sk/\r
i never asked for this
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falsch, die grenze is irgendwo bei "du bist so eine grausige sau, dass ich dich ned mal anspucken würde". Wie soll ma denn die leute abholen "ja, na i versteh eh dass ihr gschlossene grenzen wollts, einig ma uns drauf, dass ma nur jeden 2. im mittelmeer ersaufn lassn?" Wie holt ma komplette fanatisten ab (in jedem spektrum)? Anti Vaxxer? Mit sachthemen? Ich bitte dich... seh ich genauso. problem ist, dass liberale parteien keine antworten auf probleme unserer zeit hatten und die rechten dann die leute mit supereinfachen "lösungen" abgeholt haben. realpolitisch muss man dann halt feststellen, dass diese Antworten sogar noch viel schlechter sind als jene von liberalen parteien. das will man aber jetzt schon 2x nicht mehr wahrhaben weil dann KEINER eine lösung anbieten kann bzw. könnte. so flüchtet man sich halt in rechte blasen in denen die lösung dann ist die aufnahmezentren in ausreisezentren umzubenennen. da wird toll geklatscht weil "endlich tut jemand was". ähem ja. welcome to the new world order...
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semteX
begehrt die rostschaufel
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realpolitisch muss man dann halt feststellen, dass diese Antworten sogar noch viel schlechter sind als jene von liberalen parteien. oder um es mit den worten eines trump supporters auf reddit zu sagen: https://www.reddit.com/r/AskTrumpSu...tigate/f2bdtz3/
I think what most liberals are missing is that this isn't about right and wrong, it's about winning and losing. I've attached my entire worldview to this man and I am going down with the ship. Not one of you is going to convince me otherwise.
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ccr
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semteX, genau das meine ich. Bist Du wirklich ernsthaft überzeugt, dass 50% der AmerikanerInnen "Fanatisten" sind? Oder die 58% der ÖsterreicherInnen, die 2017 Türkis-Blau gewählt haben?
Genau wegen dieser Argumentation haben es Menschen wie ein Trump einfach. 50% der Amerikaner wollen sich nicht von Dir blöd runtermachen lassen. Die haben Sorgen, Ängste, enttäuschte Hoffnungen. Und die Antwort kann nicht sein, sie als unbekehrbare Fanatisten zu bezeichnen, und zum sachpolitischen Tagesgeschäft überzugehen.
Als Politiker sollte man versuchen zu verstehen, was diese Menschen bewegt. Man muß die Probleme dieser Menschen nicht rational nachvollziehen können, oder gar ähnlich empfinden. Aber man sollte empathisch darauf eingehen, und versuchen, Lösungen zu finden und verständlich zu kommunizieren.
Mit Deinem Stil darf man sich dann nicht wundern, wenn Populisten gewählt werden und das Land an die Wand fahren.
Basics in jedem Lehrgang für Führungskräfte: - die Ängste meiner Mitarbeiter werden für mich immer irrational erscheinen - die mir gegenüber geäusserten Ängste sind nie die wahren Ängste - schaffe ich es nicht, die wahren Ängste zu erkennen und darauf einzugehen, so irrational sie mir auch erscheinen mögen, geht das Unternehmen den Bach hinunter
Viele Change Projekte sind einfach daran gescheitert, dass die Führungskräfte nicht erkannt haben, was die wahren Ängste ihrer Mitarbeiter sind, und deshalb nicht (oder falsch) darauf eingegangen sind.
In der Politik ist es nicht anders. Hinter "Ausländer raus" steckt eine Million verschiedener Probleme und Ängste. Und wenn ich die negiere, weil ich persönlich Ausländer eh immer super finde, und ausserdem auf die Butterseite des Lebens gefallen bin, darf ich mich nicht wundern, wenn dann einer mit "Bauen wir eine Mauer" die Wahl gewinnt.
Oder ein konkretes Beispiel aus den letzten Jahren in Österreich: wir dürfen immer noch deppert Zeit beim Bundesheer versch*** weil die Omas dieses Landes Angst hatten, dass sie niemand mehr zum Onkel Doktor führt, wenn die Wehrpflicht abgeschafft wird. Da hat die Politik komplett versagt, weil sie es nicht geschafft hat, den Menschen klar zu machen, worum es bei dieser Befragung wirklich geht. Klar, weil in der intellektuellen Blase war eh klar, worüber abgestimmt wird, und die Oma mit ihren irrationalen Ängsten hat niemand ernst genommen - bis sie abgestimmt hat.
