schizo
Produkt der Gesellschaft
|
Wenig arbeiten, weil es einen halt nicht freut und man eh genug verdient, ist aber im Grunde Diebstahl an der Allgemeinheit. Österreich ist deshalb ein wohlhabender Sozialstaat, weil in den vergangenen Jahrzehnten jeder bestmöglich seinen Teil dazu beigetragen hat. Nach der Argumentation sollten wir nach wie vor eine 90 Stunden Woche haben, wie es noch vor 160 Jahren der Fall war. In den letzten Jahrzehnten ist es nachweislich wieder zu einer Intensivierung des Arbeitsdrucks gekommen. Es gibt auch genügend Studien die bescheinigen dass die derzeitige Arbeitszeit bei gleichbleibender Produktivität weiter gesenkt werden kann. Davon abgesehen sind - wie in der anderen Diskussion mit dir angemerkt 80% der Teilarbeitskräfte Frauen, die eben großteils aufgrund von Erziehung und Pflege nicht Vollzeit arbeiten wollen. So weit, dass die Betreuung halbwegs 50/50 aufgeteilt wird sind wir in einem rückständigen Land wie Österreich geistig/lohnmäßig leider noch nicht. Insofern: runter mit der Regelarbeitszeit (bei vollem Lohnausgleich), so erübrigt sich die Diskussion um Teilzeit ebenfalls!
|
Dune
dark mode lover
|
Gut, dann bist argumentativ aber von "Schlechtverdiener belasten das Steuersystem" auch nimmer weit entfernt...
|
ccr
|
@schizo: Wenn wir eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich hinbekommen - super, da bin ich dabei. Dort sind wir aktuell aber nicht, und der Verzicht auf Geld im Tausch für Freizeit ist individuell vielleicht ein Gewinn, gesellschaftlich derzeit aber nicht.
@dune: nein, von der Argumentation bin ich sehr weit weg. Wenn jemand aufgrund seiner individuellen Möglichkeiten nur schlecht verdient, ist ihm im Gegensatz höchster Respekt dafür zu zollen, dass er trotzdem arbeiten geht. Und dafür ist die Steuerprogression wichtig.
Bearbeitet von ccr am 14.02.2023, 18:15
|
Viper780
Er ist tot, Jim!
|
Es geht darum, dass jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten ein Maximum beitragen soll, damit es uns allen gut geht. Einsparungen im System sind immer willkommen. 75% der Lohnsteuern werden aber von nur 25% der ArbeitnehmerInnen gezahlt - wenn die jetzt sagen, dass sie nicht mehr mitspielen, und nur mehr 30 Wochenstunden arbeiten, fehlen im Budget aber nicht nur 1/4 der 75%, sondern wegen der Steuerprogression ein noch viel größerer Brocken.. Tja da gibts nur eine Lösung - die Wirtschaft muss entsprechend mehr Zahlen. Warum soll ein Großteil der Steuerlast auf der Arbeitnehmer Seite eingehoben werden?
|
Hansmaulwurf
u wot m8?
|
"Aber die Anderen". Relativierung at its finest. wenn man so viel wie jeder andere arbeiten würde. Jo eh Wahrscheinlich bin ich asozial wenn ich nur 80% der Arbeit mache, wo ich doch 100% machen könnte, mich mein Leben lang schlechter fühlen und weniger Zeit für Freunde und Familie haben, damit es dem Staat Österreich besser geht. Der so tolle Ideen hat wie keine Erbschaftsteuer, aber Mütter in Teilzeit zu bestrafen während man die Steuervorteile nach oben verteilt.. Da werd ich doch glatt die Ärmel hochkrempeln und mit 10h die Woche den Staat alleine sanieren. Ich bin btw bei den 25%, aber der asoziale Teil der 25% anscheinend.
Bearbeitet von Hansmaulwurf am 14.02.2023, 18:41
|
ccr
|
Der auch so tolle Ideen hat wie kostenlose Bildung bis zu den Universitäten hinauf, kostenlose medizinische Versorgung auf gutem Niveau, kostenlose Pflege, Mindestpensionen und -sicherung, Straßen in staatlicher Verwaltung und gutem Zustand mit niedrigen Nutzungsgebühren, günstige öffentliche Verkehrsmittel und das Klimaticket, und viel mehr. Wir haben eine niedrige Kriminalität und eine hohe Lebensqualität.
|
Hansmaulwurf
u wot m8?
