Mit dem Radl durch Osteuropa: Belgrad - Wachau

Meine Freundin und ich waren in den letzten beiden Wochen mit dem Rad in Osteuropa unterwegs, genauer gesagt in Serbien, Kroatien, Ungarn, Slowakei und abschließend noch in Österreich. Wir sind mit dem Zug nach Belgrad, die Fahrräder hatte wir in Bike Bags möglichst kompakt verstaut, weil es überhaupt keine Fahrradplätze bei den schnellen Zügen in den Osten gibt. Zum Glück ist in diesen Ländern alles egal, wir haben dann einfach ein komplettes 6er-Abteil beansprucht, den Schaffnern wars wurscht.


Nach einem Tag Aufenthalt in Belgrad (wunderschöne Stadt und f...ing günstig) ging es dann über den Eurovelo 9 die Donau entlang. Die Beschilderung war zwar nicht ganz so übel wie erwartet, trotzdem war es sehr praktisch immer wieder über ein GPS die aktuelle Position zu kontrollieren bzw. durch die Städte zu navigieren. Hab dafür auf meinem OnePlus One einfach OsmAnd installiert und vorab die entsprechenden Offline-Karten heruntergeladen. Außerdem kann die App ein Overlay mit der Cyclemap von Openstreetmap über die Offline-Karten drüberlegen. Damit hat man auch gleich alle Radwege und die Eurovelos eingezeichnet, echt praktisch. Man muss nur vorab die Strecke mit Internetanbindung auf mehreren Zoomstufen betrachten, damit die App die Cyclemap offline cached. Das OPO war sonst meist im Flugmodus, GPS war nur bei Bedarf aktiviert. Damit hielt der Akku auch problemlos einige Tage lang durch.

Unsere Drahtesel haben wir für die Reise auch leicht getuned. Meine Freundin war mit meinem alten KTM-Trekkingesel unterwegs, prinzipiell vollkommen ausreichend für so eine Tour. Allerdings habe ich ODI BMX-Griffe, Bärentatzen-Pedale, Brooks-Sattel (unbedingt einige 100 km lang einfahren vor so einer Tour!) und Schwalbe Marathon Supreme Evolution HD Speed Guard RoadStar montiert. Der Name ist übrigens kein Witz, der Reifen heißt wirklich so ... schlimmer als bei Hardware! Mein Radon ZR Race 29" hat ebenfalls die Schwalbe Marathon bekommen, dieselben BMX-Griffe und hinten als Packelträger den Thule Pack 'n Pedal. Außerdem hatte ich dieses Mal eine selbstgenähte Rahmentasche von mat's mum. Die restlichen Taschen sind übrigens von Ortlieb.


Jedenfalls sind wir schlussendlich 1050 km in 11 Tagen geradelt. Durchschnittsgeschwindigkeit war 18,5 km/h, was beim ständigen Gegenwind und dem oftmals schlechten Untergrund - teilweise nur Feldwege aus Gras oder gar lockerer Donausand - eigentlich ganz ordentlich war. Wer es leichter haben will, der fährt lieber von Österreich nach Belgrad, denn da ist meist Rückenwind. Unterm Strich waren wir ganze 57 Stunden im Sattel. Nur die Strecke Bratislava-Wien haben wir ausgelassen und sind mit dem Zug gefahren, weil wir die Strecke schon von kleineren Touren kannten.


Zum Abschluss noch ein paar Random Impressions von unserem Trip:

Sehr feine Sache, tolle Bilder. Ich liebe den Osten, es ist wunderschoen dort.
Gratuliere euch zu diesem fetten Trip, ich waere wohl zu faul...

Belgrad steht bei mir im Oktober auf dem Programm - jetzt freue ich mich noch mehr darauf!

Sehr cool und schöner Bericht.

Ist das am letzten Bild mehrheitlich Dreck oder Farbe?

tolle tour! und respekt für die durchschnittlich 100km/tag, verwendet ihr gelsättel? der popsch ist bei mir irgendwie immer das hauptptoblem, hab aber auch noch nie einen gscheiten long distance sattel ausprobiert.. hast da eine empfehlung?

super, dasst eine freundin hast, die dir sowas mitmacht, tolle frau!!

lässige tour, respekt!

klingt nach einem schönen abenteuer!

Das solltest du auf jeden Fall tun!

Jackinger, wegen dem Sattel: Ich hab den Brooks B17 S Imperial, der eine Ausnehmung im Sattel für den Dammbereich hat. Dadurch schläft einem der Piepmatz weniger ein, auch wenn das bei mir nicht unbedingt ein großes Problem ist. Aber an den muss man sich einige Zeit lang gewöhnen, also unbedingt 2-3 ganztägige Fahrradtouren machen, damit die Tour nicht schmerzhafter als notwendig wird. Außerdem muss er sehr gut justiert sein. Am besten anfangs immer Werkzeug mitnehmen, um die Sattelneigung einstellen zu können.