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Unterricht in Muttersprache

dosensteck 14.12.2007 - 03:07 1777 22
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dosen

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http://orf.at/?href=http%3A%2F%2For...r%2F274177.html

Zitat
Für verstärkten muttersprachlichen Unterricht zur besseren Integration von Migranten hat sich Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) gestern nach dem von ihr einberufenen Schulgipfel ausgesprochen.

Es habe bei dem Treffen von mehr als 100 Experten, Verantwortlichen und Beteiligten aus dem Schulsystem deutliche Hinweise gegeben, wie wichtig frühe Förderung und die besondere Beachtung der Zweisprachigkeit seien.

juhu so treiben wir die Integration voran. :rolleyes:
Gibt jetzt schon genug die mit einem Hauptschulabschluss nur gebrochenes deutsch sprechen. Daheim wird dank Eltern eh kein Wort Deutsch gesprochen und dann braucht man in der Schule auch nicht mehr soviel sprechen.

Ich finde mehrsprachige Schulen eigentlich gut. Gerade aber bei Kindern mit Migrationshintergrund kanns schnell nach hinten losgehen.

HaBa

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Unter Experten herrscht die für mich nachvollziehbare Meinung dass man bevor man eine Fremdsprache angeht zuerst die eigene beherrschen sollte, das würde alle vereinfachen.

Nachdem die selben Experten mal in der Zeitung meinten dass viele "Türken" bei uns nur irgend einen Gebirgsdialekt mit sehr eingeschränktem Wortschatz sprechen und diesen nicht einmal zu Papier bringen könnten wäre das von oben wohl auch dringend nötig ...

Tosca

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Erstens das:

Zitat von HaBa
Unter Experten herrscht die für mich nachvollziehbare Meinung dass man bevor man eine Fremdsprache angeht zuerst die eigene beherrschen sollte, das würde alle vereinfachen.

Nachdem die selben Experten mal in der Zeitung meinten dass viele "Türken" bei uns nur irgend einen Gebirgsdialekt mit sehr eingeschränktem Wortschatz sprechen und diesen nicht einmal zu Papier bringen könnten wäre das von oben wohl auch dringend nötig ...


Zweitens: Es ist wichtig, dass Migrantenkinder sofort in die Schule gehen können. Wenn sie dann noch nicht ausreichend Deutsch sprechen (von der Muttersprache mal abgesehen) kommen sie von Anfang an nicht mit. Den Rückstand holen dann viele nimmer auf.

Ich glaub also schon, dass das einen Versuch wert ist. :)

UncleFucka

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ich find die idee auch nicht so schlecht, aus dem grund das die eben nie wieder alles nachlernen (können/wollen) allerdings bin ich in den fällen dann für einen extra deutschkurs damit sozusagen das vermisste deutshc nachgeholt werden kann.

d3cod3

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idee klingt nicht blöd nur wer zahlt das? als lehrer einsteiger kriegst ja eh schon fast nix mehr. und wer schafft die arbeitsplätze? man bekommt ja als deutschsprachiger lehrer nur nach manchmal langem warten einen job, was passiert dann mit all den zusätzlichen?

fatmike182

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sicher ist die Situation blöd. Wie von d3cod3 schon angesprochen wird sich somancher nur D-sprachige Lehrer benachteiligt fühlen, dass aus "Migrationshintergrund" plötzlich "CV-Bonus" geworden ist. Fraglich ist dann weiters, wo diese Lehrer das Türkisch/Serbokroatisch so perfektioniert haben, dass es unterrichtbar ist!

Aber imho klingt das auch ohne Expertenmeinung logisch. Deutsch ist nur ein kleiner Bestandteil der, in dem Alter erlernten, Allgemeinbildung.

GrandAdmiralThrawn

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Dann sollte hier aber nicht in Muttersprache unterrichtet werden, sondern zweisprachig. So können zwischen den Sprachen gleich Brücken geschlagen werden. Denn es ist auch wahr, daß man eine Sprache wesentlich besser verinnerlicht, je früher man sie lernt. Und das Deutsch einfach hinauszuzögern, quasi auf die lange Bank zu schieben ist meiner Meinung nach keine Lösung.

