Sound Blaster X-Fi Xtreme Audio PCIe
Zwar war PCIe x1 als Ersatz für das in die Jahre gekommene PCI gedacht, der Umstieg vollzieht sich aber in gewissen Bereichen doch sehr langsam. So hat Creative erst vor ein paar Monaten ihre erste PCIe Soundkarte, die
Sound Blaster X-Fi Xtreme Audio, vorgestellt. Aber ob sich deshalb ein Umstieg überhaupt lohnt, könnt ihr in diesem Review nachlesen.
Geizhals|
CreativeGetestet wurde die
Sound Blaster X-Fi Xtreme Audio auf folgendem System:
- AMD Athlon 64 3700+
- MSI K8N Neo4-F
- 2 GB RAM
Als Ausgabegeräte haben wir sowohl Boxensysteme als auch Kopfhörer verwendet.
- Sony MDR-V700
- AKG K66
- Creative GigaWorks T40
- Creative Inspire 2800 Digital
verwendet.
Der wohl größte Unterschied zu herkömmlichen Soundkarten ist der neue Erweiterungsanschluss. Wie schon in der Einleitung erwähnt setzt man auf das aktuelle
PCIe x1, welches fast einen doppelt so hohen Datendurchsatz wie PCI erlaubt. Ob Soundkarten bei PCI überhaupt schon an den Grenzen des Datendurchsatzes kratzen oder nicht, sei mal dahingestellt. Die kleine Platinengröße wird all denjenigen eine Freude bereiten, die eine perfekte Zirkulation der Luft im Gehäuse erreichen wollen.
An
Anschlüssen mangelt es der Xtreme Audio nicht:
- Mikrofon-Eingang/Line-Eingang
- Kopfhörerbuchse/Anschluss für Front-Lautsprecher (L/R)
- Anschluss für Side-Lautsprecher (L/R)
- Anschluss für Center/Subwoofer
- Anschluss für Frontlautsprecher (L/R)
- Optischer Digitalausgang
- Optischer Digitaleingang
- Interner „Intel HD Audio“-kompatibler Frontpanel-Anschluss (2 x 5 Pins)
Das Anschließen eines 7.1-Boxensystems ist also genauso einfach möglich, wie der Anschluss von Geräten über den optischen Digitalein- oder ausgang.
Der Einbau gestaltet sich natürlich genauso einfach wie bei bisheriger PCI Hardware. Etwas Besonderes beachten muss man bei PCIe nicht. Auch die
Installation bereitet keine Probleme und ist in Nu erledigt. 325MB schaufelt die mitgelieferte CD auf die Festplatte, sofern man die Vollinstallation auswählt. Eine Auswahl der Softwarepakete könnt ihr auf dem Bild links sehen.
Nach der Installation fragt die Creative Software sofort ob man nicht gleich die Treiber aktualisieren wollen. Natürlich wollen man! Treiber sollten ja immer auf den letzten Stand gebracht werden. Doch hier macht der
AutoUpdater einen Strich durch die Rechnung. Auf dem Bild kann man entnehmen was der mögliche Grund hierfür sein kann: ActiveX ist womöglich nicht aktiviert oder wir haben keine Administrationsrechte. Merkwürdigerweise war aber beides nicht der Fall. Die Suche nach einer Problemlösung hierfür haben wir uns dann gespart, da die Treiber mit der Version 1.1.3 sowieso auf dem neusten Stand waren.
Einen Neustart später funktionierte die Soundkarte auch schon und wir konnten loslegen!
Als zentrale Steuerungsstelle dient die
Creative Media Source, welche sich auf Wunsch auch in die Taskleiste befördern lässt. Zusätzlich dazu lässt sie sich auch am oberen Bildschirmrand andocken, wo sie dann wegblendet sobald sie inaktiv ist. Fährt man mit der Maus hin, blendet sie sich sofort wieder ein. Von den zwölf „Hauptpunkten“ der Media Source Go!-Software kann man hier vier für den schnellen Zugriff ablegen. Natürlich muss man das nicht und so lassen sich diese auch ausblenden beziehungsweise löschen.
