In wenigen Wochen stellt Intel offiziell ihre neuste Mainstream-Plattform
Sandy Bridge vor und das nehmen viele Hersteller zum Anlass, um nicht nur ihre Mainboards mit
Socket 1155 und
P67-Chipsatz vorzustellen, sondern obendrein ihr Feature-Set aufzubessern. ASUS hat uns vorzeitig die
brandneuen Funktionalitäten ihres Mainboard-Lineups vorgeführt und die wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten:
EFI-BIOS und
Digi+ VRMs, wir kommen!
Ja, ihr habt richtig gehört: Die neuen ASUS-Bretter verbannen den blau-grauen Look im
BIOS und verpassen dem tristen Übertaktungsalltag eine ordentliche Portion an
Usability. Demnach steuert sich das BIOS nun wie eines ihrer Windows-Tools, inklusive Mausinput und - haltet euch fest - Scrollrad! Weiters setzt ASUS auf die zweite Version ihrer
Dual Intelligent Processors, kurz
DIP2. Das ganze vereint deutlich effizientere, digitale Spannungswandler mit den bereits bekannten EPU- und TPU-Chips. Diese Features werden sich durch das ganze Lineup ziehen, allen voran natürlich beim vorläufigen Topmodell
Maximus IV Extreme, dem stabilen
Sabertooth P67, sowie der kompletten
P8P67-Serie. Rund um diese Features dreht sich auch dieser Artikel. Wer also intime Details oder Performance-Vergleiche zur
Sandy Bridge-Plattform sucht, wird hier enttäuscht werden.
ASUS stellte uns vorzeitig ihr Mainboard-Lineup inklusive brandneuer Features vor EFI-BIOSSehr überrascht waren wir, als ASUS uns eröffnet hat, dass sie den Sprung zu EFI gemacht haben. Es ist gar nicht so lange her, da sah man noch keinen Grund, um die
zahlreichen Vorzüge des überarbeiteten BIOS-Standards zu nutzen. Damals war ASUS der Meinung, dass ihre vorhandenen, mittlerweile sehr ausgefeilten Routinen ausreichen würden. Zum Glück scheint das R&D-Department dementsprechend flexibel zu sein und so nutzte man die relativ geringen Unterschiede für dieses Socket-Wechsel, um den Sprung zu wagen.
Fancy BIOS: Wir hatten die Möglichkeit, uns das neue EFI-BIOS der kommenden P67-Mainboards aus der Nähe anzusehen Kurzum bringt das neue BIOS das
Look & Feel der Windows-Tools a la TurboV in die BIOS-Welt. Gesteuert wird mit Maus und Tastatur und ebenso vorteilhaft sind die größere Auflösung und die damit einhergehenden, verbesserten UI-Elemente. Nun gibt es grafisch aufbereitete Regler, deutlich besser strukturierte Seiten und allerlei Animationsfirlefanz. Auf gut Deutsch: Es wird verdammt
mühsam, sich nach all den Jahren
umzugewöhnen! Aber all das nehmen wir natürlich gerne in Kauf, um die Qualität der sonst so spartanischen Basiskonfiguration eines Computers auf Vordermann zu bringen. Außerdem – jetzt dürft ihr euch wieder festhalten – bringt das EFI-BIOS eine
Printscreen-Funktion. Nie wieder holprige Handy- und Digitalkamerafotos in den Foren, F12 und schon kann das Bild via USB-Stick ins Internet wandern.
Nicht die schönsten Beispiele für die neue BIOS-Oberfläche, aber so ca. sieht sie aus. Dual Intelligent Processors 2Hinter diesem Namen versteckt sich das seit mehreren Jahren bekannte
EPU, das gemeinsam mit dem jüngeren Turbo-Processor
TPU schon in der Version 1 dieser Technologie zu finden war. Mit den neuen P67-Mainboards vervollständigt ASUS das Konzept mithilfe von neuartigen, digitalen Spannungswandlern für die CPU, kurz genannt
Digi+ VRMs. Die Besonderheit besteht in besser steuerbaren VRMs, die dadurch präziser arbeiten und eine effizientere Umwandlung ermöglichen. Interessant ist ebenso die Tatsache, dass 16
digitale Phasen effizienter als 24 analoge sind. Die Unterschiede des neuen VRM-Designs sollen jedenfalls auch wirklich messbar sein.
