Gemeinsam mit dem neuen Dual-GPU-Flaggschiff von NVIDIA stellt
DiTech ein neues
Gaming-System für den High-End-Bereich vor. Wir haben getestet, ob der
dimotion Modena M7G9 der
GTX 590 überhaupt gerecht wird.
Hersteller-WebseiteDie Gaming-PCs aus dem Hause DiTech/dimotion tragen durchgehend den Eigennamen
Modena. Da macht der Neuankömmling M7G9 keine Ausnahme und reiht sich damit im aktuellen Portfolio ganz weit oben ein. Dennoch ist er nicht das Spitzenmodell und das aus gutem Grund: Sein Herz gehört
Sandy Bridge und damit dem von uns bereits
so lieb gewonnenen Core i7-2600K. Aber genau das macht dieses Modell so interessant. Statt auf die derzeit teuerste Consumer-Plattform zu setzen, versucht dieses System vergleichsweise gut mit seinem Budget umzugehen und setzt nicht auf den 1000 Euro teuren
Core i7-990X und/oder ein luxuriöses Mainboard mit 12 *hust*unnötigen*hust* USB-Anschlüssen. Dafür versucht man dort auf Leistung zu setzen, wo man sie als anspruchsvoller Gamer auch wirklich brauchen kann und verbaut die brandneue Dual-GPU-Grafikkarte
GTX 590 von NVIDIA, um die Frameraten auch bei großen Auflösungen/mehreren Monitoren hoch zu halten. Ebenso über dem Durchschnitt der restlichen Komponenten liegt die SSD für das vorinstallierte Betriebssystem. Hier setzt DiTech auf
Intels "Elm Crest" mit 120 GB. Diese SATA-6-SSD wird in naher Zukunft nicht das stärkste Pferd im 6-Gb/s-Stall sein, sorgt aber mit 450 und 210 MB/s dennoch für beeindruckende Transferraten
auf dem Datenblatt.
Das ist alles gut und schön, doch kommt uns sofort eines in den Sinn: Ist dieses System tatsächlich für eine
GTX 590 ausreichend? Und wenn ja, bleibt es trotz Dual-GPU-Grafikkarte
alltagstauglich? Damit beschäftigen wir uns auf den nächsten paar Seiten.
Bevor wir etwas über die Leistung des Systems verlieren, wollen wir uns als Trockentraining zuerst die Spezifikationen zur Brust nehmen:
- Intel Core i7-2600K, 3,4 GHz, Quad-Core
- NVIDIA GeForce GTX 590, 3 GB GDDR5
- Corsair Vengeance, 16 GB (4x 4 GB), DDR3, 1600 MHz, CL9-9-9-24 1T
- ASUS P8P67, Socket 1155
- Intel 510 "Elm Crest", 120 GB, SATA 6 Gb/s
- WD Caviar Green, 3 TB, 64 MB Cache, SATA II
- BD-R/BD-RE Laufwerk: LITEON iHBS112, schwarz
- BDROM Laufwerk: LITEON iHOS104, schwarz
- Antec DF-10, Midi-Tower, Front-Panel: 2x USB
- Gehäuse: CPU-Kühler: Cooler Master, Hyper TX 3, 92 mm
- Zusätzliche Lüfter: 1x Noiseblocker 120-mm
- Netzteil: Antec HCG-750, 750 Watt, 80+ Bronze
- Abmessungen: 48,8 x 19,8 x 49,7
- Gewicht: ca 18,9 kg
- Windows 7, 64 bit (wählbar, nicht im Preis enthalten)
Damit ihr euch dieses System nicht in Gedanken vorstellen müsst - obwohl wir uns sicher sind, dass einige von euch das mittlerweile können -, haben wir
einige Bilder des
dimotion M7G9 geschossen. Dazu versuchen wir gleich unsere erwähnenswerteren
Erfahrungen mit den Komponenten einfließen zu lassen.
