Etwas spät aber doch gibt es endlich unseren Bericht von der
Games Convention 2007 in Leipzig, wo ich für euch vor Ort war. Natürlich gibt es wie auch letztes Jahr einiges zu berichten; nicht nur von den diversen Ständen der Aussteller sondern auch von Interviews und Produktpräsentationen. Sortiert nach Hersteller haben wir die Highlights der Messe für euch in diesem Artikel zusammengefasst. Viel Spass beim Lesen.
[pagebreak]Intel[/pagebreak]
Am Mittwoch hat
Intel im Zuge einer einer Pressekonferenz auf der GC die neueste mobile CPU vorgestellt. Der
Core 2 Extreme X7900 mit 2.8GHz, 4MB L2 Cache und 800MHz FSB hat eine Wärmeabgabe von 44W. Der X7900 ist damit nicht die stromsparendste CPU aus dem Hause Intel, kann dafür aber die Messlatte für mobile Rechenleistung noch höher legen. Die CPU besitzt keine Multiplikatorsperre, es bleibt also nur zu warten, auf welche Taktraten OEMs und diverse Overclocker den Prozessor treiben werden. Geräte mit der neuen CPU werden in den nächsten vier Wochen von Dell, ASUS und anderen erscheinen.
Auch der neue Quadcore Prozessor in 45nm-Fertigung, Codename
Yorkfield, wurde bei der Pressekonferenz den Anwesenden gezeigt. Wir haben während eines Gesprächs mit Christopher Cox, Sr. Staff Engineer bei Intel, schon ein neues Intel Mainboard mit dem X38-Chips sowie den Yorkfield gesehen und ein wenig über die neuen Technologien in Erfahrung bringen können. Der X38 unterstützt Systeme mit mehreren Grafikkarten - welche sich auch immer häufiger in Gaming-Notebooks finden - und ist kompatibel mit DDR3-Speicher bis zu 1333 MHz.
Außerdem mit dem X38 vorgestellt: Das
Intel Extreme Tuning Utility, welches noch 2007 verfügbar sein soll, wird es dem Benutzer erlauben, in detailliertem Ausmaß direkt im Betriebssystem die CPU aber auch die diversen RAM-Einstellugen zu übertakten. Intel wird den OEMs hierzu ein SDK zur Verfügung stellen. Die Software wird einen Einsteigermodus für Neulinge auf dem Gebiet enthalten, sowie einen Expertenmodus, in dem noch mehr Einstellungen möglich sein werden als es im Moment im BIOS der Fall ist.
[pagebreak]Razer[/pagebreak]
Razer hat eine neue Lasermaus im Angebot, die
Razer Lachesis. Diese soll das bisherige Manko der Lasermäuse (stocken bei großen Bewegungen) ausmerzen. Die "Bewegungsfreiheit" einer optischen Maus mit der Genauigkeit einer Laser-Maus soll damit erreicht werden. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenzprodukten sind die 4.000 DPI der Lachesis echte DPI und nicht durch Software interpoliert.
Wie schon bei der Deathadder ist die Oberfläche durchgehend; es kommen keine mechanischen Schalter sondern eine Kontaktfolie zum Einsatz. Die Druckfläche ist dadurch fast bis zur Mitte der Maus verlängert, was besonders für Gamer mit kleinen Händen bzw. kurzen Fingern von Vorteil sein dürfte. Die Razer Lachesis verfügt außerdem über zwei zusätzliche Buttons unter dem Scrollrad - damit kann mühelos durch die einzelnen DPI-Stufen geschaltet werden - und über eine Antirutsch-Gummierung, die ihr ein mattes Finish verleiht.
Razer war bisher für seine Eingabegeräte bekannt, stellte aber auf der GC eine Neuheit vor: Das
Mako 2.1 Soundsystem. Razer hat sich aber nicht alleine auf Neuland gewagt, sondern mit THX einen der ganz großen Partner aus dem Audiobereich mit ins Boot geholt.
Beim Razer Mako kommt das „Downfire-Prinzip“ zum Einsatz, bei dem
der Schall im 180°-Winkel nach „unten gefeuert“ und vom Untergrund reflektiert wird. Dieses Prinzip sorgt für einen vollständig gleichmäßigen Raumklang ohne toten Winkel, unabhängig von der Position des Hörers.
Wohl auch durch das THX-Zertifikat bedingt, ist das Mako im oberen Preissegment angesiedelt. Zielgruppe sind nicht unbedingt die Hardcore-Gamer, da eine präzise Ortung von Geräuschen durch das Omni-Directional-Sound-Prinzip nur bedingt möglich ist, sondern eher audiophile Kunden. Ich fand den Sound jedenfalls außergewöhnlich gut, der Raum war erfüllt und der Klang klar und deutlich.
