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Bill Gates will mehr Steuern zahlen

mr.nice. 27.01.2012 - 10:27 4077 46 Thread rating
Mehr vermögensbezogene Steuern bei uns? Risiko: Kapital- und Unternehmerflucht
Für die Erhöhung vermögensbezogener Steuern, die Reichen sollen einen größeren Beitrag leisten.
Gegen die Erhöhung vermögensbezogener Steuern, die Last soll so verteilt bleiben wie bisher.
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mr.nice.

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Microsoft Mitbegründer Bill Gates sagte am 25 Jänner 2012 in einem interessanten Interview mit dem britischen Nachrichtensender BBC, dass er ohne zu zögern mehr Steuern zahlen würde, denn die USA befinden sich bereits in einer riesigen Budgetmisere.

Dass die Steuern bei einem derartigen Defizit steigen müssen stehe für ihn außer Zweifel. Jene, die sehr viel besitzen, müssten zur Bekämpfung einen größeren Beitrag leisten als jene die weniger haben, das sei seiner Meinung nach nur gerecht.

Zahlreiche andere Milliardäre, auch Warren Buffett, vertreten eine ähnliche Meinung zu diesem Thema, das in den USA wegen der bald anstehenden Wahlen besonders stark diskutiert wird.

Gates verdeutlichte, dass das Defizitproblem nur in einem gemeinsamen Kraftakt bewältigt werden kann, wo jeder seinen Beitrag leistet. "Im Moment habe ich das Gefühl, dass Leute wie ich nicht so viel zahlen wie sie sollten."

Diese Worte sind willkommener Rückenwind für Präsident Barrack Obama der in gebetsmühlenartigen Reden von notwendigen Steuererhöhungen spricht, auf der anderen Seite schäumen die Republikaner, sind es doch sie die bis jetzt vermögensbezogene Steuererhöhungen kategorisch ablehnen, um ihre tendenziell wohlhabendere Wählerschaft in Schutz zu nehmen.

Ob diese Entwicklung zu einer sachlich geführten Diskussion in Europa und vor allem Österreich beitragen kann bleibt abzuwarten, zu wünschen wäre es jedenfalls.

Dazu hier eine Statistik der OECD:
44323649grafik-vermoegenssteuern-2008_175292.jpg

BBC Interview mit Bill Gates:
http://www.bbc.co.uk/news/world-us-canada-16714480

sk/\r

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natürlich dafür. warum?

den meisten multi millionären ist scheinbar noch immer nicht klar, dass sie die zig millionen/milliarden sowieso nicht mit ins grab nehmen können.

grond

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wer wird denn bei den Auswahlmöglichkeiten ernsthaft für 2. voten, oder gibts hier im Forum Mulimilliardäre die zuviel Steuern zahlen...


naja, was soll man sagen, die Reichen haben eine Lobby, die Armen nicht.

FearEffect

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Zitat von sk/\r
natürlich dafür. warum?

den meisten multi millionären ist scheinbar noch immer nicht klar, dass sie die zig millionen/milliarden sowieso nicht mit ins grab nehmen können.

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Ich verstehs eh ned was die mit XX Mrd. auf der Bank machen. Drin baden ala Dagobert Duck ?

__Luki__

bierernste Islandkritik
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Ich versteh' auch nicht, was man da groszartig verhandeln muss um so etwas einzufuehren...

Denn wie ich die Vermoegenssteuer verstehe, wuerde sich die sicher nicht so auswirken, dass es denen, die es betrifft wirklich weh tut.

mr.nice.

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Allzu einfach darf man es sich auch nicht machen, ich will hier nicht für die Reichen in die Presche springen, aber wenn sie das Gefühl haben hier nicht mehr willkommen zu sein, ziehen sie weg und ihr Kapital auch. Das schadet dem Wirtschaftsstandort Österreich, den Firmen und kostet im Endeffekt wieder Arbeitsplätze.

Ich persönlich bin dennoch für eine angemessene Erhöhung der vermögensbezogenen Steuern, die bei uns im Vergleich zu anderen Ländern fast schon lächerlich niedrig sind.

Ovaron

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wenn ich das richtig verstanden habe haben die auch nich XX Mrd, auf der Bank liegen.

