Holt eure Zauberer-Roben aus dem Schrank, staubt die Caster-Stäbe ab und lernt schon mal die neuesten Sprüche auswendig – in
Magicka erwartet euch eine abgedrehte Mischung aus nerdiger Fantasy, Schadenfreude und einem genialen Co-Op Gameplay. Schnappt euch also am besten 3 Freunde und ab gehts nach Midgård!
Offizielle Webseite | Geizhals-Preisvergleich | Magicka bei Steam | Weitere Reviews zu Magicka gibt es hierI put on my Wizard RobeAbra Kadabra, drei Mal schwarzer Kater! Stimmt das? Lass mich mal nachschauen... *schmöker* Drei Mal schwarzes Brathuhn? WAS? Tatsächlich...also die Zauberer in
Magicka haben doch echt einen an der Waffel. Der schlimmste von der Partie war
Grimnir, einer der mächtigsten Magier, die das Reich
Midgård jemals gesehen hat. Leider hat es vielen anderen Anhängern der arkanen Künste absolut nicht gefallen, dass jemand wesentlich mehr drauf hat als sie selbst – darum wurde Grimnir kurzer Hand ans Ende der Welt verbannt. Dumm gelaufen – nicht nur für den talentierten Zauberer sondern auch für den Rest der Bevölkerung. Denn Jahre nach dem Verschwinden des Großmeisters tauchen Goblins, Barbaren und Dämonen auf und suchen die Dörfer heim. Hier kann nur die
Magier-Gilde vom Schloss Aldrheim helfen! Versteckt zwischen dem enttäuschenden Wald und der Bucht der Langeweile trainiert hier der mutige Caster-Nachwuchs, das sind wir und bis zu 3 Freunde. Zu beginn finden wir uns auf der Weltrettungs-Party, bei der bereits der köstliche Käse knapp wird. Als uns von einem betrunkenen Zauberer-Kollegen dann noch der Boden unter den Füßen weg gesprengt wird, finden wir uns im Kerker des Schlosses wieder, aus dem wir uns mit unseren magischen Kräften befreien müssen. Dazu stehen uns
8 Arten der Magie unterteilt in 4 Schulen zur Verfügung – diese sind auf den Tasten Q bis R und A bis F platziert, also immer griffbereit. Mit Wasser-, Blitz-, Heilungs-, Arkan-, Schild-, Erd-, Eis- und Feuerzaubern ist es um unsere magischen Künste allerdings noch lange nicht getan! Aus den einzelnen Komponenten lassen sich komplexe Zaubersprüche aus bis zu 5 Elementen basteln. Die daraus resultierenden Angriffe und Fähigkeiten lassen sich wiederum direkt casten und teilweise aufladen, als Umgebungszauber aussprechen oder auf unsere Waffe oder gar uns selbst richten. Beim Schild- und Heilungszauber macht das ja noch Sinn aber warum sollten wir uns selbst anzünden oder durchnässen wollen? Ganz einfach: wir sind nicht die Einzigen im turbulenten Königreich. Wenn ein Gegner einen schlechten Tag gehabt hat, weil diese verdammten Zauberer wieder mal keine Ruhe geben, zündet er uns schon mal an – dann ist der Wasserzauber in Kombination mit einer Heilung wahrlich Gold wert. Andererseits ist es auch nicht praktisch vom Regen durchnässt zu sein, denn dann richten sich sämtliche unserer Blitz-Beschwörungen gegen uns. Der passende Konter wäre hier, gleichzeitig Feuer und ein Schild zu zaubern. Ihr seht: Verschiedene Situationen benötigen auch unterschiedliche Sprüche. Es lassen sich auch verheerende Schadenszauber erstellen. Ein Mal Arkan, 2 Blitze und Feuer ergeben einen blutroten Laser, der Gegner nicht nur bruzelt sondern auch in Flammen aufgehen lässt – hat man einen Stab, der den Feuerschaden erhöht, werden selbst ganze Gruppen an Goblins Kanonen- bzw Laser-Futter. Neben solchen frei wählbaren Combos gibt es auch vorgefertigte Zaubersprüche, die sich durch passende Bücher (ihr würdet euch wundern, wo man die überall findet) erlernen lassen. Darunter fallen tödliche Blitze, Buffs für übermenschliche Geschwindigkeit, ein Slow-Motion Effekt und die Fähigkeit, Fett zu versprühen...ja, FETT. Fragt nicht...
Die Geschichte führt uns quer durch das Königreich von Midgård. We're not in Hogwards anymore...
