Das war ein Beispiel mit den Handelsangestellten.... Aber in Deutschland zeichnet sich ein ähnliches Szenario seit Jahren ab https://de.statista.com/infografik/...tere-distanzen/ . Auch hier steht, dass die unteren und mittelständischen sich in den Großstädten einfach die Lebenserhaltungskosten nicht mehr leisten können.
Wenn man sich die Statistik ansieht, dass die Stadt Wien es verabsäumt hat gegen die Mietpreiserhöhungen so vorzugehen, dass es leistbar ist in Wien zu wohnen. Das hat zu einer starken Abwanderung und einer stärkeren Belastung durch Pendler geführt.
Wohnkosten
Zitat
Privathaushalte wenden einen wesentlichen Teil ihres Einkommens fürs Wohnen auf. Der Bereich „Wohnkosten“ enthält sowohl für Miet- wie auch für den gesamten Wohnungsbestand Informationen zu verschiedenen finanziellen Aspekten des Wohnens, insbesondere zu: Kosten für Hauptmietwohnungen (Miete, Betriebskosten) Wohnkosten insgesamt (für alle Rechtsverhältnisse) Der Mikrozensus erfasst laufend die monatlichen Wohnkosten der Miethaushalte. Jedes Quartal stehen die Angaben von etwas mehr als 7.000 Hauptmiethaushalten zur Verfügung, um ein aktuelles Bild der durchschnittlich bezahlten Mieten und Betriebskosten zu liefern. Im Jahr 2020 betrug die durchschnittliche Miete inklusive Betriebskosten pro Hauptmietwohnung 552 Euro; auf den Quadratmeter Nutzfläche bezogen waren es 8,27 Euro; gegenüber 2019 lag die Miete inklusive Betriebskosten pro Wohnung um 3,2% höher, bei den Quadratmeterkosten gab es einen Anstieg von 3,0%. Quartalsergebnisse finden Sie in der Überblickstabelle zu den Wohnkosten für Hauptmietwohnungen (XLSX, 20KB).
Der Auszug dieser Tabelle ist hier als Bild: (c)Statistik Austria
Miete wird bei jedem Umzug signifikant teurer. Hier reden wir auch noch vom Durchschnitt in Österreich. Dass in Wien (und Salzburg) andere Spielregeln gelten macht auch diese Grafik (ebenfalls von Statistik austria) ebenso klar. (c) Statistik Austria Also einfach mal gemütlich nach ner Wohnung suchen, welche näher am Job ist, ist eher mit einem Schuss ins eigene Knie zu vergleichen.
Das Thema Schüler ist hier eigentlich auch noch gar nicht gefallen:
Zitat
Zwei Drittel (709.941 oder 66,0%) der Schülerinnen und Schüler bzw. Studierenden sind 2018 Gemeindebinnenpendlerinnen und -pendler, wobei die Anteile stark nach dem Ausbildungstyp und Bundesland variieren. Im Bereich berufsbildende mittlere und höhere Schule verzeichnen Schülerinnen und Schüler aus dem Burgenland und aus Niederösterreich die höchsten Auspendlerinnen- und Auspendleranteile mit 87,1 % und 83,6 %.
Hierbei ist aber vermutlich auch das Pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln eingerechnet. Trotzdem ein erschreckend hoher Anteil, wobei dies sicher auch signifikant zum Verkehrsaufkommen / Parkplatzproblem in Wien beiträgt.