|
Der auch so tolle Ideen hat wie kostenlose Bildung bis zu den Universitäten hinauf, kostenlose medizinische Versorgung auf gutem Niveau, kostenlose Pflege, Mindestpensionen und -sicherung, Straßen in staatlicher Verwaltung und gutem Zustand mit niedrigen Nutzungsgebühren, günstige öffentliche Verkehrsmittel und das Klimaticket, und viel mehr. Wir haben eine niedrige Kriminalität und eine hohe Lebensqualität. Gut den Punkt verpasst. Ich weiß was ich hieran habe und das hab ich dir vor einem Tag selbst geschrieben.
|
Dune
dark mode lover
|
Ich bin mir nicht mal sicher ob Arbeitszeit versus Gesundheitsausgaben rechnerisch aufgeht, wenn man Erkrankungen und psychische Erkrankungen einbezieht.
Habe noch keine aussagekräftige Statistiken zu den Kosten gefunden, aber allein die Anzahl der Erkrankungen und die Korrelation zeigt nen klaren Trend.
Nachdem ich mittlerweile fünf Männer in der Familie habe, die gerade mal 1-3 Jahren der Pension erlebt haben und "alles für später" aufgespart haben, habe ich persönlich nochmal eine ganz andere Einstellung zu dem Thema bekommen.
Bearbeitet von Dune am 14.02.2023, 19:12
|
vb3rzm
Addicted
|
Zum Thema Gesundheit passt für mich die Patientenmilliarde
|
Jedimaster
Here to stay
|
Es geht darum, dass jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten ein Maximum beitragen soll, damit es uns allen gut geht. Tjo... Erbschaftssteuer wann ?
|
WONDERMIKE
Administratorkenough
|
Ich liebäugle noch immer mit der Idee meine Arbeitszeit irgendwann verkürzen zu können. Eine Reduktion auf echte 38,5h wäre schon eine spürbare Entlastung Toll wäre eine 4-Tage-Woche. Vielleicht schaff ichs auf dem Weg auch tatsächlich bis zum Pensionsantrittsalter arbeiten zu können Wir sind iirc ein Land der Überstunden, und von denen profitiert die Allgemeinheit wohl eher nicht, wenn wir von Steuereinnahmen reden. Das könnte man sogar als Mittel zur Jobvernichtung sehen, wenn so viele Menschen in den ZA oder All-inkl. reinhackeln, von dem sie am Ende aber oft wenig haben. Damit hat ein Kocher wohl weniger ein Problem.
|
sk/\r
i never asked for this
|
ccr. gestatten. geheimagent der övp wider willen. unvorstellbar, dass früher sogar noch mehr teilzeit und generell weniger gearbeitet wurde. ich weiß, ich weiß. als totschlagargument kommt dann, dass "unsere welt ja schon länger nicht mehr so funktioniert." vielleicht sollt ma daran arbeiten, auf diesen damaligen ist-zustand wieder mehr hinzuarbeiten anstatt jedem "hackelts mehr"-rotz der ach so volksnahen, wirtschaftspartei nr. 1 hinterherzurennen? dieses rennen wird nämlich am ende - wenn überhaupt - ein nur einstelliger %-bereich der menschen schaffen. der rest bleibt auf der Strecke. siehe usa. es geht eindeutigst in diese richtung und außer komplett falsch ist das nichts weiter. "."
|
Jedimaster
Here to stay
|
Was ja da fast a bissal untergeht in dem ganzen ist seine Ansage mit 'mit 68 in Pension' ...
|
HaBa
LegendDr. Funkenstein
|
Was ja da fast a bissal untergeht in dem ganzen ist seine Ansage mit 'mit 68 in Pension' ... "im Gegensatz zu 62 mit Abschlägen", nein, habs gelesen
|
Jedimaster
Here to stay
|
Wird ja immer besser mit seinen 'Vorschlägen' - er hat jetzt klargestellt:
Mütter und Frauen sind Tabu.
Ahja, alleinerziehende Männer gibt es ja nicht. Ebenso keine pflegende / kranke Männer die halt nicht mehr länger pro Woche arbeiten können.
Herr Kocher sollte bitte mal die österreichische Bundesverfassung, Kapitel 7 lesen:
Alle Bundesbürger sind vor dem Gesetz gleich. Vorrechte der Geburt, des Geschlechts, des Standes, der Klasse und des Bekenntnisses sind ausgeschlossen.
Kann man einen Minister der auf unsere Verfassung eingeschworen hat und diese offenbar nicht mal kennt nicht rauswerfen ?
|