits einen Großteil der Informationen vorab ans Tageslicht schaffen. Deshalb erwarten uns bei den beiden Topmodellen der GTX 700-Serie auch
keine Überraschungen.NVIDIA GeForce GTX 780Bei der
GTX 780 handelt es sich um
eine abgespeckte GTX Titan mit 12 statt 14 SMX-Blöcken. Das reduziert zwar die CUDA-Cores um 384 Stück, sowie analog dazu die Texture Units und ROPs, dafür senkt sich auch der Preis entsprechend. Damit befindet sich der GK110 der Titan erstmals in einem Produkt mit rechtfertigbarem Preis/Leistungsverhältnis.
GTX 780 im Referenzdesign: 2 SMX-Blöcke fehlen ihr auf die Titan NVIDIA GeForce GTX 770In nur wenigen Worten lässt sich die
GTX 770 erklären: Sie ist schlicht und ergreifend eine
GTX 680 mit höheren Taktraten. Und zwar wurde der GPU- bzw. Boost-Takt des Referenzmodells von 1006/1058 MHz auf 1046/1085 MHz angehoben. Ebenso läuft der GDDR5-Speicher nun mit gut 1 GHz (4 * 251 MHz) mehr und überspringt erstmals die 7-GHz-Marke (4 * 1753 MHz). Zusätzlich verwendet die 770 nun auch
GPU Boost 2.0 zum automatischen Übertakten der GPU und lässt damit auch die GPU-Temperatur zur Berechnung des Takt-Spielraums einfließen (Details dazu
in unserem Artikel zur Titan). Ob und welche weiteren Verbesserungen sich in der Revision des GK104 für die
GTX 770 befinden, konnten wir weder anhand des Samples, noch durch den Reviewer's Guide herausfinden.
GTX 770 im Referenzdesign: GTX 680 mit neuem Referenzkühler, höheren Taktraten und GPU Boost 2.0 SpezifikationenHier noch einmal ein Übersicht zu allen Testkandidaten, die sich in unserem Test gegenüberstehen:
Da wir die Möglichkeit für diesen Test sehr kurzfristig erhalten haben, konzentrieren wir uns auf die wichtigsten Aspekte dieser Grafikkarten: die
Performance in aktuellen 3D-Spielen mit
DirectX 11. Um auch wirklich realistische Framezahlen messen zu können, verlassen wir uns nicht auf integrierte (und gerne über den Treiber manipulierte) Benchmarks, sondern führen die Messung in einem von uns ausgesuchten Abschnitt des Spiels mittels
Fraps durch. Unser Testsystem basiert auf Intels
Ivy Bridge mit einer stark übertakteten CPU, womit wir eine Limitierung durch fehlende Rechenpower weitestgehend vermeiden wollen.
Das Testsystem:Weiter geht's mit den
heiß ersehnten Spiele-Benchmarks!Metro 2033Far Cry 3Max Payne 3In unseren Tests lassen wir auch immer einige Vorgänger und Konkurrenten mitspielen, um zumindest einen groben Referenzpunkt für einen Vergleich mit dem eigenen System zu schaffen. Durch die große Auswahl an Grafikkarten im Handel kann die Frage nach einem sinnvollen Upgrade allerdings oftmals nicht so leicht beantwortet werden. Deshalb wollen wir mit folgender Tabelle eine kleine Orientierung geben, ob sich die Anschaffung einer neuen GTX-Grafikkarte lohnt:
Ein Überblick der sinnvollen Upgrade-Optionen für die GTX 760, GTX 770, GTX 780 und die Titan Wir haben beide Modelle im Referenzdesign von NVIDIA getestet. Diese sind mit demselben Vapor-Chamber-Kühler ausgestattet, der bereits die heiße Luft der Titan aus dem Gehäuse geblasen hat. Mittels eines Radiallüfters soll die Abwärme fast vollständig über die Blende abgegeben werden. Dennoch hinterlässt der Referenzkühler bei unseren Tests nicht ganz diesen Eindruck, da sich allein das PCB auf der Rückseite der Grafikkarten während der Benchmarks auf weit über 70 °C erhitzt hat. Wir raten deshalb bei beiden Modellen zu einer
zusätzlichen Gehäuselüftung, die bei der Kühlung des Systems mithilft.
Durch die Nutzung des gleichen Kühlers verhält sich auch die
Lautstärke sehr ähnlich. Sowohl die
GTX 780 als auch die
GTX 770 ist im 2D-Modus bei Idle-Taktraten so gut wie lautlos. Erst beim Start eines fordernden 3D-Spiels dreht der Lüfter schneller und wird hörbar, aber für unsere Ohren
nicht störend. Dennoch ist eine
ASUS GTX 680 mit DirectCU II-Kühler unterm Strich im Betrieb leiser. Dafür fällt dem Design ein dritter PCIe-Slot im Gehäuse zum Opfer.
Mit dem Referenzkühler sind wir nicht ganz glücklich. Custom-Versionen wie zB die ASUS DirectCU II helfen gerne aus. Äußerst positiv ist uns aufgefallen, dass beide Testkandidaten
kein Spulenfiepen bei hohen Frameraten verursachen. Das kann weder die
GTX 680 noch die
HD 7970 der Konkurrenz von sich behaupten. Wobei hier dazugesagt werden muss, dass ein niedrigeres Frametarget bei den GTX-Karten bzw. VSync als Notlösung bei AMD das Problem ebenfalls beseitigen kann.
NVIDIA GeForce GTX 770Mit dem wenig attraktiven Aufhänger, dass es sich hier um ein Rebranding aus der Vorgängergeneration handelt, wird man hier kein interessantes Produkt vermuten. Das ist aber ganz und gar nicht der Fall! Allerdings nicht weil die angehobenen Taktraten für einen kleinen Leistungssprung sorgen. Nein, der Preis ist hier entscheidend und erweckt ein ohnehin noch aktuelles Produkt mit Kepler-Architektur erneut zum Leben. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von
394,80 Euro inklusive Ust ist die
GTX 770 nicht nur billiger als jede am Markt befindliche
GTX 680, sondern zieht auch im Preis/Leistungsverhältnis mit der deutlich lauteren weil heißeren
Radeon HD 7970 gleich. Wer also nach einem
vernünftigen Upgrade in die grafische Oberklasse sucht, ist hier genau richtig. Wir empfehlen zu einem leiseren Modell mit alternativem Kühler zu greifen.
NVIDIA GeForce GTX 770: Günstige GTX 680 mit angehobenen Taktraten und GPU Boost 2.0 zum vernünftigen Preis! NVIDIA GeForce GTX 780Die abgespeckte Titan hält, was sie verspricht: Sie lässt die
GTX 680/770 bzw. den nicht wirklich im Wege stehenden Konkurrenten mit seiner
Radeon HD 7970 weit hinter sich zurück und füllt damit ein keineswegs kleines Leistungsspektrum in der oberen Leistungsklasse erfolgreich aus. Nur zu welchem Preis?
Um die 600 Euro (Stand: 30.5.2013) muss man derzeit locker machen, um die zweitschnellste Single-GPU-Grafikkarte sein Eigen nennen zu können. Dafür bekommt man bei maximalen Details in Full HD gut und gerne durchschnittlich 10 Frames/Sekunde mehr als mit der 200 Euro günstigeren
GTX 770 - manchmal sogar mehr. Wem das der Aufpreis wert ist, der kann hier bedenkenlos zugreifen.
NVIDIA GeForce GTX 780: Greifbare Version einer GTX Titan
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