Und hier bin ich wieder beim Punkt: mich hat die Aussage/die Forderungen von unleashthebeast mega genervt. Einfach radikal alles verschlechtern für die Mobilität, anstatt die eigentlichen Probleme zu adressieren ist für mich ein NoGo, da es so oder so hauptsächlich die bereits schlechtverdienenden treffen wird. Und mit den Zahlen kann man hier auch noch einmal unterstreichen: es ist kein Scheinargument, dass die nicht so gut situierten hauptsächlich weitere Strecken auf sich nehmen. Natürlich sind auch Bestverdiener darunter, aber mit Sicherheit ein geringerer Anteil. Und vor 3 Jahren hat ein Öbb Ticket in Kombination mit den Wiener Linien Ticket für das tägliche, öffentliche Pendeln zwischen Krems - Wien - Krems (wo jeder zweite Zug ausfällt oder massiv zu spät ist btw.) 1.200€ im Jahr gekostet. Wenn das jetzt beide Elternteile zahlen müssen sind wir bei 2.400€/jahr. Das noch zusätzlich zum notwendigen Auto, um Kinder in den Kindergarten oder sonstiges zu bringen ist wirtschaftlich für viele nicht vertretbar. Da hab ich lieber ein Auto und nutze es sowohl für die Kinder in den KIGA bringen und dann in die Arbeit zu fahren ( im Idealfall mit dem/der Partner/in oder einem Kollegen).
Und um das nur noch einmal zu unterstreichen: mich betrifft diese Änderung so oder so nicht. Und ich gehöre auch nicht zu der Schicht, welche davon irgendwie tangiert ist, aber ich finde es sehr besorgniserregend, dass genau jene Menschen, welche so oder so schon in vielerlei Hinsicht es nicht leicht haben, hier auch noch einmal gerupft werden und vor allem deren Lebenszeit genommen wird. Es braucht ganzheitliche Konzepte und nicht einfach "alle Autos raus aus Wien".
/edit: und wenn man glaubt, dass die Schaffung von Parkgaragen das Problem lösen wird, so ist auch das ein Schuss ins Knie, da Parkgaragen die höchsten Renditen auf dem verwendeten Platz erwirtschaften, ist es ein extremst lukratives Geschäft. Dazu sage ich nur "Ein Schelm, wer Böses dabei denkt", da dies zu einer weiteren Monopolisierung der Parkplätze und deren Preise führen wird.
Wenn man sich die Statistik ansieht, dass die Stadt Wien es verabsäumt hat gegen die Mietpreiserhöhungen so vorzugehen, dass es leistbar ist in Wien zu wohnen. Das hat zu einer starken Abwanderung und einer stärkeren Belastung durch Pendler geführt.
Das ist ein wiederkehrendes Gesprächsthema mit Wienern, die in meine Gegend ziehen. Die schaun sich einfach an welche Häuser sie sich mit der Miete finanzieren können und suchen dann nach Objekten innerhalb des 1h Fahrzeit Radius. Wenns halt geht neben der S-Bahn oder Autobahn. Meistens halt junge Familien.
Ist nett für mich, weils Zuzug und Ausbau der Gemeinde bedeutet und mein kleines Häuschen mehr wert wird als jeder vernünftige Mensch jemals dafür zahlen sollte. Führt auch dazu, dass es plötzlich in 1500 Einwohnerdörfern überall Wohnanlagen zur Miete gibt was ja auch die logische Folge von anziehenden Immobilienpreisen ist -> da wohnst du dann zur Miete in der (kleinen) Wohnung am Land, brauchst das Auto selbst wenn du kein Wien-Pendler bist und hast trotzdem das Parkchaos vor der Tür weil halt jede Partei mindestens ein Auto besitzt. Also das schlechteste aus beiden Welten.
Wobei man mit einem grundsätzlichen Vergleich von Wien mit ähnlichen Städten in Deutschland sehen kann, dass der soziale Wohnbau eigentlich eh noch Schlimmeres verhindert hat. Trotzdem ist es natürlich dramatisch und ich finds auch vielsagend, wenn mir jemand erzählt, dass die anderen außerhalb vom Gürtel für ihre „billigen“ Mieten jeden Nachteil schlucken müssen.
Dunes Arbeitskollegen klingen nach dem „Feindbild gstopfte Speckgürtler mit riesigem Garten und Pool“, die mit dem neuen SUV den schlechter verdienenden Menschen in Liesing und Meidling die Gegend zuparken damit diese dann nach der Arbeit eine Stunde im Kreis fahren. Ich kann mir halt wirklich nicht vorstellen, dass das repräsentativ ist. In meinem Umfeld ist es die letzten 20 Jahre jedenfalls recht normal gewesen, dass man auch für einen knapp 2000-Brutto-Job in die Stadt fuhr. Sogar Teilzeitjobs wurden in Büros oft von Niederösterreicher(innen) bekleidet, und das sagt dann eigentlich eh schon alles.
