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Digitalschnittmesse Wien - ein Rückblick

Vo 19.11.2007 8689 2
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Videoschnitt ist nichts für kleine Mädchen!
Die „Digitalschnittmesse“ ist eine eintägige, kostenlose Veranstaltung eines deutschen Händlers im Bereich der Videoproduktion, die heuer erstmals nicht nur in deutschen Städten, sondern am 10. November auch in Wien stattgefunden hat. Es waren wohl einige hundert Besucher - vornehmlich ältere Männer - erschienen, um in einem Cineplexx-Kinosaal den Vorträgen über Adobes Creative Suite 3 (CS3) und den aktuellen Entwicklungen bei der einschlägigen Hardware zu lauschen. Der wahrscheinlich aufregendste Moment der Veranstaltung war aber die Verlosung einer Adobe CS3 Production Premium-Suite im Wert ca. 2.500 Euro.

Eine kleine Gruppe von Ausstellern - darunter auch Wacom, Matrox und Manfrotto - war ebenfalls vor Ort. Wer leider trotz Ankündigung nicht kam, war PNY – die sind angeblich „im Schnee steckengeblieben“. PNY bietet auf Basis von NVIDIA Quadro Grafikkarten an, die ein besonders hochwertiges, den Spezifikationen exakt entsprechendes Ausgangssignal liefern sollen, wie es im Videoproduktionsbereich von Nöten ist.

Produktneuigkeiten



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Wacom Cintiq 12WX
Die von Wacom für November erwartete Grafiktablett/Bildschirm-Kombination Cintiq 12WX wurde leider noch nicht gezeigt. Es handelt sich dabei um den kleinen Bruder des 21“ großen Cintiq 21UX (Preis etwa 2.900 Euro), das auch schon von einem Overclockersmitglied getestet wurde. Bis auf die Größe von 12“ und einer Auflösung von 1.280 x 800 soll das Produkt die gleichen Eckdaten haben. Der Preis von etwa 1.140 Euro schmerzt jedenfalls erheblich weniger in der Brieftasche.

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DVICO TViX 4100SH
Da die Abspielmöglichkeiten selbst erstellter HD-Inhalte in den eigenen vier Wänden bisher noch relativ eingeschränkt sind, wurde auf der Messe eine Empfehlung für die Multimedia-Player aus der TViX-Serie des koreanischen Herstellers DVICO ausgesprochen: Die HD- und netzwerkfähigen Geräte sind bereits ab einem Preis von rund 400 Euro erhältlich und mit einer Reihe unterschiedlicher Ausgänge ausgestattet.

Interessante Informationen gab es auch zum Stand der HD-Formate Blu-Ray (BR) und HD-DVD. So scheint die Dualität der Standards erst einmal weiterzubestehen. Der Preis der Speichermedien liegt derzeit etwa gleichauf und erinnert dabei mit Preisen von etwa 20 Euro pro Rohling (BD-R) stark an die Anfangszeiten der CD-R. Für den Gebrauch selbstgemachter HD-Medien stellt im Moment jedoch die Verfügbarkeit eines geeigneten Brenners das wesentliche Hindernis dar: Derzeit ist nämlich kein Brenner für HD-DVD auf dem Markt. Es gibt eine Handvoll Blu-Ray-Laufwerke, deren Preis sich in der Gegend von 400 Euro bewegt. Von der Benutzung einmal beschreibbarer Medien wurde aufgrund der bei einem Fehler entstehenden Kosten abgeraten. Der Verfügbarkeit von Brennern folgend, unterstützt Adobe Encore nur Blu-Ray. Allerdings können damit bislang nur einschichtige BR-discs (also 25 GB) beschrieben - und nur die Fähigkeiten einer DVD ausgenutzt werden (z. B. kein Multi-angle).

Creative Suite 3 - Teil I



Vielen sind die Neuerungen der CS3 wahrscheinlich schon aus anderen Quellen bekannt geworden. Wir möchten im Folgenden eine kleine Übersicht über die Veränderungen geben, die anhand von konkreten Beispielen demonstriert wurden:


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Im aktuellen After Effects - einem Programm zum Animieren und zum Gestalten von Effekten, wurde vor allem die Übertragung von Inhalten aus Photoshop verbessert: So bleiben bei einer Übertragung z. B. alle Ebenenstile der Objekte erhalten und Objekte können auch in After Effects in vollem Umfang bearbeitet und hinzugefügt werden. Dies wurde durch Eingliederung der Photoshop-Engine möglich.