Hansmaulwurf

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Finde die Idee prinzipiell gut. Wäre aber stark für extra "Integrations-unterricht", wo extra auf den Hintergrund eingegangen wird. Das Problem ist halt die Zweischneidigkeit. Weil entweder werden rein Deutsch-sprachige Lehrer benachteiligt, oder bei extra Klassen dann das Geld-Problem für die Ausbildung von speziellen Lehrkörpern, was aber imho auf lange Sicht rentabler wäre, da die gut integrierten bzw. ausgebildeten Migranten ja eh wieder der Wirtschaft zu gute kommen würden. Wäre ausserdem eine Möglichkeit den Lehrerüberschuss einzudämmen. Aber die Frage dann wär halt wieder wie die Klassen ausschaun, weil reine Migranten-Klassen stell ich mir auch irgendwie nicht so wirklich als das wahre vor.

mr.nice.

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Mutterricht in Untersprache ? (Nur ein dummer Wortverdreher).

Generell halte ich es für besser, wenn Migrantenkinder Deutsch hören, lesen und sprechen in der Schule, ich kenne einige die sich sehr gut in die Gesellschaft integriert haben und an denen sich so mancher Österreicher ein Beispiel nehmen könnte.

Bei den Härtefällen, die sich wirklich schwertun, aus welchen Gründen auch immer, würde ich Unterricht in Muttersprache schon gut finden, weil so lernen sie wenigstens etwas und sitzen nicht nur herum, stören den Unterricht und sind frustriert, demotiviert, weil sie einfach nicht mitkommen und dann bauen sie oft gröberen Mist..
Was ja irgendwie auch verständlich ist.
Bearbeitet von mr.nice. am 14.12.2007, 10:27

vb3rzm

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Ich hätte kein Problem damit, wenn die Kinder schon in der VS eine zusätzliche Sprache lernen. Was spricht dagegen allen Kindern deutsch und türkisch beizubringen und von mir aus auch noch Englisch.

Warum sollten meine Kinder nicht türkisch lernen dürfen, die Türken müssen ja auch deutsch lernen.

Die kleinen hätten entsprechendes Lehrpersonal vorausgesetzt die Chance aktzentfrei eine der Migrantensprache zu lernen anstatt an diesem unsäglichen Englischschulversuchen teilzunehmen der ihre Aussprache nur verhunzt. Wenn ich höre mit welcher Aussprache meine Kinder nach Hause kommen, dreht sich mir der Magen um.

In Luxemburg wachsen die Kinder auch mehrsprachig auf.

Wäre doch nichts dabei Nativ speaker in Englisch und Türkisch in die Klassen hineinzustellen nur das Geld hat man halt nicht budgetiert und dann gibt man sich mal wieder weltoffen in der Hoffnung die Volksseele zum kochen zu bringen. Schweinskotelett statt.... würde dann vielleicht irgendwann nicht mehr funktonieren.

HaBa

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Die Migranten in eine Klasse zusammenpferchen klingt sehr nach "to ze camps", allerdings: in der jetzigen Form würde ich nicht wollen dass wenn ich Kinder hätte die in einer Klasse mit mehr als 30% Fremdsprachenanteil sitzen ("Fremdsprachenanteil" ... => gibt ja genug Migranten die Deutsch sprechen, und es ist ja einTeufelskreis => kleiner Schei*** versteht nichts, wie jedem anderen kleinen Kind wird ihm fad, stört deshalb den Unterricht, alle anderen leiden drunter. Blödheiten wie "mein Vater hat gesagt ich brauche nichts machen was mir Frauen anschaffen" lasse ich da bewußt außen vor, bei solchen Leuten hilft eh nur die Abschiebung)

Optimal wäre es wenn nach der Pflichtschule jeder Deutsch könnte, das müsste in 9 Jahren ja schaffbar sein. Ich find es zwar nicht toll wenn der Weg dazu über fremdsprachigen Unterricht geht, aber bitte, wenns sonst keinen Weg gibt ...