Bearbeitet von ccr am 17.10.2019, 14:24
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Castlestabler
Here to stay
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Und was macht man, wenn 90% der einfachen Probleme gelöst sind und nur mehr die Schwierigen übrig geblieben sind?
Bis zu einem gewissen Punkt kann man es vereinfachen, irgendwann funktioniert es aber nicht mehr und dann ist blöd.
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InfiX
she/her
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seh ich genauso. problem ist, dass liberale parteien keine antworten auf probleme unserer zeit hatten und die rechten dann die leute mit supereinfachen "lösungen" abgeholt haben. würd ich jetzt so pauschal nicht sagen, nur sind das halt oft keine "populistischen" lösungen bzw. ganz einfach nicht mit unserem derzeitigem system kompatibel.
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ccr
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Geh bitte, wir sind weit davon entfernt, nur mehr die 10% schwierigsten Probleme lösen zu müssen. Gerade die "einfachen Menschen" haben doch überwiegend auch "einfache Probleme". Der Klimawandel (als Beispiel für ein komplexes Problem) ist nicht der Grund , wieso die Leute Kurz und Strache wählen, statt Kern oder PRW. Oder Trump statt Clinton.
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xtrm
social assassin
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Ja, und noch einmal von vorne ccr, die Argumente und Ansätze, die nicht "Ausländer raus", "let's build a wall", etc. sind, also alles nicht-radikale, werden ignoriert, weil die Leute nicht empfänglich dafür sind.
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Hubman
Seine Dudeheit
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Das Problem ist in den USA das gleiche wie bei uns, und in vielen anderen Ländern. Die Linken sind so dermaßen von sich selbst und ihrer moralischen Überlegenheit überzeugt, dass sie überhaupt nicht dran denken, sich mit Menschen, die anderer Meinung sind, überhaupt auseinanderzusetzen. Typische Argumentation wenn man mitte-rechts steht und alles linke von Grund auf hasst, hast du ja schön öfters gezeigt. Es gibt nicht den Hauch einer Grundlage für diese Argumentation. Das Problem ist in den USA das gleiche wie bei uns, und in vielen anderen Ländern. Die Linken sind so dermaßen von sich selbst und ihrer moralischen Überlegenheit überzeugt, dass sie überhaupt nicht dran denken, sich mit Menschen, die anderer Meinung sind, überhaupt auseinanderzusetzen. Die Rechten und die Konservativen sind von ihrer ideologischen Überlegenheit so überzeugt, dass Sie sich nicht einmal mit anderen Meinungen auseinandersetzen wollen. Sie wollen keine Gespräche über ein gemeinschaftliches Krankenversicherungssystem führen, sie wollen keine Gespräche darüber führen, wie man mit der zunehmenden Langzeitarbeitslosigkeit umgeht und sie wollen auch keine Gespräche führen wie man eine Sozialversicherung sinnvoll weiterentwickeln kann. Und ja, es geht hauptsächlich um Ängste der Menschen. Ängste die bewusst von Trump, Strache, Kurz und Co massiv geschürt werden. Gegen Ängste ist kaum anzukommen und Leute wie du stehen zu 100% hinter diesen Angstmachern und weisen die Schuld dann den anderen zu.
Bearbeitet von Hubman am 17.10.2019, 14:34
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ccr
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You proved my point. Du versuchst ja nicht einmal, meinen Standpunkt zu verstehen, obwohl ich für US Verhältnisse ganz weit links stehe (quasi ein Kommunist bin) und auch im österreichischen Spektrum links der Mitte wähle.
Der Unterschied ist nur, dass ich nicht alle Menschen, die anders als ich denken, kategorisch für unbelehrbare Trottel abstemple.
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sk/\r
i never asked for this
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@ccr: unterscheide bitte zwischen realen ängsten und von rechtspopulisten gemachte scheinängste. danke! dann würden sich viele probleme von selbst lösen. es is ja kein wunder, dass blau/schwarz nach der statistik austria gegriffen hat. den die allermeisten statistiken - bez. Migranten - wiederlegen ja völlig mühelos die von rechten parteien geschürte ängste. was bleibt den als reale angst? und wie sollen hier rechte parteien eine lösung finden? // wo ziehst du die grenze eines unbehlerbaren trottels? wenn der bimaz sagt, dass recht hat der Politik zu folgen und nicht umgekehrt und leute ihn dann mit vorzugsstimmen auf platz 1 wählen sage ich ganz klar: ihr seits lauter trottln. euch ist nicht bewusst welchen schaden ihr mit eurer stimme eigentlich anrichtets. und wenn man von realpolitik absolut nüsse versteht sollte man sich vielleicht überlegen ob ma überhaupt ein kreuz macht...