[pagebreak]Ageia[/pagebreak]
Ich bin auch bei
Ageia gewesen, den Entwicklern der PhysX-Karten, und habe dort mit Dan Forster gesprochen, dem PR und Marketing Manager. Er hat mir die neueste Version der PhysX-Engine in Unreal Tournament 3, welches übrigens auch auf der Messe zu spielen war, gezeigt. UT3 ist mit Ageia-Unterstützung definitiv um eine Facette reicher - nahezu völlige Freiheit erwartet uns bei der Zerstörung der Umgebung. Ob jetzt Blätter den physikalischen Gesetzen entsprechend vom virtuellen Baum segeln, dürfte Spielern von Unreal Tournament völlig egal sein; hier gehts um glaubwürdige Darstellung von Explosionen und ein überzeugendes Schadensmodell. Wer hat sich nicht schon mal gewunschen, den feigen Sniper auf einer UT Map mitsamt seines hohen Turms dem Erdboden gleich zu machen? Oder wie wäre es beim CTF nicht nur durch die vorgegebenen Wege zur feindlichen Fahne zu gelangen, sondern einfach mit dem Raketenwerfer die hintere Wand aufsprengen und so das gegnerische Team zu überraschen?
Um bis zum UT3-Launch den Spielern mehr Lust auf PhysX zu machen, wird Ageia demnächst das Gratis-Spiel
Warmonger, basierend auf der UT3-Engine, vorstellen. Natürlich dient es vor allem der Demonstration für die Leistungsfähigkeit und Möglichkeiten von Spielen mit PhysX-Unterstützung, aber ich denke auch Gamer ohne PhsyX-Karte werden an dem Spiel Gefallen finden. Umso mehr da es einen Einblick in die UT3-Engine ermöglicht. Ich habe es schon angespielt und bin von den Möglichkeiten beeindruckt, was mich auf die weite Verbreitung von PhysX in zukünftigen Spielen hoffen lässt.
Ihr könnt euch das Video von UT3 auf der eigens entwickelten Tornado-Map
hier ansehen.
[pagebreak]Toshiba[/pagebreak]
Seit einiger Zeit drängt auch
Toshiba, deren Produkte bisher eher auf dem Businesssektor zu finden waren, auf den Spielemarkt und ist dementsprechend auch mit neuen Geräten aus diesem Segment auf der GC zu finden. Einerseits wäre da das
Qosmio G40, ein Multimedia-Notebook mit einem 17'' WUXGA-Display. Toshiba bewirbt das Gerät mit dem 4in1-Konzept: Das G40 vereint die Funktionen eines LCD-Fernsehers, Surround-Systems, HDD/DVD-Rekorders und natürlich mobilen PCs in einem.
Um all diese Geräte in einem zu realisieren, bedarf es auch der entsprechenden Hardware:
- Core™2 Duo Prozessor T7300, 2.0 GHz
- Windows Vista Ultimate
- 200-GB + 200-GB-Festplatte SATA
- Arbeitsspeicher: 2.048 MB DDR2 RAM erweiterbar auf bis zu 4.096 MB
- 17-Zoll-WUXGA (1.920 x 1.200)
- NVIDIA® GeForce® 8600M GT mit 512 MB DDR-Video RAM
- WLAN 802.11a/g/n-Modul integriert
- Bluetooth V2.0 + EDR
- HD DVD-R +-R DL-Laufwerk
- Harman/Kardon® 5 Speaker System
- Hybrid TV-Tuner (analog und digital, DVB-T)
- 5-in-1-BridgeMedia-Adapter-Speicherkartenleser
Die Komponenten wurden auch formschön in ein glänzendes, in schlichtem schwarz/weiß Design gehaltenes Gehäuse verpackt, das auch mit einigen praktischen Features aufwarten kann. 2.0MP-Webcam, Fingerprint-Reader sowie zwei Jogdials für die Steuerung von Lautstärke und Multimedia-Inhalten. Die von Harman Kardon beigesteuerten Lautsprecher verleihen dem G40 einen für Laptops ungewohnt klaren und kräftigen Sound. Passend zu Toshibas Position im HD-Format-Streit besitzt das G40 einen HD-DVD-Brenner. All die Features haben natürlich ihren Preis, der empfohlene Verkaufspreis liegt bei
3.349€.
