@zyto: das mit Medikamentenentwicklung stimmt in dieser Form nicht so ganz...
ich geb mal das wieder was uns auf der Uni gesagt wird (Med-Uni)
Entwicklung bis zur 1. Zulassung in einem der angepeilten 3 großen Kundenmärkte (USA / EU / Japan & Südostasien - meist nehmen sich die Konzerne USA vor...) dauert es im Idealfall 7-8 Jahre - macht die Zulassungsbehörde Mätzchen etwas länger (btw - seit Bush geht das in den USA wesentlich flotter - Zufall? oder "es lebe die Lobby"? )
Ein Patentschutz auf Pharma-Substanzen kann nur für 15 Jahre erworben werden - natürlich patentiert man sich die Substanz so schnell es geht, damit sie kein anderer irgendwo parallel entdeckt usw...
Das bedeutet einerseits, dass dann nur noch 7-8 Jahre (oder eben weniger) zur Verfügung stehen um die Kosten für die Entwicklung reinzubringen, die, wie schon gesagt, im 3-4stelligen Millionen US-Dollar- (bzw auch Euro-) Bereich liegen. Neue Substanzen sind daher immer teuer und erst wenn die Generika auf den Markt kommen dürfen (nachdem der Patentschutz abgelaufen ist) gehts bergab. Hinzukommt dann nach der Faktor, wofür das Medikament ist. Grippemittel z.B. lassen sich sicher gut vermarkten - denn da gibt es dank der Impfmüdigkeit genug "Kunden" die es benötigen. Medikamente gegen exotischere Krankheiten, die weit seltener auftreten, haben natürlich ein deutlich kleineres Klientel, d.h. der Stück-Absatz ist geringer und sie müssen mit dem Stückpreis rauf, denn schließlich wollen sie ja überleben...
Andererseits muss auch erwähnt werden, dass von 100 entwickelten Substanzen (und natürlich sauteuer patentiert!) grad mal 20 erfolgreich aus dem Labor rauskommen und nur 1-5 tatsächlich am Markt landen können (Diese Zahlen schwanken je nach Quelle *g* - fakt: jede menge bleibt auf der Strecke). Die Kosten dieses "Ausschusses" müssen natürlich auch von irgendwem getragen werden.
Soweit mal zu dem Finanzdruck den jeder Konzern zu tragen hat. Wer die Nachrichten verfolgt weiß auch dass ständig Fusionen und Spaltungen in dieser Branche umgehen - also da gehts wirklich rund...
um auf das NO zurückzukommen macht sich da schon etwas fast schon ekelhafte Ironie breit...
Über Jahre wurde für das Verständnis des Kreislaufes hypothetisch ein "Vasodilatierender Faktor" angenommen der ewig unbekannt war. Umso überraschter war man, als in den 1980ern/90ern entdeckt wurde, dass da keine neue hochkomplexe Substanz verantwortlich ist, sondern so ein kleines unscheinbares NO-Molekül (NO war daraufhin auch irgendwann mal "Substanz des Jahres"). Und dass man sich eine Laune der Natur einfach patentieren lassen kann halte ich von vornherein für eine Frechheit! Bin kein Jurist, aber ich würd mal sagen, dass auch die Patenterwerbung nicht korrekt sein kann - so ausm Bauch heraus mit Hausverstand. Denn wenn in zig Zentren mit NO herumgeforscht wird - wo war denn damals das Patent? Wer hat denn den Zusammenhang NO und "tolle Wirksamkeit für dieses und jenes" entdeckt? Ein Patent sollte doch ansich nur jemand anmelden können, der etwas erfunden hat, bzw jemand, der dem Erfinder das Patent abkauft.
Für mich ist das eine katatstrophale Situation und da muss dringend eingegriffen werden - der Vergleich mit Kamillentee im oben verlinkten Artikel ist da schon sehr einleuchtend - etwas das man seit lange und ewig kennt is plötzlich patentiert.
Ich für meinen Teil werd dann morgen das Patent auf Diesel und Oktan anmelden - mir eine goldene Nase verdienen und ihr könnts schauen wie ihr eure Autochens noch dazahlen könnts