Ich mein viel Geld werdens schon haben, aber großteils Anteile an Firmen.

Ich mein wenn er 25% einer Firma besitzt und der Anteil ist sagen wir mal 15 Mrd. wert, hat er das Geld ja auch ned in der Tasche bzw. verfügbar.

sk/\r

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Zitat von mr.nice.
Allzu einfach darf man es sich auch nicht machen, ich will hier nicht für die Reichen in die Presche springen, aber wenn sie das Gefühl haben hier nicht mehr willkommen zu sein, ziehen sie weg und ihr Kapital auch. Das schadet dem Wirtschaftsstandort Österreich, den Firmen und kostet im Endeffekt wieder Arbeitsplätze.

Ich persönlich bin dennoch für eine angemessene Erhöhung der vermögensbezogenen Steuern, die bei uns im Vergleich zu anderen Ländern fast schon lächerlich niedrig sind.

tja dann müssten alle länder dieser erde die "eier" haben den gleichen prozentsatz für reiche einzuführen. grad wenns um neue steuern geht, werden vor allem reiche westliche länder wohl kaum probleme damit haben, eine neue steuer einzuführen.

dann hätte sich dieses "wennts mir blöd kommts zieh ich weg" schnellstens erledigt. ;)

quilty

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du darfst nicht mehr reiche sagen, das sind jetzt "job creators" wie fox und die republicans es darzustellen zu versuchen.

wenn einer wie der romney ~15% steuern auf 40mio+ einkommen zahlt fragen sich doch wohl auch viele mittelständler in den usa schön langsam ob das wirklich so richtig ist.

mr.nice.

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Das ist auch einer der Gründe warum als erster Schritt eine gemeinsame EU-Finanzpolitik wichtig wäre. Nebenbei würde es auch die Einführung der längst überfälligen Finanztransaktionssteuer erleichtern und die Verfolger von Steuersündern wären nicht mehr auf gestohlene Datenträger angewiesen.

sk/\r

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Zitat von mr.nice.
Das ist auch einer der Gründe warum als erster Schritt eine gemeinsame EU-Finanzpolitik wichtig wäre. Nebenbei würde es auch die Einführung der längst überfälligen Finanztransaktionssteuer erleichtern und die Verfolger von Steuersündern wären nicht mehr auf gestohlene Datenträger angewiesen.

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mat

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Hmmm, mal überlegen ... warum ziehen so viele reiche Leute nach Monaco? Weil das Leben dort so billig ist? :confused: :D

Jeden Menschen stört es, wenn er etwas von seinem Hab und Gut abgeben muss. Manche halt mehr, andere wieder weniger. Ist ja auch Einstellungssache. Viele Leute werden erst dann reich, weil sie geizig und gierig sind. Andere werden reich, weil sie eine gute Idee hatten und diese gut ausgeführt wurde. Geerbtes Geld wirkt sich sicher auch wieder ganz anders auf den Charakter aus ...

Wie auch immer, Österreich ist vollkommen fucked up, wenn es um Steuern, Pensionsvorsorge und Sozialversicherung geht. Unser System ist für eine große und stabile Mittelschicht ausgelegt, die es allerdings schon lange nicht mehr in dieser Form gibt. Auf Selbstständige wird gar nicht bzw. immer noch kaum eingegangen. Die fallen komplett durch den Raster und zahlen sich an allen Enden und Ecken deppert. Natürlich ist das kein Problem, wenn das Geschäft verdammt gut läuft und wirklich viel Geld hereinkommt. Sobald das allerdings nicht der Fall ist, ist es vorbei. Dann brechen dir die Nachzahlungen aus den letzten 3 Jahren das Genick. Wer auch immer sich das ausgedacht hat, war nicht für ein KMU verantwortlich.

Im Endeffekt kommt es darauf an, was als "reich" definiert wird. Das Bruttogehalt kann man jedenfalls in keinem Fall nehmen, wenn nicht die gleichen Bedingungen für Angestellte und Selbstständige herrschen. Denn da sind je nach Unternehmensform auch Wareneinkäufe, Bürokosten und Angstelltengehälter dabei. Aber das kapiert man scheinbar heutzutage noch immer bei manchen Institutionen nicht (zB AMS). Für die ist "reich sein", wenn man 200.000 Euro brutto im Jahr verdient. Nur wieviel muss man reinstecken, um das erwirtschaften zu können? Das ist wieder eine ganz andere Sache.