Andererseits gibt es das
Satego X200, welches das Gaming-Flagschiff von Toshiba darstellt. Ebenso wie das G40 ist auch das X200 ein 17''-Notebook, jedoch mit einer geringeren Auflösung.
- Intel CoreTM2 Duo Prozessor T7300 mit 2.0 GHz
- Windows Vista Home Premium Edition
- 120-GB + 120-GB-Festplatte SATA
- Arbeitsspeicher: 2.048 MB DDR2 RAM auf 4.096 MB erweiterbar
- 17-Zoll-WSXGA (1.680 x 1.050)
- NVIDIA® GeForce® 8700M GT mit 256 MB VRAM
- WLAN 802.11 a/g/n
- Bluetooth® V2.0 + EDR
Auch das X200 wirkt sehr stylish, der schwarz/rot marmorierte Deckel ist auf Hochglanz poliert und fängt somit manche Blicke ein. Unglücklicherweise sind auch Fingerabdrücke sehr leicht darauf sichtbar. Zum Preis von
1.699€ ist das X200 ab sofort verfügbar.
Wir haben bereits ein Test-Sample bekommen, den Test des X200 findet ihr in der kommenden Ausgabe von Gamers.at.
Außerdem zeigte Toshiba weitere Produkte, die dezidiert auf den Gaming- und Multimedia-Bereich zugeschnitten sind: die et10- und et20-DLP-Projektoren. Ein halber Meter Wandabstand reicht aus, um eine Bilddiagonale von 1,30 m zu erreichen. Der et20 ist baugleich mit dem et10, hat aber zusätzlich ein eingebautes DVD-Laufwerk. Filmabend daheim oder bei Freunden? Einfach das Stromkabel anstecken, DVD einlegen und los gehts. Nachdem auch die Lautsprecher integriert sind, entfällt jeglicher Kabelsalat - ein wahrer Alleskönner.
[pagebreak]Logitech[/pagebreak]
Logitech hat seine gamer-orientierte G-Serie auf der GC gleich um drei neue Produkte erweitert:
Die neue
G9 Laser-Maus von Logitech ist eine komplette Neuentwicklung seitens Logitech und zielt vor allem auf das Bedürfnis vieler Gamer ab, ihr „Werkzeug“ so gut wie möglich an die persönlichen Vorlieben anzupassen. Die mittlerweile schon bei mehreren Herstellern präsenten Gewichte sind auch hier vorhanden, ein Feature jedoch setzt die neue G9 (noch) von der Konkurrenz ab: Griffschalen. Auf das Grundgerüst der Maus, das die Tasten und den Sensor beinhaltet, können zwei verschiedene Schalen aufgesetzt werden. Diese sind unterschiedlich groß, um die Maus auch für Spieler mit kleineren Händen attraktiv zu machen.
Zusätzlich sind die Griffschalen unterschiedlich beschichtet. Während die größere Schale eine eher weiche, gummiähnliche Oberfläche bietet, wie sie zum Beispiel von Razer-Mäusen bekannt ist, ist die kleinere Griffschale mit einer harten, rauhen Oberfläche beschichtet, die für optimalen Halt sorgen soll. Für weitere Konfigurierbarkeit sorgt das auffallend große Treibermenü, in dem unter anderem die drei DPI-Stufen festgelegt werden und die entsprechenden Status-LEDs auf der Maus aus einer umfangreichen Farb-Palette eingefärbt werden können. Pimp my Mouse!
Ein weiteres Detail: Sämtliche Einstellungen werden direkt auf der Maus gespeichert, wenn man die Maus also mitnehmen will, braucht man sich um seine persönlichen Einstellungen nicht kümmern, die sind immer dabei. Eine Linkshänder-Version ist laut Logitech nicht geplant.
Auch neu ist ein Update des beliebten
G15 Keyboards wo auf einige Hinweise und Wünsche von Spielern eingegangen wurde. So ist das Display bei der neuen Version fixiert und die Tasten leuchten nun orange statt blau. Außerdem ist es ein bisschen geschrumpft; viele Spieler wollten nicht so viel Schreibtischplatz für das Keyboard opfern.
Außerdem ist ein Gamer-Soundsystem von Logitech vorgestellt worden, das G51. Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich um ein 5.1 System. Ganz im Zeichen der individuellen Anpassungsmöglichkeit ist es bei den Satelliten möglich, eigene Motive auf die Lautsprecher aufzutragen, eine kostenlose Drucksoftware wird dabei sein.
Der Standfuss des Center-Lautsprechers ist flexibel, was es erlaubt, den Lautsprecher auf den Schreibtisch zu stellen oder aber ihn auf dem Bildschirm zu fixieren.