Der CPU-Kühler sieht im Vergleich zu den restlichen Komponenten etwas mickrig aus! "Hey, was ist das kleine silberne Ding da?" Ja, das haben wir uns auch gefragt. Dieser
CPU-Kühler von
Cooler Master ist so circa das Äquivalent eines
Arctic Cooling Freezer 7, also ein reines Preis-/Leistungs-Produkt. Selbstverständlich haben wir daran herumgefummelt und können euch nur eines sagen: Der
Hyper TX 3 ist furchtbar in der Handhabung, ehrlich! Das liegt hauptsächlich daran, dass der Kühlkörper mit Push-Pins befestigt wird. Wir hassen Push-Pins, es sei denn der Kühler ist so klein, dass man ordentlich mit der Hand dazukommt, ohne sich unzählige Male an den scharfen Finnen aufzuschlitzen. Das ist hier definitiv nicht der Fall, besonders in Kombination mit einem Midi-Tower. Zusätzlich braucht er jede Menge Wärmeleitpaste, da er bei einer hauchdünnen Schicht sonst nicht ausreichend Kontakt mit dem Heatspreader der CPU hat. Kurzum: Für häufigere Umbauarbeiten an der CPU ist dieser Kühler nicht geschaffen. Abgesehen davon, dass die Plastik-Push-Pins das gar nicht überleben würden. Erstaunlich ist dafür die Kühlleistung und die Geräuschentwicklung des Zwergs. Beides liegt im grünen Bereich und demnach erfüllt der
Hyper TX 3 von
Cooler Master sogar seine Aufgabe: Er kühlt den i7-2600K ausreichend und unauffällig. Mehr dazu bei unseren Übertaktungsversuchen auf der nächsten Seite.
Die GTX 590 passt zwar nur knapp ins Gehäuse, fühlt sich aber dennoch pudelwohl. Die
GTX 590 hat uns sehr erstaunt. Nicht (nur) durch ihre Leistung, sondern wegen ihrer Kompatibilität zu normal sterblichen, nicht gehörgeschädigten Konsumenten. Sie ist zwar in keinem Fall silent, aber dafür ist auch das restliche System nicht ausgelegt. Wo die Performance mit SLI also schön skaliert, rendert sie unglaublich viele Frames pro Sekunde, ohne dabei akustische Nachteile durch die Luftkühlung mitzubringen. Wer also auch wirklich mehr
Grafikpower benötigt, als eine Single-GPU-Lösung wie die
GTX 580 bieten kann, liegt hier genau richtig. Negativ zu erwähnen, bleibt dennoch der entsprechend höhere Stromverbrauch und der saftige Preis des Flaggschiffs. Wobei letzterer Punkt sich durch die günstigere
Sandy Bridge-Plattform insgesamt gesehen in (gehobenen) Grenzen hält.
Als Storage dient eine Intel "Elm Crest"-SSD, sowie 3 TB von Western Digital. Die Festplattenbestückung ist luxuriös ausgefallen. Die
Intel-SSD bootet unser nicht mehr wirklich frisches
Windows 7 (64 bit) in
unter 40 Sekunden bis zum Mauszeiger hoch. 25 Sekunden verbringt das System dabei im BIOS (alle Onboard-Features eingeschalten), die Restzeit nutzt die SSD dann tatsächlich für das Laden von Windows. Im Betrieb ist das System deshalb sichtlich flott. Die genauen Leistungskennzahlen nehmen wir bei den Benchmarks unter die Lupe.
Vorder- und Rückseite, sowie das profan gehaltene Frontpanel des Antec DF-10 Zum
Gehäuse bleibt uns wenig zu sagen, außer dass es
sehr gut verarbeitet ist und sowohl genügend Raum für unsere Komponenten, als auch einen gewissen Luxus bei einem Eingriff bietet. Nicht für jeden Geschmack mag das Seitenfenster aus Plexiglas sein, doch genauso wenig stört es den Betrieb. Dank einem zusätzlichen, blau leuchtenden 120-mm-Lüfter von Noiseblocker, sowie einem standardmäßigen Top-Fan bringt es das System auf
ausreichend Airflow, um den kleineren CPU-Kühler und die Abwärme der
GTX 590 zu verdauen. Das ist wichtig, da in beiden Fällen PWM-gesteuerte Lüfter zum Einsatz kommen, die bei höheren Temperaturen einen Gang zulegen und dadurch weit lauter und störender werden, als es der Fall sein müsste. Bei einer Umgebungstemperatur von 22-23 °C konnten wir trotz längerer Vollauslastung der Komponenten, keine zu zusätzlichem Lärm überreden.