Haben wir ein Mal die Grundsätze der Magie gemeistert und sind dem Burgkeller entkommen, müssen wir uns nur noch um die Rettung der Welt kümmern. Bald kommen wir ins erste Dorf und kriegen den Auftrag, der Rattenplage im Keller einer Mitbürgerin Herr zu werden. Anschließend dürfen wir uns Beschwerden über dieses lästigen gelbe Riesen-Rufzeichen anhören, das ihr schon seit Tagen über dem Kopf schwebt. Unser nettes Gespräch wird allerdings schnell von fiesen Goblins unterbrochen – auf einmal sind die Ratten ein vernachlässigbares Problem. Denn was sich uns an Trollen, Barbaren und dunklen Zauberern in den Weg stellt ist nicht ohne! Denn obwohl die erste Hälfte unserer heldenhaften Rettungsaktion durchaus alleine spielbar sind, beißt man ab der Mitte der
12 Kapitel auf Granit wenn man ohne Kollegen unterwegs ist. Spätestens hier merkt man: Magicka will im
Co-Op gespielt werden. Alles ist darauf ausgelegt: Man heilt Andere besser als sich selbst, die Zauber verstärken sich gegenseitig und so mancher Boss erfordert eine abwechselnde Taktik. Während der eine eher offensiv spielt (Todeslaser!) hält sich ein anderes Teammitglied lieber zurück und nutzt Fähigkeiten wie Schild, Heilung oder notfalls auch die
Weiderbelebung. Wo wir gerade bei der Wiederbelebung sind: die werdet ihr oft brauchen. Spätestens wenn ihr einen Freund „versehentlich“ mit einem Flammenzauber grillt, ihn freundlicherweise wieder unter die Lebenden holt und der Dritte im Bunde gerade dann einen Wind-Zauber in Richtung der Klippen macht … dann versteht ihr, warum die Wiederbelebung so früh im Spiel gelernt wird. Obwohl die Schadenfreude hier enorm groß geschrieben wird, wird man durch die vielen kniffligen Situationen und ausgeklügelten Bosskämpfe enorm motiviert, als Gruppe zu arbeiten. Dafür wird man auch mit zahlreichen Anspielungen belohnt: Ein Boss schießt Blitze aus den Händen und findet sein Ende in einer wirklich praktisch platzierten Grube (
Star Wars, anyone?) und die bösartigen Druiden auf einer Lichtung lassen als Kampfschrei ein gepflegtes „Shrubbery!“ von sich (siehe Monty Python).
Die Welt von Magicka nimmt sich selbst nicht zu ernst... THIS! IS! MAGICKAAA!
Für mutige Abenteurer, die den Story-Modus durchgespielt, jeden Zauber gefunden und jeden Witz verstanden haben, gibt es immer noch die
Arena. In dieser tretet ihr wieder am besten mit Freunden gegen immer stärkere und zahlreichere Gegner an. Welle um Welle wird schlagkräftiger, so dass ihr teilweise sogar die Angreifer gegeneinander ausspielen müsst. Soll eure Profi-Karriere als Gladiator also über den Sekundenbereich hinaus gehen, müsst ihr euch schon wirklich anstrengen. Diese knackige Herausforderung ist zwar von Anfang an verfügbar, doch solltet ihr nicht ohne die passenden Skills in die Arena steigen.
Meisterbar ist sowohl die Story als auch das brutale Kolosseum online oder an einem Rechner – dazu braucht ihr aber mindestens ein
Gamepad. Dieses legt die vier Zauberschulen auf jeweils eine Richtung des rechten Sticks, der konkrete Zauber wird durch einen weiterführenden Schwung ausgewählt. Wollt ihr zu eurem Spruch-Kombinat ein wenig Würde der Marke „Arkan“ hinzufügen, so bewegt ihr den Stick nach oben und dann links – der Heilzauber wird mit einer Bewegung nach oben und rechts ausgewählt. Dieses System funktioniert zwar recht flüssig, wenn man es beherrscht, doch müsst ihr euch die genaue Position der Zauber genau merken – permanent angezeigt werden sie nämlich nicht. Auch die Steuerung eures Helden wird mit dem Gamepad etwas schwammig. Während man zaubert wird die Drehung des Charakters unabhängig vom Eingabegerät gebremst, die Wucht der Zauber wird so indirekt spürbar. Doch beim Gehen und Umdrehen ist man mit Mouse und Tastatur einfach ein wenig schneller und präziser.
Während ihr bei eurem Abenteuer die Story erlebt, müsst ihr in der Arena "einfach nur" überleben. FazitMagicka ist voll mit grandiosem
Nerd-Humor und komplexem Gameplay. Immer wieder werdet ihr neue Anspielungen oder Zauber-Combos finden. Dabei wurde das Spiel von gerade ein Mal
8 Studenten entwickelt, die dabei ganze Arbeit geleistet haben. Für den Spottpreis von
10€ auf Steam (oder etwas Teurer dafür mit Extra-Items als Boxed-Version) ist
Magicka ein Pflicht-Kauf für alle Freunde der schrägen Fantasy. Und wer noch immer nicht genug hat: Es wurde bereits ein Add-on angekündigt.
Magicka: Vietnam. No joke...
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