Wenn einen die kreativen Kräfte verlassen haben, darf man sich über die Funktion „Brainstorming“ freuen: Damit lassen sich auf Knopfdruck eine Reihe von Gestaltungsvarianten des momentanen Entwurfs erstellen. Die zu verändernden Teile können dabei auch beschränkt werden. Wenn ein Vorschlag gefällt, kann man ihn auswählen und auf dieser Basis weitermachen. Die Intensität der Veränderung lässt sich ebenfalls kontrollieren.

After Effects verfügt nun auch über die Möglichkeit einer „Marionettenanimation“. Damit kann man einer Form mehrere Anfasspunkte verpassen, die dann deren Deformation ermöglichen. Dabei läßt sich die Beeinflussung gewichten und sogar eine Priorität bei der Überlappung einzelner Elemente der gleichen Form einräumen.

Zwecks Beschleunigung können Berechnungen wahlweise auch auf mehreren Prozessorkernen durchgeführt werden, wobei sich der Bedarf an Arbeitsspeicher aber vehement steigert.
Jeder Kern ist dann für die Berechnung eines Einzelbildes zuständig.

Auf Kundenwunsch wurde die Möglichkeit für einen Export als "Adobe Clip" auch in After Effects implementiert. Hierbei kann man direkt aus After Effects heraus z. B. seinem Kunden eine Vorschau des bearbeiteten Materials schicken. Der Inhalt kann entweder in ein PDF-Dokument integiert werden, oder als Streamingdatei auf einen FTP-Server geladen werden. Dabei lassen sich sogar je nach geplantem Ausgabegerät verschiedene Farbprofile auf den Inhalt anwenden. In der PDF-Datei wird dem Empfänger ein Formular zur Verfügung gestellt, mit dessen Hilfe er bildgenau Kommentare abgeben kann, die dann dem Produzierenden anhand von Zeitmarken im Material retourniert werden.

Creative Suite 3 - Teil II



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Photoshop extended erlaubt nun auch die Retusche von Videos – wobei die Korrekturen über Keyframes mitbewegt werden können. Unkomplizierte Einblendungen lassen sich somit auch mit Photoshop extended umsetzen. Die Ausgabeformate umfassen aktuelle digitale Profiformate.

Das Werkzeug "Fluchtpunkt" (Vanishing point) hat ebenfalls eine Erweiterung erfahren. Mit "Fluchtpunkt" können auf einfache Weise Gitter hergestellt werden, die die räumliche Gestalt eines abgebildeten Gegenstands nachbilden. Diese Gitterflächen können auf einfache Weise mit Mapping belegt werden. Außerdem kann das fertig gemappte Gittermodell auch als .3ds- und .vde-Datei exportiert und in Photoshop gedreht werden. Dadurch lassen sich kleinere Veränderungen der Perspektive herbeiführen. Auch hieraus lassen sich per Keyframing Animationen machen.

Um aus mehreren weniger geglückten Aufnahmen eine gute zu machen, bietet Photoshop extended ebenfalls geeignete Mittel. Die Bilder müssen dabei nicht einmal exakt denselben Bildausschnitt haben. Photoshop erlaubt es außerdem Passanten oder Verkehr aus einer Serienaufnahme von Bildern durch geeignete Überlagerung der Ausschnitte zu entfernen .

Conclusio


Die aktuelle Creative Suite wird in sechs Varianten angeboten, wodurch man schnell den Überblick verlieren kann! Zweifellos wird einem mit der CS3 eine Palette sehr mächtiger Werkzeuge in die Hand gelegt, wobei auffällt, dass die Funktionen der einzelnen Programme zusehends ineinander verlaufen (siehe vorhergehende Seiten). Grundsätzlich kann das zwar als Vorteil für den Nutzer gewertet werden, der bestimmte Funktionen nur ausnahmsweise braucht - gleichzeitig bläht es aber die Programme auf.

Die Messe bot in einem fast familiären Rahmen die Möglichkeit, sich zum Nulltarif über bedeutende Themen aus dem Bereich der Videoproduktion zu informieren. Da sie nicht so überlaufen war, konnte man auch ohne große Wartezeiten persönlich Fragen an Aussteller und Vortragende richten. Das Potential des CS3-Pakets wurde eindrucksvoll und gekonnt präsentiert. Alles in allem eine empfehlenswerte Veranstaltung, bei der man in diesem Jahr auch noch eine 1/500-Chance auf eine Premium Suite hatte!

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Wie überall kann man sich am bequemsten während der Vorträge bei den Ausstellern informieren!

Für Interessierte stehen beim Veranstalter auch einige der Vorträge aus dem Vorjahr als Video zum Download bereit.
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