Meiner Meinung nach ist also das System in Österreich komplett veraltet. Noch mehr Steuer auf "Reiche" wird da nichts ändern. Wenn jemand reich genug ist, dann verlässt er einfach das Land. Durch das Geld hat man ja die Möglichkeiten. Wenn jemand nicht reich genug ist, dann hat er es eben noch schwerer bzw. muss noch mehr arbeiten/verkaufen, damit das Geschäft weiterlaufen kann. Ich bin kein Volkswirtschaftler, aber ich denke, dass es deutlich mehr bringen würde, wenn man den Leuten die Möglichkeit gibt, dass sie mehr bzw. besser arbeiten können, um mehr Geld zu verdienen. Das könnte funktionieren, wenn man die Leute dazu motiviert, selbstständig zu sein bzw. freie Dienstverhältnisse anzunehmen. Weiters gehört 13. und 14. Gehalt gekübelt ... das sind Relikte aus einer vergangenen Zeit! Genauso müssen Krankenkassen und Pensionsversicherung auf den freien Markt verfrachtet werden. Also Pflichtversicherungen behalten, aber den Anbieter selbst wählen. So reguliert sich das System von selbst und jeder kann für sich bestimmen, welche Vorsorge er für sein Leben trifft.

Das wäre mal ein Beginn. Das System muss einfach wieder schlank werden. Das funktioniert zwar in der Wirtschaft gut - zB sind wir jetzt gerade in so einer Phase -, aber der Staat verhindert das für sich selbst. Ist eh klar, denn niemand sägt sich selber gerne das Sesselbein ab. Nein, dafür müssen schon wir sorgen. ;)

mr.nice.

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Ich stehe btw. unmittelbar vor dem Wechsel vom freien Dienstnehmer wieder zum Angestellten, warum sollte ich auch auf bezahlten Urlaub und 13., 14. Gehalt verzichten wenn ich die Möglichkeit dazu habe?

So lebenswichtige Dinge wie Krankenkassen und Pensionsversicherungen auf den freien Markt zu verfrachten halte ich für gefährlich, vom Glauben an die unsichtbare Hand und den sich selbst regulierenden Markt habe ich mich nach dem Ausbruch der Subprimekrise verabschiedet, genauer gesagt nachdem quasi unendlich viel Geld in das System gepumpt wurde, um es am Leben zu halten.

Ansonsten stimme ich dir zu, ich kenne einige Selbstständige die sich defacto selbst ausbeuten müssen um ihren Lebensstandard so halbwegs erhalten zu können. Das es da eine Schieflage wie bei der Costa Concordia gibt ist eigentlich nicht von der Hand zu weisen. Leider sind unsere Kapitäne auch nicht viel mutiger.

ica

hmm
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Zitat von grond
wer wird denn bei den Auswahlmöglichkeiten ernsthaft für 2. voten, oder gibts hier im Forum Mulimilliardäre die zuviel Steuern zahlen...


naja, was soll man sagen, die Reichen haben eine Lobby, die Armen nicht.

Ich hab für 2. gevoted. Auch wenn ich alles andere als reich bin. Vermögende treten eh schon 50% ihres Gehaltes ab - ich glaub das ist wohl genug. Wie kommen diejenigen die erfolgreich sind dazu alle Arbeitslosen und Co mitzuerhalten? Seh die Fairness nicht.

grond

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Zitat von ica
Ich hab für 2. gevoted. Auch wenn ich alles andere als reich bin. Vermögende treten eh schon 50% ihres Gehaltes ab - ich glaub das ist wohl genug. Wie kommen diejenigen die erfolgreich sind dazu alle Arbeitslosen und Co mitzuerhalten? Seh die Fairness nicht.

Hier gehts _NICHT_ um die Einkommenssteuer die der normalen "bessere" Verdieneden blechen muss, sondern um Leute die ihr Vermögen durch Stiftungen, Aktien, Immobillien usw erwirtschaften, die zahlen keine 50% an Steuern.

mehr Vermögenssteuern, weniger Einkommenssteuer.
Bearbeitet von grond am 27.01.2012, 11:58
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