(wie wird das in anderen Ländern gehandhabt? Frankreich und .uk hatten ja Kolonien, da können die das ja von daheim, aber z.B. in der Schweiz? Funktioniert da Integration durch Anpassen der Minderheiut an die Mehrheit?)

zebra

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Zitat von vb3rzm
Warum sollten meine Kinder nicht türkisch lernen dürfen, die Türken müssen ja auch deutsch lernen.
nette idee, aber was machst in klassen mit
60% österreichern 10% türken 10% koraten 10%irakern 4%... 2% ... 1%....
lernst dort dann hald 7 oder 8 sparchen ?

migranten zam in einen art "förderunterricht" zu stecken wo sie dann in ihrer muttersprache deutsch lernen, und andere dinge die sie im unterricht nicht ganz verstanden haben aufholen, ist auch nette idee, aber auch sehr schwer durchfürhbar :/
wennst wieder ale migranten zam tust, förderst sicher nicht die integration, dann sprechen nicht alle migranten dieselbe muttersprache, und wer zahlts ;)

aber man kann sowieso nur machen was man für gut hält, und hoffen das es hilft, im endeffekt ist es einfach sehr schwer im VS alter sein land verlassen zu müssen wo anders mit anderer sprache aufzuwachsen, und dann keine lernprobleme zu haben. man kann es nur erleichtern, wirklich 100% aller probleme vom tisch wischen wird man nicht schaffen.

@haba ... in der schweiz funktioniert integration mehr dadurch das sie sich genauer aussuchen wem sie die möglichkeit geben sich zu integrieren ;) so hat jedes land seine eigene nicht perfekte "lösung"
Bearbeitet von zebra am 14.12.2007, 10:59

vb3rzm

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Bei uns scheint es ja den Mittelweg zwischen Sozialromantik und gelebter Ausgrenzung wirklich nicht zu geben.

@zebra,

mir ist schon klar, dass das so einfach nicht ist in unserem Vielvölkerstaat, aber es wird ja nicht einmal daran gedacht, zumindest nicht in dem Umfeld in dem ich lebe. Die Fronten sind verteilt und die Haltung der Inländer gegenüber den anderen schön geregelt. Mia san mia.

Ich habe damit auch kein Problem, nur denke ich, ginge es halt anders auch. Ich habe immer die Südtiroler beneidet, die zwischen deutsch und italienisch switchen können. Wir haben in den grenznahen Regionen doch genug Beispiele, dass Mehrsprachigkeit auch bei Inländern funktoniert, nicht nur bei Ausländern.

HaBa

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Aber 2 "native speaker" pro Klasse hätte was => einen Teddybären Mohammed nennen, einen Jesus und die beiden können sich gegenseitig in die Go haun zur Bestrafung :D

Von den türkischen Kindern kann man jedenfalls kein türkisch lernen laut gängiger Meinung, und wenn man schon in der Volksschule anfängt mit türkisch ist das wieder schwierig => s.o., um eine Fremdsprache zu lernen sollte man die eigene können. Wer weiß wie viel VS-Abgänger mittlerweile können kann sich ausrechnen ab wann türkisch sinnvoll ist.

Damit wäre das alles immer noch nicht gelöst, was ist mit den Ex-Jugoslawen usw. ...?


@vb3rzm: wenn deine Kinder mit schlechtem Englisch heimkommen hängt das am Lahrer, nicht am System => ein anderes System würde nichts ändern ...

vb3rzm

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@ Haba

Würdest du den verbindlichen Einsatz von nativ-speaker zumindest im Englischunterricht nicht als Systemänderung werten?

Ich kann meinen Kindern schlecht einen anderen Lehrer verpassen oder sie aus dem Unterricht abmelden. Und falsch Gelerntes wieder herauszubringen ist einfach lästig und im Grunde schade um die Zeit.
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Dass sich das Niveau leider an den Schwächsten orientiert ist ja die Krux an unserem System und dass das Niveau deshalb laufend sinkt kein Geheimnis. Das werfe ich auch keinem Lehrer vor, die können ja auch nur das umsetzen was ihnen das Ministerium vorgibt und werden nicht gefragt wie es ihnen damit geht.

Ich bin nur froh, dass meinen Kleinen vorerst die Gesamtschule erspart bleibt.

Die Migrantenkinder können aber am wenigsten dafür, dass sie in vielen Schulen schon in der Überzahl sind und deren Eltern auch nicht. Dass es für uns nicht leicht ist unter diesen Vorraussetzungen zusammenzuleben ist mir auch klar nur ich erkenne halt keine Signale der Politik sich der Probleme ernsthaft anzunehmen.

Und ein wenig herumträumen wie unsere Politiker es dauernd vorexerzieren macht einfach Spass, ist eh schon traurig genug.
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