Bearbeitet von sk/\r am 17.10.2019, 14:50
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Dune
dark mode lover
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ccr ich find's falsch die Schuld "den Linken" umzuhängen. Die Argumentation, dass der eigene Standpunkt der einzig Richtige ist gilt ja bekanntermaßen für beide Lager und ist insofern rotationssymmetrisch.
Der Populismus wird nun mal gerade rechts der Mitte befeuert. Man könnte auch Linkspopulismus betreiben, aber ich denke das lässt sich wesentlich schwerer umsetzen weil ein klares Feindbild fehlt.
Ich habe mich an der Argumentation, dass die Linke schuld and der Rechten mittlerweile auch schon gehörig fad gelesen... Jeder Bürger ist selber für seine Entscheidungen und Handlungen verantwortlich, das gilt auch für das Wahlverhalten. Wenn man Rechtspopulisten wählt, muss man mit den Konsequenzen leben.
Bearbeitet von Dune am 17.10.2019, 14:58
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ccr
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Jene, die Rechtspopulisten gewählt haben, haben eh kein Problem damit. Das Problem haben jene, die sie nicht gewählt haben. In Österreich im Übrigen die (laute) Minderheit. In den USA immerhin ganz knapp die Mehrheit (die aber das Pech des Electoral College haben).
edit: Und schuld sind nicht die Linken, weil die eh nichts zu melden haben. Schuld an der Erstarkung der Rechten sind eher jene aus der ehemaligen Mitte. Die SPÖ darf sich das sehr wohl an die eigenen Fahnen heften, dass in Gemeindebauten heute Blau (oder teils sogar Türkis) und nicht mehr Rot gewählt wird. Ich muß als Floridsdorfer nur zurückdenken, wie präsent die SPÖ in den 70ern und auch noch 80ern in den Gemeindebauten war (und wohl auch davor, da war ich aber nicht auf der Welt), und wie man dieses Feld in den letzten 20 Jahren kampflos der FPÖ überlassen und sich lieber den gürtelinneren Bezirken zugewendet hat.
Bearbeitet von ccr am 17.10.2019, 15:06
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Dimitri
PerformanceFreak
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@ccr: unterscheide bitte zwischen realen ängsten und von rechtspopulisten gemachte scheinängste. Geh bitte, du würdest deren (für sie) REALE Ängste auch nicht ernst nehmen, wenn man sogar darüber diskutieren muss ob es sowas wie "Österreichische Kultur" überhaupt gibt! Wie willst du über deren Ängste (zb der Verlust der eigenen Kultur) diskutieren, wenn für dich (aber ich denke das war Dune, Korrektur: schizo) diese Kutur ja nichtmal existiert und es somit gar nichts zu verlieren gibt? Fällt dann aus eurer Sicht einfach unter "Scheinängste" ... Schließe mich den Punkten von CCR vollinhaltlich an, imo sehr gut erkannt. @Dune -> Sorry, habs korrigiert! https://www.overclockers.at/wep/vor..._58#post3996946(nette Diskussion dort über das Thema)
Bearbeitet von Dimitri am 17.10.2019, 15:12
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Dune
dark mode lover
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wenn für dich (aber ich denke das war Dune) diese Kutur ja nichtmal existiert Nope, das habe ich nicht gesagt Aber, du hast gerade Eindrucksvoll als Beispiel bewiesen => Ängste ziehen als Wahlmotiv immer. O/T: Sag amal bin ich völlig fertig oder hast du einen Wolfenstein Adolf als Avatar mit deinem Gesicht drüber geshopped? http://gamgea.com/wp-content/uploads/2009/03/wolfphone1.jpg
Bearbeitet von Dune am 17.10.2019, 15:22
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Castlestabler
Here to stay
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Geh bitte, wir sind weit davon entfernt, nur mehr die 10% schwierigsten Probleme lösen zu müssen. Gerade die "einfachen Menschen" haben doch überwiegend auch "einfache Probleme". Der Klimawandel (als Beispiel für ein komplexes Problem) ist nicht der Grund , wieso die Leute Kurz und Strache wählen, statt Kern oder PRW. Oder Trump statt Clinton. Welche lebensbedrohenden Probleme erlebt der Österreicher jeden Tag? Das ich wegen einer kleinen Schramme plötzlich sterbe ist nicht so meine Angst. Von einem wilden Tier gefressen zu werden ist auch recht unwahrscheinlich, wie auch zu verhungern. Ich tue mir schwer wirklich lebensbedrohende Probleme zu finden.
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