Alle Produkte waren auch auf dem öffentlichen Logitech-Stand ausgestellt, wo man diverse Spiele mit den neuen Eingabegeräten steuern und den Sound über das neue Boxensystem wahrnehmen konnte.
Sobald die Geräte verfügbar sind, werden wir uns natürlich um Produkt-Samples für euch bemühen.
[pagebreak]Microsoft[/pagebreak]
Neben neuen Titeln für die Xbox360 und der Xbox360 Elite bot
Microsoft auf der GC auch eine Überraschung: Eine Wiederauferstehung der
Sidewinder-Marke in Form einer neuen Gamer Maus.
Bill Jukes mit der Sidewinder
Eine besondere Freude war das Gespräch mit Bill Jukes, seines Zeichens Public Relations Manager für Microsoft Hardware. Er hat uns persönlich die neue Maus vorgestellt, die verschiedenen Funktionen erklärt, sowie die Überlegungen von Microsoft - welche zur Entwicklung der Sidewinder geführt haben - erläutert. Die Sidewinder wurde von Microsoft von Grund auf entwickelt und ist speziell für Gamer zugeschnitten: So gibt es zum Beispiel eine Makro-Funktion, mittels derer es möglich ist, im Spiel eine beliebige Reihenfolge an Maus- und Tastatureingaben aufzunehmen und einer der fünf Tasten zuzuweisen.
Microsoft setzt wie Logitech auf größtmögliche Personalisierung und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch die Sidewinder mit Gewichten an die jeweiligen Bedürfnisse des Spielers konfigurierbar ist. Außerdem sind die Gleitfüße an der Unterseite der Maus austauschbar. Drei komplette Sets in schwarz, grau und weiß sind enthalten, jeweils mit unterschiedlichem Teflon-Anteil und verschiedenen Gleiteigenschaften. Ein nettes Detail: Die Dose, in der die Gewichte und Gleitpads verwahrt werden, dient gleichzeitig als Mauskabelhalterung.
Wie auch bei der neuen Logitech G5 ist eine Sidewinder für Linkshänder nicht vorgesehen.
[pagebreak]Sonstiges[/pagebreak]
Games That Matter, das Entwicklerstudio aus den Überresten von Rockstar Vienna, vormals neo Software, gaben bekannt, nun ein Teil von Deep Silver, dem Spielezweig von Koch Media zu sein. Der vorerst letzte Name lautet nun Deep Silver Vienna. Die Eigenständigkeit nach der Ankündigung von GTM im Jänner wähnte also nur kurz. Wir sind schon gespannt auf den ersten Titel aus Wien.
E-Bug Computer, der seit einiger Zeit auch auf dem Komplett-PC-Markt mitmischt, war auf der GC mit einem eigenen Stand vertreten und präsentierte neben dem Sortiment seiner neuen Desktoprechner auch ein besonderes Schmuckstück: einen
goldenen Computer! Sowohl das Gehäuse als auch alle metallischen Komponenten im Innenleben waren vergoldet. Ein echter Hingucker, mit einem stolzen Preis: 30.000€ muss dem geneigten Käufer das passenderweise „Rheingold“ getaufte System wert sein.
Auch die verbaute Hardware kann sich sehen lassen:
- Silverstone Temjin TJ07
- Intel Core 2 Quad QX6800 CPU
- 2x Nvidia 8800Ultra
- 1x XFX Mainboard 680i SLI
- 2x 150GB Raptor HDD
- 4x 1000GB Hitachi HDD
- 4x 1GB vergoldeter Corsair Dominator PC-8500 RAM
- 1x BeQuiet Dark Power Pro Netzteil mit 1000W (vergoldet)
- 1x Ageia PhysX Karte
- 1x Creative X-Fi Extreme Audio Soundkarte
Ein Sprecher von e-bug verriet uns noch, dass nicht alles vergoldet ist. Die kupfernen Heatspreader auf dem Mainboard ließen sich nicht ablösen und bleiben daher unvergoldet. Möglichkeiten für ein Upgrade
Eine weitere News betrifft die
Games Convention an sich: Es wurde an mehreren Stellen darüber gesprochen, ob die GC auch in Zukunft noch in Leipzig stattfinden wird. Sowohl Anreisezeiten als auch vorhandene Infrastruktur sprechen nicht für Leipzig als Austragungsort. Man wird sehen, ob sich die Gerüchte bewahrheiten und falls ja, wo die GC nächstes Jahr stattfindet.