Eine weitere Funktion, die
Digi+ VRMs mit sich bringt, ist ein
dynamisch anpassbares Spread Spectrum. Damit soll sich die Strahlung bzw. Noise im PC verringern und damit positiv zur Gesamtstabilität des Systems beitragen. Inwiefern das in der Praxis wirklich relevant ist, trauen wir uns hier noch nicht wirklich anzusprechen. Abgesehen davon, dass Overclocker das
Spread Spectrum ohnehin deaktivieren müssen. Im Allgemeinen ist DIP2 aber sowieso für harmlosere Mainstream-User geschaffen worden.
Digi+ VRMs - Analoge Spannungswandler sind damit für ASUS Geschichte USB 3.0Nachdem seit Längerem bekannt ist, dass die kommende Intel-Plattform keine native USB-3.0-Unterstützung mit sich bringen wird, setzen alle Hersteller durch die Bank auf 3rd-Party-Chips. Im Falle von ASUS verbaut man die USB-3.0-
Controller von NEC. Damit so manche Mainboards jedoch eine volle Geschwindigkeit von bis zu 500 MB/s
auf 10 Ports liefern können, steckt ASUS teilweise sogar einen zweiten Chip auf die Platinen. Bevor über die Sinnhaftigkeit gestritten wird, sollet ihr wissen, dass auch schnelle USB 2.0-Sticks auf USB-3.0-Controllern beschleunigt werden können. Erst unser letztes USB-Stick-Review des
LaCie XtremKeys hat das sehr schön gezeigt.
Die besseren Sandy Bridge-Mainboards werden mit einer USB-3.0-Box für das Front-Panel ausgerüstet OverclockingFolgende Neuerungen wird das
Sandy Bridge-Lineup abhängig von der Ausstattung für uns Übertakter beinhalten:
- Loadline Calibration
Diese kann jetzt nicht nur im BIOS inklusive Reboot verstellt werden, sondern auch während des Betriebs im Windows. Außerdem stehen nun sogar zwischen vier und sechs unterschiedliche Stufen zur Verfügung. - GPU TweakIt
Hinter diesem neuen Namen versteckt sich ein neues Tool, das ROG Connect nun auch für die Grafikkarten ermöglicht. Kurzum kann via einem neuen TweakIt-Tool von einem Notebook/Netbook die Taktfrequenzen und Spannungen der Grafikkarten verändert werden. Die Verbindung übernimmt das mit dem Mainboard mitgelieferte USB-Kabel, das auch für die bisherigen ROG Connect-Tools für die CPUs zum Einsatz kommt. Die Grafikkarten müssen übrigens ebenfalls von ASUS sein.
GPU TweakIt ermöglicht das praktische ROG Connect auch für Grafikkarten - Auf dem Maximus IV Extreme haben wir einen QPI_LL_SW- und einen LN2-Mode-Jumper entdeckt, die wir sonst nur von einem Rampage III Extreme kennen.
- PWM Frequency wird nun abhängig vom Modell bis zu 1100 kHz möglich sein.
- Multi-GPU-Erkennung im BIOS
Wer schon mehrere Grafikkarten unter Minustemperaturen hatte, der weiß wie mühsam das sein kann. Oftmals mag eine der - gerne auch noch gemoddeten - GPUs plötzlich nicht mehr und der einzige Weg das zu erkennen, ist durch schlechtere Frameraten bzw. Scores. Damit das schon vorab kontrolliert werden kann, hat ASUS in ihr EFI-BIOS eine Multi-GPU-Erkennung eingebaut. Ist eine Grafikkarte offline, dann wird das auch dementsprechend angezeigt. Wie das circa aussieht, seht ihr hier. - Das Auto-Tuning via TPU und EPU kann nun mit einem praktischen Onboard-Switch deaktiviert werden.
MainboardsASUS wird wie gewohnt wieder
für jeden Geschmack ein eigenes Mainboard herausbringen und dementsprechend groß ist das Portfolio. Angeführt wird es in nächster Zeit vom
Maximus IV Extreme, das wieder speziell für die Overclocking-Community entworfen wurde, aber natürlich auch gerne von wahnwitzigen Gamern mit zu losem Geldbeutel gekauft wird. Dahinter reiht sich das allgemeinere
P8P67 Deluxe und das stabil gebaute, voll ummantelte
Sabertooth P67. Mit diesen Modellen werden wir uns jetzt genauer beschäftigen.
