Ich beschäftige mich seit kurzem mit HDR (High Dynamic Range) - Fotografie, und seit ich diesen
Blog mit Tutorial entdeckt habe, bin ich regelrecht verliebt in den Bereich der Fotografie.
TheorieFür die, die nicht wissen, was HDR-Fotografie ist und ausmacht, hier ein paar weiterführende Links:
http://www.luminous-landscape.com/tutorials/hdr.shtml (thx @ LTD)
Wikipediahttp://stuckincustoms.com/2006/06/06/548/ (Ein gutes Tutorial)
Praxistips und WorkflowUm den Einstieg in das Thema leichter zu machen, hier ein paar persönlich Erfahrungen und Tipps
Benötigtes Equipment- Kamera
Mindestvorraussetzung an die Kamera ist die Möglichkeit, die Belichtungszeit manuell zu wählen. Optimal dafür geeignet sind natürlich digitale Spiegelreflexkameras, so manche Kompaktkamera dürfte sich zum Üben auf eignen.
Sehr Vorteilhaft ist es, wenn die Kamera automatische Belichtungsreihen erstellen kann, sonst muss man nach jedem Foto die Belichtungszeit manuel nachkorrigieren. Idealerweise kann die Kamera diese Belichtungsreihe automatisch hintereinander ausführen, ohne das man bei den 3 Fotos jedesmal selbst den Auslöser betätigen muss. Das vermeidet weitgehenst Bewegungen im Motiv und Verwacklungen
Die Anforderungen an die Objektive sind die gleichen wie bei "normalen" Fotos - Stativ
Ein Stativ ist ein Muss (außer für Fotos mit sehr kurzen Belichtungszeiten), schon allein um die Fotos verwacklungsfrei zu halten und Bewegungen zu vermeiden. Kleine Verwacklungen kann die HDR-Software im regelfall ausgleichen, dabei gehen aber oft Details verloren - Software
Programme, die HDR-Bilder berechnen können, gibt es einige. In die Abteilung "Gratis" fallen dabei unter anderem FDRTools, Picturenaut und Qtpfsgui.
Im Bereich "zu entlohnende Software" gibt es eigentlich nur 2 größere HDR-fähige Programme: Photoshop (Nachname: Sauteuer) und Photomatix Pro (schon eher leistbar.
Ich persönlich bin mit Photomatix sehr zufrieden, bietet genug Einstellungsmöglichkeiten und ist relativ leistbar.
WorkflowMotivGeeignete Motive sind meiner Meinung nach Erfahrungssache, gut eignen sich Motive mit hohen Kontrastunterschieden, reflektierende Objekte, etc. Gänzlich ungeeignet sind Motive, wo im Großen und Ganzen keine Beleuchtungsunterschiede zu finden sind oder aber auch Fotos, in denen sich Bereiche trotz unterschiedlicher Belichtungszeit nicht ändern (Beispielsweise Nachtfotos, der dunkle Himmel bleibt dabei meist unverändert schwarz)
FotografierenDas Prozedere ist einfach, ich erkläre es hier am Beispiel meiner Canon EOS 400D.
Zuerst sucht man sich ein Motiv. Mit ein paar Probefotos (im manuellen Belichtungsmodus) wird die optimale Belichtungszeit ermittelt - Faule nehmen die Belichtungszeit, die die Automatik vorschlägt. Wichtig dabei ist nur, das man ein Foto macht, das einfach "gut" aussieht. Danach stellt man die Kamera auf automatische Belichtungsreihe mit einem Belichtungsunterschied von +/- 2E. Wer keine Belichtungsreihe machen kann, muss händisch ran: 1E (Exposure) - Einheit entspricht einer Verdoppelung, bzw. Halbierung der Belichtungszeit. Wer also eine optimale Belichtungszeit von 200ms ermittelt hat, muss nur noch ein Foto mit 50ms (200 /2 = 100, 100 / 2 = 50ms = -2E) und eines mit 800ms (200 x 2 = 400, 400 x 2 = 800 = +2E)
HDR-Bild erzeugen und TonemappingDie HDR-Erzeugung werde ich hier am Beispiel Photomatix Pro erklären. Zunächst lädt man die 3 Bilder in das Programm. Es gibt mehrere Optionen um Bewegungen und Verwacklungen zu korrigieren, hier muss man manchmal etwas experimentieren um ein möglichst scharfes Bild zu erhalten. Nach einer kurzen Berechnungszeit wird dann das fertig berechnete HDR-Bild angezeigt, das üblicherweise gefälschte Farben und Kontraste aufweist. Mit einem Klick auf
Tone Mapping beginnt dann der eigentlich Bildgenerierungsprozess.
Bei Photomatix stehen 2 Modi zur Auswahl:
Details Enhancer und
Tone Compressor. Bei detailreichen Bildern ist der 1. Modus am besten geeignet, der Tone Compressor kann aber auch manchmal detailreiche Bilder erreichen.
Der Details Enhancer bietet allerdings die meisten Einstellungsmöglichkeiten und führt meist zu den besten Ergebnissen. Auch wenn die Einstellungen von Bild zu Bild verschieden sind und man sich daher bei jedem Bild mit fast allen Reglern spielen kann, gibt es doch ein paar Regler, die eher zum gewünschten Ergebnis führen:
Strength &
Color Saturation führen zu eher knalligeren Bildern und Kontrasten je weiter rechts sie gestellt werden.
Luminosity erhöht die Helligkeit von helleren Stellen je weiter rechts der Regler sich befindet, ab einem Wert von +2 fängt das Bild aber oft zum rauschen an. Und die Einstellung
Light Smoothing schließlich legt fest, ob das Bild eher realistisch (rechts) oder surreal (links) wirkt. Das 1. Auto-Hdr-Bild (oben) zeigt das Ergebnis von Light Smooting auf Very High und wirkt realistisch, das surreale Auto ist mit Light Smoothing auf der 2. Einstellung von links entstanden.
Hier ein kleines Beispiel. Das Bild wurde im Automatikmodus aufgenommen und ist relativ gut belichtet:
Es folgten 2 weitere Aufnahmen (1 helle, 1 dunkle) und nach der Bearbeitung mit einem HDR-Programm bekommt man folgendes Ergebnis:
Das Bild ist nun deutlich kontrast- und detailreicher
Das schöne an der HDR-Bearbeitung ist allerdings auch, das man damit auch etwas andere Bilder erzeugen kann (siehe "Praxistips und Workflow")
BeispielbilderSo, jetzt aber genug der Worte, lasst Bilder sprechen! Wer sich für das Thema interessiert und ein paar Experimente gewagt hat, soll hier seine Bilder reinstellen. Und wer schon HDR-Fotos gemacht hat erst recht
Die Fotos sind mit dem Wagen eines Freundes und später im Aubad in Tulln entstanden:
Warnung: Dieser Beitrag kann Spuren von Nüssen und Rechtschreibfehlern enthalten. Der Autor ist bekannt dafür, einen relativ wirren Schreibstil zu haben, wir danken für ihr Verständnis