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Kann man mobil mit HSPA+ arbeiten?

Joe_the_tulip 18.08.2011 27446 17
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Als Vorlauf zu einem größeren Daten-Stick-Vergleich haben wir uns mit einem aktuellen HSPA+ Modem und einer SIM-Karte von 3 auf den Weg durch Kärnten und die Steiermark gemacht um die Frage zu beantworten: Ist mobiles Internet mittlerweile eine Alternative zum festen Internet-Anschluss?

Der Sinn dieses Artikels war herauszufinden, ob man als intensiver Internetnutzer, wie es zum Beispiel ein Newsposter ist - mit einem mobilen Internetzugang zurechtkommt. Um das zu testen, dient uns zum einen overclockers.at, ferner Speedtests von speedtest.net und UPC, Geizhals.at für die Suche nach etwaigen, interessanten Upgrades sowie Google Maps, um den Weg zwischen den Messpunkten zu finden.

Schon beim Einschalten des schnellen Huawei E372 (HSPA+ 42/11 Mbit) haben wir das erste Problem: Der Testlaptop, ein Lenovo Ideapad S205 mit Zacate-APU, hat ein integriertes Modem welches ebenfalls von Huawei produziert wird: Ein EM820W mit HSPA+ Unterstützung (28/11 Mbit). Leider erkennt die Zugangssoftware 3Datamanager auch das interne Modem - ganz egal wie oft man es im Geräte-Manager deaktiviert. Dass an uns verliehene USB-Modem E372 kann somit nicht auf Anhieb mit diesem Laptop verwendet werden. Zum Glück ist das interne Modem annähernd gleich schnell im direkten Vergleich; der Empfang durch die bessere Verteilung der Antennen im Laptop sogar etwas besser. Die folgende Entscheidung fällt uns also leicht: Wir verwenden das integrierte Modem mit der Test-SIM.

Da ein guter Soldat immer vor dem Benutzen der Waffe das Magazin prüft, machen wir noch schnell einen Testlauf in heimatlichen Gefilden. und erleben eine Überraschung: In 1230 Wien - also bei bestmöglicher Netzabdeckung - erreichen wir im Schnitt nur 1/0,3 Mbit/s. Das merkt man auch deutlich an den Ladezeiten von Webseiten. Leicht schockiert packen wir den Laptop samt SIM-Karte ein und sind am Weg Richtung Steiermark.

Der erste Stop ist die Brauerei Toni-Bräu in Wagenbach bei Ebersdorf und auch gleich die nächste Ernüchterung: Kein Handy-Empfang! Darum verzichten wir auch gleich auf den Speedtest und widmen uns dem köstlichen Bier. Stop Nummer 2 ist in Pörtschach am Wörthersee. Die Netzabdeckung verspricht uns HSDPA/HSUPA und wir werden auch nicht enttäuscht. Das Arbeiten im Netz geht flüssig von der Hand und der Speedtest bestätigt uns einen konstanten Upload-Speed von 3 Mbit/s und einen Download-Speed zwischen 9 und 11,5 Mbit/s (mit einem kurzen Ausreißer auf 3 Mbit). So lässt es sich eindeutig arbeiten und auch gleich einen geeigneten Stop für morgen suchen: Hirt. Im Braugasthof der Hirter Brauerei sorgt zuerst das bernsteinfarbene Bier 1270 für Zerstreuung der Gedanken. Dann beeindruckt uns die Internetverbindung. Obwohl Hirt im Großen und Ganzen nur aus der Brauerei besteht und eindeutig ländlich gelegen ist, gibt es hier annähernd die gleichen Transferraten wie tags zuvor am Wörthersee: Ein Upload von etwa 2,5 Mbit/s und 5-9 Mbit/s beim Download. Der Ping liegt allerdings stets um die 110 ms - am Wörthersee waren es zwischen 70 und 90 ms. Arbeiten kann man hier aber genauso gut. Darum machen wir die Hirter Brauerei zur overclockers-approved Internet-Location ... nicht nur wegen dem Bier.

Eine Brauerei bestimmt auch unseren letzten Messpunkt: Murau. Nach dem Genuss eines Jungbieres setzen wir uns ans Ufer der Mur auf eine Parkbank und starten wieder einen Testlauf. Der 3Datamanager macht uns zunächst Probleme beim Aufwachen aus dem Ruhezustand, gestattet nach einem Neustart aber zum Glück wieder eine Verbindung. Wie schon Pörtschach und Hirt verspricht die Anzeige HSDPA/HSUPA bei vollem Empfang. Allerdings fühlt es sich verdächtig langsam an, was auch ein erster Speedtest entlarvt: Ganze 0,5 Mbit Downstream und ein Upload von 60-200 Kbit/s. Hier macht das Arbeiten keinen Spaß und auch keinen Sinn - selbst der Ping von 230 ms macht sich schon beim Surfen negativ bemerkbar.

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Zweifelhafte HSUPA-Abdeckung am Mur-Ufer


Was haben wir aus unserem Kurztest gelernt? Mobiles Internet kann durchaus eine Alternative sein, ein entsprechend schnelles (USB-)Modem vorausgesetzt. In dicht bewohnten, urbanen Gebieten sinkt jedoch die Transferrate durch die Anzahl der Teilnehmer - selbst bei exzellenter Netzabdeckung. Mehr zu diesem Thema werdet ihr in den nächsten Wochen bei uns lesen können. Vorerst kümmern wir uns einmal um die Präsente aus Hirt und Murau, die sich unauffällig in den Kofferraum geschummelt haben.
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