- Maximus IV Extreme
Spefikationen:
=> P67 Chipsatz
=> 16+2 Phasen, Digi+ VRMs
=> 4x DIMM, bis 32 GB, DDR3 2400-1066 MHz
=> Tripple-CrossfireX und SLI (per NF200-Chip)
=> OC Zone mit Onboard-Buttons und Voltage-Messpunkten
=> 10x USB 3.0, 4x SATA6, 2x eSATA
=> Extreme Engine Digi+ (PWM Frequency bis 1100 kHz, Sechs LLC-Stufen)
=> Intel Dual-Gigabit-LAN
=> USB BIOS-Flashback
=> ROG Connect (per USB-Kabel), RC Bluetooth, ROG iDirect (für iPhone/iPad und Co)
Das Kühlkonzept ist (ernsthaft) von Star Trek inspiriert!Die OC Zone lässt keine Wünsche offen: Voltage-Messpunkte und jede Menge Onboard-Buttons und Jumper - P8P67 Deluxe
Wir haben bereits ein Retail-ähnliches Testsample in der Redaktion, das hungrig nach einer passenden CPU sucht. Die Ausstattung kann sich sehen lassen, denn ASUS legt die brandneue USB-3.0-Frontpanel-Box in die Schachtel. Ansonsten entsprechen die Spezifikationen dem oberen Durchschnitt, fokussieren allerdings wie für die Deluxe-Version üblich keine spezielle Zielgruppe:
Spezifikationen:
=> P67 Chipsatz
=> 16+2 Phasen, Digi+ VRMs
=> 4x DIMM, bis 32 GB, DDR3 2400-1066 MHz
=> Dual-CrossfireX/SLI (2x PCIe 16x)
=> 4x USB 3.0 (2x Front-Panel, 2x Back-I/O), 14x USB 2.0
=> 4x SATA6, 4x SATA3, 2x eSATA (1x Power eSATA)
=> 1x Intel Gigabit-LAN, 1x Realtek Gigabit-LAN
=> Bluetooth 2.1 + EDR
=> Realtek ALC889, 8 Channels
Ein bisschen was von allem: Das P8P67 in seiner vollen Größe Das Backpanel ist gefüllt mit Anschlüssen: 2x USB 3.0, 6x USB 2.0, 2x eSATA, Bluetooth 2.1, usw. Praktisch (für uns): Auch die Deluxe-Version kommt mit Onboard-Switches - Sabertooth P67
Für viele von euch fragwürdig ist sicherlich das neue Sabertooth P67. Es ist der Nachfolger des Sabertooth i55 und führt das Konzept der Stabilität, Ausdauer und Verlässlichkeit weiter. Wie bei den letzten Modellen werden dabei beständigere Komponenten verbaut, um die Lebensdauer des Mainboards zu verbessern. Neu im Programm ist allerdings die sogenannte "Technical Vest", die sowohl Schutz, als auch optimierten Airflow bieten soll. Zielgruppe für dieses Mainboard sind kleinere Firmen und Workstation-Besitzer wie Architekten, Grafiker usw.
Vorläufige Spezifikationen:
=> P67 Chipsatz
=> Digi+ VRMs
=> 4x DIMM, bis 32 GB, DDR3 2400-1066 MHz
=> Dual-CrossfireX/SLI (2x PCIe 16x)
=> USB 3.0, Front-Panel USB 3.0
=> SATA6
Das neue Sabertooth läuft unter dem Brand "The Ultimate Force", kurz "TUF". Get it?
Das ist wie gesagt noch lange nicht alles. Folgende
weitere Mainboards werden zum Launch für kleinere Budgets verfügbar sein:
- P8P67 EVO
- P8P67 PRO
- P8P67
- P8P67 LE
- P8P67-M EVO
- P8P67-M
- P8H67-V
- P8H67
- P8H67-M EVO
- P8H67-M PRO
- P8H67-M
- P8Q67-M DO
What else? LN2!Zum Abschluss des Events durften wir gemeinsam mit einigen Übertaktern der
AwardFabrik mit einem noch nicht offiziell angekündigten Prozessor und einem
P8P67 Deluxe herumspielen. Trotz LN2 - auch wenn wir nur maximal auf
-30 °C gekühlt haben - waren nicht mehr als
4,7 GHz möglich. Daran konnte auch eine höhere VCore nichts ändern. Allerdings muss man dazusagen, dass wir von einigen Parametern (damals) nichts wussten und auch nicht sinnlos riskant herumprobiert haben. Also keine Angst, das Maximum ist noch lange nicht erreicht ...
Sandy Bridge unter leichtem LN2-Einfluss: 4,7 GHz ... this time!
» Beitrag diskutieren (16 Kommentare)