Es war schön, es war gut und es war auch erfolgreich, aber jetzt ist es vorbei. Wir haben
es angekündigt und wir meinen es auch ernst: Das war
unsere letzte Game City und vielleicht sogar die letzte, öffentliche Overclocking Show unserer Nation. Wir haben versucht, unsere letzten Auftritte zu genießen, insofern das überhaupt bei so etwas möglich ist, und es war ohne Frage
ein unvergessliches Erlebnis. Die Show am letzten Tag gehört problemlos zu den besten, die wir in unserer Bühnenkarriere je gegeben haben. Aber ihr wisst ja, wie es heißt: Man soll aufhören, wenn die Wurst zwei Enden hat.
Was denkt ihr, wie viel Arbeit bei so einem Event wirklich in das Benchen und Testen der Hardware geht? 50%? Nicht wirklich. Ich würde eher 15% schätzen, denn der Rest geht in die Organisation. Den Großteil der Zeit braucht nämlich das Konzept der Bühnenshow und die zahlreichen Anläufe, um Sponsoren zu finden. Dann kommt der spannendste Moment des gesamten Events: Schafft es die Hardware postalisch noch in unsere Hände? Wenn nicht, was machen wir dann? Auf alle Fälle schwitzen wir mal die Tage vor dem Event ordentlich - und das ist alles
noch vor dem eigentlichen Auftritt. Überraschenderweise geht es sich dann doch immer noch irgendwie aus, auch wenn das bedeuten kann, dass ein Botendienst von Amsterdam nach Wien über Nacht durchfahren muss, um uns CPUs zu bringen; so passiert dieses Jahr! Die Bühnenshow ist in der Regel deutlich weniger nervenaufreibend, denn da ist im Prinzip schon fast alles gelaufen. Es ist also nicht das schweißtreibende Overclocking mit dem selbst auferlegten Erfolgsdruck live auf der Bühne für unsere Entscheidung verantwortlich, sondern unterm Strich der große Aufwand, der gar
nichts mit der Hardware selbst zu tun hat. Daher können wir uns schon vorstellen, wieder ein Projekt wie einen Weltrekord auf die Beine zu stellen, wo so gut ausschließlich das Übertakten im Vordergrund steht. Auf der Game City wird man uns allerdings nicht mehr finden.
Unser erste erste Show Doch genug beschwert, gerechtfertigt und vom eigentlichen Thema abgelenkt: Wir waren auf der Game City und wollen euch nicht vorenthalten, was wir dort erlebt haben. Vorher möchte ich allerdings noch einige längst überfällige Dankeschöns loswerden, damit auch ihr einen Eindruck davon bekommt, wie viele Hände an so einer Show beteiligt sein müssen, um sie erfolgreich durchzuziehen. Ein großes Lob geht gleich zu allererst an Christian aka
The Prophet, der mit mir gemeinsam diese Auftritte vorbereitet, moderiert und mein Leid in jeder Sekunde des Events teilt. Danke! Auch mat's mum hat wieder überall mitgemischt und sich zum Beispiel um die komplette LN2-Logistik gekümmert. Wir haben insgesamt
über 150 Liter an flüssigen Stickstoff verbraucht, der uns sonst garantiert ausgegangen wäre. Dasselbe gilt für meinen Bruder luka (eurem Server-Admin!), der jeden Tag der Game City mit uns verbracht hat, um zu helfen, wo es ging und Fotos zu schießen (der Großteil der Fotos ist von ihm). Auch gleich ein Danke an Karim, der ebenfalls einige Fotos gespendet hat und Michi, der uns zuerst beim Tragen geholfen hat, um dann mit maximalen Grafikeinstellungen unseren Backup-Plan mit Projects Cars zu zerstören! Dazu kommen noch unsere LN2-Sklaven Jackinger, oanvoanc und Martin Zet (der Bruder von Mr. Zet), die uns die Bühne schön feucht und kühl gehalten haben. Nicht weniger wichtig war die Mithilfe von Captain Ameri..äh..Andreas, ein Arbeitskollege von Christian und mir, der alles in die Wege geleitet hat, um die fehlenden CPUs doch noch rechtzeitig zu uns zu bringen. Dann dürfen natürlich auch die Kollegen von ASUS nicht fehlen, Thomas, Christian und Bea, denen wir immer und überall am Nerv gehen konnten. Hab ich schon gesagt, dass es ohne ASUS kein Event dieses Jahr gegeben hätte. Na ja, doppelt hält besser. Last but not least gehört unsere Dankbarkeit auch Frank von HyperX, Nils von Seasonic, unserem Kontakt bei Intel, der Unmögliches möglich gemacht hat, Christian von Microsoft, Roman "der8auer" Hartung für die kurzfristige Leihstellung der sauschweren LN2-Kühler, Futuremark und natürlich unseren Freunden von Noctua.