Sämtliche Einstellungen nimmt man im Creative Konsole Starter vor. Hier befinden sich folgende Punkte:
- Lautsprecher und Kopfhörer
- EAX-Effekte
- X-Fi CMSS-3D
- X-Fi Crystalizer
- Grafik-Equalizer
- Mixer
- Leistung
Bei
"Lautsprecher und Kopfhörer" kann man unter anderem Einstellungen wie Bass-Boost aktivieren. Hier wählt man auch, wie die Überschrift schon sagt, das entsprechende Ausgabegerät aus. Nett ist die Einstellung für eine automatische Kopfhörererkennung.
In der Kategorie
EAX-Effekte lassen sich diverse Raumumgebungen simulieren. Dadurch kann man zum Beispiel einen Opernsaal wählen, wodurch die abgespielte Musik so verändert wird, dass sich die Akustik wie in einem Opernsaal anhört. Nette Spielerei - das Ergebnis kann aber nur bedingt überzeugen.
Hingegen ist
X-Fi CMSS-3D wirklich sein Geld wert! Hier kann man, sofern man ein Surround-System hat den Stereo-Upmix aktivieren, damit die Stereoquellen bei einem Surround-System aus allen Boxen gespielt wird - also eigentlich Standard. Interessant ist CMSS-3D jedoch, wenn man Stereokopfhörer verwendet. Aktiviert man nun CMSS-3D wird ein Surroundsystem mit sieben Boxen simuliert welche man sich gleich anhören kann. Das Ergebnis ist dabei ausgezeichnet. Sowohl bei DVD Filmen als auch in Spielen mit entsprechendem Surround-Sound kann man Geräusche wirklich ausgezeichnet orten.
Der
X-Fi Crystalizer ist aber wiederum nur eine reine Spielerei. Der Beschreibungstext verspricht eine „verbesserte Dynamik“ mit „mehr Schlagkraft“. Tatsächlich wird das Musikstück aber mal mehr, mal weniger verschandelt. Diese Einstellung kann man also getrost deaktiviert lassen.
Auch ein vollwertiger
Grafik-Equalizer wird in der Software mitgeliefert. Ganz nett, werden so die Einstellungen nämlich für das ganze System übernommen, den Equalizer der Abspielsoftware muss man also nicht bemühen.
Der
Mixer erlaubt das Anheben und Absenken der Empfindlichkeit der verschiedenen Input-Möglichkeiten. Die wichtigsten werden wohl Wave und das Mikrofon sein.
Der Reiter
Leistung bietet die Möglichkeit die Abtast- und Auflösungsgenauigkeit (Sampling- und Bit-Rate) einzustellen .
Zur
zusätzlichen Software gehören noch ein (nicht erwähnenswerter) Media Player, ein passabler Audio-Konverter und ein Diagnosewerkzeug, falls es mal Probleme mit dem Sound geben sollte. Beim Audio-Konverter stört uns, dass nur WAV-, WMA- und MP3-Dateien unterstütz werden. Diese werden dann aber anstandslos angenommen und konvertiert.
Patzer leistet sich die X-Fi Xtreme Audio nie. Die Ausgabe ist in jeder Situation ausgezeichnet und kann somit
voll überzeugen. Dank der CMSS-3D Technik kommt man selbst mit Stereokopfhörern in den Genuss erstaunlich guten Surround-Sounds.
Beim Test gab es keine hörbaren Störgeräusche. Das einzige was Gamer aber sehr
stören wird: Die Sound Blaster X-Fi Xtreme Audio kann EAX nur bis zur Version 4.0 wiedergeben. Somit werden Soundeffekte die erst mit der Version 5.0 gekommen sind nicht unterstützt. Sind einem also alle aktuelle EAX Effekte in Spielen wichtig, ist man mit einer anderen Soundkarte besser beraten.
FazitDurchwegs positive Leistung und Qualität sprechen absolut für den Umstieg auf diese PCIe-Soundkarte, sofern man auf EAX 5.0 verzichten kann. Die Software ist zwar teilweise überladen, aber dennoch brauchbar. Viele der angebotenen Einstellungen müssen nur einmal getroffen werden und verschwenden daher Platz.
Pro- Durchwegs ausgezeichnete Wiedergabequalität
- Optischer Ein- und Ausgang
- Simulierter Raumklang für Kopfhörer (CMSS-3D) kann voll überzeugen
- (Kleine Bauweise)
Kontra- EAX nur bis Version 4.0
- Etwas überladene Software
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