Ich fand‘s inhaltlich sehr wertvoll und kritisch. Von der Epoche vor iranischen Revolution wusste ich ehrlich gesagt kaum etwas, das war alles Neuland. Was klar aufgezeigt wird sind die verwobenen Zusammenhänge und was für Opfer das westliche Marionettenspiel langfristig bringt. Das beschränkt sich aber nur auf MEA sondern bezieht sich genauso die afrikanischen Ex-Kolonien. Dort sind es halt Bürgerkriege und selten überregionale Auseinandersetzungen, dennoch sterben täglich unzählige Menschen seit Jahrzehnten und es interessiert kaum wen. In Ruanda und Somalia wurde auch erst Zehn nach Zwölf eingegriffen. Mir geht der Vortragende ein bisschen zu wenig auf die Rolle von Russland ein und die Beteiligung / Nicht-Beteiligung der anderen Golfstaaten. Ich weiß nicht ob das seinem persönlichen Standpunkt entspricht oder einfach zu wenig Zeit war alles zu erwähnen. Dadurch dass man Russland als Gesprächspartner nicht mehr wahrnimmt seit der Ukrainekrise und sich Russland auch in Libyen nicht einbezogen wurde, stehen da Mächte mit entgegengesetzten Interessen gegenüber, die sich nicht mehr gesprächsbereit zeigen. Ansonsten darf man sich bei der Problematik noch fragen, was kommt als Nächstes? Die Region ist ein Pulverfass und ein Nährboden für weitere Konflikte. Die Nachbarn interessiert es nicht und der Westen spricht offensichtlich auch nur Bomben. Iran? Die EU, auch Österreich, flirten ja gerade um ein paar Wirtschaftsabkommen nach der diplomatischen Eiszeit. Jordanien? Ein anderes Land?! PS: Mit über 71 Minuten und geforderten geographischen sowie politischen Vorkenntnissen, setzt der Vortrag doch Einiges voraus
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