Lieber die Kunde unters Volk bringen damit sowas nicht mehr passiert ...
Da geb ich dir Recht - nur leider wird das heutzutage immer mehr vergessen. Der Geschichtsunterricht in Schulen klammert das ganz meist beinahe aus und schrammt nur oberflächlich an Zahlen vorbei.
Ob Demos der richtige Weg sind, diese Kunde unter die Leute zubringen ist natürlich fragwürdig...
Ich kann jetzt nur für die Demo in Lindau und Bregenz sprechen, diese trägt absichtlich den Zusatztitel "Gegen Faschismus und Antisemitismus- damals und heute. Für eine Welt ohne Grenzen" um auch aktuelle rassistische Tendenzen aufzuzeigen, die eben leider immer noch vorhanden sind.
Ich füge jetzt mal den Text des Aufrufs ein, da er meiner Meinung nach sehr gut ist und viele Problematiken aufzeigt:
[QUOTE]Gegen Faschismus und Antisemitismus – damals und heute!
Für eine Welt ohne Grenzen!
Internationaler Aktionstag am 9. November 2003 in Lindau und Bregenz
Im Gedenken an die Verbrechen der Reichspogromnacht 1938, aber auch angesichts anhaltender faschistischer Umtriebe in unserer Gegend wollen wir am 9. November in Lindau und Bregenz demonstrieren. Am 9. November 1938 wurden im ganzen Deutschen Reich jüdische Menschen angegriffen und ihre Häuser, Geschäfte und Synagogen geplündert und
niedergebrannt. Diese Pogrome waren der Auftakt zu einer weiteren Verschärfung der Ausgrenzung und Verfolgung der Jüdinnen und Juden und anderer dem Regime missliebiger Gruppen – und ein entscheidender
Schritt hin zum industriellen Massenmord in den Vernichtungslagern. Leider hat die dahinterstehende Ideologie den Untergang des NS-Regimes überlebt.
Antisemitismus, Rassismus und Haß auf alles "Andersartige" sind in
Politik und Gesellschaft immer noch tief verwurzelt und zu wenig aufgearbeitet. Diskriminierung und Ausgrenzung sind
gesellschaftlich weithin akzeptiert und sogar gesetzlich verankert (z.B. im Umgang mit Nicht-EU-BürgerInnen, insbesondere Flüchtlingen). In Folge von rassitischen Gesetzten kam es bereits
direkt (z.B Fall Marcus Omofuma) und indirekt zu Toten.
Die extremsten Folgen dieser Haltung sind gewaltsame, immer öfter sogar tödlich endende Übergriffe auf ImmigrantInnen, Menschen mit dunkler Hautfarbe, Linke, Obdachlose, Punks, Behinderte,
Homosexuelle etc. Dabei treten die TäterInnen in letzter Zeit immer
organisierter auf und beziehen sich politisch-ideologisch immer direkter auf den Nationalsozialismus.
Eine besondere Rolle spielt in der östlichen Bodenseeregion das "Blood and Honour"-Netzwerk, das in
Deutschland mittlerweile verboten ist, von Vorarlberg aus jedoch trotz dokumentierter Verstöße gegen das Wiederbetätigungsverbot nahezu unbehelligt agieren kann. Es hat erklärtermaßen zum Ziel, unpolitische Skinheads durch Verbreitung von Musik mit rechtsradikalen Texten und Symbolen zu Neonazis umzuerziehen. Sie haben in den letzten Jahren Konzerte mit bis zu tausend BesucherInnen organisiert. An zahlreichen Übergriffen waren Faschos mit "Blood and Honour"-Symbolen (T-Shirts, Tätowierungen, ...) beteiligt.
Wir demonstrieren daher am Sonntag, 9. November 2003, zunächst beim ehemaligen Gestapohaus in Lindau und dann beim ehemaligen Gestapohaus in Bregenz sowie vor der FPÖ-Zentrale, der
rechtspopulistischen Vorarlberger und österreichischen Regierungspartei mit meist fehlender Abgrenzung nach rechts, und der Sicherheitsdirektion in Bregenz, die ihre rechtlichen Möglichkeiten gegen Neonazis vorzugehen nicht ausschöpft.
LINDAU
14:00 Treffen am Lindauer Hauptbahnhof
14:45 Auftaktdemo zur Kundgebung beim ehemaligen Gestapo-Gebäude in der
Linggstraße
16:00 fahren wir geschlossen mit dem Zug zum Hauptbahnhof nach Bregenz.
BREGENZ
16:10 Treffen am Bregenzer Hauptbahnhof Demonstration zum ehemaligen Gestapohaus
in der
Oberstadt, zur FPÖ-Zentrale am Leutbühl und zur Sicherheitsdirektion in der
Bahnhofstraße
20:00 Konzert im Jugendzentrum Between
Diesen Aufruf unterstützen (bis jetzt):
Antifa Bodensee,
Antifa Lindau,
Antifa Ravensburg,
ATIGF (Föderation der ArbeiterInnen aus der Türkei in Österreich),
Bunte Liste Lindau,
Club Vaudeville,
DIE GRÜNEN Vorarlberg,
FC WACKER Innsbruck (Fanclub ACAB Vorarlberg),
FAU (Freie ArbeiterInnen Union) Vorarlberg,
Grün-Alternative Jugend,
Grünes Forum Bregenz,
GEMEINSAM - Alternative und Grüne GewerkschafterInnen,
INFOladen Bregenz,
Johann-August-Malin-Gesellschaft,
Junge Alternative Lustenau,
Karacho (Kulturladen - ravensburg),
SJ (Sozialistische Jugend - Vorarlberg),
PDS (Oberschwaben/Allgäu)[/QUOTE]