Unsere Overclocking Show aus der Perspektive des Publikums Der größte Teil der Vorbereitungen fand bereits für die
IM.TOP in den Tagen vor der Game City statt. Deshalb mussten wir für die Overclocking Shows "nur" mehr alle Komponenten zusammenstecken und beten, dass 4-way-SLI problemlos funktioniert. Nachdem die Bühne dieses Mal mitten im Hof des Wiener Rathauses stand, gab es keinen Backstage-Bereich mehr. Wir hatten zwar einen kleinen Bereich im Office der Messe, aber die Vorbereitungen direkt vor der Show fanden gleich neben der Bühne statt, meist umringt von zahlreichen Besuchern, die beim Vorbeigehen unser Monstrum und die Dampfschwaden entdeckt haben. Ruhe hatten wir dabei also keine, aber wer braucht das schon.
Die Vorbereitungen mussten dieses Jahr direkt neben der Showbühne im Innenhof stattfinden Der erste Auftritt ist immer mit Nervosität verbunden. Egal wie oft man schon auf der Bühne gestanden hat, nach einem Jahr ist jede Routine längst verschwunden. Dadurch war bei uns der Freitag auf der Game City immer die Generalprobe, auch weil es deutlich weniger Zuschauer gibt. Deshalb haben wir uns ausschließlich auf 3DMark Time Spy konzentriert, um darin sattelfest für die kommenden Tage zu werden.
Tag 1: 3DMark Time Spy auf der Bühne oder auch: Unsere Generalprobe Nur wenige Tage vor der Messe hatten wir genau ein einziges Merch-Paket erhalten: Gummibärli von Seasonic und davon sogar massenweise. Das war allerdings nicht genug, denn wenn wir das Publikum anheizen wollen, dann braucht es eisgekühlte T-Shirts. Diese haben uns auch schon die ein oder andere Show gerettet, speziell wenn das System gerade einfach nicht will. Die Kisten waren allerdings noch am Weg, aber es blieb bis zum Schluss spannend. Schlussendlich hatten wir allerdings so viel Merchandise-Material wie noch nie zuvor. Geschätzt knapp über 80 T-Shirts von Republic of Gamers, eine ganze Kiste mit gemischtem Allerlei von Noctua, jede Menge Taschen, Knicklichter von HyperX und von der Tablettasche bis zu Teetassen alles Mögliche von Intel. Was also damit machen? Richtig, raus damit! Womit wir allerdings nicht gerechnet haben, war das stets sinkende Niveau der Zuschauer, die sich jeden Tag aufs Neue darum geprügelt haben. Deshalb mussten wir ständig zur Ruhe aufrufen, was natürlich ziemlich genau gar nichts gebracht hat. Deshalb hat die Bühne für folgenden Tage deutlich mehr Securitys bekommen, um die Lage entspannen. Als das auch nichts half, wurde die Bühne zusätzlich mit einer orangen Bauabsperrung versehen. In den letzten Minuten bei der letzten Show, wo wir es normalerweise noch einmal so richtig krachen lassen und alles rauswerfen, was wir noch haben, wurde uns das Werfen von Merchandise sogar untersagt, um nicht noch mehr Trubel auszulösen. Unser Vorschlag für nächstes Jahr: bewaffnetes Sicherheitspersonal!
An Merch hat es uns dieses Jahr überraschenderweise nicht gefehlt ... ... aber es war wohl schon eher zu viel des Guten. Eine Live-Show hat seine Vor- und Nachteile. Ich weiß noch nicht, was die Vorteile genau sind, aber dafür sind mir die Nachteile sonnenklar: Wenn das System nicht will, dann geht die Show in die Hose. Jedenfalls haben wir noch kurz vor der Show auf einen neuen Chip gewechselt und uns damit mehr Probleme eingehandelt, als es gebracht hat. Im Trubel neben der Bühne haben wir jedenfalls die BIOS-Einstellungen für den neuen Chip versemmelt und hatten dadurch ein komplett instabiles System. Das beste Ergebnis in Time Spy an diesem Tag: 0 Punkte.