Snoop
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Die Mietpreise um die uns ganz Europa beneidet (Berlin 18€ m2) als Argument zu nennen ist nicht bis zum Ende durchdacht
btw. hast du deinen Quote (der ohne Quelle) eigentlich gelesen?
Gemeindebinnenpendlerinnen
Das bedeutet dann nicht das deswegen alle nach Wien pendeln
Und hast du sinnerfassend gelesen? Was bringt mir der Vergleich von zwei unterschiedlichen Gehalts und Mietpreisniveaus, wenn es um die Argumentation der Korrelation zwischen Mietpreis und Pendleraufkommen geht?
Ich habe auch gar nicht geschrieben, dass es hier rein um Wien geht. Lediglich, dass vor allem der Anteil an Pendlern von Schülerinnen in NÖ und Bgdl extremst hoch ist und sich das sicher auch in Wien auswirkt. Ich habe auch nicht vor mein Kind hier in die Schule zu geben, wenn ich 10km weiter ein besseres Angebot habe.
Ich habe ja (leider oder zum Glück) nicht Kontakt zu allen Arbeitnehmern in Wien, war aber immer in Entwicklungsabteilungen von Konzernen tätig. Da mag es schon anders laufen wenn man sich 0815 2000e bto Jobs anschaut. Kenne zB eine Friseurin die vom Weinviertel nach 1090 pendelt, 3t pro Woche, als Mama, kein Spaß.
Ich hoffe du, WM, verstehst mich nicht völlig falsch. Von mir aus hat auch jemand der 100k pa verdient das Recht eine Stunde pro Richtung im Stau zu stehen. Nur muss man das halt nicht steuerlich begünstigen
Ein Hoch auf die Diskussionskultur, bis jetzt haben wir es ohne persönliche Angriffe geschafft obwohl verschiedene Meinungen im Umlauf sind und sich die Leute bei den Thema oft angegriffen fühlen.
WONDERMIKE
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Ja, ich finde die Idee mit der sozial gerechten Staffelung von dir zB toll. War eigentlich bekannt wie die nun verschobene PP Reform der Regierung ausgesehen hätte?
Derstandard rechnet scheinbar leider mit den Bruttobeträgen und erklärt nicht, wie diese die Bemessung der LSt reduzieren… 306€/m
Wer niemals Anknüpfungspunkte mit der PP hatte kann sich mit dem Brutto/Netto Rechner der AK spielen um die tatsächlichen Beträge realistisch einzuordnen. Besonders die Unzumutbarkeit von Öffis wird in der Praxis seltenst vorliegen.
Wenn man sich die Statistik ansieht, dass die Stadt Wien es verabsäumt hat gegen die Mietpreiserhöhungen so vorzugehen, dass es leistbar ist in Wien zu wohnen. Das hat zu einer starken Abwanderung und einer stärkeren Belastung durch Pendler geführt.
Wenn man sich die Wohnbauförderung in Wien ansieht dann merkst du das es so nicht wirklich stimmt, die Stadt Wien versorgt mit den Genossenschaften viele Leute mit halbwegs günstigen Wohnungen, nur bei weitem nicht so viele wie es brauchen würde ...
Ist auch das Interessante bei den neuen Gemeindebauten die entstehen sollen, wo glaub ich die Ausschreibungen von Baufirmen fast ignoriert werden, während bei freifinanzierten Wohnungen die Bauunternehmen in ein paar Monaten einen Wohnblock aus dem Boden stampfen. Das Problem daran ist das der zweite Punkt die Mietpreise in die Höhe treibt, jeder Trottel der ein bisschen Geld auf der Seite hat investiert in Wohnungen die dann oft auch leer stehen, weil es geht nicht darum Geld damit zu verdienen, sondern Geld damit zu binden, der Leerstand in Wien ist ein Wahnsinn und das Problem ist das wenn du solche Themen wie Leerstandverzeichnisse oder Zahlungen für Leerstand ansprichst, du extrem viel Widerstand bekommst ...