Links der standardmäßige Top-Fan, rechts die Optik des zusätzlich eingebauten, blau leuchtenden Noiseblocker-Lüfters Das
Antec HPG-750 befindet sich am Boden des Gehäuses. Die 750 Watt werden natürlich nie vollkommen gebraucht, beim durchschnittlichen Gamen mit hohen Auflösungen, Kantenglättung und maximalen Details befinden wir uns bei
circa 385 Watt und darunter. Als Spitze haben wir 410 Watt gemessen. Demnach ist das Netzteil gut dimensioniert und läuft bei hohem Verbrauch mit maximaler Effizienz. Im Leerlauf benötigt das System übrigens um die
107 Watt.
Ein Lob geht an die Verkabelung dieses Serien-PCs. Sie wurde sehr sauber gelöst und steht dem guten Airflow nicht im Weg. Und das trotz der Tatsache, dass das Netzteil nicht mit modularen Kabel ausgestattet ist. Hut ab!
Antec HPG-750: Das Netzteil ist korrekt dimensioniert, die Verkabelung sehr sauber Kommen wir endlich zu den Zahlen und damit zu unserer initialen Frage zurück: Kann die P67-Plattform
ausreichend Performance für die
GTX 590 bieten? Dafür haben wir das System bei allen relevanten Benchmarks einmal mit den ausgelieferten BIOS-Einstellungen durchlaufen lassen und einmal bei beflügelten
4,8 GHz. Mit dem zusätzlichen Gigahertz sollte man sehr schön herauslesen können, ob und in welchen Bereichen hier die CPU noch eine Rolle spielt. Fangen wir aber mal mit einem Screenshot von den
Werkseinstellungen unter Last an, um die Ausgangsbedingungen zu sehen:
Stock @ 3,4-3,8 GHz:Bei Vollauslastung bewegt sich der i7-2600K abhängig von der produzierten TDP zwischen 3,4 und 3,8 GHz. Um jedes Bottleneck in Sachen CPU auszuschließen, haben wir den
Modena M7G9 trotz seines schwächeren Kühlers
auf 4,8 GHz übertaktet. Die Temperaturen steigen bei voller Auslastung via Prime95 teilweise auf
bis zu 90 °C an. Langfristig würden wir eine geringere Taktrate empfehlen, bei den kurzen Durchläufen mit unseren Benchmarks hatten wir jedoch keine Probleme.
3DMark Vantage ging sogar mit 5050 MHz durch, aber das ist eine andere Geschichte ...
Overclocked @ 4,8 GHz:Die produzierte Hitze in Prime95 fordert den kleinen P/L-Kühler von Cooler Master ordentlich. Für unsere Benchmarks hat es gereicht! Zuerst haben wir uns die Intel "Elm Crest"-SSD zur Brust genommen und sie durch
ATTO Disk und den Read-Test von HDTach gejagt:
ATTO Disk und HDTach bescheren der "Elm Crest" phänomenale Lese-, aber auch durchaus gute Schreibraten. SSD-typisch kann auch die neue
SATA 6 Gb/s-Generation mit kleinen Blockgrößen nur wenig anfangen. Sobald sequentiell mal mehr Daten auf einmal unterwegs sind, machen die Leseraten einen schönen Sprung auf
bis zu 460 MB/s. Die Schreibraten bleiben immerhin deutlich über 200 MB/s und damit auf einem beachtlichen Level für den Preis von 279,90. Wie anfangs erwähnt ist Intels "Elm Crest" zur Zeit
eine der leistungsfähigsten SSDs, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind. Sobald allerdings die neuen Sandforce-SSDs für SATA-6 verfügbar werden, rückt sie ein schönes Stück zurück im Ranking und
wird an Wert verlieren. Einer dieser Übeltäter nennt sich zum Beispiel
Vertex 3 von OCZ und bietet einen
guten Vorgeschmack auf den neuen Controller. Wie auch immer, zur Zeit besitzt "Elm Crest" die Performance-Krone und genau deshalb wurde sie auch in diesem System verbaut. Keine weiteren Fragen, euer Ehren.
Als nächstes haben wir uns ein paar klassische Grafik-Benchmarks angeschaut:
3DMark Vantage liebt jeden Kern und jedes Megahertz von CPU und GPU und deshalb sehen wir auch einen signifikanten Unterschied zwischen dem übertakteten System und seinen Werkseinstellungen. Beide Punktezahlen sind
High-End und zeigen, dass sowohl
Sandy Bridge, als auch die
GTX 590 einiges an Leistung zu bieten haben.