Beautyshot Nummer 245 Live-Shows können so etwas Schönes sein. Allerdings auch genauso brutal frustrierend! Von Anfang an war geplant, den dritten und letzten Tag unserer Overclocking Shows zu einem Höhepunkt unseres Auftritts zu machen. Und wer hätte das nach dem zweiten Tag gedacht - ich sicher nicht -, dass es dann auch tatsächlich einer wird. Wir haben uns sehr früh im Game City-Office getroffen und jede CPU, die wir hatten (und das waren doch ganze vier Stück des aktuellen Topmodells i7-6950X) einzeln noch einmal mit aller Sorgfalt durchgetestet, um dann wirklich das beste Exemplar zu verwenden. Wieso haben wir das nicht viel früher getan? Das wäre nur gegangen, wenn der Botendienst (siehe ersten Absatz) einen Delorian gehabt hätte. Wie auch immer, mit den Chips haben wir auch alle Grafikkarten noch einmal auf Funktion getestet, um auch hier jegliche Instabilitäten vorab auszuschließen. Genau diese Ruhe haben wir gebraucht, denn ab diesem Zeitpunkt lief alles wie geplant. Wir konnten endlich die geplante Spielepremiere von Forza 3 Horizon auf der Bühne stattfinden lassen und einen neuen Topscore in Time Spy aufstellen. Außerdem hatten wir noch eine ASUS GTX 1060 Strix zu vergeben, die einer von fünf Auserwählten durch ein Schätzspiel während unseres letzten Benchmark-Durchlaufs mit nachhause nehmen durfte. Über 19.500 3DMarks waren es schlussendlich, die wir mit dem schnellsten Gaming-System Österreichs live auf der Game City präsentieren konnten. Das war übrigens
Platz 9 weltweit in der
Hall Of Fame von Futuremark.
Spiele-Premiere: Jemand aus dem Publikum durfte Forza 3 Horizon zum ersten Mal in Österreich spielen Wir schreiben doch keinen Artikel über Hardware ohne der genauen Auflistung aller Komponenten! Was denkt ihr eigentlich von uns?
- Intel Core i7-6950X (10 Cores/20 Threads)
- 4x ASUS GTX 1080 Strix A8G (mit dem XOC-BIOS von ASUS)
- ASUS Rampage V Edition 10
- HyperX Predator SSD, 480 GB, M.2
- HyperX Predator RAM, 32 GB, 3000 MHz, CL15-17-17-36 2T
- 2x Seasonic Platinum, 1200 Watt
- Noctua NF F12 industrialPPC-3000 PWM
- 4x Prototyp von einem noch nicht veröffentlichten LN2-GPU-Kühler von der8auer inklusive 4-way-Aufsatz zum leichteren Einfüllen von LN2
Und so sah das System dann in seinen besten Momentan aus:
Our Beauty! Man mag über den neuen LED-Trend sagen, was man will, aber in Kombination mit dem Dampf von flüssigem Stickstoff entstehen herrliche Aufnahmen! 3DMark Time SpyUnser Top-Score in 3DMark Time Spy: über 19.900 Punkte! Die Top 10 in Time Spy wollten wir erreichen,
Platz 8 weltweit (man beachte die Österreich-Flagge!) haben wir schließlich geschafft. Das ist übrigens
Platz 4 auf HWBOT.
Selbstverständlich konnten wir es nicht ganz lassen und haben mit den CPUs auch hinter der Bühne noch etwas herumgespielt. Dabei sind noch folgende Scores entstanden:
Ein Overall-Weltrekord (in der etwas weniger umkämpften) Kategorie GPUPI 100M? Wir nehmen es! Besonders stolz sind wir allerdings auf den 9. Platz in GPUPI 1B - der Benchmark ist die Hölle und fordert alles von einem Zehnkerner!
Unsere Forum-Homies Jackinger und oanvoanc beim Swaggen - jeder auf seine Art und Weise. Der kleine Pikachu kann zaubern: Simsalabim und weg ist der Noctua-Schlüsselanhänger Hinter den 150 Litern an flüssigem Stickstoff steckt eine nicht unterschätzbare Logistik. mat's mum machts möglich! Wir waren zum Glück nicht die einzigen, die sich auf der Bühne zum Affen gemacht haben Bye bye, meine Babys! Die GTX 1080 Strix nach vier unendlich langen Tagen mit eisigen Temperaturen - und sie leben noch! Der Gewinner des Hauptpreises, eine ASUS GTX 1060 Strix. Links daneben, ein Typ, der einfach nur schnell vorbei möchte. The end.
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