Bei uns in der Gegend kannst du zuschauen wie kleine alte 1-2 stöckige Gebäude gekauft, abgerissen und durch seelenlose Betonblöcke ersetzt werden wo sich dann die Investoren um die Wohnungen streiten als Geldanlage und solange das so läuft werden die Mieten sicher nicht billiger, Leute die sich kein Eigentum leisten können müssen drauf hoffen eine geförderte Wohnung zu bekommen und nicht von einem Vermieter abhängig zu sein ...
Das ist aber alles kein Argument gegen ein Parkpickerl, ich hab da gestern erst ein Video gesehen das eigentlich das ganze Problem gut zusammenfasst:
Wie es Auto ollas zasteat*
Und die Verkehrsanbindung im 21ten und 22ten und vor allem zwischen den 2 Bezirken ist echt ein Zustand, dafür ist die Anbindung der beiden Bezirke an die Innenstadt in den letzten Jahren echt besser geworden, die 2 Bezirke würden sich echt für eine gute Anbindung mit Strassenbahnen eignen, aber dafür muss man dann wahrscheinlich wieder Autoflächen opfern und das kommt bei Wählern dort nie gut an ...
Wien hat das Mietpreis Problem nicht das du gerne konstruieren würdest. Ebenso haben die Schüler nicht den Einfluss auf das Pendler aufkommen. Die pendeln zumeist von Gemeinde zu Gemeinde und nicht nach Wien.
Wenn man sich die Statistik ansieht, dass die Stadt Wien es verabsäumt hat gegen die Mietpreiserhöhungen so vorzugehen, dass es leistbar ist in Wien zu wohnen. Das hat zu einer starken Abwanderung und einer stärkeren Belastung durch Pendler geführt.
Welche europäischen Großstadt die vergleichbar ist geht es denn nicht so? Wie rühmt sich mit Nummer 1-2-3-X von der Lebensqualität, eh klar dass einem da keine 5-Zi Wohnung mit Terrasse in der Innenstadt nachgeschmissen wird.
So eine Stadtentwicklung wie Gemeindebauten und Genossenschaften hat keine andere Stadt der Welt.
Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich die Grafik richtig oder falsch verstehe. Aber wenn man auf die "Apartment rent, average Eur/sqm/month Q1 2020" schaut. Selbst in Berlin ist der Wert darunter und dort wolltens einen Mietdeckel machen.
Aber vielleicht verstehe ich das auch gerade falsch
Bei uns in der Gegend kannst du zuschauen wie kleine alte 1-2 stöckige Gebäude gekauft, abgerissen und durch seelenlose Betonblöcke ersetzt werden wo sich dann die Investoren um die Wohnungen streiten als Geldanlage und solange das so läuft werden die Mieten sicher nicht billiger, Leute die sich kein Eigentum leisten können müssen drauf hoffen eine geförderte Wohnung zu bekommen und nicht von einem Vermieter abhängig zu sein ...
Meidling?
Ich sehe den großen Mehrwert von der Änderung jetzt nicht. Wird das Autofahren in der Stadt eben schon wieder paar Euro teurer. Mei, das muss einem die lebenswerteste Stadt der Welt eben schon wert sein. Was tatsächlich schade ist, dass die Stadt genau nichts an der mangelnden Infrastruktur ändert. Ich bin die letzten Jahre oft genug zwischen 17-18h mit der U6 gefahren und ich vermisse das Erlebnis einfach gar nicht. Die Alternative ist gewesen am Gürtel im Stau zu stehen und am Ziel Parkgebühren zu zahlen. Hat für mich beides nicht gut funktioniert. Und ich bin mir sicher, dass man noch ausreichend andere innerstädtische Verbindungen finden kann, die zu den Hauptverkehrszeiten eine Zumutung sind.
Und das Thema öffentlicher Verkehr im Niemandsland 3km hinter der Stadtgrenze wäre einen eigenen Beitrag wert ;-)