Etwas GPU-limitierter ist da schon
3DMark 11. Deshalb fällt der Punkteunterschied auch schon geringer aus, was ein gutes Anzeichen dafür ist, dass die P67-Plattform mit dem i7-2600K definitiv genug Performance für Shader- und Tessellation-lastigere 3D-Grafik hat, auch wenn die Auflösung nicht in FullHD-Regionen ist und mit ordentlich Antialiasing drübergezuckert wurde.
Der sehr praxisorientierte
Unigine Heaven 2.1 geizt nicht mit DirectX-11-Effekten und hat von uns dazu noch eine kraftraubende Auflösung inklusive Antialiasing bekommen. Dementsprechend bringt es die Bildwiederholungsrate "nur" auf 48 Frames/Sekunde, während das zusätzliche Gigahertz auf dem Prozessor keine Spuren mehr hinterlässt.
Weiter geht es mit zwei
aktuelleren Spielen, die wir für euch herausgesucht haben:
Das Vorzeigespiel von NVIDIA haben wir mit 2048x1536 und 4x AA aufpoliert. Warum? Weil es möglich ist! Unsere beiden Konfigurationen laufen dabei ruckelfrei bei durchschnittlich 60 Frames/Sekunde über den Bildschirm und sind sichtlich GPU-limitiert. Mikroruckler konnten wir bei
Lost Planet 2 übrigens rein optisch auch bei geringeren Frameraten nicht sehen.
Crysis 2 auf den Werkseinstellungen des Modena M7G9 Zum Abschluss haben wir noch zwei unterschiedliche Auflösungen vom brandneuen
Crysis 2 parat. Dafür haben wir nur die Werkseinstellungen verwendet, um für euch herauszufinden, ob wir
"Can it run Crysis?" beim
dimotion Modena M7G9 mit "Ja" beantworten können.
"Ja!"Der
dimotion Modena M7G9 von DiTech ist ein absolutes High-End-Gerät, ohne sinnlos Euronen zu verschleudern, weil es "eh schon egal" ist. Das System ist trotzdem sehr gut ausbalanciert und profitiert gegenseitig von seinen Komponenten, wenn man es dafür verwendet, wofür es gebaut wurde: Gaming
auf hohem Niveau! Und damit meinen wir hohe Auflösungen, hohe Detailgrade, bessere Antialiasing-Einstellungen und/oder mehrere Monitore (für 3D-Spielereien). Im Alltag bietet die derzeit schnellste SSD, Intels "Elm Crest" mit 120 GB viel Komfort und ist sogar (noch) fast jeden Cent wert. Dass die
GTX 590 und die SSD sehr teuer sind, relativiert sich dadurch, dass bei den restlichen Komponenten zu recht nicht in die Vollen gegriffen wurde. Dieses Konzept gefällt uns!
Die
Overclocking-Tauglichkeit des Systems hält sich in Grenzen, was einzig und allein dem kleinen CPU-Kühler zuzuschreiben ist.
4,5 GHz sollten langfristig aber doch möglich sein, ohne die Temperaturen in die gefährlichen Regionen hochzujagen. Wer gerne an diesem System basteln möchte, dem raten wir dazu, den Kühler gegen einen handlicheren austauschen zu lassen. Die Push-Pin-Montage wollen wir euch wirklich ersparen. Die Hauptzielgruppe dieses Systems ist aber ohnehin der anspruchsvolle Gamer, der ein
stimmiges High-End-Komplettpaket sein Eigen nennen möchte. Das gelingt dem
Modena M7G9 auch sehr gut, ohne auf ein protziges Gehäuse setzen zu müssen. Der gute Airflow hält die Komponenten trotz Auslastung ruhig und lässt das System unauffällig ausfallen. Stimmig eben!
Preislich befindet sich der
Modena M7G9 bei derzeit
2499 Euro. Das klingt zwar sehr teuer, entspricht aber trotz High-End-Segment zumindest
einigermaßen nachvollziehbar der Leistung. Wem das zu teuer ist, der kann zum Beispiel auf einen i5-2500K, eine
GTX 580 und eine günstigere SSD downgraden. Mithilfe des
PC-Konfigurators kann man hier ein wenig experimentieren. Nachdem was wir gesehen haben, können wir das Assembling der Modena-M7-Serie in jedem Fall empfehlen.
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